Über den Anlass brauche ich wohl nichts zu schreiben. Auch wenn jedem halbwegs intelligenten Menschen klar sein sollte, dass weder Spiele, noch Filme, Musik oder Bücher für Taten wie die in Winnenden verantwortlich zu machen sind, sind es doch immer wieder sie, auf die die Politik sich nach solch einem Vorfall einschießt (Achtung: Wortspiel).
Also ist es (mal wieder) an der Zeit, zu zeigen, was wir von der Kurzsichtigkeit und den Stammtischparolen unserer gewählten Volksvertreter halten.
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Da ich gerade Urlaub habe, kann ich diese Kinowoche entsprechend locker planen. Und das ist auch gut so, denn wieder einmal stehen zahlreiche Filme auf meinem Plan.
Hilde
Heike Makatsch als Hildegard Knef? Keine Ahnung, was mich da erwartet, aber Heike Makatsch sehe ich eigentlich immer gerne. Nicht, dass ich sie attraktiv fände, aber ich halte sie für eine verdammt gute Schauspielerin.
Der Rosarote Panther 2
In die Preview hatte ich es letzte Woche nicht geschafft, also wird die Filmsichtung diese Woche nachgeholt. Erwarten tu ich freilich immer noch nichts von der Fortsetzung.
Shopaholic
Ich gebe es zu: Ich bin verliebt in Isla Fisher. Die Frau ist ja sooo süß! Und dementsprechend ist es mir vollkommen egal, wie der Film ist – Hauptsache Isla ist häufig zu sehen!
The Unborn
Den Trailer fand ich höchst atmosphärisch und vielversprechend, doch die Kritiken sind allesamt vernichtend. Immerhin soll die Hauptdarstellerin ganz schuckelig sein …
Und zu guter Letzt:
Freitag der 13.
Den habe ich zwar schon gesehen, aber wie oft hat man schon die Möglichkeit, zweimal im Jahr “Freitag der 13.” an einem Freitag den 13. zu sehen? Im Kino, wohlgemerkt …
So langsam macht sich bemerkbar, dass Deutschlands Kinolandschaft technisch ein wenig hinterherhinkt: Immer mehr Kinofilme erscheinen in 3D, wovon in Deutschland jedoch die Wenigsten etwas haben dürften. Bleibt zu hoffen, dass Deutschlands Kinobetreiber trotz der Konjunkturschwäche schnell aufrüsten, damit wir Filme wie “Bolt” oder “Die Reise zum Mittelpunkt der Erde” auch so sehen können, wie sie gedacht sind …
Worum geht’s
Vor Jahren verschwand der Bruder des Vulkanologen Prof. Trevor Anderson (Brendan Fraser) bei einer Forschungsreise. Als Trevors Messgeräte exakt dieselben Werte wie zum Zeitpunkt des Verschwindens anzeigen, reisen er und sein Neffe Sean (Josh Hutcherson) nach Island, in der Hoffnung, etwas über den verschwundenen Max herauszufinden. Gemeinsam mit der Bergführerin Hannah (Anita Briem) machen sie sich auf den Weg – und finden mehr, als sie je zu träumen gewagt hätten …
Meine Meinung
Das Schlimmste hatte ich befürchtet – und wurde positiv überrascht. “Die Reise zum Mittelpunkt der Erde” ist ein erstaunlich kurzweiliger Abenteuerfilm, der die Geschichte von Jules Verne lediglich als Aufhänger nimmt und keinesfalls als Verfilmung verstanden werden möchte. Ganz im Gegenteil: Der Roman dient im Film als wertvoller Ratgeber und hilft den Protagonisten in manch kniffeliger Situation weiter. Ich wusste doch schon immer, dass das Lesen von Büchern Leben retten kann.
Die zu überstehenden Abenteuer sind ebenso abwechslungsreich wie kindgerecht. Egal ob die (stark an Indiana Jones erinnernde) Lorenfahrt durch einen alten Schacht, der Kampf gegen fliegende Fische und fleischfressende Pflanzen oder die Flucht vor einem riesigen T-Rex, alles wird mit viel Witz erzählt, so dass sich der Film auch sehr gut gemeinsam mit den Kleinen anschauen lässt. Während diese sich an der knallbunten Optik laben, erfreuen sich die Großen an den amüsanten Dialogen und dem größtenteils gelungenen Wortwitz.
