Kurz und knapp: Zahnfee auf Bewährung

Kurz zusammengefasst

Eishockey-Profispieler Derek Thompson (Dwayne Johnson) glaubt nicht mehr an große Träume – und erst recht nicht an Feen und Elfen. Als er der Tochter seiner Freundin Carly (Ashley Judd) beinahe erzählt, dass es keine Zahnfee gibt, zwingt ihn die Oberfee Lily (Julie Andrews), zwei Wochen als Zahnfee zu arbeiten …

Meine Meinung in aller Kürze

Wer mal wieder eine nett-harmlose Komödie mit seinen Kindern oder jüngeren Geschwistern schauen möchte, macht mit “Zahnfee auf Bewährung” nichts verkehrt. Sowohl die Handlung als auch der Humor und die Moral des Films bleiben zu jeder Zeit kindgerecht. Für erwachsene Zuschauer hingegen bietet der Film leider zu wenig. Außer eines putzigen Gastauftritts von Billy Crystal bleibt von dem zu jeder Zeit vorhersehbaren “Zahnfee auf Bewährung” nichts in Erinnerung. Übrig bleibt nach dem Abspann lediglich der Wunsch, den stets sympathischen Dwayne Johnson endlich mal wieder in einer Actionrolle sehen zu dürfen …

Meine Wertung: 5/10

So schlimm wie erwartet: “Rock It!”

Mein Leben mit einer weiblichen Person zu teilen, hat viele Vorteile: Mein Essen besteht nicht mehr ausschließlich aus Fertiggerichten, meine Nachbarn beäugen mich nicht mehr wie einen potenziellen Kinderschänder, mein linker Arm erholt sich langsam von meinem Singledasein und, jetzt wird es interessant, ich werde dazu motiviert, mal wieder eine Review zu schreiben. Übersetzt bedeutet das: Meine First Lady möchte im Wohnzimmer in Ruhe “Tomb Raider” spielen und ich soll mich anderweitig beschäftigen. Also mache ich das. Mit dem grandios-dämlichen “Rock It!”.

Worum geht’s

Die 15-jährige Julia (Emilia Schüle) steht kurz davor, in dem angesehenen Amadeus-Musikinternat aufgenommen zu werden und damit eine Kariere als Pianistin zu beginnen. Als sie mit ihrer Zimmernachbarin Francesca (Maria Ehrich) einen Ausflug in die Stadt unternimmt, trifft sie auf den sympathischen Nick (Daniel Axt) und dessen Band “Rock It!”. Als diese einen neuen Keyboarder benötigt, verkleidet Julia sich als Rock-Girl und tritt der Band bei. Schon bald steht sie zwischen der lockeren Welt des Rock und der spießigen Welt der Klassik …

Meine Meinung

Bereits der Trailer ließ vermuten, dass es sich bei “Rock It” um den allergrößten Müll made in Germany handeln würde. Und so ist es dann auch gekommen. Um auf der Erfolgswelle eines “High School Musical” mitzuschwimmen, genügt es halt nicht, ein paar Teenies singen und tanzen zu lassen. Während die Darsteller im “High School Musical” durchaus Talent vorweisen können, die Lieder zwar keine musikalischen Glanzstücke, aber dennoch nett anzuhören sind und die Tanzszenen gut choreografiert wurden und sich harmonisch in den Film einbetten, herrscht bei “Rock It!” der pure Dilettantismus.

Die Darsteller reichen von “hübsch, aber beliebig” (Emilia Schüle) über “sympathisch, aber talentfrei” (Daniel Axt) bis hin zu “nervig und vollkommen fehlbesetzt” (Petra Nadolny, Markus Maria Profitlich). Die Lieder bewegen sich auf dem musikalischen Niveau eines Dieter Bohlen im Grundschulalter, noch bevor er der englischen Sprache mächtig wurde. Und die Tanzszenen verfügen über eine Choreografie, die vermuten lässt, dass diese der örtlichen Kindergartengruppe gestohlen wurde. Ganz zu schweigen davon, dass jede Tanzszene deplatziert und wie ein Fremdkörper im Film wirkt.

