Todesstille

Wer darauf hofft, aufgrund des Titels dieses Beitrags etwas über den, meiner Meinung nach grandiosen, Thriller von Phillip Noyce mit Sam Neill, Nicole Kidman und Billy Zane zu lesen, dem kann ich in tiefer Demut nur sagen: Bätsch! Reingelegt!

Nein, hier geht es um die Todesstille in meinem Blog, für die ich mich an dieser Stelle entschuldigen und eine (kurze) Ausrede Begründung zum Besten geben möchte:

Dass ich seit Wochen keine Reviews mehr geschrieben habe, liegt schlicht und einfach daran, dass ich aufgrund Ursula von der Leyens „Tatendrang“ im April der Piratenpartei Deutschland beigetreten bin. Dieser Schritt an sich wäre noch nicht problematisch gewesen, doch ich habe den Fehler begangen, zu einem Stammtisch zu gehen – und dort habe ich mich von der Euphorie anderer Mitglieder anstecken lassen. Das wiederum hat dazu geführt, dass ich mich in letzter Zeit fast ausschließlich mit Politik beschäftige – und Filme in meiner Freizeit eher ein Schattendasein fristen.

Doch ich kann euch beruhigen: Mein Blog wird nicht sterben. Spätestens nach den Wahlen am 27. September (zu denen ich nebenbei bemerkt als Listen- und Direktkandidat im Land Schleswig-Holstein antrete) werde ich mich auch wieder der Filmwelt widmen.

In diesem Sinne: Bis bald!

Teaser-Trailer von „Zweiohrküken“ erschienen

Ich schäme mich nicht es zuzugeben: Ich mag „Keinohrhasen“. Und das liegt keineswegs ausschließlich, wenn auch zu einem großen Teil, an der bezaubernden Nora Tschirner. Auf den Punkt gebracht, halte ich den Film für die beste deutsche Komödie seit Jahren. Dementsprechend habe ich mich auf die am 17.12.2009 startende Fortsetzung „Zweiohrküken“ gefreut – bis heute. Bis zum Betrachten des frisch erschienenen Teaser-Trailers, in dem Til Schweiger die wohl triefendste Ansprache der letzten Jahre hält. Hoffentlich lässt der Teaser nicht auf den fertigen Film schließen …

[youtube x2I70xkxBho]

Deutscher Trailer von „New Moon – Biss zur Mittagsstunde“ erschienen

Und da ist er, der erste Teaser-Trailer zur am 07.01.2010 startenden Fortsetzung der wohl langweiligsten und schnulzigsten Vampir-Romanze aller Zeiten, deren inhaltliche Belanglosigkeit lediglich von der optischen wie schauspielerischen Farblosigkeit ihres Hauptdarstellers übertroffen wird.

Normalerweise würde ich das Erscheinen dieses Trailers, der mit der wohl schlechtesten Werwolfsverwandlung aller Zeiten aufwartet, nicht auch noch mit einem (wie von mir gewohnt absolut vorurteils- und wertungsfreien) Blog-Eintrag adeln, aber da ich weiß, dass sich manchmal auch weibliche Leser auf mein Blog verirren …

[youtube 0K810bxhJ34]

Deutscher Trailer von „Final Destination 4“ erschienen

Ja, der dritte Teil der „Final Destination“-Reihe war enttäuschend. Und ja, so langsam zeigt das Prinzip der Filme deutliche Abnutzungserscheinungen. Aber: Mit David R. Ellis sitzt derselbe Mann auf dem Regiestuhl, der bereits den zweiten Teil inszenieren durfte. Und da dieser zweite Teil aufgrund des grandiosen Highway-Unfalls und seines tiefschwarzen Humors für mich den besten Teil der Reihe darstellt, freue ich mich dennoch wie ein kleines Kind auf den Kinostart.

