Bruce Darnell und die berechtigte Sorge um unsere Zukunft

Nichts Böses ahnend sitze ich auf meiner Couch und lasse meine Gedanken schweifen. Es ist Samstag, kurz vor 15 Uhr, Scrubs-Zeit auf ProSieben. Wir schreiben die letzte Werbepause vor dem Beginn der neuen Folge. Doch halt, was ist das in der FONIC-Werbung? Richtig: Es ist ein Bruce. Ein Bruce Darnell um genau zu sein. Jenes Bruce Darnell, das ich dank meiner Abneigung gegen „Germanys Next Topbulimie“ bislang erfolgreich ignorieren konnte.

Ja, ich weiß, Bruce „ihr mackt mick so so glücklick, Baby“ Darnell macht schon länger Werbung für FONIC. Aber mit so einem Bruce verhält es sich bei mir wie mit dem Alkohol: Der erste Schluck schmeckt mir zwar nicht, ist aber auch nicht weiter erwähnenswert. Ich verzichte einfach. Spätestens beim dritten Schluck müsste ich jedoch brechen, würde ich nicht auf den Konsum verzichten. Während ich beim Alkohol wenigstens noch die Chance habe, dankend abzulehnen, ist beim Bruce mit dem aktuellen TV-Spot der dritte Schluck erreicht. Wirklich sensationell an dem Bruce ist, dass es seine Brechreiz erregende Wirkung so dermaßen schnell entfaltet, dass der Griff zur Spucktüte sinnvoller ist als der zur Fernbedienung.

Als wäre es noch nicht schlimm genug, dass ich mich beim Anblick eines Bruce um mein Wohlbefinden sorgen muss, zermartere ich mir mein Hirn auch noch darüber, was genau es in der FONIC-Werbung eigentlich erreichen soll: Die Ausländerfeindlichkeit erhöhen? Den Schwulenhass fördern? Den Naturwissenschaftlern als Beweis dafür dienen, dass die Menschheit sich zurückentwickelt? Die Theologen darauf hinweisen, dass selbst Gott einen recht unkonventionellen Sinn für Humor hat? Oder soll es einfach nur den Zuschauern zeigen, dass Marketingverantwortliche sich mit genügend Koks wirklich alles umzusetzen trauen?

Richtig traurig wird es, wenn ich einen Blick in die Zukunft riskiere. Ich sehe ebenso junge wie abgemagerte verwirrte Seelen, die, vom Bruce-Virus infiziert, ihr Handy anstarren als wäre es ihr Neugeborenes und dabei murmeln „Egal was der Therapeut sagt, du bist labendig, Baby“. Und dann streicheln sie es zärtlich, bis der SIM-Karte gluht.

Eine traurige Vision – und wenn es nach FONIC geht, schon bald die bittere Wahrheit…

[youtube EcpQkwLJZB0]

Oliver Kalkofe über die Krise im deutschen Fernsehen

Vom 07.-09.11. fanden dieses Jahr die Medientage München statt. Als Gastredner war unter anderem auch Oliver Kalkofe geladen, der Mann, der meine Entwicklung nicht unerheblich beeinflusst hat. Gewohnt treffsicher („gesendetes Vakuum“, „gemordete Lebenszeit“, „Programmersatzstoffe“, …) sprach er dort laut das aus, was jeder geistig normal entwickelte Mensch denkt, muss er sich länger als 5 Minuten dem Fernsehen hingeben.

Seine Bitte an die TV-Macher, der ich mich an dieser Stelle gern anschließe: „Machen Sie doch einfach die Formate, die Sie selber gerne sehen würden. Und seien Sie stolz auf Rückschläge, denn die gehören dazu.“

Der komplette Mitschnitt von Kalkofes Rede inkl. anschließender Diskussionsrunde steht auf der Seite der Medientage zum Download bereit:

Casting plus Coaching und ein Schuss Events: Programmtrend-Cocktail ohne neue Zutaten?