Der Humor, so man ihn mit viel gutem Willen als solchen bezeichnen möchte, bewegt sich auf demselben niedrigen Niveau. Vielleicht bin ich einfach schon zu alt, aber ein bebrillter Nerd mit fettigen Haaren, der Kakao ins Gesicht bekommt und ein Hausmeister, der Buchstaben und Sätze verdreht, treiben mir nicht mal ein Grinsen ins Gesicht. Lediglich ein Hardrocker, der sich selbst für zu soft hält und dessen Auftritt man als Hommage an David Hasselhoffs Rolle in “Zärtliche Chaoten 2” verstehen könnte (wobei ich bezweifle, dass dies in der Absicht der Macher lag), ließ mich kurz schmunzeln.

Dass Julia sich am Ende des Films für die Rockmusik und ihren Nick entscheidet und dennoch allen Figuren die Sonne aus dem Allerwertesten scheint, ist selbstverständlich. Und damit auch die zurückgebliebenste Teenager-Hupfdohle die Botschaft des Films versteht, wird im großen Finale noch mal verbal darauf hingewiesen, dass man immer das tun sollte, was das Herz einem sagt. Zu blöd, dass die Herzen der Beteiligten bei diesem Film so dermaßen daneben lagen …

Mein Fazit

Peinlicher und vollkommen missglückter Versuch, aus dem US-Vorbild “High School Musical” Kapital zu schlagen. Mehr gibt es zu diesem Schund wahrlich nicht zu sagen.

Mein Wertung: 2/10

Im Kino gesehen: Crank 2 – High Voltage

Kennt Ihr das auch? So gar keine Lust auf gar nichts zu haben? So geht es mir aktuell. Ich habe nicht mal Lust ins Kino zu gehen. Und ich habe erst recht keine Lust diese Review zu schreiben. Andererseits möchte ich mein Blog ja auch nicht komplett verkümmern lassen. Und deswegen gibt es jetzt mit reichlich Verspätung meine Review zu “Crank 2 – High Voltage”. Das Gute daran: Sollte diese Review etwas inhaltsleer wirken, kann ich das voll und ganz auf den Film schieben und muss mir nicht den Vorwurf der Motivationslosigkeit gefallen lassen …

Worum geht’s

Nachdem Profikiller Chev Chelios (Jason Statham) am Ende des ersten Teils unsanft auf dem Boden der (vermeintlich) toten Tatsachen aufgeschlagen ist, wird er auch schon von den Triaden im wahrsten Sinne des Wortes von der Straße gekratzt und in einen Operationsraum verfrachtet. Im halbwachen Zustand muss Chev miterleben, wie ihm sein Herz entfernt und durch ein Kunstherz ersetzt wird, welches ihn lediglich lange genug am Leben halten soll, um auch noch andere Körperteile zu entfernen. Doch bevor es dazu kommt, kann Chev fliehen. Außer sich vor Wut und von einem Kunstherz angetrieben, das regelmäßig mit Strom versorgt werden muss, macht er sich auf die Jagd nach seinem Herzen …

Meine Meinung

Entgegen der allgemeinen Meinung finde ich “Crank” zwar durchaus amüsant und brauchbar, aber auch nicht mehr. Irgendwie ist Chev Chelios’ erster Auftritt für mich weder Fisch noch Fleisch. Für einen Actionfilm ist der Film zu unspektakulär, für eine Komödie ist er nicht lustig genug. “Crank 2 – High Voltage” ist da schon wesentlich konsequenter. Der Film ist eine reine, völlig abgedrehte Komödie. Ein Cartoon mit echten Schauspielern. Unrealistisch bis zum Abwinken, schwachsinnig bis zur letzten Minute und so niveaulos, wie ein Film nur sein kann. Und genau deswegen gefällt er mir um Längen besser als der erste Teil.

Chev Chelios flucht, tötet und vögelt (gerne auch alles gleichzeitig) sich durch den Film, dass es eine Wonne ist. Vollkommen befreit von Logik oder political correctness. Und so ist es nur konsequent, dass Jason Statham dem Publikum zum Abschied den Stinkefinger zeigt. Während der (möchtegern-)intellektuelle Zuschauer sich bereits 90 Minuten früher angewidert abgewendet haben dürfte, hat der Rest sich in der Zwischenzeit diverse Biere gegönnt, den Schwachsinn einfach genossen und fragt sich nun, wieso er nicht so cool wie Chev Chelios ist, obwohl er doch mindestens genau so viele Schimpfwörter und Beleidigungen kennt.