Hat der Tod keine anderen Pläne, beginnt der Spaß am 03.09.2009. Als kleiner Vorgeschmack hier der deutsche Trailer:

[youtube nMyfIX_x-uw]

Mit ca. 2 Jahren Verspätung: Sarah Silverman is [piep] Matt Damon

Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass im Internet Videos existieren, die anscheinend jeder schon gesehen hat – nur ich nicht. Normalerweise leugne ich in solchen Momenten aus Schamgefühl meine Unwissenheit (so wird zum Beispiel nie jemand erfahren, dass ich letzte Woche zum ersten Mal in meinem Leben Sam Raimis „Within The Woods“ gesehen habe), doch die zwei folgenden Clips sind zu lustig, um sie meiner Würde unterzuordnen. Und wer weiß: Vielleicht gibt es außer mir ja noch weitere Hinterwäldler, die mir für die Veröffentlichung dankbar sind.

Kurzfassung der Clips: US-Comedian Sarah Silverman gesteht ihrem Freund Jimmy Kimmel in dessen eigener Show eine Affäre mit Matt Damon, was dieser natürlich nicht auf sich sitzen lassen kann …

Für alle, die die Clips noch nicht kennen: Viel Spaß! Ich habe eben Tränen gelacht (beim zweiten Clip unbedingt auf die Gastauftritte achten)!

Für alle, die jetzt schon genervt sind, weil ich diese ollen Kamellen wieder ausgrabe: Pech gehabt!

[youtube WLG3S5WzHig]

[youtube N8odmaMxa_U]

CineKie.de wird drei Jahre alt – und ihr bekommt Geschenke!

Ja, richtig gelesen: “CineKie – Chroniken eines Filmfreaks” wird heute, am 03.06.2009, stolze drei Jahre alt. Und auch wenn es, so viel Selbstkritik muss sein, ab und zu Phasen gibt, in denen meine Motivation und ich ein wenig schwächeln: Meine scheinbar kindliche Faszination für Kino, Filme und Serien habe ich mir jederzeit bewahren können. Und darauf bin ich, dem Kopfschütteln meiner Mitmenschen zum Trotz, außerordentlich stolz.

Ich weiß: Das interessiert euch nicht die Bohne! Und deswegen komme ich jetzt ohne große Umschweife zu dem interessanten Teil dieses Beitrags: Den nackten Zahlen!

314 Artikel habe ich in den letzten drei Jahren geschrieben.
158 von diesen Artikeln sind Filmreviews.
703 Kommentare wurden bislang hinterlass…

Was? Deswegen seid ihr auch nicht hier? Also gut:

Unter allen (also den geschätzten drei oder vier) Schreiberlingen und Schreiberlingen mit Brüsten, die mir in den Kommentaren zum dreijährigen Bestehen gratulieren (und sich damit öffentlich als Leser outen), verlose ich *trommelwirbel* die verstaubten, aber nagelneuen und noch eingeschweißten DVDs

Spider-Man 2.1

und

Tim Burton’s Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche

und als Trostpreis einen

CinemaxX-Gutschein für eine kleine Portion Popcorn.

Und mit “verlosen” meine ich “Wer mich am stärksten lobt, hat die größten Chancen” …

In diesem Sinne auf die nächsten drei Jahre!

Euer Sven

Im Kino gesehen: Der Fluch der zwei Schwestern

Viel zu selten kommt es vor, dass ich im Kino sitze und einfach nur denke “Sehr schön, solche Filme sollten häufiger auf der großen Leinwand zu sehen sein.”. Wieso, warum und weshalb “Der Fluch der zwei Schwestern” solch ein seltener Film ist, lest ihr in der folgenden Review – und ja, ich weiß, dass meine Einleitungen sonst länger ausfällen, aber mir ist heute einfach viel zu heiß, um diesen Text künstlich mit Inhalten aufzublähen, die mit dem eigentlichen Film nicht im geringsten Zusammenhang stehen. Oops! … I did it again …