Highlight-Video-HD-DVDs vs. Xbox360: Highlights Aussage

Ein wenig länger hat es gedauert, aber auch von Highlight habe ich nun eine Antwort auf meine Anfrage bzgl. der eingesetzten Analogsperre aktueller HD DVDs (siehe auch hier und hier) erhalten:

lieber her kietzke,
entschulidgen sie, dass wir erst jetzt antworten. es gab ein missverständnis. meine kollegen vom studio dachten,d ass ich antworte, ich dachte genau dasselbe.
nun antworte ich ihnen wie folgt:
Die Ausgabe von HD-Signalen über den Komponentenausgang hat in der Tat für etwas Aufregung gesorgt. Auf der einen Seite soll ja der Kopierschutz genau dies verhindern, auf der anderen Seite können Sie als XBOX 360-Nutzer wegen des fehlenden HDMI-Ausgangs kein HD sehen.Zukünftig wird der Komponentenausgang für HD freigeschaltet sein. Sie werden also die HD-Auflösung über die Komponentenausgänge der ursprünglichen XBOX 360 bei allen zukünftigen Titeln geniessen können. Zur Zeit ist dies bei den HD-DVD Titeln „Resident Evil“, „Resident Evil -Apocalypse“ und „Hero“ jedoch nicht möglich.

Die neue XBOX 360 (Elite und Premium) verfügt jedoch über einen HDMI-Ausgang, sodass es über diese Geräte keine Einschränkung des HD-Bilderlebnisses über die HDMI-Verbindung gibt.

wir hoffen,d ass wir sie nicht allzu sehr verärgert haben und hoffen sehr, dass wir sie auch weiterhin zu
unseren kunden zählen können.
mit den besten grüßen aus münchen

Das sind doch mal gute Neuigkeiten – zumal mit „Fantastic Four: Rise Of The Silver Surfer“ eine HD DVD in den Startlöchern steht, auf die ich nur ungern verzichtet hätte…

Von Löwen und Lämmern – Robert Redfords unbequeme Wahrheit

Hollywood wird politisch. Nach dem von Peter Berg so spannend wie oberflächlich inszenierten „Operation: Kingdom“ folgt nun Robert Redfords „Von Löwen und Lämmern“. Ob Redford es schafft, die Probleme unserer Zeit adäquat auf die Leinwand zu bringen, erfahrt ihr in den nächsten Zeilen.

Worum geht’s

1 Stunde, 6 Menschen.

Senator Jasper Irving (Tom Cruise) bittet Reporterin Janine Roth (Meryl Streep) zu einem exklusiven Interview. Thema ist die neue Strategie in Afghanistan, die Irving dem amerikanischen Volk mit Roths Hilfe als Lösung für den Sieg gegen Terrorismus verkaufen möchte.

Währenddessen geraten die beiden Soldaten Rodriguez (Michael Peña) und Finch (Derek Luke) bei der Umsetzung dieser neuen Strategie in einen Hinterhalt. Verletzt und auf Hilfe wartend, werden sie auf einem verschneiten Berg von Feinden umzingelt.

Zur gleichen Zeit führt Professor Malley (Robert Redford) ein Gespräch mit seinem Studenten Todd (Andrew Garfield). Malley möchte Todd inspirieren, wieder mehr Engagement zu zeigen. Um dies zu erreichen, erzählt er ihm von den beiden hoffnungsvollen Studenten Ernest und Arian, die sich statt für die Politik für den Dienst an der Waffe entschieden.

Nach dieser Stunde stehen vier Charaktere vor einer Entscheidung – und der Zuschauer vor der Hoffnung, dass mindestens einer von ihnen die richtige trifft…

Meine Meinung

Selten steht in Filmen der Inhalt so sehr über der Form wie in „Von Löwen und Lämmern“. Der Film ist eine einzige große Botschaft, eine einzige große Aufforderung, ein einziger großer Spiegel, der uns vorgehalten wird. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass es an der Inszenierung etwas auszusetzen gäbe. Dem ist definitiv nicht so. Handwerklich solide, bisweilen sogar außerordentlich packend und emotional inszeniert und von hervorragenden Darstellern unterstützt, überzeugt der Film formal von der ersten bis zur letzten Minute. Doch ist es nicht die Form, die „Von Löwen und Lämmern“ sehenswert macht. Es ist der Inhalt.

