Eine Kollegin im Urlaub, zwei Kolleginnen krank – und schon hieß es für 1 1/2 Wochen „Sven allein im Büro“. Der daraus resultierende Stress auf der Arbeit sorgte dafür, dass mir abends schlicht die Energie für Filme fehlte. Inzwischen sind die Kolleginnen von den Toten auferstanden, so dass nun bei mir so langsam wieder Ruhe einkehrt. Diese habe ich am Wochenende direkt genutzt, mir einen „freien“ Sonntag gegönnt und diesen mit den drei „Cloverfield“-Filmen verbracht. Wie mir der zweite Teil der (bislang nur lose zusammenhängenden) Reihe gefallen hat, erfahrt ihr … jetzt!
Worum geht’s
Nach einem schweren Autounfall wacht Michelle (Mary Elizabeth Winstead) im Bunker des mysteriösen Howard (John Goodman) auf. Dieser erklärt ihr, dass es einen Angriff gab, die Luft verseucht wurde und die Oberfläche voraussichtlich für Jahre nicht bewohnbar sei. Obwohl der ebenfalls im Bunker lebende Emmett (John Gallagher Jr.) Howards Geschichte bestätigt, bleibt Michelle skeptisch. Zumal Howard immer öfter zu aggressiven Ausbrüchen neigt …
Meine Meinung
Zwei Jahre lang habe ich es geschafft, alles zu meiden, was mit „10 Cloverfield Lane“ im Zusammenhang steht. Dementsprechend hatte ich keine Ahnung, was mich erwartet. Und das war auch gut so, denn der Film lebt davon, dass man als Zuschauer nicht weiß, was als nächstes passiert und worauf die ganze Chose hinausläuft. Daher fällt es mir ehrlich gesagt auch schwer, nun über „10 Cloverfield Lane“ zu schreiben, denn ich möchte nichts verraten, was euren Spaß trüben könnte.
Vielleicht nur so viel: Die Atmosphäre ist herrlich bedrückend und der Film insgesamt von Anfang bis Ende spannend. Sauspannend. Außerdem sind die Darsteller grandios. Insbesondere der undurchsichtige John Goodman und die taffe Mary Elizabeth Winstead, die ich bereits in „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ und „The Thing“ in mein Herz geschlossen hatte und die meinen positiven Eindruck mit „10 Cloverfield Lane“ definitiv bestätigt hat. Und das Finale hat mir gar so gut gefallen, dass ich tatsächlich laut juchzend auf der Couch saß. Alleine beim Gedanken daran bekomme ich schon wieder ein fettes Grinsen im Gesicht – und Lust, den Film gleich noch mal zu schauen.
So, das muss als Empfehlung definitiv reichen. Um es noch mal ganz eindeutig zu formulieren: Schaut! Euch! Diesen! Film! An!
Mein Fazit
Extrem spannendes Kammerspiel mit tollen Darstellern und einem Finale, das mich laut jubeln ließ. Toll!
Meine Wertung: 9/10
Puh, das war knapp! Jeweils innerhalb von zwei Wochen möchte ich über den Film schreiben, den
Als ich vor einigen Jahren, nachdem mein letzter Videorekorder dahingeschieden war, meine VHS-Sammlung auflöste, trennte ich mich damit von vielen Filmen, die es zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf DVD bzw. Blu-ray gab. Hauptsächlich handelte es sich dabei um B- und C-Filme, die vielleicht nicht kulturell wertvoll, in meinen Augen aber verdammt unterhaltsam waren. Hätte ich damals gewusst, dass viele dieser Filme selbst heute nicht erhältlich sein würden, ich hätte mir eher einen neuen Videorekorder gekauft. Aber gut, aus Fehlern lernt man (hoffentlich). Umso größer war dafür gestern die Freude, als ich endlich die Blu-ray zu Larry Cohens Thrillerkomödie „The Ambulance“ in meinen Händen halten durfte. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Der Film ist genau so unterhaltsam, wie ich ihn in Erinnerung hatte.
So, nun ist es doch passiert. Zum ersten Mal seit meiner mir selbst auferlegten Kinopause sah ich einen Film und dachte danach „Scheiße, hättest du den mal im Kino gesehen!“. Wegen einer ganz speziellen Szene. Einer Szene, die ich im Kino definitiv laut gefeiert hätte (und dabei vom restlichen Publikum vermutlich für bekloppt erklärt worden wäre). Aber es ist, wie es ist: Ich habe „Split“ zu Hause gesehen. Und mir die besagte Szene von M. Night Shyamalan selbst bei Twitter spoilern lassen. Da bleibt doch die Frage: Konnte mich der Film dennoch begeistern?
Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, in denen ich (so wie Millionen andere Menschen) nur für Mel Gibson ins Kino gegangen bin. Heute hingegen muss man als Zuschauer froh sein, den Mann überhaupt noch in irgendwelchen Filmen zu sehen. Es ist schade. So verdammt schade. Statt hier nun etwas zur Person Mel Gibson zu schreiben, empfehle ich euch lieber Duoscopes
Ach, John Cusack, was ist bloß aus dir geworden. Es gab Zeiten, da spieltest du in tollen Filmen wie „Grosse Pointe Blank – Ein Mann, ein Mord“, „Being John Malkovich“ und „High Fidelity“ mit. Auch in „Weil es Dich gibt“, „Das Urteil – Jeder ist käuflich“ und „Zimmer 1408“ hast du mir richtig gut gefallen. Und mit „Con Air“ und „2012 – Das Ende der Welt“ hast du sogar zwei echte Blockbuster vorzuweisen. Und heute? Spielst du in Direct-to-Video-Premieren mal die Haupt- und immer öfter sogar nur eine Nebenrolle. Gut, das muss nicht zwangsläufig schlecht sein, schließlich gibt es durchaus DTV-Premieren, die sich als kleiner Geheimtipp entpuppen. Der ab sofort erhältliche Entführungsthriller „Reclaim – Auf eigenes Risiko“ gehört jedoch leider nicht dazu …
Meine Meinung
Ryan Phillippe („Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“, „Eiskalte Engel“) und Rachelle Lefevre („Twilight – Biss zum Morgengrauen“, „White House Down“) können als verzweifelte Adoptiveltern durchaus überzeugen, bleiben jedoch aufgrund des oberflächlichen Skripts eher unterfordert. Und ja, das gilt auch für Phillippe, den ich entgegen der allgemeinen Meinung durchaus für einen brauchbaren Darsteller halte. Wobei er mir in kleineren Rollen wie zum Beispiel in „Der Mandat“ doch deutlich besser gefällt. Und wie schlägt sich John Cusack? Nun, hat man die erste Szene mit ihm, in der er um Jahrzehnte gealtert und extrem heruntergekommen aussieht, erstmal verdaut, schlägt sich Cusack recht wacker, obgleich er schon ein wenig gelangweilt wirkt. Das Niveau eines Steven Seagal hat Cusack aber glücklicherweise noch längst nicht erreicht. Ich habe also durchaus noch Hoffnung für den Mann.
2013 gehörte Adam Wingards schwarzhumoriger Home-Invasion-Thriller
1946 wurden in Texarkana mehrere Menschen brutal ermordet. Der Täter, von der Presse Phantom-Killer getauft, hatte es auf Liebespaare abgesehen und konnte, trotz immenser Bemühungen durch die Behörden, nie identifiziert und demzufolge auch nie gefasst werden. 1976 nutzte Regisseur Charles B. Pierce diese realen Geschehnisse für seinen Film „Der Umleger“ („The Town That Dreaded Sundown“), den die Bewohner von Texarkana wohl nicht ausschließlich positiv aufnahmen. Dennoch findet in Texarkana seit einiger Zeit eine jährliche Open-Air-Vorführung des Films statt – womit wir bei Alfonso Gomez-Rejons Slasher „Warte, bis es dunkel wird“ angekommen sind, der derzeit in unseren Kinos läuft.