Worum geht’s

Knapp ein Jahr ist es her, dass Anna (Emily Browning) ihre Mutter bei einem Feuer verloren hat. Um das durch den Unfall verursachte Trauma zu verarbeiten, ließ Anna sich nach dem tragischen Ereignis in einer Nervenheilanstalt behandeln. Nach erfolgreicher Therapie entlassen und wieder zu Hause angekommen, muss Anna erfahren, dass ihr Vater Steven (David Strathairn) inzwischen mit Rachel (Elizabeth Banks), der ehemaligen Pflegerin ihrer Mutter liiert ist. Als Anna von Visionen ihrer toten Mutter und fremden toten Kindern heimgesucht wird, deren Zeichen auf Rachel deuten, beginnt sie, zusammen mit ihrer älteren Schwester Alex (Arielle Kebbel) Nachforschungen anzustellen – und findet heraus, dass Rachel nicht die ist, die sie vorgibt zu sein …

Meine Meinung

Bevor ich meine Meinung zum Besten gebe, sollte ich anmerken, dass ich das Original “A Tale Of Two Sisters” nicht kenne und dementsprechend auch keine Vergleiche anstellen kann. Ich verspreche, diese Bildungslücke schnellstmöglich zu schließen – Ehrenwort! Warum? Weil mir “Der Fluch der zwei Schwestern” ausgesprochen gut gefallen hat und ich sehr gespannt darauf bin, ob es sich wie schon bei “The Ring” um ein Remake handelt, das mir besser als das Original gefällt.

Doch nun endlich zum Film an sich: Altmodisch. Das war der erste Gedanke, der mir im Kino durch den Kopf schoss. Und dieser Gedanke zog sich durch den ganzen Film. Zum Glück, denn genau jene altmodische Inszenierung ist es, die derzeit im Kino viel zu selten zum Tragen kommt. Statt auf Effekte setzt der Film auf alltägliche Dinge und beweist, dass bereits ein umkippender Müllsack und eine unter einen Schrank rollende Dose ausreichen, um Spannung zu erzeugen, während die unheimliche Atmosphäre fast ausschließlich aus dem gekonnten Spiel mit Licht und Schatten erzeugt wird.

Dass von den Geistern, deren Auftritte zwar nur kurz, dafür aber inszenatorisch äußerst gelungen sind, keine Gefahr für die Hauptfigur ausgeht und diese nur als Warnung zu verstehen sind, ist von Anfang an klar. Ähnlich wie in “Echoes – Stimmen aus der Zwischenwelt” sind es die Lebenden, von denen die eigentliche Bedrohung ausgeht. Und so verstehe ich den Film auch weniger als Horrorfilm, sondern vielmehr als einen Thriller, der seine Spannung aus der Frage bezieht, welches Geheimnis die undurchsichtige Rachel zu verbergen versucht, welche Pläne sie verfolgt und was sie zu tun bereit ist, um ihr Ziel zu erreichen. Die von Rachel ausgehende Bedrohung steigt während der Ermittlungen der Schwestern stetig an und gipfelt in einem Finale … über das ich an dieser Stelle nicht das Geringste schreiben möchte.

Die Darsteller leisten durch die Bank weg solide bis sehr gute Arbeit. David Strathairn wirkt ein wenig unterfordert, doch ist dies seiner nicht allzu großen Rolle geschuldet. Arielle Kebbel darf hauptsächlich rumzicken und gut aussehen, was natürlich nicht viel, dafür aber immerhin hübsch anzuschauen ist. Viel wichtiger ist jedoch das Zusammenspiel von Emily Browning und der herrlich gegen ihr niedliches Image besetzten Elizabeth Banks, welches hervorragend funktioniert. Vor allem Banks überzeugt als mysteriöse Frau mit dunkler Vergangenheit und empfiehlt sich durchaus für weitere Rollen dieser Art.