Doch es gibt auch Grund zur Klage, denn die im Film verwendeten Effekte sind alles andere als State of the Art und pendeln sich irgendwo zwischen “ganz okay” und “oh Gott, wie grausam” ein. Oder kurz formuliert: Es sieht alles arg künstlich aus. Irgendwie passt das zwar zum bunten Bonbon-Stil des Films, doch ein wenig mehr “Realismus” hätte ich mir dann doch gewünscht. Dass die 3D-Effekte teilweise etwas aufgesetzt wirken (auch hier kommt, wie so oft in solchen Filmen, ein Yo-Yo zum Einsatz), werfe ich dem Film nicht vor. Ich bin mir sicher, dass diese Spielereien in entsprechend ausgestatteten Kinos durchaus spaßig anzusehen sind.
Die Darsteller leisten solide Arbeit, liefern dabei jedoch auch keine Glanzleisung ab. Während Brendan Fraser im Endeffekt mal wieder eine Variante des Rick O’Connell aus “Die Mumie” spielt, lässt Anita Briem dank ihrer natürlichen Art die Herzen der Männer und Jungen höher schlagen. Positiv: Josh Hutcherson spielt keineswegs den nervigen Jungen, der ständig gerettet werden muss, sondern überzeugt als durchaus sympathischer Jugendlicher.
Mein Fazit
Knallbuntes Abenteuer für Groß und vor allem Klein, das erfreulich unbeschwert daher kommt und überaus kurzweilig unterhält. Für die im Film angedeutete Fortsetzung (das nächste Ziel dürfte Atlantis werden) wünsche ich mir aber bessere Effekte – und ein 3D-Kino.
Es gibt sie, diese seltenen Vorstellungen, bei denen der Kinobesuch an sich interessanter ist als der eigentliche Film. Und da die gestrige Nachmittagsvorstellung von “Marley & ich” solch ein Fall war, widme ich mich diesmal mehr dem Publikum als dem Film. Selbstverständlich ohne den Film dabei gänzlich unter den Tisch fallen zu lassen …
Worum geht’s
Jung. Verheiratet. Glücklich. Besser könnte man John (Owen Wilson) und Jennifer (Jennifer Aniston) nicht beschreiben. Als Jennifer ihren Kinderwunsch andeutet, fürchtet John um seine Freiheit und schenkt ihr auf Anraten seines besten Freundes Sebastian (Eric Dane) den Labrador-Welpen “Marley”. Nicht ahnend, dass Marley nach mindestens so viel Aufmerksamkeit verlangt wie ein Kind …
Die Ausgangssituation
Exemplarisch für das gesamte Kinopublikum konzentriere ich mich bei meinen Schilderungen auf … … die zwei 10-12-jährigen Jungs links neben mir. … die zwei 15-17-jährigen Backfische rechts neben mir. … das Teenager-Pärchen (er wurde vermutlich gezwungen) links hinter mir. … die Eltern und deren etwa 6-jährige Tochter rechts vor mir.
Der Anfang
Noch bevor der Film anfing, rief Backfisch Nummer 1 ihre Eltern an, um ihnen mitzuteilen, dass sie spontan mit ihrer Freundin ins Kino gegangen sei und sie sich keine Sorgen zu machen bräuchten, da sie pünktlich zu DSDS wieder zuhause sei. Außerdem bat sie darum, in den nächsten Stunden nicht anzurufen, da es ja ziemlich peinlich wäre, wenn das Handy während der Vorstellung klingeln würde. Knapp fünf Minuten später kam ihr der grandiose Einfall, dass sie ihr Handy auch lautlos stellen könnte. Nur fünf (in Zahlen: 5) Minuten für die Erkenntnis, dass sich ein Handy lautlos stellen lässt. Da soll noch mal einer behaupten, die Jugend von heute wäre im Denken langsam oder gar dumm. Ich bin mir ziemlich sicher, Backfisch Nummer 1 lernt irgendwann sogar, dass sie ihr Handy auch komplett ausschalten kann. Und nun zum Film: Die anfänglichen 30 Minuten beschäftigen sich erst mit dem Welpen und später mit dem “Teenager” Marley und sind durchaus unterhaltsam. In diesen 30 Minuten bekommt man als Zuschauer genau das zu sehen, was der Trailer versprach: Eine kindgerechte Komödie über einen frech-liebenswerten Hund und seine vollkommen überforderten Besitzer. Unnötig zu erwähnen, dass die Backfische neben mir in jeder Marley-Szene ein “Oooooohhh … wie süüüüüüß” ausstießen …
Die Mitte