Bereits seit dem 13. Mai ist der Polizei-Thriller „Cold War“ auf Blu-ray und DVD verfügbar – und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir ein entsprechendes Rezensionsexemplar schon seit April vorliegt, ich den Film aber erst zeitlich nicht geschafft und danach schlicht vergessen habe. Würde ich mein Blog beruflich betreiben, wäre ich wohl schon lange pleite, doch zum Glück schreibe ich hier aus reinem Spaß an der Freude. Peinlich ist mir meine mangelhafte Organisation dennoch. Wie dem auch sei, viel wichtiger ist, dass ich „Cold War“ nun endlich gesehen habe. Und dass der Film absolut sehenswert ist!
135,- Dollar. Das ist der Betrag, den ich im Rahmen der Kickstarter-Kampagne beigesteuert habe, um die Privatdetektivin Veronica Mars nach ihrem ungerechtfertigten Serien-Aus ins Kino zu bringen. 194,6 Kilometer. Das ist die Entfernung, die meine (glücklicherweise von Veronica ebenfalls begeisterte) bessere Hälfte und ich gestern zurückgelegt haben, um den Film auf der großen Leinwand zu sehen. Ob sich Investition und Fahrt gelohnt haben, erfahrt ihr … ach, was soll’s: Ja verdammt, es hat sich gelohnt!
Meine Meinung
Das bedeutet allerdings keinesfalls, dass „Veronica Mars“ nur für Fans genießbar wäre. Auch Neueinsteiger dürften mit der sympathischen Hauptfigur ihren Spaß haben. Zugegeben, der Mord an ihrer ehemaligen Klassenkameradin gehört nicht zu Veronicas stärksten Fällen, stellt aber ein solides, wenn auch nicht sonderlich spannendes Wer-hat’s-warum-getan-Rätsel-dar. Nichts zum Nägel kaufen, aber auch nichts zum Einschlafen. Viel wichtiger als des Rätsels Lösung ist ohnehin der Weg dorthin. Und dieser ist einmal mehr geprägt von Veronicas Spürsinn, gewitzten Ermittlungsmethoden nah an der Grenze der Legalität (und auch darüber hinaus) und natürlich zahlreichen bissigen Dialogen gepaart mit sarkastischer Schlagfertigkeit. Nein, um diese kurzweilige Kombination aus Krimi und Komödie genießen zu können, muss man glücklicherweise weder ein langjähriger Fan der Serie noch ein Fan speziell von Kristen Bell sein.
Dieser sollte man jedoch sein, um den Film als Gesamtwerk und Fanservice würdigen zu können. Denn „Veronica Mars“ enthält so viele Gastauftritte, Anspielungen und Insiderwitze, dass man ihn vermutlich mehrmals sehen muss, um nichts zu verpassen. Von der Kickstarter-Finanzierung des Films über die leider nie gedrehte vierte Staffel bis hin zu Anspielungen auf Kristen Bells Schwangerschaft wurde so ziemlich alles in den Film gepackt, was irgendwie sinnvoll (oder auch weniger sinnvoll) verwendet werden konnte. Hinzu gesellen sich zahlreiche, teilweise nur wenige Sekunden lange Gastauftritte, bei denen es, so viel sei verraten, nicht verkehrt ist, sich mit Kristens Familienverhältnissen auszukennen. Als Fan sitzt man dabei freudestrahlend in seinem Kinosessel und kichert von Minute zu Minute zufriedener in sich hinein, während Außenstehende sich vermutlich fragen dürften, ob die letzten Sekunden irgendeine tiefere Bedeutung hatten.
Bei aller Euphorie als Fan muss allerdings selbst ich zugeben, dass der Film zuweilen ein wenig überladen wirkt. So sehr es mich auch freut, dass versucht wurde, so viele Serienfiguren wie möglich in dem Film unterzubringen, so wenig kann ich leugnen, dass deren Auftritte teilweise den Eindruck hinterlassen, als wären die Figuren nur der Vollständigkeit halber dabei. Und einige offen bleibende Handlungsstränge jenseits des Mordfalls erwecken durchaus den Eindruck, als würde hier schon auf einen weiteren Film oder gar eine neue Serienstaffel hingearbeitet werden. Aber sei’s drum, dem Spaß am Film tut dies keinen echten Abbruch.