Mein Fazit

Altmodisch und ohne großer Effekte inszenierter Gruselthriller, von dessen Spannung und Atmosphäre sich so einige Filme ein paar Scheiben abschneiden könnten. Kein Film für die MTV-Generation, aber ein gutes Beispiel dafür, dass die Kraft manchmal halt doch in der Ruhe liegt.

Meine Wertung: 8/10

Im Kino gesehen: My Bloody Valentine 3D

MBV_3D_A4.indd Da mir das RealD-3D-Verfahren bei “Monsters vs. Aliens” sehr gut gefallen hatte, wartete ich als alter Genre-Fan entsprechend gierig auf den Kinostart des 3D-Slashers “My Bloody Valentine 3D”. Gestern war es endlich so weit und meine Gier nach den drei Bs (Brüste, Blut und … Brüste) wurde befriedigt.

Worum geht’s

Nachdem bei einem Grubenunglück vier Bergmitarbeiter ums Leben gekommen sind, tötet der einzige Überlebende Harry Warden am folgenden Valentinstag 22 Menschen und flieht angeschossen in den Stollen. Zehn Jahre später kehrt der damals nur knapp entkommene und seitdem unter einem Trauma leidende Tom Hanniger (Jensen Ackles) in seine Heimatstadt zurück. Als kurz darauf ein als Bergarbeiter maskierter Mann auftaucht und damit beginnt, all die Menschen zu töten, die mit dem damaligen Unglück in Verbindung stehen, steht Tom für Sheriff Axel Palmer (Kerr Smith) als Hauptverdächtiger fest …

valentine_3d_1 Meine Meinung

Ich gebe es ganz ehrlich zu: Es fällt mir unheimlich schwer, den Film an sich zu bewerten. Schuld daran trägt einzig und allein die 3D-Technik. Viel zu oft habe ich mich im Kino dabei erwischt, weniger auf den Film, als vielmehr auf die technische Umsetzung zu achten. Und auf den nächsten blutigen 3D-Effekt zu warten. Diese sind erwartungsgemäß zahlreich vorhanden und machen “My Bloody Valentine 3D” zum perfekten 3D-Partykracher. Wenn ein abgetrennter Kopf auf einem Spatenblatt langsam Richtung Publikum rutscht, ein herausgerissener Kiefer dem Publikum entgegen geschleudert wird oder eine nur mit Pumps “bekleidete” Blondine minutenlang vor dem Killer flieht, ist das bluttriefender Spaß in seiner vollkommenen Reinheit. Und als solchen sollte man den Film auch betrachten, möchte man im Kino nicht enttäuscht werden. Denn eines ist “My Bloody Valentine” nicht: Spannend. Wer stirbt und wer überlebt, steht von Anfang an fest, lediglich die Identität des Killers sorgt für ein wenig Unsicherheit. Und so überrascht es nicht, dass der Film in seinen ruhigen Minuten deutlich schwächelt. Doch zum Glück dauert es nie besonders lange, bis der dank Bergarbeiter-Outfit recht bedrohlich wirkende Killer erneut zuschlägt, so dass Langeweile weitestgehend vermieden wird.

valentine_3d_2 Dass die Geschichte niemals richtig zu fesseln weiß, liegt neben der vorhersehbaren Entwicklung auch an den mehr als blassen Charakteren. Und an den ebenso blassen Darstellern, die es nicht schaffen, ihren Figuren wenigstens einen Hauch von Tiefe oder zumindest ansatzweise Profil zu verleihen. Positiv bleiben (neben der nackten Betsy Rue *räusper*) allenfalls die Nebendarsteller Tom Atkins und Kevin Tighe in Erinnerung.

Mein Fazit

Äußerst brutaler Slasher, der dank zahlreicher 3D-Spielereien in entsprechend ausgestatteten Kinos glänzend unterhält, als Film außer einem bedrohlichen Killer und viel Kunstblut jedoch nicht viel zu bieten hat.

