The Cabin In The Woods: Blogger-Special und Blu-ray-Review

Dass es sich bei THE CABIN IN THE WOODS um einen außergewöhnlichen, also einen außergewöhnlich guten, Horrorfilm handelt, hatte ich bereits kurz nach meinem Kinobesuch geschrieben. Inzwischen besitze ich den Film seit zwei Wochen auf Blu-ray, habe ihn in dieser Zeit bereits drei Mal geschaut und bin geneigt, meine ursprüngliche Wertung von 8 auf 9 heraufzusetzen. Ja, „The Cabin In The Woods“ gefällt mir von Mal zu Mal besser.

Was wäre wenn …

Wobei ich mich inzwischen ja schon frage, was wohl passiert wäre, wenn die zierliche Ballerina im Finale die Zügel bzw. die Ballettschuhe in die Hand genommen hätte. Vermutlich hätte sie den Überlebenden die Füße abgebissen, ihnen beim Verbluten zugeschaut, sich aus der Haut der abgetrennten Füße Ballettschuhe gebastelt und in diesen dann akrobatische Figuren auf einem Parkett aus Blut getanzt. Und diabolisch wie sie ist, die gesamte Menschheit zu einem nie enden wollenden Tanzkurs in den unteren Sphären verdammt. Ein gruseliger Gedanke.

Was wohl passiert wäre, wenn der Clown, der Meermann, der Werwolf, der japanische Dämon, die Riesenfledermaus oder gar das Einhorn die Oberhand gewonnen hätte? Folgt einfach den Links und erfreut euch an den blutigen Phantasien meiner Blogger-Kollegen!

Die Blu-ray

Zurück zum Film. Worum es bei „The Cabin In The Woods“ geht und wieso ich von diesem Film so begeistert bin, könnt ihr in meiner Review vom 8. September 2012 nachlesen. Heute werde ich mich einzig und allein mit der Blu-ray beschäftigen, die mir freundlicherweise von Universum Film zur Verfügung gestellt wurde.

Das Bild bewegt sich auf einem HD-typischen hohen Niveau und überzeugt mit einer tollen Schärfe. Zumindest in den gut beleuchteten Szenen. Wird es im Film dunkel, neigt das Bild leider dazu Details zu verschlucken. Zwar wird es niemals so düster, dass man das Geschehen erraten muss, doch kommen zum Beispiel die tollen Masken bei Dunkelheit nur bedingt zur Geltung. Schade.

Beim Ton hingegen ist mir nichts kritikwürdiges aufgefallen. Ganz im Gegenteil. Die Dialoge sind jederzeit gut zu verstehen, die Schockeffekte sitzen perfekt und beginnt erst mal die Action, läuft auch der Raumklang dynamisch zur Höchstform auf. Top!

An Extras bietet die Blu-ray unter anderem ein Making Of („We Are Not Who We Are“), Informationen zu den Effekten („An Army Of Nightmares“) und … eine Augmented-Reality-Anwendung, die sich im Cover verbirgt und somit bereits im Laden ausprobiert werden kann. Um auf diese zuzugreifen, benötigt ihr die App junaio, welche für iOS und Android erhältlich ist. Startet ihr die App und nehmt mit eurer Smartphone- oder Tablet-Kamera das Cover in Augenschein, wird die abgebildete Hütte in die App übernommen und kann dort auf verborgene Extras untersucht werden. Spielkram? Sicherlich! Aber technisch nicht uninteressant. Ich bin gespannt, was diese Technik uns in Zukunft noch bescheren wird.

Mein Fazit

„The Cabin In The Woods“ ist auch auf Blu-ray ein absoluter Pflichtfilm! Und das nicht nur für Horrorfans, gleichwohl diese aufgrund der zahlreichen Querverweise wohl am meisten Spaß mit dem Film haben werden.