Doch es gibt auch Anlass zur Kritik. Wer mit dieser, ich nenne es mal speziellen Art von Humor nichts anzufangen weiß, wird sich sehr schnell langweilen. Denn spannend ist “Crank 2” zu keiner Minute. Gab es im ersten Teil noch den Hauch einer Geschichte, so verpufft hier alles in lautem Getöse.

Außerdem wirken einige Szenen etwas zu lang gezogen und bremsen den Film unnötig aus. Als Beispiel seien hier eine Therapie-Sitzung und ein Talkshow-Besuch genannt, die zwar beide nicht unbedingt schlecht und durchaus für einen Schmunzler gut sind, vom Timing her jedoch einfach nicht in den Film passen wollen.

Positiv anzumerken sei zum Schluss dieser Review noch, dass so ziemlich jeder Darsteller des ersten Teils wieder mit von der Partie ist. Und wenn auch nur als sprechender Kopf in einem Wasserbecken …

Mein Fazit

Unlogisch, niveaulos, unrealistisch, vulgär … oder anders formuliert: Ein Heidenspaß für jeden, der sein Hirn komplett ausschalten kann – oder noch nie eingeschaltet hat. Wem “Crank” wie mir noch zu normal war, der wird an “Crank 2 – High Voltage” trotz einiger kurzer Längen (kann eine Länge überhaupt kurz sein?) seine helle Freude haben.

Meine Wertung: 8/10

Im Kino gesehen: Der Kaufhaus Cop

kaufhaus_cop_poster Statt meiner üblichen Einleitung werde ich euch dieses Mal lediglich einen Link präsentieren: www.deppenleerzeichen.de. Wieso ich diesen Link ausgerechnet bei “Der Kaufhaus Cop” ins Spiel bringe, überlasse ich eurer Phantasie … bin ich eigentlich der Einzige, der sich über Rechtschreibfehler in Filmtiteln aufregt?

Worum geht’s

Paul Blart (Kevin James) würde gerne der Polizei angehören, doch ein Zuckerschock beim Eignungstest lässt seinen Traum in weite Ferne rücken. Stattdessen hält sich der herzensgute Single mit einem Job als Wachmann in einem Einkaufszentrum über Wasser. Mit der Ruhe ist es jedoch schlagartig vorbei, als sich Pauls neuer Kollege Veck (Keir O’Donnell) als Kopf einer Verbrecherbande entpuppt, die die Kreditkartenterminals hacken möchte. Während Paul sich in einer Spielhalle bei einer Partie “Guitar Hero” vergnügt, evakuieren Veck und seine Partner das Einkaufszentrum und verschanzen sich mit einer Hand voll Geiseln in der Bankfiliale. Als Paul mitkriegt, was passiert ist, begibt er sich auf Anweisung seines Chefs sofort zum Ausgang des Einkaufszentrums. Doch als er herausfindet, dass sich unter den Geiseln auch seine Tochter Maya (Raini Rodriguez) und seine heimliche Liebe, die Verkäuferin Amy (Jayma Mays), befinden, holt Paul zum Gegenschlag aus …

kaufhaus_cop_szene1 Meine Meinung

Ich sage es lieber gleich: “Der Kaufhaus Cop” ist Durchschnittsware. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Story ist nett, aber selbstverständlich absolut vorhersehbar. Die Witze sind brauchbar bis gut, Kreativität sucht man bei den Pointen allerdings größtenteils vergeblich. Und die Liebesgeschichte ist zwar süß, aber gleichzeitig auch ziemlich unglaubwürdig.

Dass der Film dennoch sehenswert ist, verdankt er einzig und allein dem wie immer überaus sympathischen Kevin James. Durfte der “King Of Queens”-Star im Kino bislang nur unterstützend tätig sein (was nichts daran ändert, dass er dennoch der heimliche Star in “Hitch” und “Chuck und Larry” ist), bekommt er diesmal die Chance, sich als Hauptdarsteller zu beweisen – und meistert diese Aufgabe mit Bravour.

kaufhaus_cop_szene2 Egal ob er einem Rollstuhlfahrer einen Strafzettel geben möchte, versucht, einen Streit zweier Frauen beim BH-Kauf zu schlichten, sich beim Flirten blamiert oder betrunken eine After-Work-Party sprengt, Kevin James hat die Sympathien stets auf seiner Seite. Und wenn er im Verlauf des Films vom unsicheren Schussel zum entschlossenen Einzelkämpfer mutiert und in neuem Outfit über sich hinaus wächst, beweist der pfundige Darsteller durchaus Actionqualitäten. Schwarz macht halt nicht nur schlank, sondern auch verdammt cool.