Meine Wertung: 7/10 (für das Erlebnis)
Meine Wertung: 4/10 (für den Film)

Im Kino gesehen: Illuminati

illuminati_plakat Nach dem doch eher durchwachsenen “The Da Vinci Code – Sakrileg” hielt sich meine Vorfreude auf “Illuminati” stark in Grenzen. Zu langatmig und spannungsarm war der Vorgänger – und zu gering meine Hoffnung, dass Regisseur Ron Howard diesmal alles besser machen würde. Ob mein Pessimismus berechtigt war oder nicht, erfahrt ihr … hier und jetzt.

Worum geht’s

Der Papst ist tot. Während die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle das Konklave abhalten, um ein neues Kirchenoberhaupt zu wählen, werden die vier aussichtsreichsten Kandidaten entführt. Der Geheimbund der Illuminaten droht damit, ab 20 Uhr jede volle Stunde einen der Kardinäle hinzurichten – und um Mitternacht mit einer gestohlenen Bombe aus Antimaterie den gesamten Vatikan auszulöschen. Da die Zeit knapp ist, wird Professor Robert Langdon (Tom Hanks) zu dem Fall hinzugezogen. Mit seiner Hilfe soll es gelingen, die geheimen Zeichen der Illuminati zu entschlüsseln und die Kardinäle sowie den Vatikan zu retten …

illuminati_1 Meine Meinung

Eine nach Rache dürstende Organisation, ein drohender Anschlag katastrophalen Ausmaßes und ungeheurer Zeitdruck – nein, wir haben es hier nicht mit der neuen Staffel von “24” zu tun. Was äußerst bedauerlich ist, denn mit Jack Bauer (und einem fähigen Regisseur) wäre der Film vermutlich um einiges interessanter ausgefallen.

Unglaublich aber wahr: Regisseur Ron Howard hat nichts, aber wirklich gar nichts dazugelernt. Auch bei seinem zweiten Versuch schafft er es nicht mal ansatzweise, einen spannenden Thriller zu erzeugen und den Zeitdruck sowie die wachsende Bedrohung auf das Publikum zu übertragen. Nach stets gleichem Muster “hetzen” die Protagonisten von Tatort zu Tatort, kommen dabei selbstverständlich stets einen Moment zu spät, nur um sich nach Begutachtung der Leiche dem nächsten Hinweis zu widmen, den Professor Langdon binnen Sekunden entschlüsselt. Wie schon “The Da Vinci Code – Sakrileg” ist auch “Illuminati” eine spannungsarme und stets vorhersehbare Schnitzeljagd. Optisch und akustisch erneut ansprechend in Szene gesetzt, aber das war’s auch schon mit den positiven Merkmalen.

illuminati_2 Dass mir der Film dennoch knapp besser gefallen hat als der Vorgänger, freilich ohne wirklich besser zu sein, liegt einzig und allein an der in meinen Augen interessanteren Geschichte. Auch wenn diese natürlich erneut hanebüchener Unsinn ist, keiner Logikprüfung standhält und mit Zufällen aufwartet, die jenseits von Gut und Böse sind.

Mein Fazit

Wer “The Da Vinci Code – Sakrileg” mochte, wird vermutlich auch an “Illuminati” Gefallen finden. Und wirklich schlecht ist der Film ja auch nicht. Nur halt auch nicht gut, sondern erneut erschreckend durchschnittlich. Ron Howard ist einfach kein Spannungsregisseur – und Tom Hanks ist nicht Jack Bauer …

Meine Wertung: 5/10

Im Kino gesehen: Crank 2 – High Voltage

Kennt Ihr das auch? So gar keine Lust auf gar nichts zu haben? So geht es mir aktuell. Ich habe nicht mal Lust ins Kino zu gehen. Und ich habe erst recht keine Lust diese Review zu schreiben. Andererseits möchte ich mein Blog ja auch nicht komplett verkümmern lassen. Und deswegen gibt es jetzt mit reichlich Verspätung meine Review zu “Crank 2 – High Voltage”. Das Gute daran: Sollte diese Review etwas inhaltsleer wirken, kann ich das voll und ganz auf den Film schieben und muss mir nicht den Vorwurf der Motivationslosigkeit gefallen lassen …