Ehrlich gesagt hatte ich „nur“ mit einem festen Schlag in den Magen der aktuellen Politik gerechnet, doch Redford geht einen Schritt weiter. Einen großen Schritt. Auch wenn die Verlogenheit der Politik angeprangert wird, ist nicht sie es, der Redford die Schuld an der heutigen Situation gibt. Es ist auch nicht die Presse, die ihre journalistische Pflicht mehr und mehr zu vergessen scheint und sich vom enthüllenden Wahrheitsfinder zum tumben Sprachrohr entwickelt hat. Das Problem sind wir. Wir Menschen. Jeder einzelne von uns. Wir, die wir nicht bereit sind, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Wir, die wir zu ängstlich oder bequem sind, für das Richtige einzustehen. Wir, die wir lieber hinter vorgehaltener Hand über all das Schlechte in der Welt reden, statt Courage zu zeigen und sich zu erheben.

Redford entlarvt uns als das, was wir sind. Egoistische Wesen, die wider besseren Wissens falsche Entscheidungen treffen. Sei es aus Bequemlichkeit, aus Angst vor etwaigen Konsequenzen oder aus Gier nach Profit und Macht.

Am Ende des Films ist nur noch ein Charakter von Bedeutung. Ein Charakter, stellvertretend für uns alle. Ein Charakter, der uns die Wahl überlässt: Die Wahl zwischen dem einfachen und dem richtigen Weg.

Mein Fazit

Außerordentlich engagierter Film, dessen Botschaft den Wenigsten gefallen dürfte. Die Darsteller überzeugen ebenso wie Robert Redfords Regie, was in der Summe einen der besten und wichtigsten Filme des Jahres ergibt.

Meine Wertung: 9/10

Highlight-Video-HD-DVDs vs. Xbox360: Microsofts (Hotline-)Aussage

Vor ein paar Tagen hatte ich mich über die absolut unnötigen Beschränkungen einiger HD DVDs ausgelassen. Zwischenzeitlich habe ich mir den Spaß erlaubt und eine E-Mail an Microsoft verschickt.

Guten Tag,

wie Ihnen sicherlich bekannt sein wird, versieht Highlight Video seine
HD DVDs (Resident Evil 1 und 2, Hero) mit einem Kopierschutz, der die
Auflösung bei Nutzung analoger Anschlüsse auf PAL-Qualität beschränkt.

Da weder meine Xbox360 Core noch meine Xbox360 Premium über einen
HDMI-Anschluss verfügt, ist es mir nicht mehr möglich, den Xbox360 HD
DVD Player uneingeschränkt zu nutzen. Während die Konsolen heutiger
Käufer über einen HDMI-Anschluss verfügen, schauen Kunden wie ich, die
Ihre Produkte von Beginn an unterstützen, in die (PAL-)Röhre.

Wie sieht Ihre Politik zu diesem Dilemma aus? Stehen Sie mit Highlight
Video in Kontakt, um das Problem softwareseitig zu lösen? Wird es eine
Umtauschmöglichkeit geben, um alte Konsolen gegen Konsolen mit
HDMI-Anschluss umzutauschen? Oder werden Frühkäufer mit diesem Problem
im Stich gelassen?

Mit freundlichen Grüßen
Sven Kietzke

Prompt kam eine Antwort, dass ich bitte die Hotline anrufen möge, was ich auch tat. Flugs das Problem der netten Dame geschildert, diese hielt dann Rücksprache mit ihrer Vorgesetzten. Ergebnis:

Von dem Problem ist Microsoft nichts bekannt. Ob sie mit Highlight Video deswegen in Verbindung stehen, konnte mir dementsprechend auch niemand beantworten. Nur, dass es keine Umtauschaktion für betroffene Kunden geben wird, wurde eindeutig bestätigt.

