Mit „Tron Legacy“ kehrt ein Stück meiner Kindheit zurück auf die große Leinwand – und wie ein Kind freue ich mich auch bereits darauf, mich wieder mit Jeff Bridges und Bruce Boxleitner wie ein Nerd fühlen und in quietschbunten Computerwelten tummeln zu dürfen.
Hier der brandneue deutsche Trailer. Ich muss jetzt erst mal den Vorgänger „Tron“ gucken …
… zeigt das folgende Video. Und es zeigt auch, wieso ich die TV-Serie „Buffy – Im Bann der Dämonen“ liebe, die „Twilight“-Filme trotz inhaltlicher Ähnlichkeiten wie der Teenie-Mensch-Vampir-Romanze jedoch lächerlich bis peinlich finde. Buffy bringt es mit einer einzigen Frage auf den Punkt: „Oh my God, are you twelve?“.
Dass ich in letzter Zeit ein wenig neben der Spur stehe, ist für mich wahrlich nichts Neues. Aber wie um alles in der Welt konnte ich nicht mitbekommen, dass einer meiner Lieblingsregisseure einen Film mit einem meiner Lieblingsdarsteller dreht? Ich treibe mich in letzter Zeit definitiv zu selten im Cinefacts-Forum herum …
Mein Leben mit einer weiblichen Person zu teilen, hat viele Vorteile: Mein Essen besteht nicht mehr ausschließlich aus Fertiggerichten, meine Nachbarn beäugen mich nicht mehr wie einen potenziellen Kinderschänder, mein linker Arm erholt sich langsam von meinem Singledasein und, jetzt wird es interessant, ich werde dazu motiviert, mal wieder eine Review zu schreiben. Übersetzt bedeutet das: Meine First Lady möchte im Wohnzimmer in Ruhe “Tomb Raider” spielen und ich soll mich anderweitig beschäftigen. Also mache ich das. Mit dem grandios-dämlichen “Rock It!”.
Worum geht’s
Die 15-jährige Julia (Emilia Schüle) steht kurz davor, in dem angesehenen Amadeus-Musikinternat aufgenommen zu werden und damit eine Kariere als Pianistin zu beginnen. Als sie mit ihrer Zimmernachbarin Francesca (Maria Ehrich) einen Ausflug in die Stadt unternimmt, trifft sie auf den sympathischen Nick (Daniel Axt) und dessen Band “Rock It!”. Als diese einen neuen Keyboarder benötigt, verkleidet Julia sich als Rock-Girl und tritt der Band bei. Schon bald steht sie zwischen der lockeren Welt des Rock und der spießigen Welt der Klassik …
Meine Meinung
Bereits der Trailer ließ vermuten, dass es sich bei “Rock It” um den allergrößten Müll made in Germany handeln würde. Und so ist es dann auch gekommen. Um auf der Erfolgswelle eines “High School Musical” mitzuschwimmen, genügt es halt nicht, ein paar Teenies singen und tanzen zu lassen. Während die Darsteller im “High School Musical” durchaus Talent vorweisen können, die Lieder zwar keine musikalischen Glanzstücke, aber dennoch nett anzuhören sind und die Tanzszenen gut choreografiert wurden und sich harmonisch in den Film einbetten, herrscht bei “Rock It!” der pure Dilettantismus.
Die Darsteller reichen von “hübsch, aber beliebig” (Emilia Schüle) über “sympathisch, aber talentfrei” (Daniel Axt) bis hin zu “nervig und vollkommen fehlbesetzt” (Petra Nadolny, Markus Maria Profitlich). Die Lieder bewegen sich auf dem musikalischen Niveau eines Dieter Bohlen im Grundschulalter, noch bevor er der englischen Sprache mächtig wurde. Und die Tanzszenen verfügen über eine Choreografie, die vermuten lässt, dass diese der örtlichen Kindergartengruppe gestohlen wurde. Ganz zu schweigen davon, dass jede Tanzszene deplatziert und wie ein Fremdkörper im Film wirkt.