Worum geht’s

Nachdem Profikiller Chev Chelios (Jason Statham) am Ende des ersten Teils unsanft auf dem Boden der (vermeintlich) toten Tatsachen aufgeschlagen ist, wird er auch schon von den Triaden im wahrsten Sinne des Wortes von der Straße gekratzt und in einen Operationsraum verfrachtet. Im halbwachen Zustand muss Chev miterleben, wie ihm sein Herz entfernt und durch ein Kunstherz ersetzt wird, welches ihn lediglich lange genug am Leben halten soll, um auch noch andere Körperteile zu entfernen. Doch bevor es dazu kommt, kann Chev fliehen. Außer sich vor Wut und von einem Kunstherz angetrieben, das regelmäßig mit Strom versorgt werden muss, macht er sich auf die Jagd nach seinem Herzen …

Meine Meinung

Entgegen der allgemeinen Meinung finde ich “Crank” zwar durchaus amüsant und brauchbar, aber auch nicht mehr. Irgendwie ist Chev Chelios’ erster Auftritt für mich weder Fisch noch Fleisch. Für einen Actionfilm ist der Film zu unspektakulär, für eine Komödie ist er nicht lustig genug. “Crank 2 – High Voltage” ist da schon wesentlich konsequenter. Der Film ist eine reine, völlig abgedrehte Komödie. Ein Cartoon mit echten Schauspielern. Unrealistisch bis zum Abwinken, schwachsinnig bis zur letzten Minute und so niveaulos, wie ein Film nur sein kann. Und genau deswegen gefällt er mir um Längen besser als der erste Teil.

Chev Chelios flucht, tötet und vögelt (gerne auch alles gleichzeitig) sich durch den Film, dass es eine Wonne ist. Vollkommen befreit von Logik oder political correctness. Und so ist es nur konsequent, dass Jason Statham dem Publikum zum Abschied den Stinkefinger zeigt. Während der (möchtegern-)intellektuelle Zuschauer sich bereits 90 Minuten früher angewidert abgewendet haben dürfte, hat der Rest sich in der Zwischenzeit diverse Biere gegönnt, den Schwachsinn einfach genossen und fragt sich nun, wieso er nicht so cool wie Chev Chelios ist, obwohl er doch mindestens genau so viele Schimpfwörter und Beleidigungen kennt.

Doch es gibt auch Anlass zur Kritik. Wer mit dieser, ich nenne es mal speziellen Art von Humor nichts anzufangen weiß, wird sich sehr schnell langweilen. Denn spannend ist “Crank 2” zu keiner Minute. Gab es im ersten Teil noch den Hauch einer Geschichte, so verpufft hier alles in lautem Getöse.

Außerdem wirken einige Szenen etwas zu lang gezogen und bremsen den Film unnötig aus. Als Beispiel seien hier eine Therapie-Sitzung und ein Talkshow-Besuch genannt, die zwar beide nicht unbedingt schlecht und durchaus für einen Schmunzler gut sind, vom Timing her jedoch einfach nicht in den Film passen wollen.

Positiv anzumerken sei zum Schluss dieser Review noch, dass so ziemlich jeder Darsteller des ersten Teils wieder mit von der Partie ist. Und wenn auch nur als sprechender Kopf in einem Wasserbecken …

Mein Fazit

Unlogisch, niveaulos, unrealistisch, vulgär … oder anders formuliert: Ein Heidenspaß für jeden, der sein Hirn komplett ausschalten kann – oder noch nie eingeschaltet hat. Wem “Crank” wie mir noch zu normal war, der wird an “Crank 2 – High Voltage” trotz einiger kurzer Längen (kann eine Länge überhaupt kurz sein?) seine helle Freude haben.

Meine Wertung: 8/10

Fediverse

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