Meine Wertung: 9/10

Wieso „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2“ für mich keine Enttäuschung ist

Gestern habe ich es zeitlich tatsächlich doch noch irgendwie geschafft, mir „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2“ anzuschauen. Da ich bereits die Vorgänger im Kino gesehen hatte, durfte ich mir das große Finale natürlich nicht entgehen lassen. Wieso mir der Film trotz 11 Nominierungen für die Goldene Himbeere gefallen hat? Weil …

… Moment mal! Wer behauptet, dass mir der Film gefallen hat? Ich habe doch in der Überschrift lediglich geschrieben, dass ich von dem Film nicht enttäuscht wurde! Das bedeutet noch lange nicht, dass mir der Film gefallen hat! Also mal ehrlich … was? Wieso ich denn nun nicht enttäuscht wurde? Nun, weil …

… „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2“ genau der stinklangweilige und unfreiwillig komische Film geworden ist, den ich erwartet habe. Die Dialoge sind an Naivität schwer zu überbieten, die Effekte einer Hollywoodproduktion noch immer nicht würdig, Robert Pattinson ist als angeblicher Backfischschwarm blass wie eh und je, Taylor Lautner wartet wie immer nur darauf endlich die Hose runterzulassen und Kristen Stewart beweist einmal mehr, dass sie nur einen halben Gesichtsausdruck beherrscht, diesen inzwischen aber immerhin perfektioniert hat. Doch es gibt auch einen kleinen Lichtblick: Die finale Konfrontation weiß nämlich durchaus zu gefallen und bringt für einen kurzen Moment sogar so etwas wie Spannung in den Film. Auch wenn sich nur schwer leugnen lässt, dass Stephenie Meyer sich hierfür ordentlich bei den X-Men bedient hat …

Sei es wie es ist, die gute Nachricht lautet, dass „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2“ nicht spürbar schlechter ist als seine Vorgänger. Die schlechte Nachricht lautet, dass er auch nicht wirklich besser ist.

Meine Wertung: 4/10

Im Heimkino gesehen: Quarantäne 2 – Terminal

Immer diese unnötigen Remakes. Immer diese unnötigen Fortsetzungen. Immer diese unnötigen Remakes von unnötigen Fortsetzungen. Oder doch eher immer diese unnötigen Fortsetzungen von unnötigen Remakes? Oder vielleicht auch gar nichts davon? Fakt ist, dass es sich bei „Quarantäne 2 – Terminal“ um die Fortsetzung zu „Quarantäne“ handelt, der wiederum das Remake des Horrorfilms „[Rec]“ ist, dessen Fortsetzung „[Rec]²“ jedoch nichts mit „Quarantäne 2 – Terminal“ zu tun hat. Verwirrt? Macht nichts. Lest einfach weiter, dann wird alles gut (ohne Garantie) …

Worum geht’s

Eigentlich sollte es für Stewardess Jenny (Mercedes Masöhn) ein ruhiger Nachtflug werden, doch bereits kurz nach dem Start zeigt einer der Passagiere merkwürdige Krankheitssymptome und attackiert kurz darauf die Besatzung. Um das Leben der übrigen Passagiere nicht zu gefährden, landet der Kapitän die Maschine auf dem nächstgelegenen Flugplatz. Dort finden sich Crew und Passagiere in einem vom Militär hermetisch abgeriegelten Terminal wieder. Schnell wird den Eingeschlossenen klar, dass der im Flugzeug tobende Passagier mit einem hoch ansteckenden Virus in Berührung gekommen ist – und jeder von ihnen infiziert sein könnte …

Meine Meinung

Na bitte, es geht doch. War „Quarantäne“ noch ein recht unnötiges Remake ohne eigene Ideen, beweist dessen Fortsetzung genug Eigenständigkeit, um auch für Kenner des Originals interessant zu sein. Während „[Rec]²“ die Geschichte im Wohnhaus des Originals mit allerlei Dämonen fortführt, wechselt „Quarantäne 2 – Terminal“ kurzerhand den Standort aus und bedient sich einer etwas bodenständigeren Geschichte. Inwiefern diese mit dem Vorgänger zusammenhängt, wird nicht sofort verraten, sondern nach und nach aufgelöst. Auch wenn dem aufmerksamen Zuschauer das wie und warum recht früh klar sein dürfte, ist es schön zu sehen, dass sich die Macher durchaus Gedanken gemacht und auf ein weiteres 1-zu-1-Remake verzichtet haben. Dies trifft übrigens auch auf den Stil des Films zu, der sich vom Found Footage verabschiedet und das Geschehen stattdessen aus herkömmlicher Perspektive zeigt. Gegner der hektischen Wackelkamera dürfen also beruhigt aufatmen.