Mein Fazit

Durchschnittliche Komödie, die von dem Sympathiebonus ihres Hauptdarstellers lebt. Kevin-James-Fans kommen voll auf ihre Kosten, alle anderen Zuschauer dürften sich immerhin solide unterhalten fühlen.

Meine Wertung: 6/10

Im Kino fast totgelac… Im Kino gesehen: Männersache

maennersache_plakat Sagt ‘ne Frau zu ihrem Mann “Schatz, ich geh zum Sport und mach ein wenig Bauch, Beine, Po.”. Antwortet der Mann “Bauch, Beine, Po? Haste doch genug. Mach mal lieber mehr Titten.”. Muahaha. MUAHAHA. MUUAAH… Moment mal. Ihr lacht ja gar nicht. Was? Nur weil der Witz beschissen ist und einen längeren Bart hat als Jesus zu seinen besten Zeiten? Ich bitte euch: Das ist doch nun wirklich kein Grund – wie zahlreiche Mario-Barth-Fans* eindrucksvoll beweisen …

Worum geht’s

Der erfolglose Möchtegern-Komiker Paul (Mario Barth) hat endlich ein gutes Thema für seine Bühnenshow gefunden: Schamlos erzählt er Geschichten aus dem Leben seines besten Freundes Hotte (Dieter Tappert) und dessen Freundin Susi (Anja Kling). Dass die Zurschaustellung den beiden nicht gefällt, nimmt Paul billigend in Kauf. Doch wird er die jahrelange Freundschaft zu Hotte wirklich seiner Karriere opfern?

maennersache_szene1 Meine Meinung

Ich ziehe meine Review zu “Der Rosarote Panther 2” zurück: Der Film ist ein Meisterwerk. Jedenfalls im Vergleich zu “Männersache”. War Steve Martins Komödie einfach nur nicht lustig, ist Mario Barths Kinoausflug nicht nur nicht lustig, sondern erschreckend unlustig. Und nervig. Wenn Mario Barth sich als beleidigter Paul unzählige Frikadellen in den Mund stopft, nur um seinem besten Freund Hotte keine abgeben zu müssen, ist das genau so dämlich, wie es sich jetzt gerade liest. Und wenn Sido als Hiwi einem vorbeigehenden Künstler mit Sido-Maske sagt, dass man mit solch einem dämlichen Outfit niemals erfolgreich sein wird, ist das keineswegs selbstironisch, sondern einfach nur plump und dumm. Nicht minder unlustig sind auch die zahlreichen Verkleidungen, in die Mario Barth und Dieter Tappert im Lauf des Films schlüpfen. Schlimmer noch: Als polnischer Bauarbeiter oder russischer Mafiapate nerven Barth und Tappert noch mehr als ohnehin schon. Und dafür, dass Tappert sich erdreistet, als Jerry Lewis aufzutreten, gehört er eigentlich verhaftet und zu drei Monaten “Familie Klumps und der verrückte Professor” ohne Bewährung verurteilt.

maennersache_szene2 Dass die Geschichte sich ohne jegliche Überraschungen entwickelt und am Ende selbstverständlich eitler Sonnenschein herrscht, dürfte niemanden wirklich überraschen. Auch nicht, dass Mario Barth während seiner Auftritte als Paul wieder einmal all jene ollen Kamellen zum Besten gibt, die selbst ein Neandertaler nicht mehr zu erzählen wagen würde. Oder für die er zumindest mit der Keule einen über die Rübe gezogen bekäme.

Mein Fazit

Menschen mit dem Humorverständnis einer Amöbe** mögen unter genügend Alkoholeinfluss den einen oder anderen bemühten Witz entdecken, ich konnte es nicht. Selbst die Outtakes im Abspann konnten mir kein Lächeln entringen. Ein Armutszeugnis. Ob für mich oder den Film sei jetzt mal dahingestellt …

Meine Wertung: 1/10 (gefühlt: –2/10)

* Ich möchte mich hiermit offiziell bei Mario Barth und all ihm seinen Fans entschuldigen. Nehmt’s nicht persönlich. Ich tu’s auch nicht.

** Ich möchte mich hiermit offiziell bei allen Amöben entschuldigen, die sich ob dieser Äußerung in ihrer Ehre gekränkt fühlen, da sie über Mario Barth auch nicht lachen können. Tut mir leid, ich wollte ich euch nicht beleidigen!

Im Kino ertragen: Der Rosarote Panther 2

panther_plakat Gute Komödien. Sie zaubern uns alleine durch die Mimik und Gestik der Darsteller ein Grinsen ins Gesicht. Sie treiben uns Tränen in die Augen vor Lachen und oft müssen wir sie zweimal sehen, weil wir durch den letzten Brüller den darauf folgenden verpasst haben. Und selbst nachdem wir das Kino verlassen haben, will das Grinsen einfach nicht aus unserem Gesicht verschwinden. Ja, gute Komödien sind etwas Wunderbares. Ihr wisst was ich meine, oder? Gut. Denn “Der Rosarote Panther 2” ist das genaue Gegenteil davon …

Worum geht’s

Inspektor Clouseau (Steve Martin) wurde von seinem Vorgesetzten Chefinspektor Dreyfus (ersetzt Kevin Kline: John Cleese) zum Verkehrspolizisten degradiert. Als der Meisterdieb “Tornado” weltweit Kunstgegenstände stiehlt und der berühmte Rosarote-Panther-Diamant in Gefahr gerät, wird Clouseau jedoch reaktiviert. Gemeinsam mit seinem Partner Ponton (Jean Reno), seiner Assistentin Nicole (Emily Mortimer) und einem internationalen Expertenteam (Andy Garcia, Alfred Molina, Yuki Matsuzaki und Aishwarya Rai) begibt er sich auf die Jagd nach dem mysteriösen “Tornado” …

panther_szene_1 Meine Meinung

Ehrlich gesagt ist mir jedes Wort für diese auf Zelluloid gebannte Verschwendung von Lebenszeit zu viel. Viel mehr möchte ich vor diesem Film nur warnen, denn es reicht ja schließlich, dass ich mich da durch quälen musste. War “Der Rosarote Panther” noch ganz annehmbar, ist die Fortsetzung schlicht und einfach die unlustigste Komödie, die ich seit Jahren im Kino sehen durfte – und bedenkt bitte, dass ich auch solche Gurken wie “Meine Frau, die Spartaner und ich” im Kino gesehen habe (und dort wenigsten ein- oder zweimal lachen musste).

Clouseau ist ein noch größerer Trottel als er es im ersten Teil bereits war, was die Witze noch berechenbarer und unlustiger als im Vorgänger macht. Oh, eine Wand voller Weinflaschen. Ob er die wohl umstößt? Oh, ein flambiertes Essen. Mensch, was mag da bloß gleich passieren? Schnarch. Der Film dümpelt so unmotiviert von einer unlustig-peinlichen Szene zur nächsten, dass nur Kleinstkinder und Amöben ihre Freude daran haben dürften.

panther_szene_2 Aber halt, ich möchte dem Film ja auch kein Unrecht tun: Zwei- oder dreimal musste ich tatsächlich leicht schmunzeln. Und zwar immer dann, wenn Lily Tomlin als Verhaltenstrainerin Mrs. Berenger versucht, Clouseau beizubringen, sich politisch korrekt zu verhalten. Heidewitzka, jetzt hätte ich doch glatt die amüsanten zwei Minuten des Films unterschlagen. Ich bitte untertänigst um Verzeihung.

Was die durchaus guten Darsteller (in einer weiteren Nebenrolle ist übrigens auch noch Jeremy Irons zu sehen) geritten hat, bei diesem Murks mitzumachen? Ich habe keine Ahnung. Ich möchte auch lieber gar nicht weiter darüber nachdenken.

Mein Fazit

Wenn alles gähnt und keiner lacht, hat Clouseau ‘nen Witz gemacht. Selten unlustige Komödie, während dessen Sichtung man Peter Sellers im Grab rotieren hört. Einen Gnadenpunkt gibt es für die Szenen zwischen Steve Martin und Lily Tomlin, einen halben für die unglaublich süße Emily Mortimer und einen halben für die unglaublich attraktive Aishwarya Rai.

Meine Wertung: 2/10

Erlebnisbericht: Marley & ich

Es gibt sie, diese seltenen Vorstellungen, bei denen der Kinobesuch an sich interessanter ist als der eigentliche Film. Und da die gestrige Nachmittagsvorstellung von “Marley & ich” solch ein Fall war, widme ich mich diesmal mehr dem Publikum als dem Film. Selbstverständlich ohne den Film dabei gänzlich unter den Tisch fallen zu lassen …

Worum geht’s

Jung. Verheiratet. Glücklich. Besser könnte man John (Owen Wilson) und Jennifer (Jennifer Aniston) nicht beschreiben. Als Jennifer ihren Kinderwunsch andeutet, fürchtet John um seine Freiheit und schenkt ihr auf Anraten seines besten Freundes Sebastian (Eric Dane) den Labrador-Welpen “Marley”. Nicht ahnend, dass Marley nach mindestens so viel Aufmerksamkeit verlangt wie ein Kind …

Die Ausgangssituation

Exemplarisch für das gesamte Kinopublikum konzentriere ich mich bei meinen Schilderungen auf …
… die zwei 10-12-jährigen Jungs links neben mir.
… die zwei 15-17-jährigen Backfische rechts neben mir.
… das Teenager-Pärchen (er wurde vermutlich gezwungen) links hinter mir.
… die Eltern und deren etwa 6-jährige Tochter rechts vor mir.

Der Anfang

Noch bevor der Film anfing, rief Backfisch Nummer 1 ihre Eltern an, um ihnen mitzuteilen, dass sie spontan mit ihrer Freundin ins Kino gegangen sei und sie sich keine Sorgen zu machen bräuchten, da sie pünktlich zu DSDS wieder zuhause sei. Außerdem bat sie darum, in den nächsten Stunden nicht anzurufen, da es ja ziemlich peinlich wäre, wenn das Handy während der Vorstellung klingeln würde. Knapp fünf Minuten später kam ihr der grandiose Einfall, dass sie ihr Handy auch lautlos stellen könnte. Nur fünf (in Zahlen: 5) Minuten für die Erkenntnis, dass sich ein Handy lautlos stellen lässt. Da soll noch mal einer behaupten, die Jugend von heute wäre im Denken langsam oder gar dumm. Ich bin mir ziemlich sicher, Backfisch Nummer 1 lernt irgendwann sogar, dass sie ihr Handy auch komplett ausschalten kann.
Und nun zum Film: Die anfänglichen 30 Minuten beschäftigen sich erst mit dem Welpen und später mit dem “Teenager” Marley und sind durchaus unterhaltsam. In diesen 30 Minuten bekommt man als Zuschauer genau das zu sehen, was der Trailer versprach: Eine kindgerechte Komödie über einen frech-liebenswerten Hund und seine vollkommen überforderten Besitzer.
Unnötig zu erwähnen, dass die Backfische neben mir in jeder Marley-Szene ein “Oooooohhh … wie süüüüüüß” ausstießen …

Die Mitte

Spielt Labrador Marley anfangs noch die Hauptrolle, schlägt der Film nach 30 Minuten eine völlig andere Richtung ein und entwickelt sich zu einem eher ernsten Familiendrama, das nur noch selten durch Marley aufgelockert wird. John und Jennifer entscheiden sich für Kinder und gründen eine Familie, was sich sowohl auf das Privat- als auch auf das Berufsleben negativ auswirkt. Für eine Komödie nicht mehr lustig genug und für ein Familiendrama nicht fesselnd genug, ist “Marley & ich” ab jetzt weder Fisch noch Fleisch und zieht sich gefühlte drei Stunden in die Länge. Und das meine ich wörtlich: Als ich auf die Uhr schaute, weil ich dachte, der Film müsse nun doch langsam mal zu Ende sein, waren gerade mal 30 von 90 noch zu ertragenen Minuten vergangen.
Offensichtlich hatte auch das restliche Publikum Probleme mit dem Richtungswechsel des Films, denn es wurde zunehmend lauter im Saal. Unter anderem fingen auch die Backfische neben mir an, den Film mehr oder weniger sinnvoll zu kommentieren. Ununterbrochen. Und als auf einmal eine zusammengeknüllte Serviette an meinem linken Ohr vorbeischoss, war mir klar, dass die große Langeweile ausgebrochen war. Als der Serviette ein Strohhalm folgte, wandte ich meinen Blick dezent nach links, um unauffällig den Täter auszumachen. Meine Selbstjustiznatur war geweckt worden. Noch bevor ich den Servietten- und Strohhalmwerfer orten konnte, fingen die Jungs neben mir an, gelangweilt Popcorn in die Menge zu werfen. Ein höflich-bestimmendes “Wenn ihr das Ende des Films noch erleben wollt, hört ihr damit sofort auf.” ließ sie jedoch eingeschüchtert zurück in ihre Sitze sacken. Und in diesem Moment flog ein Getränkedeckel haarscharf an meinem Gesicht vorbei. Geworfen von dem Halbstarken des Teenager-Pärchens. Und als wäre das noch nicht Grund genug, ihn zusammenzuscheißen, lagen seine Füße auch noch auf dem Sitz vor ihm. Mächtig großer Fehler. Also stand ich auf, ging zu seinem Platz, schaltete in den Terminator-Modus und bäumte mich vor ihm auf. Sofern man bei meiner Statur überhaupt von “aufbäumen” sprechen kann. “Wenn auch nur noch ein Teil nach vorne fliegt …” Den Rest überließ ich seiner Phantasie. Daraufhin packte ich seine Füße und schleuderte sie mit einem “Und nimm deine Füße von den Sitzen!” zur Seite. Obwohl er und seine Ische noch weitere Teile in Händen hielten, flog nichts mehr durch den Saal …

Das Ende

Wer glaubt, dass “Marley & ich” am Ende wieder die Kurve in Richtung Komödie kriegt, irrt sich. Aber ganz gewaltig. Ganz im Gegenteil: In den restlichen 20 Minuten wird detailliert gezeigt, wie ein Hundeleben altersbedingt zu Ende geht. Inklusive Einschläferung.
Dass dies alles andere als kindgerecht ist, lässt sich sehr schön anhand der Familie vor mir belegen, deren Tochter die kompletten letzten 20 Minuten weinend vom Schoß der Mutter zum Schoß des Vaters und wieder zurück wechselte. Ganz ehrlich: Die Kleine tat mir richtig leid.
Der Hit war aber Backfisch Nummer 2, die, obwohl sie seit 90 Minuten ununterbrochen mit Backfisch Nummer 1 tuschelte, sich lauthals darüber beschwerte, dass man seine Kinder nicht mit ins Kino nehmen dürfe, wenn sie nicht ruhig sein könnten. Ein dezent in ihr Ohr geflüstertes “Du sabbelst hier mit deiner Freundin den ganzen Film über nur Scheiß und beschwerst dich nun, weil ein kleines Mädchen weint?” meinerseits zog sie wieder auf den Boden der Realität zurück. Während Backfisch Nummer 1 fleißig weiter quasselte, traute sich Backfisch Nummer 2 für den Rest des Films nur noch ein “Mhmh” zu. Mission: Erfüllt.
Ach ja: Am Ende weinte übrigens so ziemlich jedes weibliche Wesen im Film – wer aus was für Gründen auch immer seine Frau, Freundin oder Tochter mal ein wenig quälen und leiden sehen möchte: Dies ist euer Film, Männer!

Mein Fazit

Größtenteils zähes und uninteressantes Familiendrama, das als fröhliche Komödie mit Hund vermarktet wird und dementsprechend das völlig falsche Publikum ins Kino lockt. Ein paar Gnadenpunkte gibt es lediglich für die unterhaltsamen ersten 30 Minuten, die teils nett anzuschauenden Hundeszenen und für Alan Arkin als nie lächelnden Zeitungsverleger.

Meine Wertung: 3/10

Kurzreview: Vorbilder?!

Worum geht’s

Weil sie mit ihrem Geländewagen ein Schul-Denkmal zerstört haben, werden Menschenhasser Danny (Paul Rudd) und Aufreißer Wheeler (Seann William Scott) zu 150 Stunden Sozialdienst verurteilt. Hierzu nehmen sie am Kinderbetreuungsprogramm der Organisation Sturdy Wings teil, wo Danny dem schüchternen Live-Rollenspieler Augie (Christopher Mintz-Plasse) und Wheeler dem vorlauten Ronnie (Bobb’e J. Thompson) zugeteilt wird …

Meine Meinung

Was hätte aus “Vorbilder?!” doch für ein herrlich chaotisch-böser Spaß werden können. Doch statt den teils absurd-skurrilen Haupt- und Nebencharakteren (herrlich: die Sturdy-Wings-Gründerin oder die zahlreichen Live-Rollenspieler) freien Lauf zu lassen, lässt Regisseur David Wain den Film überraschungsarm mit angezogener Handbremse vor sich hin dümpeln. Sicherlich, ein paar nette Schmunzler sind dabei, aber für richtige Lacher fehlt einfach das gewisse Etwas und vor allem der Mut, von den inzwischen mehr als ausgetretenen Komödienpfaden abzuweichen …

Mein Fazit

Unter ihren Möglichkeiten bleibende und viel zu harmlose Komödie, die zwar für den Moment durchaus unterhält, nach dem Abspann jedoch auch schon wieder vergessen ist.