Spielt Labrador Marley anfangs noch die Hauptrolle, schlägt der Film nach 30 Minuten eine völlig andere Richtung ein und entwickelt sich zu einem eher ernsten Familiendrama, das nur noch selten durch Marley aufgelockert wird. John und Jennifer entscheiden sich für Kinder und gründen eine Familie, was sich sowohl auf das Privat- als auch auf das Berufsleben negativ auswirkt. Für eine Komödie nicht mehr lustig genug und für ein Familiendrama nicht fesselnd genug, ist “Marley & ich” ab jetzt weder Fisch noch Fleisch und zieht sich gefühlte drei Stunden in die Länge. Und das meine ich wörtlich: Als ich auf die Uhr schaute, weil ich dachte, der Film müsse nun doch langsam mal zu Ende sein, waren gerade mal 30 von 90 noch zu ertragenen Minuten vergangen. Offensichtlich hatte auch das restliche Publikum Probleme mit dem Richtungswechsel des Films, denn es wurde zunehmend lauter im Saal. Unter anderem fingen auch die Backfische neben mir an, den Film mehr oder weniger sinnvoll zu kommentieren. Ununterbrochen. Und als auf einmal eine zusammengeknüllte Serviette an meinem linken Ohr vorbeischoss, war mir klar, dass die große Langeweile ausgebrochen war. Als der Serviette ein Strohhalm folgte, wandte ich meinen Blick dezent nach links, um unauffällig den Täter auszumachen. Meine Selbstjustiznatur war geweckt worden. Noch bevor ich den Servietten- und Strohhalmwerfer orten konnte, fingen die Jungs neben mir an, gelangweilt Popcorn in die Menge zu werfen. Ein höflich-bestimmendes “Wenn ihr das Ende des Films noch erleben wollt, hört ihr damit sofort auf.” ließ sie jedoch eingeschüchtert zurück in ihre Sitze sacken. Und in diesem Moment flog ein Getränkedeckel haarscharf an meinem Gesicht vorbei. Geworfen von dem Halbstarken des Teenager-Pärchens. Und als wäre das noch nicht Grund genug, ihn zusammenzuscheißen, lagen seine Füße auch noch auf dem Sitz vor ihm. Mächtig großer Fehler. Also stand ich auf, ging zu seinem Platz, schaltete in den Terminator-Modus und bäumte mich vor ihm auf. Sofern man bei meiner Statur überhaupt von “aufbäumen” sprechen kann. “Wenn auch nur noch ein Teil nach vorne fliegt …” Den Rest überließ ich seiner Phantasie. Daraufhin packte ich seine Füße und schleuderte sie mit einem “Und nimm deine Füße von den Sitzen!” zur Seite. Obwohl er und seine Ische noch weitere Teile in Händen hielten, flog nichts mehr durch den Saal …
Das Ende
Wer glaubt, dass “Marley & ich” am Ende wieder die Kurve in Richtung Komödie kriegt, irrt sich. Aber ganz gewaltig. Ganz im Gegenteil: In den restlichen 20 Minuten wird detailliert gezeigt, wie ein Hundeleben altersbedingt zu Ende geht. Inklusive Einschläferung. Dass dies alles andere als kindgerecht ist, lässt sich sehr schön anhand der Familie vor mir belegen, deren Tochter die kompletten letzten 20 Minuten weinend vom Schoß der Mutter zum Schoß des Vaters und wieder zurück wechselte. Ganz ehrlich: Die Kleine tat mir richtig leid. Der Hit war aber Backfisch Nummer 2, die, obwohl sie seit 90 Minuten ununterbrochen mit Backfisch Nummer 1 tuschelte, sich lauthals darüber beschwerte, dass man seine Kinder nicht mit ins Kino nehmen dürfe, wenn sie nicht ruhig sein könnten. Ein dezent in ihr Ohr geflüstertes “Du sabbelst hier mit deiner Freundin den ganzen Film über nur Scheiß und beschwerst dich nun, weil ein kleines Mädchen weint?” meinerseits zog sie wieder auf den Boden der Realität zurück. Während Backfisch Nummer 1 fleißig weiter quasselte, traute sich Backfisch Nummer 2 für den Rest des Films nur noch ein “Mhmh” zu. Mission: Erfüllt. Ach ja: Am Ende weinte übrigens so ziemlich jedes weibliche Wesen im Film – wer aus was für Gründen auch immer seine Frau, Freundin oder Tochter mal ein wenig quälen und leiden sehen möchte: Dies ist euer Film, Männer!
Mein Fazit
Größtenteils zähes und uninteressantes Familiendrama, das als fröhliche Komödie mit Hund vermarktet wird und dementsprechend das völlig falsche Publikum ins Kino lockt. Ein paar Gnadenpunkte gibt es lediglich für die unterhaltsamen ersten 30 Minuten, die teils nett anzuschauenden Hundeszenen und für Alan Arkin als nie lächelnden Zeitungsverleger.
Weil sie mit ihrem Geländewagen ein Schul-Denkmal zerstört haben, werden Menschenhasser Danny (Paul Rudd) und Aufreißer Wheeler (Seann William Scott) zu 150 Stunden Sozialdienst verurteilt. Hierzu nehmen sie am Kinderbetreuungsprogramm der Organisation Sturdy Wings teil, wo Danny dem schüchternen Live-Rollenspieler Augie (Christopher Mintz-Plasse) und Wheeler dem vorlauten Ronnie (Bobb’e J. Thompson) zugeteilt wird …
Meine Meinung
Was hätte aus “Vorbilder?!” doch für ein herrlich chaotisch-böser Spaß werden können. Doch statt den teils absurd-skurrilen Haupt- und Nebencharakteren (herrlich: die Sturdy-Wings-Gründerin oder die zahlreichen Live-Rollenspieler) freien Lauf zu lassen, lässt Regisseur David Wain den Film überraschungsarm mit angezogener Handbremse vor sich hin dümpeln. Sicherlich, ein paar nette Schmunzler sind dabei, aber für richtige Lacher fehlt einfach das gewisse Etwas und vor allem der Mut, von den inzwischen mehr als ausgetretenen Komödienpfaden abzuweichen …
Mein Fazit
Unter ihren Möglichkeiten bleibende und viel zu harmlose Komödie, die zwar für den Moment durchaus unterhält, nach dem Abspann jedoch auch schon wieder vergessen ist.
Brandon Fraser in einem lose auf Jules Verne basierenden 3D-Fantasy-Abenteuer. Bei uns in Kiel leider ohne 3D-Effekte – und das wird dem Film vermutlich die einzige Existenzberechtigung nehmen.
Marley & ich
Owen Wilson, Jennifer Aniston & ein Hund. Ich weiß gar nicht, vor wem ich mich am meisten fürchte …
Gran Torino
Clint Eastwood führt Regie, Clint Eastwood spielt die Hauptrolle. Kann da überhaupt etwas schief gehen? Ich denke nicht – und mit dieser Erwartung gehe ich auch in den Film.
Der Rosarote Panther 2
Den Vorgänger fand ich nur leidlich unterhaltsam. Dementsprechend hält sich meine Vorfreude auf die Fortsetzung stark in Grenzen. Immerhin konnten viele gute Darsteller verpflichtet werden – das lässt hoffen.
Watchmen – Die Wächter
Nach “300” die nächste Comicverfilmung von Zack Snyder. Zwar habe ich die Vorlage (noch) nicht gelesen, doch lassen die Vorberichte und die ersten Reviews ganz großes Kino erwarten. Ich bin gespannt!
“Nur” fünf Filme dieses Wochenende – da bleibt hoffentlich genug Zeit, jedem Film auch eine Review widmen zu können …
Kaum hat Auftragskiller Toni Ricardelli (Rick Kavanian) sein neuestes Ziel, den exzentrischen Mafia-Autor Enrico Puzzo, aus dem Fenster befördert, stolpert auch schon die schusselige Verlagsangestellte Julia Steffens (Nora Tschirner) in das Hotelzimmer. Um die süße Julia besser kennenzulernen, gibt Toni sich kurzerhand als Enrico Puzzo aus – und landet dadurch schon bald auf der Todesliste des Mafiosi Salvatore Marino (Günther Kaufmann) …
Meine Meinung
Der deutsche Humor ist, ich formuliere es mal so freundlich wie möglich, nicht unbedingt meine Art von Humor. Dementsprechend niedrig sind auch meine Erwartungen an deutsche Komödien. Und exakt mit diesen niedrigen Erwartungen sollte man auch in “Mord ist mein Geschäft, Liebling” gehen, möchte man nicht enttäuscht werden. Albern, aber nur selten lustig, blödeln sich Rick Kavanian und Nora Tschirner (süß, süßer, Nora Tschirner) durch diesen anspruchslosen und überraschungsarmen Liebesklamauk. Wäre der Film nicht so prominent besetzt, in Nebenrollen sind unter anderem Christian Tramitz, Bud Spencer und Franco Nero zu sehen, würde er vermutlich als Weltpremiere auf Sat1, RTL oder ProSieben laufen. Wo er auch wesentlich besser aufgehoben wäre …
Mein Fazit
Typisch deutsche Komödie, die einzig und allein mit ihren gut aufgelegten Darstellern punkten kann. Wer zu viel Zeit und Geld hat und über Komiker wie Axel Stein lachen kann, darf durchaus einen Blick riskieren.
Fortsetzungen. Sie werden geliebt. Sie werden gehasst. Sie bieten den Machern die Möglichkeit, bekannte Charaktere weiterzuentwickeln. Sie bieten dem Publikum die Freude, neue Abenteuer mit bereits liebgewonnenen Figuren zu erleben. Allerdings müssen sich viele Fortsetzungen auch eine gewisse Innovationsarmut unterstellen lassen, da sie oftmals nach dem Größer-Schneller-Lauter-Prinzip aufgebaut sind. Und handelt es sich bei der “Fortsetzung” dann auch noch um ein Prequel, sind die Meinungen geteilter als das legendäre Rote Meer. Ob die in “Underworld – Aufstand der Lykaner” erzählte Vorgeschichte dem Underworld-Universum neue Aspekte hinzufügt oder nicht, durfte ich letzten Samstag in Erfahrung bringen …
Worum geht’s
Als Erster seiner Art, verfügt Werwolf Lucian (Michael Sheen) über die Fähigkeit, seine Gestalt kontrolliert verwandeln zu können. Nur aus diesem Grund ließ Vampirfürst Viktor (Bill Nighy) ihn als Kind am Leben. Lucians Blutdurst nutzend, züchtete Viktor eine neue Rasse von Werwölfen: Die Lykaner. Für die Sklaverei geboren, dienen sie den Vampiren als Leibwächter und Arbeitskräfte. Doch Lucian möchte sich mit seinem Schicksal nicht abfinden. Gemeinsam mit den anderen Lykanern und seiner Geliebten, Viktors Tochter Sonja (Rhona Mitra), plant er die Flucht …
Meine Meinung
Um die Frage, ob der dritte Teil der Underworld-Trilogie (es heißt übrigens nicht “Triologie” … gaaanz wichtig!) der Geschichte neue Aspekte hinzufügen kann, gleich zu Beginn zu klären: Nein, das kann er nicht. “Underworld – Aufstand der Lykaner” bläht die in “Underworld” bereits in Rückblenden erzählte Geschichte zu einer 90-minütigen Mischung aus Horror, Action, Fantasy und Liebesdrama auf. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
Handwerklich orientiert sich Regisseur Patrick Tatopoulos bei seinem Debüt an den von Len Wiseman inszenierten Vorgängern. Demzufolge bestimmen erneut düstere Videoclip-Ästhetik und schnell geschnittene Actionszenen das Geschehen, wodurch man sich als Underworld-Fan auch im Mittelalter sofort heimisch fühlt. Die Actionszenen sind gut choreografiert und flott inszeniert, leiden jedoch ein wenig unter den teils hektischen Schnitten. Wirklich unübersichtlich wird es zwar nicht, aber ein wenig mehr Ruhe hätte der Action durchaus gut getan. Obwohl … andererseits vertuschen die schnellen Schnitte die teils unterdurchschnittlichen Computereffekte, die besonders bei den CGI-Werwölfen negativ auffallen. Dennoch: Handwerklich geht der Lykaner-Aufstand durchaus in Ordnung und lässt dank der flotten Inszenierung keine Langeweile aufkommen.
Leider patzt Tatopoulos auf anderer Ebene: Trotz der interessanten, an “Romeo und Julia” erinnernden Thematik, berührt das Schicksal des tragischen Liebespaars nicht im Geringsten. Die Charaktere bleiben blass und oberflächlich, sämtliche Emotionen werden im Keim erstickt. Weder wird die Liebesgeschichte zwischen Lucian und Sonja, noch werden Viktors Gewissenskonflikt oder das Sklavendasein der Lykaner genutzt, um den Figuren Tiefe und Profil zu verleihen. Und das ist bei den Möglichkeiten, die die Geschichte geboten hätte, mehr als nur enttäuschend.
Immerhin überzeugen erneut Michael Sheen und Bill Nighy als erbitterte Gegner, wobei Nighy dezent am Overacting kratzt und seine blauen Kontaktlinsen ein wenig zu übertrieben in die Kamera hält. Rhona Mitra gibt überzeugend die für ihre Liebe kämpfende Amazone. Sie ist zwar keine zweite Kate Beckinsale, kann sie im Rahmen ihrer beschränkten Rolle aber durchaus würdig vertreten.
Mein Fazit
Solide und ohne große Längen inszeniert, befriedigt “Underworld – Aufstand der Lykaner” zwar die Actionbedürfnisse, enttäuscht jedoch auf emotionaler Ebene. Schade um das verschenkte Potenzial der tragischen Geschichte und um die gute Besetzung.
Um streunende Hunde vor der Einschläferung durch die städtischen Hundefänger zu retten, fangen die beiden Geschwister und Vollwaisen Andi (Emma Roberts) und Bruce (Jake T. Austin) jeden herrenlosen Hund ein, den sie auf der Straße finden. Um die Hunde zu beschäftigen, funktionieren Andi und Bruce zusammen mit ihren Freunden Dave (Johnny Simmons), Heather (Kyla Pratt) und Mark (Troy Gentile) ein leerstehendes Hotel zu einem Vergnügungspark für Hunde um …
Meine Meinung
Es ist schon erstaunlich, wie gut mich “Das Hundehotel” unterhalten konnte. Und das liegt nicht ausschließlich daran, dass ich von dem Film nichts erwartet hatte! Äußerst phantasievoll und zuweilen richtig märchenhaft inszeniert, erzählt der Film zwar keine neue Geschichte, kann dafür aber mit sympathischen Jungdarstellern und vor allem grandios dressierten Hunden punkten. Es ist schwer in Worte zu fassen, was die Tiere alles vollbringen – das muss man wirklich gesehen haben. Mein persönliches Highlight ist eine Flirtszene inkl. eines abschließenden Zungenkusses. Dass der Film Werte wie Familiensinn, Freundschaft und Verantwortungsbewusstsein predigt, stets kindgerecht bleibt und beim Happy End ein wenig zu dick aufträgt, verzeihe ich ihm aufgrund der angepeilten Zielgruppe ohne mit der Wimper zu zucken.
Mein Fazit
Unterhaltsamer Film für die ganze Familie, bei dem die tollen Hunde den menschlichen Darstellern komplett die Schau stehlen. Ein Muss für (Kind gebliebene) Hundeliebhaber und solche, die es werden wollen.
Noch immer nicht gesehen, ist der Film diese Woche nun endlich fällig. Und meine Erwartungen sind hoch. Hoffentlich nicht zu hoch …
The Wrestler
Mickey Rourkes gefeierte Auferstehung. Und die stets wundervolle Marisa Tomei spielt auch mit. Was kann da schon schief gehen?
Underworld: Aufstand der Lykaner
Okay, Kate Beckinsale spielt nicht mit, aber Rhona Mitra ist ja auch nett anzuschauen. Mehr als eine anspruchslose Action-Fantasy-Mischung in düsterer Optik erwarte ich ohnehin nicht.
Hexe Lilli, der Drache und das magische Buch
Ein Film, den ich nur aus zwei Gründen schaue: Wegen Michael Mittermeier und meiner Kino-Flatrate.
Mord ist mein Geschäft, Liebling
Ein Film, den ich nur aus zwei Gründen schaue: Wegen Nora Tschirner (ihr seht mich schmachten) und meiner Kino-Flatrate.
Vorbilder
Wenn der Film so niveaulos wie der Trailer ausfällt, werde ich mich angemessen unterhalten fühlen. Denn mehr als platte Witze erhoffe ich mir davon gar nicht erst …
Der Vorleser
Der Film, für den Kate Winslet ihren ersten Oscar erhalten hat. Wollen wir doch mal schauen, ob er ihr zu Recht verliehen wurde. Wenn nur David Kross nicht mitspielen würde …
Das wär’s, diese Filme stehen auf meinem Kinoplan. Ein kurzes Fazit werde ich per Twitter direkt aus dem Kino heraus jeweils kurz nach dem Schauen veröffentlichen. Die vollständigen (Kurz-)Reviews folgen dann je nach Zeit (und Lust).