Der Wechsel vom Wohnhaus ins Flugzeug und später ins abgeschottete Terminal tut dem Film spürbar gut. Sowohl die Enge des Fliegers als auch das verlassene Terminal sorgen für eine gelungene Atmosphäre und bieten genügend Abwechslung. Es lässt sich allerdings nicht leugnen, dass Regisseur John Pogue es verpasst hat, bei der Inszenierung das Optimum herauszuholen. So wirken einige Szenen trotz spannender Ausgangssituation recht unspektakulär beziehungsweise beliebig und bieten leider nicht den Nervenkitzel, der möglich gewesen wäre. Nichtsdestoweniger lässt sich festhalten, dass Pogue bei seinem Regiedebüt vieles richtig macht und sich nur wenige Schnitzer erlaubt. Und das ist weiß Gott mehr, als viele andere Regisseure von Direct-to-Video-Produktionen von sich behaupten können …

Mein Fazit

Überraschend gelungene Fortsetzung mit guter Atmosphäre und schlüssiger Handlung, der jedoch der letzte Funken Spannung fehlt. Fans von Seuchenthrillern machen hier dennoch definitiv nichts verkehrt.

Meine Wertung: 7/10

Im Heimkino gesehen: [Rec]³ Génesis

rec3Aller guten Dinge sind drei. Und so habe ich gestern nicht nur “[Rec]” und “[Rec]²”, sondern bei der Gelegenheit auch gleich “[Rec]³ Génesis” geschaut, welcher sich in vielerlei Hinsicht von seinen Vorgängern unterscheidet. Ob der Film dennoch (oder vielleicht auch gerade deswegen) einen Blick wert ist, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen …

Worum geht’s

Es soll der schönste Tag ihres Lebens werden. Umgeben von ihren Familien und Freunden geben sich Clara (Leticia Dolera) und Koldo (Diego Martín) das Ja-Wort. Alles scheint perfekt. Doch plötzlich stürzt Koldos scheinbar betrunkener Onkel vom Geländer, rappelt sich wieder auf, beißt die ihm zu Hilfe eilende Frau und bespuckt weitere Gäste mit Blut. Innerhalb weniger Minuten sind die meisten Gäste infiziert und machen nun Jagd auf die wenigen Menschen, die sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten …

Meine Meinung

“[Rec]³ Génesis” ist ein deutlicher Schritt weg von den Wurzeln der Serie. Die engen Korridore des Wohnhauses weichen einer weitläufigen Anlage, die bedrohliche Atmosphäre wird durch Humor und deftige Splatterszenen entschärft und nicht zuletzt geht’s auch dem Found-Footage-Stil an den Kragen. Der Film beginnt zwar wie ein typischer Vertreter dieses Genres, doch mit dem Ausbruch der Infektion wird auch die Kamera zerstört und der Film wechselt in die gewohnte Erzählperspektive. Bereits diese Szene lässt erahnen, dass man “[Rec]³ Génesis” im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht allzu ernst nehmen sollte. Und spätestens wenn Koldo sich in einer Ritterrüstung Zombies mit einem Pürierstab entgegenstellt, der Kinderclown Spongejohn (“Ist so ‘ne Urheberrechtssache.”) sich mit einer Schrotflinte verteidigt und die Braut mit einer Kettensäge auf Zombiejagd geht, sollte auch der letzte Zuschauer erkennen, dass es hier nicht ausschließlich um gepflegten Horror, sondern ebenfalls um Spaß geht.

Womit ich keinesfalls sagen möchte, dass es sich bei “[Rec]³ Génesis” um eine Komödie handelt. Auch im dritten Teil der Serie, der, wie ein Fernseher im Hintergrund verrät, zeitgleich zu den Geschehnissen der ersten beiden Teile spielt, gibt es düstere Momente und gelungene Schreckszenen. Allerdings wirken diese durch die konventionelle Inszenierung und die humorigen Einlagen weit weniger verstörend als in den Vorgängern. Dies muss kein Nachteil sein – sofern man mit den richtigen Erwartungen an den Film heran geht. Ob einem die klaustrophobische Inszenierung der Vorgänger oder der humorige Stil des aktuellen Teils besser gefällt, entscheidet letztlich der persönliche Geschmack. Ich für meinen Teil bin froh darüber, dass die Serie sich weiter entwickelt und nicht zum Abklatsch ihrer selbst wird.

Was man dem dritten Teil allerdings vorwerfen kann, ist, dass er die in den Vorgängern erzählte Geschichte nicht voran bringt und eher wie ein eigenständiger Film denn wie ein dazugehöriger Teil der Serie wirkt. Doch vielleicht lässt sich das große Ganze auch erst in dem bereits angekündigten “[Rec] Apocalypse” erkennen …

Mein Fazit

Etwas konventionelle, aber durchweg unterhaltsame Fortsetzung, die außer dem Titel und den Infizierten nur wenig mit den Vorgängern gemeinsam hat und deren Stilbruch beim Publikum sicherlich gemischte Gefühle hinterlassen wird.

Meine Wertung: 7/10

Im Heimkino gesehen: [Rec]²

rec2Durch Zufall bin ich letzte Woche auf den Trailer zu “[Rec]³ Génesis” gestoßen. Dieser gefiel mir so gut, dass ich es mir am liebsten sofort auf der Couch gemütlich gemacht und den Film geschaut hätte. Doch zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal Teil 2 gesehen hatte. Zum Glück war auch dieser Film bei Amazon sofort lieferbar …

Worum geht’s

Nachdem der Funkkontakt zu den eingeschlossenen Personen abgebrochen ist, wird eine Spezialeinheit unter der Leitung des Wissenschaftlers Dr. Owen (Jonathan D. Mellor) in das unter Quarantäne gestellte Haus geschickt. Doch Dr. Owens Interesse gilt nicht den etwaigen Überlebenden, sondern der Dachgeschosswohnung und den darin verborgenen Geheimnissen des Vatikans …

Meine Meinung

Nichts hasse ich mehr als Fortsetzungen, die das offene Ende des Vorgängers ignorieren oder gar für nichtig erklären. Diesbezüglich macht der ebenfalls im Found-Footage-Stil gedrehte “[Rec²]” alles richtig. Die Handlung schließt unmittelbar an den ersten Teil an, greift die letzten Erkenntnisse auf und führt die Geschichte (mehr oder weniger) logisch fort. Daraus folgt, dass sich “[Rec]²” vom Infizierten-Horror entfernt und stattdessen die kirchliche Verschwörung rund um Dämonen und Besessenheit das Geschehen dominiert. Wer sich mit dem Story-Schwenk im Finale des ersten Teils nicht anfreunden konnte und einen gradlinigen Zombiefilm erwartet, sollte also tunlichst die Finger von der Fortsetzung lassen. Alle anderen dürfen sich über einen nach wie vor atmosphärischen Horrorfilm freuen, der zwar weniger spannend, dafür aber deutlich unheimlicher als der Vorgänger daherkommt. Denn auch wenn an der Decke krabbelnde und mit fremder Stimme sprechende Besessene wahrlich nichts originelles sind, so verfehlen sie dennoch ihre Wirkung nicht.

Abzüge bekommt “[Rec]²” für seine inhaltlichen Schwächen (man darf sich z.B. schon fragen, wieso der Vatikan für Experimente mit Besessenen ausgerechnet ein bewohntes Mietshaus wählt) und einen inszenatorischen Fehlgriff. Dieser besteht darin, dass die Handlung in der Mitte kurzzeitig unterbrochen wird, um das Geschehen aus einer anderen Perspektive erneut aufzugreifen. Auch wenn die beiden Handlungsstränge recht zügig miteinander vereint werden, kostet dies dem Film einiges an Spannung. Erschwerend kommt hinzu, dass die neu auftretenden Charaktere, welche selbstverständlich ebenfalls stets eine Kamera bei sich führen, recht nervig sind und außerordentlich dumm agieren. Auch wenn durch die neuen Figuren neue Kameraperspektiven ermöglicht werden, hätte ich auf diesen Handlungsstrang gut verzichten können …

Mein Fazit

Wenig originelle, dafür aber konsequent weitergesponnene Fortsetzung, die das Genre zwar nicht neu erfindet, sich aber auch nicht zu verstecken braucht.