Meine Wertung: 6/10

Kurzreview: Mord ist mein Geschäft, Liebling

Hauptplakatjpeg_500x700 Worum geht’s

Kaum hat Auftragskiller Toni Ricardelli (Rick Kavanian) sein neuestes Ziel, den exzentrischen Mafia-Autor Enrico Puzzo, aus dem Fenster befördert, stolpert auch schon die schusselige Verlagsangestellte Julia Steffens (Nora Tschirner) in das Hotelzimmer. Um die süße Julia besser kennenzulernen, gibt Toni sich kurzerhand als Enrico Puzzo aus – und landet dadurch schon bald auf der Todesliste des Mafiosi Salvatore Marino (Günther Kaufmann) …

Meine Meinung

Der deutsche Humor ist, ich formuliere es mal so freundlich wie möglich, nicht unbedingt meine Art von Humor. Dementsprechend niedrig sind auch meine Erwartungen an deutsche Komödien. Und exakt mit diesen niedrigen Erwartungen sollte man auch in “Mord ist mein Geschäft, Liebling” gehen, möchte man nicht enttäuscht werden. Albern, aber nur selten lustig, blödeln sich Rick Kavanian und Nora Tschirner (süß, süßer, Nora Tschirner) durch diesen anspruchslosen und überraschungsarmen Liebesklamauk. Wäre der Film nicht so prominent besetzt, in Nebenrollen sind unter anderem Christian Tramitz, Bud Spencer und Franco Nero zu sehen, würde er vermutlich als Weltpremiere auf Sat1, RTL oder ProSieben laufen. Wo er auch wesentlich besser aufgehoben wäre …

Mein Fazit

Typisch deutsche Komödie, die einzig und allein mit ihren gut aufgelegten Darstellern punkten kann. Wer zu viel Zeit und Geld hat und über Komiker wie Axel Stein lachen kann, darf durchaus einen Blick riskieren.

Meine Wertung: 4/10

Kurzreview: Das Hundehotel

Worum geht’s

Um streunende Hunde vor der Einschläferung durch die städtischen Hundefänger zu retten, fangen die beiden Geschwister und Vollwaisen Andi (Emma Roberts) und Bruce (Jake T. Austin) jeden herrenlosen Hund ein, den sie auf der Straße finden. Um die Hunde zu beschäftigen, funktionieren Andi und Bruce zusammen mit ihren Freunden Dave (Johnny Simmons), Heather (Kyla Pratt) und Mark (Troy Gentile) ein leerstehendes Hotel zu einem Vergnügungspark für Hunde um …

Meine Meinung

Es ist schon erstaunlich, wie gut mich “Das Hundehotel” unterhalten konnte. Und das liegt nicht ausschließlich daran, dass ich von dem Film nichts erwartet hatte! Äußerst phantasievoll und zuweilen richtig märchenhaft inszeniert, erzählt der Film zwar keine neue Geschichte, kann dafür aber mit sympathischen Jungdarstellern und vor allem grandios dressierten Hunden punkten. Es ist schwer in Worte zu fassen, was die Tiere alles vollbringen – das muss man wirklich gesehen haben. Mein persönliches Highlight ist eine Flirtszene inkl. eines abschließenden Zungenkusses.
Dass der Film Werte wie Familiensinn, Freundschaft und Verantwortungsbewusstsein predigt, stets kindgerecht bleibt und beim Happy End ein wenig zu dick aufträgt, verzeihe ich ihm aufgrund der angepeilten Zielgruppe ohne mit der Wimper zu zucken.

Mein Fazit

Unterhaltsamer Film für die ganze Familie, bei dem die tollen Hunde den menschlichen Darstellern komplett die Schau stehlen. Ein Muss für (Kind gebliebene) Hundeliebhaber und solche, die es werden wollen.

Meine Wertung: 6/10

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