Der Humor, so man ihn mit viel gutem Willen als solchen bezeichnen möchte, bewegt sich auf demselben niedrigen Niveau. Vielleicht bin ich einfach schon zu alt, aber ein bebrillter Nerd mit fettigen Haaren, der Kakao ins Gesicht bekommt und ein Hausmeister, der Buchstaben und Sätze verdreht, treiben mir nicht mal ein Grinsen ins Gesicht. Lediglich ein Hardrocker, der sich selbst für zu soft hält und dessen Auftritt man als Hommage an David Hasselhoffs Rolle in “Zärtliche Chaoten 2” verstehen könnte (wobei ich bezweifle, dass dies in der Absicht der Macher lag), ließ mich kurz schmunzeln.
Dass Julia sich am Ende des Films für die Rockmusik und ihren Nick entscheidet und dennoch allen Figuren die Sonne aus dem Allerwertesten scheint, ist selbstverständlich. Und damit auch die zurückgebliebenste Teenager-Hupfdohle die Botschaft des Films versteht, wird im großen Finale noch mal verbal darauf hingewiesen, dass man immer das tun sollte, was das Herz einem sagt. Zu blöd, dass die Herzen der Beteiligten bei diesem Film so dermaßen daneben lagen …
Mein Fazit
Peinlicher und vollkommen missglückter Versuch, aus dem US-Vorbild “High School Musical” Kapital zu schlagen. Mehr gibt es zu diesem Schund wahrlich nicht zu sagen.
Eigentlich wollte ich in diesem Moment im Auto Richtung Kiel fahrend sitzen und mir ab 16:50 Uhr “Lieber verliebt” und danach “Stepfather” anschauen. Aber da das CinemaxX Kiel sich spontan dazu entschlossen hat, das Kinoprogramm zu ändern, sitze ich stattdessen hier am Rechner und überlege nun, ob es mir zu spät wird, die beiden Filme einfach eine Vorstellung später zu schauen. Ein guter Moment, um endlich den bereits angekündigten Jahresrückblick zu verfassen. Zum Glück sind Männer multitaskingfähig …
Statt wie sonst üblich die nach meinem Geschmack besten und schlechtesten Filme des Jahres aufzuzählen, werde ich mit 2009 monatlich abrechnen und pro Monat zwei Filme küren. Los geht’s mit dem
Januar
Neun Filme habe ich im Januar gesehen. Einer davon war Clint Eastwoods “Der fremde Sohn” mit Angelina Jolie. Toll gespielt und noch besser gefilmt ist diese Mischung aus Drama und Thriller für mich der Film des Monats Januar. Auf der anderen Seite steht ebenfalls eine Mischung aus Drama und Thriller, nämlich der mit Al Pacino und Robert De Niro zwar prominent besetzte, jedoch leider auch extrem vorhersehbar und spannungsarm inszenierte “Kurzer Prozess – Righteous Kill”. Was für eine Enttäuschung.
Februar
Ja, es gibt Filme, die anspruchsvoller sind, z.B. der phantastische “The Wrestler” oder der toll gespielte “Ein Leben für ein Leben”, doch am meisten Spaß hatte ich mit dem herrlich altmodischen Actionfilm “96 Hours”. Zu sehen, wie kompromisslos Liam Neeson die Entführer seiner Tochter jagt, war und ist ein wahrer Hochgenuss. Enttäuschend hingegen war der zwar schick gefilmte, dafür aber leider auch gähnend langweilige “The International”. So sehr ich Clive Owen und Naomi Watts auch mag, aber das war leider nichts …
März
So richtig entscheiden kann ich mich ja nicht. Auf der einen Seite steht mit “Slumdog Millionär” ein so bewegendes wie wunderschönes Liebesmärchen, auf der anderen Seite mit “Gran Torino” ein von und mit Clint Eastwood hervorragend inszeniertes Rassismusdrama. Da auch ich nur ein Mann bin, gewinnt dank der bezaubernden Freida Pinto “Slumdog Millionär”. Sorry, Clint! Enttäuschend hingegen der Horrorfilm “The Unborn”. Ideen- und seelenlos zusammengeklaut, hinterließ dieses Machwerk im Kino keinen Eindruck, dafür aber gähnende Langeweile.
April
Auch wenn “Radio Rock Revolution” sicherlich der bessere Film ist, das schönste Kinoerlebnis hatte ich in “Vorstadtkrokodile”. Wer hätte gedacht, dass ich jemals einem deutschen Jugendfilm etwas abgewinnen könnte? Und mich jetzt wie ein Schneekönig auf die demnächst startende Fortsetzung freue? Ganz ganz gruselig hingegen war, und jetzt bitte nicht lachen, “Prinzessin Lillifee”. Nichts gegen Kinder- und speziell nichts gegen Zeichentrickfilme, aber diesen Murks können wirklich nur Klein(st)kinder ertragen. Ein guter Grund, niemals Kinder in diese Welt zu setzen …
Mai
Keine Frage, der Mai stand ganz im Zeichen der Enterprise. Niemals hätte ich gedacht, dass “Star Trek” so unterhaltsam sein könnte. Einer der wenigen Filme, die ich mir sogar mehrmals im Kino angeschaut habe. Und hätte ich gewusst, wie unterirdisch “Dorfpunks” ist, ich hätte auf diesen Film verzichtet und mir stattdessen noch ein weiteres Mal “Star Trek” angeschaut.
Juni
Ein weiterer Film, von dem ich niemals gedacht hätte, dass er mich so dermaßen begeistert, ist “Drag Me To Hell” von Sam Raimi. Altmodisch, gruselig und höchst spaßig – nicht ganz so abgedreht wie seine “Tanz der Teufel”-Reihe, aber ganz nahe dran! Ganz nahe dran ist auch “Terminator: Die Erlösung”, allerdings am Titel der Enttäuschung des Jahres. Sorry, aber mit der Terminator-Reihe hat dieses Machwerk, von den letzten 15 Minuten abgesehen, gar nichts mehr zu tun.
Juli
Nur vier Filme habe ich im Juli geschaut – und doch fällt es mir extrem einfach, mich für zwei davon zu entscheiden: “Hangover” und “Ice Age 3 – Die Dinosaurier sind los”. Während der Erstgenannte einen Brüller nach dem anderen zündet, ist die animierte Schlaftablette “Ice Age 3” noch unlustiger als seine ohnehin schon schnarchigen Vorgänger.
August
Ja, “Inglourious Basterds” ist toll. Trotzdem lautet der Film des Monats für mich “G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra”. Warum? Weil ich Stephen Sommers nach dem mauen “Die Mumie kehrt zurück” und dem katastrophalen “Van Helsing” schon komplett abgeschrieben hatte, er mit diesem Film jedoch zu alter (B-Movie-)Stärke zurückgefunden hat. Und weil Sienna Miller einfach nur heiß ist. *räusper* Absolut schwach zeigte sich hingegen der von mir eigentlich verehrte Kevin Smith mit seiner Komödie “Zack & Miri Make A Porno”. Selbst der oft gescholtene “Jersey Girl” hat mehr Charme als dieser unlustige Versuch einer Komödie.
September
Auch wenn ich Pixars “Oben” wirklich bezaubernd finde, hat das Science-Fiction-Action-Drama “District 9” den “bleibenderen” Eindruck hinterlassen. Ich hoffe doch sehr auf eine Fortsetzung … … obwohl diese auch extrem langweilen können, wie die nunmehr dritte Fortsetzung “Final Destination 4” trotz knackiger 3D-Effekte bewiesen hat. Nicht mal im Ansatz unheimlich, sondern nur noch laut und schnell. Und irgendwie doof.
Oktober
Ja, okay, er ist voller Klischees. Und vorhersehbar. Und kitschig. Und überhaupt und außerdem. Trotzdem konnte ich mich bei Gerard Butlers Sprüchen in “Die nackte Wahrheit” nur schwer beherrschen. Und dass er auf die Frage, wieso er seine Angebetete liebt, die ehrlichste und beste Antwort überhaupt gibt, macht diesen Film zu meinem persönlichen Oktober-Highlight. Ein Highlight ganz anderer Art war “Gangs”. Als einziger Erwachsener Volljähriger in einem Kino voller Backfischmädels zu sitzen, ist schon ein Erlebnis. Zum Glück ist der Film so dermaßen mies, dass selbst diese Mädels schon nach kurzer Zeit aufhörten, dem blassen (und extrem miesen) Hauptdarsteller hinterher zu hecheln und stattdessen anfingen, sich über den gezeigten Rotz lustig zu machen.
November
Dass es für einen gepflegten Gruselfilm kein großes Budget bedarf, zeigt die Pseudo-Doku “Paranormal Activity”. Die Geschichte vom immer aggressiver werdenden Poltergeist wurde zwar schon unzählige Male erzählt, doch ist die Inszenierung trotz einiger Längen extrem packend geraten. Weniger packend fällt hingegen Roland Emmerichs Weltuntergang in “2012” aus. Auch wenn Effekte-Junkies einen Orgasmus nach dem anderen bekommen dürften, tröstet das nicht darüber hinweg, dass der Rest des Films enttäuschend langweiliger Mumpitz ist.
Dezember
Nein, ich werde an dieser Stelle nicht “Avatar” nennen. Stattdessen nenne ich die sympathische Zombiekomödie “Zombieland”. Sympathische Figuren, sympathische Darsteller, sympathische Grundaussage, ein sympathischer Gastauftritt – ein durch und durch sympathischer Film eben. Weniger sympathisch: “Saw VI”. Gefiel mir der fünfte Teil wieder ein wenig besser, ist das sechste Puzzlestück nun wieder ein herber Rückschritt. Es hätte wie bei “Highlander” nur einen geben sollen.
So, das war’s zum Kinojahr 2009. Ob ich heute noch nach Kiel fahre und damit das Kinojahr 2010 einläute, weiß ich allerdings immer noch nicht. Anscheinend sind wir Männer doch nicht multitaskingfähig …
James Cameron ist zurück! 12 lange Jahre sind seit seinem letzten Kinofilm vergangen. 12 Jahre lang mussten seine Fans auf sein neues Meisterwerk warten. Ob sich das Warten gelohnt hat, ob Camerons selbst geschriebenes “Avatar”-Drehbuch die Klasse seines “Rambo II”-Drehbuchs erreicht und ob Camerons Regie an die seines Meisterwerks “Fliegende Killer – Piranha II” heranreicht, erfahrt ihr in der nun folgenden Review.
Worum geht’s
Jake Sully (Sam Worthington) wurde nach Pandora abkommandiert. Der querschnittsgelähmte Marine soll dort für seinen ermordeten Bruder einspringen, einem Wissenschaftlicher und Teilnehmer des kostspieligen Avatar-Projektes. Ziel dieses Projektes ist, mittels künstlich erzeugter und gedanklich gesteuerter Alien-Körper den Planeten zu erkunden und das Vertrauen von Pandoras Ureinwohner, der Na’vi zu gewinnen. Als Jake während seines ersten Einsatzes von einem Tier angegriffen und von seiner Gruppe unter Leitung der Wissenschaftlerin Dr. Augustine (Sigourney Weaver) getrennt wird, rettet ihn die Na’vi Neytiri (Zoe Saldana) und bringt ihn in ihr Dorf. Während die Menschen unter Leitung des profitgierigen Selfridge (Giovanni Ribisi) und des eiskalten Colonel Quaritch (Stephen Lang) die Vertreibung der Na’vi planen, um an die unter dem Dorf liegenden Rohstoffe zu gelangen, lernt Jake die einzigartige Schönheit Pandoras kennen und muss sich schon bald entscheiden, auf wessen Seite er steht …
Meine Meinung
Ich mache euch nichts vor: Auf den ersten Blick handelt es sich bei “Avatar – Aufbruch nach Pandora” um einen typischen Western. Wenn auch im Science-Fiction-Gewand. Und um ganz ehrlich zu sein: Auf den zweiten und dritten Blick auch. Ein wenig “Pocahontas” hier, ein bisschen “Der mit dem Wolf tanzt” dort, dazu eine Prise “Der Mann, den sie Pferd nannten” – nein, originell ist “Avatar” nun wirklich nicht. Sowohl die Geschichte als auch die klassisch geformten Figuren glänzen durch konsequente Ideen- und Überraschungsarmut, was sich unmittelbar auch auf die Darsteller auswirkt. Bedingt durch die die formelhaften Figuren laufen die nicht animierten Darsteller eher auf Sparflamme und wirken zuweilen gar ein wenig unterfordert. Lediglich Sigourney Weaver und Stephen Lang können im Rahmen ihrer eingeschränkten Figuren ein paar Akzente setzen.
Doch wer mal ganz ehrlich ist, muss zugeben, dass Geschichte und Figuren noch nie Camerons Stärke waren. Egal ob “Terminator”, “Aliens”, “True Lies” oder “Titanic”, komplexe Handlungen und vielschichtige Charaktere sucht der interessierte Zuschauer in Camerons Filmen stets vergeblich.
Dass dessen Filme dennoch funktionieren (und vollkommen zu recht in jede anständige Filmsammlung gehören), liegt an Camerons Detailverliebtheit und seiner Gabe, auch die einfachste und/oder bekannteste Geschichte packend zu inszenieren und wie selbstverständlich fremde Welten glaubwürdig zu erschaffen.
So auch hier: Wer sich “Avatar” im Kino anschaut, bevorzugt bitte in 3D, wird sich Camerons Welt nur schwer entziehen können. Die Pflanzenwelt, das Tierreich, die Lebensweise der naturbezogenen Na’vi – alles auf diesem Planeten fügt sich harmonisch zu einem großen Ganzen zusammen. Selten wurde eine fremde Welt glaubwürdiger gestaltet als in “Avatar”, sowohl auf erzählerischer als auch auf technischer Ebene. Hatte ich nach den Trailern noch Befürchtungen, die blauhäutigen Na’vi und den ungewohnt bunten Planeten als zu künstlich zu empfinden, so bin ich nach dem Film umso beeindruckter von dessen technischer Perfektion. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, dass Pandora und die Na’vi tatsächlich existieren – nie sahen Computereffekte realer aus als in “Avatar”.
Während Cameron die erste Hälfte des Films nutzt, um Jake und den Zuschauern die wunderbare (und gefährliche) Vielfalt von Pandora und das Leben sowie die Bräuche dessen Bewohner zu zeigen, dominiert im zweiten Teil die von Cameron gewohnt bombastisch inszenierte Action. In der finalen und unausweichlichen Schlacht zwischen Na’vi und Marines zieht der erprobte Regisseur einmal mehr alle Register und präsentiert die vermutlich auf lange Zeit packendste CGI-Schlacht der Filmgeschichte. So hätte ich mir die Schlachten der neuen “Star Wars”-Trilogie gewünscht, lieber Lucas-George!
Mein Fazit
Der liebevoll gestalteten Welt und den großartigen Effekten stehen die simple Geschichte und die ebenso simplen Charaktere gegenüber bzw. im Weg. Tricktechnisch ein Meilenstein, doch für den Filmolymp reicht es dann doch nicht. Ein typischer Cameron eben, den ich trotz dieser Schwächen zu jeder Sekunde genossen habe.
Was wertet zweifellos jeden Film auf? Richtig: Ninjas! Ohne die schwarzen Elitekämpfer wäre Michael Dudikoff lediglich ein weiterer dusseliger Amerikaner und wären Michaelangelo, Donatello und Leonardo lediglich ein paar weitere sprechende Schildkröten. Doch dank der Kraft des Ninjutsu sind sie, was sie sind: Einfach cool! Ob die Gleichung “Blöd + Ninja = Cool” auch im Jahr 2009 noch aufgeht?
Worum geht’s
Europol-Agentin Mika (Naomie Harris) stößt bei Recherchen auf Hinweise, die darauf hindeuten, dass Ninja-Clans bereits seit Jahrhunderten für diverse Attentate verantwortlich sind. Um nicht enttarnt zu werden, hetzt der Ozunu-Clan seine Killer auf Mika. Diese bekommt überraschend Hilfe von Raizo (Rain), einem vom Meister Ozunu (Shô Kosugi) persönlich ausgebildeten Ninja, der mit seinem Lehrer noch eine Rechnung zu begleichen hat …
Meine Meinung
Wer jetzt denkt “Na, das klingt inhaltlich ja mal so richtig einfältig-blöd. Das ist bestimmt nur so ein brutaler Prügelfilm ohne Sinn und Verstand.”, dem kann ich nur voller Empörung erwidern: Stimmt. Aber hey: Es ist ein brutaler Prügelfilm ohne Sinn und Verstand mit Ninjas!
Okay, die Geschichte passt auf einen Bierdeckel und wird inhaltlich von der auf der anderen Seite des Bierdeckels stehenden Werbebotschaft übertroffen, aber wen interessiert’s? In einem Ninja-Film möchte ich lediglich zwei Dinge sehen: Brutale Kämpfe. Und Ninjas. Und beides bietet der Film im Überfluss.
Die zahlreichen Kämpfe sind, sofern man bei den teils doch arg schnellen Schnitten und der steten Dunkelheit etwas erkennt, hervorragend choreografiert. Besonders der finale Kampf im brennenden Haus des Ozunu-Clans begeistert auf ganzer Linie und erinnert in seiner Machart an die guten alten “American Fighter”-Filme. Sehr erfreulich ist, dass der Film in der Gewaltdarstellung keine Kompromisse eingeht: Das Blut spritzt literweise und dank diverser Hieb-, Stich- und Wurfwaffen bleiben die Körperteile nur selten dort, wo sie eigentlich hingehören, nämlich am Körper.
Leider gerät die Brutalität auch zum Nachteil, denn statt auf handgemachte Effekte zu setzen, “verschönert” Regisseur James McTeigue die an sich tollen Kämpfe mit allerlei CGI-Spielereien. Sowohl das Blut als auch viele der Waffen wurden am Computer erzeugt – und das ist leider auch allzu deutlich zu sehen. Zwar bekommt der Film dadurch einen eigenen, fast comicartigen Stil, doch will dieser nicht so recht zum ansonsten sich viel zu ernst nehmenden Film passen.
Über die Darsteller lege ich lieber den berühmten Mantel des Schweigens. Auch über Hauptdarsteller Rain. Dieser ist zwar perfekt durchtrainiert und anscheinend ein begnadeter Kämpfer, unterbietet an Mimik aber sogar einen Steven Seagal. Was ja irgendwie auch eine Leistung ist, die aber vermutlich niemals von der Academy gewürdigt werden dürfte …
Mein Fazit
Überdurchschnittlich (man beachte das Wortspiel) brutaler Actionfilm mit teils hervorragend gefilmten Kämpfen, jedoch ohne Sinn, Verstand, guter Geschichte oder talentierten Darstellern und mit zu viel künstlich aussehender CGI. Aber mit Ninjas. Und die werten auch im Jahr 2009 noch immer jeden Film auf.
Wer mich kennt oder mein Blog schon länger verfolgt, weiß, dass ich nicht unbedingt zu den anspruchsvollsten Filmfreaks gehöre. Sicherlich, eine gewisse Grundintelligenz ist selbst bei mir vorhanden, aber wenn es darauf ankommt, kann ich diese ziemlich gut auf Abstand halten. Sogar ganz ohne Alkohol. Diese Fähigkeit zieht den immer wieder gerne unterschätzten Vorteil nach sich, selbst bei Katastrophenfilmen, die sich naturgemäß oft auf ihre Schauwerte verlassen und intellektuell eher im Kellerbereich angesiedelt sind, Spaß haben zu können. Normalerweise …
Worum geht’s
Im Jahr 2009 entdeckt der Wissenschaftler Dr. Adrian Helmsley (farbig, aber farblos: Chiwetel Ejiofor), dass die Erde aufgrund enormer Sonneneruptionen dem Untergang geweiht ist. Zusammen mit US-Präsidenten Wilsons (auch nicht wirklich farbiger: Danny Glover) wissenschaftlichem Berater Carl Anheuser (so rund wie farblos: Oliver Platt) wird ein Plan erarbeitet, um das Fortbestehen der Menschheit zu sichern. Im Jahr 2012, kurz vor dem Beginn der Katastrophe, entdecken der erfolglose Romanautor Jackson Curtis (wie immer sympathisch, aber farblos: John Cusack) und seine Kinder bei einem Campingausflug ein geheimes militärisches Sperrgebiet, wo sie auf den Verschwörungstheoretiker Charlie Frost (nervig und farblos: Woody Harrelson) treffen. Als kurz darauf die Erde aufbricht und Kalifornien im Meer versinkt, macht sich Jackson mit seinen Kindern, seiner Ex-Frau (attraktiv, aber farblos: Amanda Peet) und deren neuem Freund (farblos und … farblos: Thomas McCarthy) auf den Weg zu Charlie, der behauptet, im Besitz einer Karte zu sein, die zu einer geheimen Rettungsbasis führt …
Meine Meinung
Ach, was hatte ich mich auf “2012” gefreut. Dass Roland Emmerich Katastrophenfilme zu inszenieren weiß, hatte er schließlich 2004 mit “The Day After Tomorrow” eindrucksvoll bewiesen. Und “10,000 B.C.” war ja irgendwie auch eine Katastrophe, wenngleich kein Katastrophenfilm … egal: Ich hatte mich gefreut! Und wurde maßlos enttäuscht …
Ich beginne mit den positiven Seiten des Films: Die abwechslungsreichen Effekte, besonders die beeindruckenden Wassermassen, sind überaus gelungen.
Und nun zu den schlechten Seiten: Die Geschichte. Die Dramaturgie. Die Charaktere. Die Dialoge. Kurz gesagt: Der komplette Rest. Und wie ich bereits schrieb: Ich gehöre gewiss nicht zu den anspruchsvollsten meiner Zunft.
Dass ein Katastrophenfilm keine originelle Geschichte benötigt, würde ich sofort unterschreiben. Doch ein wenig mehr als “Die Figuren hetzen von A nach B, befinden sich jederzeit mitten im Getümmel und überstehen als einzige jede noch so haarsträubende Situation” darf es dann doch gerne sein. Zumal Szenen wie eine Flucht mit dem PKW, während die Landmassen vor, hinter, links und rechts vom Wagen wegbrechen, keineswegs spannend sind, sondern eher an ein Geschicklichkeitsspiel erinnern. Dieselben langweiligen Fluchtszenen dann noch mal mit einem Wohnmobil, einem kleinen Flugzeug, einem großen Flugzeug, hier noch mal ein untergehendes Schiff und dort noch mal ein etwas größeres untergehendes Schiff – ich kann gar nicht so viel Cola trinken, wie ich bräuchte, um dabei wach zu bleiben.
Wenn doch wenigstens die Charaktere interessant oder zumindest sympathisch wären, aber Roland Emmerich schafft es einfach nicht, den Figuren auch nur ansatzweise Leben einzuhauchen. An sich gute Darsteller wie John Cusack und Chiwetel Ejiofor tapsen unkoordiniert durchs Bild und blicken betroffen in die Kamera, dass es eine Schande ist. Was für eine Verschwendung von Talent.
So richtig peinlich wird es, wenn nicht mehr nur getapst und geblickt, sondern zusätzlich auch noch gesprochen wird. Gegen die Dialoge in “2012” wirkt jede GZSZ-Unterhaltung elitär. Besonders die finale “Wir dürfen unsere Menschlichkeit nicht verlieren”-Rede ist an Grausamkeit nicht zu überbieten – dagegen war selbst die Rede des Präsidenten in “Independence Day” ein intellektueller Hochgenuss. Vielleicht hat aber auch einfach nur die Synchronisation versagt – wer’s glaubt …
Mein Fazit
Abgesehen von den tollen Effekten und des krachenden Sounds in sämtlichen Disziplinen versagende Enttäuschung eines Katastrophenfilms. Da schaue ich mir doch lieber zum wiederholten Male “Dante’s Peak”, “The Day After Tomorrow” und “Poseidon” an …
… ist meine CinemaxX GoldCard gültig, dann ist das erste Jahr der CinemaxX-Kino-Flatrate auch schon vorbei. Selbstverständlich habe ich bereits eine Folgekarte geordert – einem Twitterer sei Dank sogar noch zum alten Preis von 249,- €. Da soll noch mal einer sagen, Twitter sei zu nichts zu gebrauchen!
Ursprünglich wollte ich weder heute noch morgen ins Kino gehen und die Anzahl meiner Kinobesuche bereits ausgezählt haben, doch da das CinemaxX Kiel ab heute 3D-Vorstellungen bietet, kann ich in den letzten beiden Tagen für nichts garantieren. Die Endabrechnung meiner Flatrate-Nutzung muss also noch bis übermorgen warten.
Ich bin schon sehr gespannt, auf wie viele Vorstellungen ich letztlich gekommen bin bzw. kommen werde. Eines steht auf jeden Fall fest: Der Kauf hat sich gelohnt!
Vier (in Zahlen: 4) Monate (in Buchstaben: Monate) sind vergangen, seit ich meine letzte Review geschrieben habe. Ehrlich gesagt kam mir der Zeitraum erheblich kürzer vor und ich habe mich schon ein wenig erschrocken, als ich gerade bis zum 02.06.2009 zurückgehen musste, um meine letzte Review zu finden. Sei’s drum: Der Wahlkampf ist vorbei, der Stress verfliegt so langsam – und es wird Zeit, Euch, liebe Leser, wieder mit neuem Lesefutter zu versorgen. Ob ich das Schreiben von Reviews immer noch beherrsche (oder jemals beherrscht habe), müsst Ihr entscheiden …
Worum geht’s
Als die beiden Crew-Mitglieder Payton (Dennis Quaid) und Bower (Ben Foster) aus dem Hyperschlaf erwachen, ist nichts so, wie es eigentlich sein sollte. Der Strom ist abgeschaltet, der Zugang zur Brücke verschlossen – und von der übrigen Mannschaft fehlt jede Spur. Unter Gedächtnisverlust leidend, versuchen Payton und Bower Herr der Lage zu werden. Während Payton am Computer bleibt, sucht Bower in den Lüftungsschächten nach einem Weg, die Tür zur Brücke von außen zu öffnen. Schon bald muss er feststellen, dass Payton und er nicht die einzigen Lebewesen auf dem Schiff sind …
Meine Meinung
Es ist eine Schande, wie wenig gute Science-Fiction-Filme das Licht der Welt erblicken. Wenn man bedenkt, dass es sich bei Science-Fiction um ein Genre handelt, das der Geschichte praktisch unendlich viel Spielraum ermöglicht und keine echten Grenzen kennt, ist es verwunderlich, wie selten diese Möglichkeit ausgenutzt wird. “Pandorum” stellt hier keine Ausnahme dar. Nach den hervorragenden ersten 10 Minuten, in denen der Zuschauer genauso orientierungslos im Dunkeln tappt wie Payton und Bower, entwickelt sich der Film zu einem konventionellen Science-Fiction-Horror-Reißer von der Stange. Je weiter die Geschichte voranschreitet und je mehr Geheimnisse gelüftet werden, umso häufiger überkommt einem als Zuschauer das Gefühl, das alles schon mal irgendwo gesehen zu haben. Ein wenig “Serenity” hier, ein bisschen “The Descent” dort, dazu ein Schuss “Event Horizon” und fertig ist der Science-Fiction-Horror-Cocktail.
Dass “Pandorum” trotz mangelnder Ideen unterhält, verdankt er Christian Alvarts souveräner Inszenierung. Die Optik des Films ist durchaus als hochwertig zu bezeichnen, die (teils erstaunlich harte) Action weiß trotz schneller Schnitte zu gefallen und in den ruhigen Momenten kann man “Pandorum” seine düstere Atmosphäre keinesfalls absprechen.
Auch über die Darsteller lässt sich kein schlechtes Wort verlieren: Dennis Quaid hat zwar relativ wenig Spielraum sich zu beweisen, kann aber wie immer überzeugen. Dasselbe gilt für Ben Foster, den ich ohnehin gerne häufiger auf der Leinwand sehen würde. Die restlichen Darsteller sind Story bedingt nicht der Rede wert – sieht man mal von Antje Traues sportlicher Figur ab …
Mein Fazit
Düsterer Science-Fiction-Horrorfilm, der dank guter Darsteller, flotter Action und handwerklich solider Inszenierung trotz mangelnder eigener Ideen zu unterhalten vermag.