Meine Wertung: 7/10

Im Heimkino gesehen: Jack Brooks: Monster Slayer

Am Wochenende landete endlich der nun bereits fünf Jahre alte “Jack Brooks: Monster Slayer” in meinem Blu-ray-Player. Ein Film, der aufgrund seiner altmodischen Machart durchaus einen guten Ruf genießt. Doch kann die Horrorkomödie auch abseits der Effekte überzeugen?

Worum geht’s

Als kleiner Junge musste Jack (Trevor Matthews) hilflos mitansehen, wie seine Eltern und seine jüngere Schwester von einem Monster im Wald getötet wurden. Seitdem plagen ihn Schuldgefühle und unkontrollierte Wutausbrüche. Als Jacks Lehrer Professor Crowley (Robert Englund) von einer düsteren Macht erfasst wird, sich in ein Monster verwandelt und damit beginnt, seine Schüler zu infizieren, bekommt Jack die Chance, sich den Monstern und seinen eigenen Dämonen zu stellen …

Meine Meinung

“Jack Brooks: Monster Slayer” lässt mich zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite bin ich von den Latex-Monstermasken, den handgemachten Effekten und dem wie (fast) immer tollen Robert Englund begeistert. Auf der anderen Seite kann ich jedoch nicht leugnen, dass der Film viel zu lange braucht, um Fahrt aufzunehmen. Das Finale ist ein großer (und überraschend brutaler) Spaß, doch vergehen bis dahin ca. 70 Minuten, in denen von Monstern so gut wie nichts zu sehen ist. Stattdessen darf sich der unsympathische Antiheld Jack von seinem Psychiater belehren und von seiner Freundin nerven lassen, während der arme Professor Crowley mehr und mehr zum Monster mutiert. Als langweilig empfand ich das Geschehen zwar nie, doch werde ich das Gefühl nicht los, keinen richtigen Film, sondern eher den Prolog eines Films gesehen zu haben. Einen Prolog, der durchaus Lust auf mehr macht, dem aber der durchgängige Unterhaltungsfaktor fehlt, um in einem Atemzug mit Klassikern wie “Tanz der Teufel” oder “Braindead” genannt zu werden …

Meine Wertung: 6/10

Im Kino gesehen: Paranormal Activity 4

Es gibt Filme, über die man keine großen Worte verlieren muss. Oder kann. “Paranormal Activity 4” ist einer dieser Filme, weswegen ich auf meinen üblichen Review-Aufbau verzichte und mich dieses Mal ein wenig wesentlich kürzer fasse.

Getreu dem Motto “Kennst du einen, kennst du alle!” läuft der Film nach exakt demselben Schema ab wie bereits seine drei Vorgänger. Wieder gerät eine unschuldige Familie in die Fänge des bekannten Dämons, wieder wird die Gefahr viel zu spät erkannt und wieder wird alles von einer bzw. mehreren Kameras aufgezeichnet. Überraschungsarm dümpelt die Geschichte dahin und hangelt sich von einem bekannten Schreckmoment zum nächsten, bis in den letzten fünf Minuten tatsächlich mal so etwas wie Spannung aufkommt, obwohl man natürlich von Anfang an weiß, wie die ganze Chose (mal wieder) endet. Und während man sich innerlich fragt, ob es diesen vierten Teil wirklich gebraucht hätte, kommt noch eine (recht zusammenhanglos wirkende) Szene nach dem Abspann, die vermutlich den unvermeidlichen fünften Teil ankündigen soll. Ob ich den dann allerdings im Kino (oder überhaupt) sehen muss, ist mehr als fraglich …

Meine Wertung: 4/10

Im Heimkino gesehen: Piranha 2

Brüste! Blut! Fiese Fische! Damit lockte Alexandre Ajas “Piranha” 2010 das Trash-willige Publikum ins Kino. Zwei Jahre später wartet nun die unvermeidliche Fortsetzung “Piranha 2” auf willige Käufer und verspricht “coolere Action – fiesere Fische – größere Brüste”. Kann der Film halten, was das Cover verspricht?

Worum geht’s

Das Massaker am Lake Victoria liegt ein Jahr zurück. Die mörderischen Piranhas wurden zu Lasten der Natur ausgerottet, was aus dem einst beliebten Ferienort eine öde Landschaft hat werden lassen. In der Nachbarstadt Merkin hingegen tobt nach wie vor das Partyleben. In nur wenigen Tagen soll mit “The Big Wet” gar ein riesiger Wasserpark eröffnet werden. Doch einige der Piranhas aus dem Lake Victoria haben überlebt – und werden von dem Chlorgeruch der Wasseranlage geradezu magisch angezogen …

Meine Meinung

Ich bin einigermaßen positiv überrascht: So schlecht, wie der Film in vielen Reviews gemacht wird, ist er zum Glück nicht. Auch wenn ich zugeben muss, dass “Piranha 2” dem Vorgänger nicht mal ansatzweise das Wasser reichen kann.

Werfen wir einen näheren Blick auf das Versprechen vom Cover:´

Coolere Action? Nope! Das finale Massaker ist deutlich kürzer und erreicht in keiner Sekunde den zynischen Blutgehalt des Vorgängers. Auch die bis dahin eingestreuten Mini-Angriffe fallen deutlich zahmer aus. Gore-Freunde kommen zwar auf ihre Kosten, sollten die eigenen Ansprüche aber entsprechend senken, um nicht enttäuscht zu werden.

Fiesere Fische? Nope, ganz im Gegenteil! Die neue Brut ist sogar so anständig, sich beim Schwimmen stets so viel Zeit zu lassen, dass die wichtigsten Charaktere das Wasser gerade noch einigermaßen unbeschadet verlassen können. Wie nett.

Größere Brüste? Okay, die kann “Piranha 2” in der Tat bieten. Silikon-Fetischisten kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten.

Die riesigen Silikonbrüste stehen dabei stellvertretend für das Niveau des Films, welches Alexandre Ajas Vorgänger ohne Zweifel stets unterbietet. Die Charaktere wirken noch belangloser (weswegen ich über sie auch kein Wort verliere), die Effekte künstlicher und der Humor deutlich primitiver. Und dennoch dürfen Fans des Originals aufgrund einiger skurriler Ideen durchaus einen Blick riskieren, zumal sich “Piranha 2” mit seiner Nettolaufzeit von gerade mal 70 Minuten gut zwischendurch einschieben lässt. 70 Minuten, in denen Sätzen fallen wie “Josh hat sich seinen Penis abgehackt, weil etwas aus meiner Vagina gekrochen kam.” und in denen ein herrlich selbstironischer David Hasselhoff die wohl vernünftigste Bemerkung des Films von sich gibt, wenn er inmitten des Massakers vorschlägt, den Pool doch bitte einfach zu verlassen, da einen die Piranhas wohl kaum bis nach Hause verfolgen würden. Momente wie diese sind es, die den ansonsten etwas unbeholfen wirkenden Film vor der Versenkung retten. Zu schade, dass diese Momente viel zu rar gesät sind …

Mein Fazit

Deutlich spannungsärmere und niveaulosere Fortsetzung, die sich dank ein zwei gelungener Einfälle, einer extrem kurzen Laufzeit und eines spielfreudigen David Hasselhoff gerade noch so über Wasser halten kann.

Meine Wertung: 5/10

Im Kino gesehen: Resident Evil: Retribution

Hauptplakat(494x700)Inzwischen ist es vier Tage her, dass ich “Resident Evil: Retribution” im Kino gesehen habe. Doch wirklich schlauer bin ich noch immer nicht. Mag ich den Film nun oder mag ich ihn nicht? Freue ich mich auf den nächsten Teil oder freue ich mich nicht? Und wieso denke ich über einen No-Brainer wie “Resident Evil: Retribution” überhaupt so lange nach? Fragen über Fragen …

Worum geht’s

Nach dem Angriff der Umbrella-Kampfflugzeuge auf das Schiff Arcadia erwacht Alice (Milla Jovovich) in der Zelle einer geheimen Forschungsanlage. Mit Hilfe der Spionin Ada Wong (Bingbing Li) gelingt ihr zwar die Flucht aus der Zelle, doch um aus der Anlage zu entkommen, muss Alice diverse Areale durchqueren, die Umbrella für ihre biologischen Waffentests errichtet hat. Von Zombies und Mutanten umgeben, kämpft Alice sich Areal für Areal zum rettenden Ausgang. Stets verfolgt von der unter Umbrellas Kontrolle stehenden Jill Valentine (Sienna Guillory) und der geklonten Rain (Michelle Rodriguez) …

Meine Meinung

Szenenbild_16(700x466)Geschichte war einmal, nun ist pure Action angesagt. Okay, viel wussten die bisherigen “Resident Evil”-Filme auch nicht zu erzählen, aber mit “Resident Evil: Retribution” ist diesbezüglich der absolute Tiefpunkt erreicht. Eine durchgehende Story ist praktisch nicht mehr vorhanden, was sich auch darin zeigt, dass Charaktere aus den Vorgängern (mal wieder) ohne Erklärung fallengelassen werden. Vielmehr geht es inzwischen nur noch darum, einen Grund zu finden, um Alice und ihre Mitstreiter von einer Actionszene zur nächsten zu schicken. Das Ergebnis ist ein Film, der nicht mal mehr den Hauch eines Spannungsbogens (nötig?) hat, sondern wie ein Arcade-Spiel emotionslos von Gegnerschar zu Gegnerschar und von Level zu Level bis hin zum obligatorischen Cliffhanger führt.

Szenenbild_05(700x466)Prinzipiell kann so etwas durchaus unterhalten. Sofern die Action stimmt. Und das tut sie. Die rückwärts gezeigte Eröffnungssequenz ist schlicht fantastisch und für sich praktisch schon das Eintrittsgeld wert. Im Laufe des Films fährt Regisseur Paul W.S. Anderson dann so ziemlich alle Geschütze auf, die die “Resident Evil”-Filme zu bieten haben. Herden von Zombies, riesige Mutationen, blutige Shootouts, knallharte Martial-Arts-Kämpfe und Milla Jovoich im hautengen Kampfanzug – lediglich auf die beliebten Zombiehunde muss diesmal verzichtet werden. Für einen klischeebeladenen Boah-ey-geile-Frau-und-geile-Action-Männerabend wäre “Resident Evil: Retribution” also praktisch genau das Richtige! Wenn nicht … ja wenn die Filmmusik nicht wäre. Ich weiß nicht so recht, wie ich es beschreiben soll, doch Fakt ist, dass die Musik mir so gut wie jede Actionszene ruiniert hat. Solch eine penetrant auf cool getrimmte und dabei in vielen Szenen schlicht unpassend (weil hoffnungslos übertrieben) wirkende Untermalung ist mir in einer Kinoproduktion schon lange nicht mehr untergekommen. Hier wäre weniger wirklich deutlich mehr gewesen …

Mein Fazit

Blutige Daueraction ohne Geschichte, Sinn und Verstand, dafür aber mit einer wie immer verdammt attraktiven Hauptdarstellerin. Schick anzusehen, aber nichts für die Ewigkeit. Und verdammt noch mal, die Musik nervt! Ach ja, und wo ich schon beim Abschlussmeckern bin: Jill Valentine sah mit kurzen, dunklen Haaren deutlich schärfer aus! Pah!

Meine Wertung: 5/10

Im Heimkino gesehen: Ghost Rider: Spirit of Vengeance

2007 schlüpfte der bekennende Comic-Fan Nicolas Cage in die brennende Lederkluft des teuflischen Kopfgeldjägers Ghost Rider. Doch eine zu konventionelle und letztlich zu harmlose Inszenierung ließen den durchaus unterhaltsamen Film bei Kritikern und Publikum durchfallen. 2011 nahm sich das durch “Crank” und “Gamer” bekannt gewordene Gespann Neveldine/Taylor einer Fortsetzung an, an die wohl niemand so recht geglaubt hatte. Und wenn ich den fertigen Film rückwirkend betrachte: Die auch niemand wirklich gebraucht hat. Zumindest nicht in dieser Form …

Worum geht’s

Aus Angst vor seinen eigenen Kräften hat sich Johnny Blaze (Nicolas Cage) in Osteuropa zurückgezogen. Dennoch kann der Priester Moreau (Idris Elba) ihn ausfindig machen. Moreau benötigt Johnnys Hilfe, um den Jungen Danny (Fergus Riordan) zu finden und zu beschützen. Dieser befindet sich gemeinsam mit seiner Mutter Nadya (Violante Placido) auf der Flucht vor dem Teufel (Ciarán Hinds), der ein ganz persönliches Interesse an Danny hat …

Meine Meinung

Die Regisseure Mark Neveldine und Brian Taylor wollten bei der Fortsetzung vieles anders machen. Nun, das haben sie geschafft. Nur leider bedeutet anders nicht automatisch auch besser. Mark Steven Johnsons Erstling ist vielleicht etwas zahm und irgendwie auch belanglos, aber dennoch unterhaltsam. Die Fortsetzung ist einfach nur laut. Und zwischen den lauten Stellen gähnend langweilig.

Zugegeben, die Effekte haben sich deutlich verbessert. Endlich sieht der Ghost Rider bedrohlich und nicht mehr wie ein Plastikskelett mit viel zu breiter Lederjacke aus. Und ja, die Actionszenen können auch überzeugen. Sofern man mit der für Neveldine und Taylor typischen Hektik leben kann. Der Film lief gerade mal fünf Minuten, als ich ernsthaft mit dem Gedanken spielte, den Blu-ray-Player wegen eintretender Kopfschmerzen abzuschalten. Hat man sich jedoch erst mal an die wilden Kamerafahrten gewöhnt, kann man mit der Action eine Menge Spaß haben. Zumal diese erfreulich abwechslungsreich ausfällt und der Rider sich neben seinem Motorrad auch andere Fahrzeuge zu eigen macht, um den Bösewichtern entgegen zu treten.

Leider sind damit auch schon alle positiven Merkmale des Films genannt. Die Szenen zwischen der Action, und davon gibt es so einige, tendieren irgendwo zwischen langweilig und lächerlich. Langweilig, weil die Figuren niemals an Kontur gewinnen und die Geschichte vollkommen ausgelutscht ist, so dass in keiner Minute Spannung aufkommen will. Und lächerlich, weil die Darsteller entweder völlig desinteressiert wirken oder wie Nicolas Cage dem Overacting frönen. Diesbezüglich hat der Vorgänger mit Eva Mendes, Sam Elliott und Peter Fonda weit mehr zu bieten. Da können auch die (wirklich kurzen) Kurzauftritte von Anthony Head und Christopher Lambert nichts retten.

Erschwerend kommt noch der typische Neveldine/Taylor-Humor hinzu, der zwar gut zu “Crank” passt, jedoch schon bei “Gamer” störte und auch bei “Ghost Rider: Spirit of Vengeance” eher deplatziert wirkt.

Mein Fazit

Misslungene Fortsetzung des unter Wert gehandelten “Ghost Rider”, die lediglich mit besseren Effekten und stellenweise netter Action punkten kann. Über Geschichte, Darsteller und Humor sollte hingegen lieber der Mantel des Schweigens ausgebreitet werden …

Meine Wertung: 4/10

Sven Kietzke
Sven Kietzke
@blog@www.svenkietzke.de

Chroniken eines fotografierenden Filmnerds

1.178 Beiträge
9 Folgende

Fediverse

Kategorien

Archiv

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner