Eigentlich wollte ich diese Review bereits am Wochenende geschrieben haben, doch ein EDV-Problem sorgte dafür, dass ich bis heute keinen voll funktionsfähigen Rechner hatte. Wie sagt der Hafenarbeiter in "Ghostbusters 2" so treffend, als die Titanic einläuft: Lieber spät als nie.
Worum geht’s
Kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs reist die englische Adelige Lady Sarah Ashley (Nicole Kidman) nach Australien, um sich dort mit ihrem Mann auszusprechen. Doch statt auf einem gepflegten Anwesen trifft sie auf einer völlig heruntergekommenen Ranch ein – und findet dort die Leiche ihres angeblich von Aborigines ermordeten Mannes. Um die Rinderfarm zu retten, beschließt Lady Ashley, die Viehherde mit Hilfe des raubeinigen Drover (Hugh Jackman) und der übrig gebliebenen Angestellten zusammenzutreiben und zu verkaufen. Dies ruft den Rinderbaron King Carney (Bryan Brown) auf den Plan, der sich sein Monopol nicht so einfach nehmen lassen möchte …
Meine Meinung
Ohne lange um den heißen Brei herum zu reden: "Australia" ist trotz einiger Schwächen und einer Laufzeit von 165 Minuten einer der kurzweiligsten und unterhaltsamsten Filme, die ich 2008 sehen durfte. Und er ist definitiv ganz anders, als das, was ich nach dem Trailer erwartet hatte. Gerechnet hatte ich nämlich mit einer eher ernsten Mischung aus Abenteuerfilm und Romanze – und nicht damit, mir mehrmals vor Lachen die Tränen aus dem Gesicht wischen zu müssen. Besonders in der ersten Hälfte weist "Australia" so derart viele köstliche Szenen auf, dass es eine wahre Wonne ist. Zumal diese Szenen teils so ironisch und zynisch sind, dass einem das Lachen fast im Halse stecken bleibt. Zur Mitte tritt der Humor dann in den Hintergrund und weicht der Romanze zwischen Lady Ashley und Drover. Ohne in allzu großen Kitsch abzudriften, entwickelt sich aus der anfänglichen Abneigung eine Liebe, die gleichermaßen auf Respekt und Leidenschaft beruht.
Bis zu diesem Moment hätte ich dem Film die höchste aller möglichen Wertungen gegeben. Doch leider kann Regisseur Baz Luhrmann die Qualität im letzten Drittel nicht halten und verliert bei den Themen Beziehungskrise, Rassismus und Kriegsausbruch das Gespür für eine ausgewogene Mischung. Nicht dass das Ende nicht zu fesseln vermag oder langweilig wäre. Dem ist weiß Gott nicht so. Jedoch fällt es im Vergleich zu den vorangegangenen zwei Stunden ein wenig ab und will nicht so recht zu dem humorvollen Beginn passen.
Als echter Glücksgriff erweist sich die Besetzung. Hatte ich bei Nicole Kidman während des Trailers noch Bedenken, so hat sie mich im fertigen Film eines Besseren belehrt. Ihre Wandlung von der versnobten Adeligen zur anpackenden Ranchbesitzerin ist ebenso unterhaltsam wie glaubwürdig. Und Hugh Jackman … nun, der darf die Herzen der Frauen schneller schlagen lassen und in einer frauenfreundlichen "Ich-spüle-mir-in-Zeitlupe-den-Schaum-vom-Körper-Szene" eindrucksvoll beweisen, wieso er zum Sexiest Man Alive gekürt wurde. Dass Jackman eine coole Sau ist, die auch in den Actionszenen zu überzeugen weiß, muss ich nicht erwähnen, oder?
Mein Fazit
Fast perfekte Mischung aus Abenteuerfilm, Romanze und Komödie, die über zwei Stunden lang perfekt unterhält und lediglich zum Ende hin etwas dick aufträgt. Definitiv ein Film, den man nicht nur wegen der schönen Landschaftsaufnahmen im Kino gesehen haben sollte.
Meine Wertung: 9/10
Mit einem Kinomarathon von fünf Filmen habe ich mein Kinojahr 2008 gestern offiziell beendet. Wäre doch gelacht, wenn ich vor dem großen Jahresrückblick nicht noch ein paar Reviews unter’s Volk gestreut bekäme. Auf geht’s zum Endspurt …
Doch selbst wenn man Jackson kurz ausblendet, bietet der Film genug, um 110 Minuten lang anständig zu unterhalten. Psychoterror durch Nachbarn ist ein immer gern gesehenes Thema, vor allem, wenn der Terrorisierende ein Polizist ist. Lisas Vater bringt es in einem Krisengespräch äußerst treffend auf den Punkt, wenn er sagt, dass Abel den Vorteil der Farbe auf seiner Seite habe und diese Farbe „blau“ sei. Zum Glück nutzt Regisseur
Mein Fazit
Eigentlich begann dieser Text mit einem Loblied auf mein neues Netbook und die fantastische Möglichkeit, Reviews ab sofort direkt im Kino zwischen zwei Filmen schreiben zu können – doch ein zu früh herausgezogener USB-Stick (sozusagen ein Stickus interruptus) sorgte zu Hause dafür, dass dieser im Kino verfasste Text im Datennirvana verschwand. Bitte keine Kommentare. Lacht mich ruhig im Stillen aus, aber bitte keine Kommentare …
Meine Meinung
Wirklich schade um die guten Darsteller, die ihre Rollen durchgehend glaubhaft meistern. Und auch über die Optik des Films lässt sich nichts negatives berichten. Städte, Gebäude, Kleidung – alles passend (soweit ich als Laie das beurteilen kann) und wunderschön anzusehen. Dies gilt übrigens auch für Jessica Schwarz, die als einzige Darstellerin während der mehrere Jahrzehnte umfassenden Geschichte nicht zu altern scheint …
Ich liebe Überraschungen. Okay, ich sollte es ein wenig präzisieren: Ich liebe positive Überraschungen. Beispiel gefällig? Sechs Filme habe ich in den letzten zwei Tagen im Kino geschaut – und ausgerechnet der, von dem ich mir nichts, aber wirklich gar nichts erhofft hatte, hat mir am besten gefallen. Solche positiven Überraschungen meine ich.
Meine Meinung
Äußerst überrascht, also positiv überrascht, war ich auch von der recht namhaften Besetzung: So werden die Eltern der beiden Leidenden von niemand geringerem als
Der Alltag bietet heutzutage nicht mehr viele Herausforderungen. Das Alphamännchen erkämpft sich seinen Platz über das modernere Handy und Raubtieren begegnet man(n) höchstens in blondierter Form. Eine der wenigen noch existierenden Herausforderungen ist das Fernsehen. Wer es schafft, sich ohne zu verblöden das aus Call-In-Shows, Richtersendungen und sonstigem Trash-TV bestehende Programm über mehrere Tage anzuschauen, dem gebührt Respekt. „Free Rainer“ verrät, wie es dazu kommt, dass das Fernsehen ist, was es ist.
Genau dieses System kritisiert, wenn auch nicht ohne Fehler, Regisseur Hans Weingartner („Die fetten Jahre sind vorbei“) in seinem aktuellen Kinofilm. Und das mit Hilfe einer durchaus interessanten Geschichte. Doch nicht nur das TV-System, auch wir Zuschauer bekommen unser Fett weg. Die TV-Macher kritisiert Weingartner dafür, dass sie nur noch auf die Quoten achten und dafür auf Originalität und Vielfalt verzichten. Ganz zu schweigen von dem in Vergessenheit geratenen Informationsauftrag, den die Medien eigentlich erfüllen sollten. Wir hingegen müssen uns die Frage gefallen lassen, wie wir es soweit haben kommen lassen, dass das TV-Programm größtenteils aus einheitlichem Müll besteht. Wissen wir wirklich nichts Besseres mit unserer Zeit anzufangen, so dass wir es vorziehen, selbst den größten Mist zu schauen, statt den Fernseher einfach auszuschalten?
Mein Fazit
Hollywood wird politisch. Nach dem von Peter Berg so spannend wie oberflächlich inszenierten „Operation: Kingdom“ folgt nun Robert Redfords „Von Löwen und Lämmern“. Ob Redford es schafft, die Probleme unserer Zeit adäquat auf die Leinwand zu bringen, erfahrt ihr in den nächsten Zeilen.
Mein Fazit