Nicht, dass mich das großartig überrascht hätte, aber so habe ich es wenigstens offiziell, dass Käufer der frühen Xbox360-Generationen schlicht und einfach die Gelackmeierten sind.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch: Die nette Dame (bei der ich mich immer noch frage, ob sie mich an- oder auslachte) meinte, dass sich an diesen Tatsachen durchaus etwas ändern könnte, wenn nur genügend Nachfragen eingehen würden. Diesbezüglich sehe ich nur leider schwarz, da sich die meisten Kunden vermutlich einfach damit abfinden werden, statt sich an MS zu wenden…

Unnötiges Remake: Invasion

Was haben „Die Dämonischen“ (1956), „Die Körperfresser kommen“ (1978) und „Body Snatchers – Angriff der Körperfresser“ (1993) gemeinsam? Richtig: Sie alle erzählen eine mehr oder weniger identische Geschichte, angepasst an den jeweiligen Zeitgeist. Wollen wir hoffen, dass unsere Zeit in 20 oder 30 Jahren nicht an der vierten Variante „Invasion“ gemessen wird.

Worum geht’s

Nach dem Absturz eines Space Shuttles beginnt die Psychiaterin Carol (Nicole Kidman), seltsame Veränderungen an ihren Patienten und den Menschen in ihrer Umgebung festzustellen. Das Verhalten der Betroffenen wird zunehmend emotionsloser, ja beinahe seelenlos. Gemeinsam mit ihrem Freund Ben (Daniel Craig) und dessen Kollegen Stephen (Jeffrey Wright) findet sie heraus, dass außerirdische Viren die Ursache für die Veränderungen sind. Ist man mit dem Virus infiziert und schläft ein, übernimmt es mit Erreichen der Tiefschlafphase den Wirt. Ausgerechnet Carols Sohn Oliver (Jackson Bond) scheint gegen das Virus immun zu sein…

Meine Meinung

So sehr es mich ja auch freut, dass der deutsche Regisseur Oliver Hirschbiegel es nach Hollywood geschafft hat: Das Ergebnis enttäuscht auf ganzer Linie. „Invasion“ lässt jegliche Spannung, jegliche Bedrohung, jegliche Dramatik der Vorgänger völlig vermissen. Selbst der eher harmlose Ableger „The Faculty“ weiß mehr zu fesseln als Hirschbiegels Version der außerirdischen Übernahme.

Die Geschichte plätschert uninspiriert vor sich hin. Menschen verwandeln sich, fliehen, verstecken sich. Doch das alles geschieht so kühl und emotionslos (eigentlich ja schon fast wieder passend), dass es einem als Zuschauer schlicht und einfach egal ist. Auch fehlt ein durchgängiger Faden, der die Charaktere und die Geschichte zusammenhält. In der derzeitigen Fassung wirkt „Invasion“ wie ein, immerhin gut gefilmtes, Stückwerk.

Da Hirschbiegels Version in den Testscreenings gnadenlos durchgefallen ist, musste der Film mehrmals umgeschnitten werden. Interessant wäre, wie die Originalversion wohl ausgesehen haben mag. Vielleicht kommen wir ja auf DVD in den Genuss beider Versionen, so wie es auch bei „Exorzist: The Beginning“ geschehen ist.

Sicherlich hat der Film auch seine guten Szenen. Wenn während eines Essens im Fernsehen verkündet wird, dass Bin Laden und George W. Bush Frieden ankündigen und der Papst verspricht, für Verhütungsmittel in Afrika zu sorgen, fragt man sich als Zuschauer unweigerlich, ob der Preis für unsere Menschlichkeit wirklich gerechtfertigt ist. Allerdings sind solche Szenen äußerst rar gesät. Zu rar, um noch irgendwas retten zu können.

Mein Fazit

Uninspiriertes und innovationsloses Remake, das zwar schick gefilmt wurde, aber weniger wie ein fertiger Film, als vielmehr wie eine Ansammlung unabhängiger Szenen wirkt. Den Schauspielern ist dabei kein Vorwurf zu machen, liefern sie doch alle eine routinierte Leistung ab. Nicht mehr als Mittelmaß und kein Vergleich zu den Vorgängern.

Meine Wertung: 5/10

Zum Träumen schön: Der Sternwanderer

Das Jahr neigt sich langsam aber unaufhaltsam dem Ende entgegen. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen und so manch eine(r) hat bereits das eine oder andere Weihnachtsgeschenk vorbereitet. Damit wird es höchste Zeit, auch im Kino langsam umzuschwenken. Weg von den Action-Blockbustern und hin zu den besinnlicheren Filmen. Ja, die Zeit der Märchen und Weihnachtsfilme rückt näher – und findet in „Der Sternwanderer“ einen perfekten Vorboten.

Worum geht’s

Ein kleines Dorf in England: Der junge Tristan (Charlie Cox) ist unsterblich in die ihm unerreichbare Victoria (Sienna Miller) verliebt. Um ihr seine Liebe zu beweisen, verspricht Tristan Victoria, ihr einen abgestürzten Stern zu schenken, der kurz zuvor im benachbarten Stormhold auf die Erde gestürzt ist. Zu Tristans Überraschung handelt es sich bei dem Stern um die junge Yvaine (Claire Danes), die alles andere als erfreut darüber ist, einem Menschen als Geschenk für seine Angebetete zu dienen. Doch nicht nur Tristan hat Interesse an dem Stern: Die Söhne des verstorbenen Königs benötigen Yvaines Amulett, um die Thronfolge übernehmen zu können. Und die Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer) und ihre Schwestern ihr Herz, um dadurch ewiges Leben und immer währende Schönheit zu erlangen…

Meine Meinung

Es kommt selten vor, dass ich während eines Films nicht aufhören kann zu lächeln. Bei „Der Sternwanderer“ war es jedoch genau so. Zu sympathisch, zu unterhaltsam, ja, zu schön ist dieser Film, als dass ich mich vor der guten Laune hätte verschließen können – und wollen. Auf einen seichten Fantasyfilm hatte ich mich eingestellt, weit mehr habe ich bekommen.

„Der Sternwanderer“ bietet alles, was für einen gelungenen Märchen-Kinoabend benötigt wird. Sympathische wie skurrile Charaktere, eine romantische Geschichte über einen jungen Mann, der zum Helden wird, sowie einen Hauch von Abenteuer und Action. Befürchtungen, dass bei solch einer Mischung eine auf Zelluloid gebannte Kitsch-Postkarte entstanden ist, dürfen beruhigt daheim gelassen werden. Zahlreiche makabere und selbstironische Einfälle sorgen dafür, dass selbst der kitschigste Moment mit einem Grinsen quittiert wird und die Märchenwelt ihren Reiz behält.

A pro pos Reize: Dass Claire Danes zarte Geschöpfe spielen und den Beschützerinstinkt im Mann wecken kann, weiß ich bereits seit „Der Regenmacher“. Und auch hier kann man(n) nicht anders, als sich in ihre Figur zu verlieben. Hauptdarsteller Charlie Cox wirkt daneben etwas blass, meistert seine Rolle jedoch souverän genug, um sich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Ein großes Lob gebührt den gut aufgelegten Nebendarstellern: Michelle Pfeiffer als böse Hexe, Robert De Niro als Luftpirat mit dunklem Geheimnis, Peter O’Toole als „liebender“ König, Rupert Everett als möglicher Thronfolger, Sienna Miller als eingebildete Herzdame, das Aufgebot an bekannten Namen kann sich wahrlich sehen lassen.

Mein Fazit

„Der Sternwanderer“ ist ein wunderschönes Märchen, das Romantik, Humor und Abenteuer perfekt miteinander vereint und sich selbst dabei nie zu ernst nimmt. Die Schauspieler hatten sichtlich Freude an ihrer Arbeit und befinden sich in bester Spiellaune, allen voran Michelle Pfeiffer und Robert De Niro. Ein Film für jeden, der mal wieder ein wenig träumen möchte.

Meine Wertung: 9/10

Highlight Video präsentiert: Wie man ein neues Videoformat erfolgreich ruiniert, noch bevor es sich am Markt etabliert hat

Ja, als so genannter „Early Adaptor“ hat man es wahrlich nicht leicht. Als reiche es nicht, dass man horrende Preise für neue Produkte zahlt und dafür mit zahlreichen Kinderkrankheiten belohnt wird, nein, die Unternehmen müssen einem noch vorsätzlich Steine in den Weg legen.

Zum besseren Verständnis hole ich ein wenig aus, fasse mich dabei aber so kurz wie möglich: HD-Medien bieten die Möglichkeit, die Nutzung aus Kopierschutzgründen einzuschränken. So ist z.B. vorgesehen, die Auflösung von HD auf PAL zu drosseln, sofern die genutzte Hardware keine digitale Übertragung (HDMI) mit HDCP-Verschlüsselung unterstützt. Vorgeschrieben ist dies jedoch erst ab 2011, bis dahin sollten diese Mittel nicht eingesetzt werden, um Benutzer analoger Anschlüsse (wie sie zum Beispiel bei der Xbox360 zu finden sind) nicht auszuschließen.

Doch Highlight Video scheint über den Dingen zu stehen, ignoriert ohne Rücksicht auf Verluste den derzeitigen Stand der Technik und versieht die HD DVDs von „Resident Evil“ und „Resident Evil: Apocalypse“ bereits heute mit dieser Einschränkung. Auch die HD DVD von „Hero“ soll betroffen sein.

Als Nutzer der Xbox360 werde ich somit ausgeschlossen, wobei besonders ärgerlich ist, dass auf der Verpackung kein einziger Hinweis auf etwaige Einschränkungen vorzufinden ist.

Liebes Highlight-Video-Team: Wenn Sie nicht möchten, dass ich neue Produkte von Ihnen kaufe, dann brauchen Sie mir das nur zu sagen. Ich habe kein Problem damit, auf bestimmte Artikel zu verzichten, wenn ich das Gefühl bekomme, dass einer Firma die Konsumenten egal sind. Aber eines sollten Sie dabei bedenken: Otto-Normalverbraucher interessiert sich noch nicht für HD-Medien. Es sind Freaks wie ich, die Ihre Produkte derzeit kaufen. Die darüber berichten. Die es ihren Familien / Freunden / Bekannten / Kollegen vorführen und sie davon überzeugen, ebenfalls auf den HD-Zug aufzuspringen. Es sich ausgerechnet mit dieser derzeit doch sehr überschaubaren Käufergruppe zu verscherzen, scheint mir der falsche Weg zu sein, um neue Medien wie die HD DVD oder die Blu-ray Disc am deutschen Markt zu etablieren…

Kurz vorgestellt: Until Death (DVD)

Erinnert ihr euch noch an Jean-Claude Van Damme? Bzw. kennt ihr ihn überhaupt? Richtig, das ist jener Mann, der 1988 in dem bis heute besten Kampfsportfilm „Bloodsport“ die Hauptrolle spielte. Und es ist der Mann, mit dem Regisseur Albert Pyun seinen ersten (und letzten) guten Film drehte: „Cyborg“. Nicht zu vergessen Roland Emmerichs „Universal Soldier“ und John Woos „Harte Ziele“.

Wie viele andere ehemalige Actionstars, trifft man Van Damme heute nur noch in der Videothek an. Sein neuester Film trägt den Titel „Until Death“ und handelt von einem Polizisten (Van Damme), der vom rechten Weg abgekommen ist, Drogen nimmt und bei seinen Mitmenschen alles andere als beliebt ist. Als er von seinem ehemaligen Partner (Stephen Rea) in eine Falle gelockt wird, überlebt er den finalen Kopfschuss zwar, muss sein Leben jedoch von vorne beginnen und erkennt dabei die Fehler, die er in den vergangenen Jahren gemacht hat. Ein Schelm, wer dabei an Harrison Ford und „In Sachen Henry“ denkt.

„Until Death“ bietet zwar einige kleine bis mittelgroße Schießereien, ist aber mehr Drama als Actionfilm. Wer auf einen neuen Van-Damme-Kracher hofft, kann sich das Geld also getrost sparen und sich stattdessen den neuesten Steven-Seagal-Reißer muahaha ausleihen. Da weiß man wenigstens, was man bekommt. muahaha²

Wer Van Damme auch in anderen Rollen als dem typischen Einzelkämpfer sehen mag, darf hingegen ruhig einen Blick riskieren. Auch wenn der Film meilenweit von einer Kinoauswertung entfernt ist, bietet er dennoch durchgängige Unterhaltung auf gehobenem Videotheken-Niveau. Und eines darf man auch ruhig mal anerkennen: Im Gegensatz zu anderen (zu recht vergessenen) ehemaligen Actionstars kann Van Damme durchaus ein gewisses Schauspieltalent vorweisen…

Im Kino: Die Vorahnung

Kinobesuche müssen nicht zwangsläufig „nur“ unterhaltsam sein. Kinobesuche können auch lehrreich sein. Ich z.B. habe dank „Die Vorahnung“ zwei Dinge gelernt:

1. Geht man als Mann alleine in einen Sandra-Bullock-Film, muss man damit rechnen, angestarrt zu werden, als trage man seinen Hintern auf der Vorderseite.

2. Sind Menschen mit einem Film überfordert, halten sie nicht etwa die Klappe und konzentrieren sich umso mehr auf das Geschehen, nein, sie lassen sich alle zwei Minuten lauthals darüber aus, dass sie nicht verstehen, was da gerade auf der Leinwand vor sich geht.

Worum geht’s

Es ist ein ganz normaler Tag für Linda (Sandra Bullock) und ihre beiden Töchter Megan und Bridgette. Bis ein Polizist an ihrer Tür steht und Linda erklärt, dass ihr Mann Jim (Julian McMahon) während seiner Geschäftsreise bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Mit Hilfe ihrer Mutter bringt Linda den Tag hinter sich, schläft auf der Couch ein – und staunt nicht schlecht, als Jim am nächsten Morgen quicklebendig in der Küche steht. Linda glaubt an einen schlimmen Alptraum. Bis sie am nächsten Morgen erwacht und ihr Haus voller Trauergäste vorfindet…

Meine Meinung

Es gibt Filme, die ihre Geschichte mit einer oder mehreren Aussagen bereichern. Und es gibt Aussagen, um die irgendwie ein Film herum gestrickt wurde. „Die Vorahnung“ zählt eindeutig zur zweiten Kategorie. Die Botschaft von „Die Vorahnung“ ist mehr als offensichtlich: Genieße jeden Tag, kämpfe um jeden Tag. Denn jeder Tag ist ein Geschenk.

Ich weiß: Klingt nach einer dieser typischen Lebensweisheiten, und wenn man ganz ehrlich ist, ist es auch nicht viel mehr. Und so ist es auch um „Die Vorahnung“ bestellt: Die Inhaltsangabe liest sich wie ein typischer Mystery-Film, und wenn man ganz ehrlich ist, ist er auch nicht viel mehr. Aber auch nicht weniger. Denn lässt man sich auf die Geschichte ein, wird man mit einem zwar verworrenen (bei den Zeitsprüngen ist erhöhte Aufmerksamkeit gefordert), aber auch interessanten und am Ende sogar spannenden Film belohnt. Zwar wird „Die Vorahnung“ aufgrund mangelnder Ideen und einer etwas trägen Inszenierung niemals in die Filmgeschichte eingehen, doch weiß er durchaus zu unterhalten.

Dies verdankt der Film zu einem großen Teil der sympathischen Sandra Bullock, die nicht nur fantastisch aussieht (man mag kaum glauben, dass diese Frau bereits 43 Jahre alt sein soll), sondern einmal mehr beweist, dass sie Filme problemlos alleine tragen kann. „Die Vorahnung“ ist eine One-Woman-Show, die zwar auch mit namhaften Nebendarstellern aufwarten kann, jedoch voll und ganz auf seine Hauptdarstellerin ausgelegt ist. Dementsprechend blass bleiben leider die Kinder, der Ehemann und die mögliche Geliebte, welche von Amber Valletta („Hitch – Der Date Doktor“) gespielt wird.

Ein besonderes Lob gebührt dem Ende, welches zum Glück anders daherkommt als von mir erwartet, und den Film konsequent zu seinem Schluss führt. Auch wenn man auf die letzte Einstellung hätte verzichten können, bleibt der Film durchaus seiner Linie treu, was längst nicht jeder Film von sich behaupten kann.

Mein Fazit

Solides Mystery-Drama um die typische Frage, wofür es sich zu leben und zu kämpfen lohnt. Sandra Bullock liefert eine hervorragende Performance, kann aber nicht verhindern, dass „Die Vorahnung“ mangels neuer Ideen und blasser Figurenzeichnung im Durchschnitt untergeht.

Meine Wertung: 6/10

Fediverse

Kategorien

Archiv

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner