Im Kino durchlitten: “Otto’s Eleven”

De Pub Main Artwork Hauptplakat OT11Nachdem ich den Trailer zu Ottos neuem Film zum ersten Mal gesehen hatte, hegte ich noch Hoffnung auf eine einigermaßen gelungene Komödie. Natürlich hätte ich es besser wissen sollen. Aber hey, ich bin ja auch nur ein Mann. Ein Mann schlichten Gemüts, der mit Otto groß geworden und dementsprechend nostalgisch vorbelastet ist. Warum das dem Film auch nicht hilft und “Otto’s Eleven” ganz ganz großer Murks ist, lest ihr in der folgenden Review …

Worum geht’s

Otto lebt mit seinen Freunden (Mirco Nontschew, Rick Kavanian, Max Giermann und Arnd Schimkat) auf der kleinen Insel Spiegeleiland (Hinweis: dieser Name soll einen Witz darstellen). Durch ein Werbevideo für Touristen entdeckt der skrupellose Casinobesitzer und Kunstsammler Jean Du Merzac (Sky Dumont) in Ottos Haus genau das Gemälde, welches seine Sammlung komplettieren würde. Kurzerhand reist Du Merzac (übrigens soll auch dieser Name einen Witz darstellen) nach Spiegeleiland und stiehlt das Kunstwerk. Um das Gemälde wiederzubeschaffen, begeben Otto und seine Freunde sich auf eine waghalsige Mission …

De Pub Prod Photo Szenenbild_02 OT11Meine Meinung

Oh. Mein. Gott. Selten habe ich im Kino eine Komödie gesehen, die noch unlustiger ist als “Otto’s Eleven”. Hier stimmt wirklich gar nichts. Die Witze sind entweder noch älter als Otto selbst oder so primitiv, dass der eigene IQ unterhalb der aktuellen Außentemperatur liegen muss, um darüber lachen zu können. Der Humor, so man die gezeigten Peinlichkeiten denn mit viel gutem Willen als solchen bezeichnen möchte, spiegelt damit das Niveau der aktuellen deutschen TV-Landschaft wider. Ein Armutszeugnis.

De Pub Prod Photo Szenenbild_05 OT11Die Darsteller werten den Film in keiner Weise auf. Otto hüpft, jodelt und kichert wie in den Achtzigern, doch lustig ist das schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Während Rick Kavanians und Arnd Schimkats Rollen absolut belanglos sind, darf Max Giermann die Hälfte des Films als Stefan Raab Fink auftreten – was ebenfalls nicht lustig ist. Einen prominenten Menschen imitieren zu können, reicht einfach nicht, wenn die Pointen fehlen. Am schlimmsten hat es jedoch Mirco Nontschew getroffen. Als optisch verunstalteter Fitnessfreak darf dieser nur hässlich aussehen und übertriebene Grimassen ziehen. Was schon nach kurzer Zeit unheimlich nervt. Auch Sky Dumont als schmieriger Casinobesitzer und Olli Dittrich als Kultreporter Harry Hirsch bleiben trotz ihres unbestritten vorhandenen Talents einfach nur blass. Von der untalentierten Topmodel-Gewinnerin Sara Nuru, deren Gesichtsausdruck nur selten zu der jeweiligen Szene passt, fange ich lieber gar nicht erst an. Ein Armutszeugnis.

Die Tatsache, dass “Otto’s Eleven” es schafft, nicht einen einzigen Schmunzler (geschweige denn Lacher) zu erzeugen, ist durchaus beeindruckend. Der Film erobert damit mühelos den ersten Platz meiner “Unlustigste Komödie aller Zeiten”-Rangliste.

Mein Fazit

Absolut humorfreie Komödie mit verschenkten Darstellern. Wer sich davon überzeugen möchte, dass Ottos Zeiten definitiv vorbei sind, ist hier im richtigen Film.

Meine Wertung: 1/10

Kinowoche 02.12.-08.12.2010

Hach, das wird mal wieder eine herrlich entspannte Kinowoche. Lediglich zwei Filme stehen auf meinem Plan:

Otto’s Eleven
22 Bullets

Den ebenfalls angelaufenen „Megamind“ werde ich dann in der nächsten Kinowoche nachholen …

November-Rückblick und Zwischenstand 2010

Das nenne ich doch mal einen ergiebigen Monat: 20 Kinovorstellungen hat mir der November beschert. Und das ganz ohne Zweitsichtungen! Insgesamt komme ich damit auf 146 Kinobesuche. Die 150 sollte ich dieses Jahr also problemlos knacken …

Hier meine im November geschauten Filme inklusive Wertung:

Goethe! (8/10)
Wall Street – Geld schläft nicht (5/10)
Konferenz der Tiere 3D (2/10)
Wir sind die Nacht (9/10)
Buried – Lebend begraben (9/10)
Machete (4/10)
Du schon wieder (5/10)
Stichtag (3/10)
So spielt das Leben (6/10)
Paranormal Activity 2 (7/10)
Einfach zu haben (8/10)
Unstoppable – Außer Kontrolle (7/10)
Umständlich verliebt (6/10)
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (6/10)
The Kids Are All Right (8/10)
Sammys Abenteuer (7/10)
Bon Appetit (4/10)
Jackass 3D (7/10)
Fair Game (6/10)
Saw 3D – Vollendung (6/10)

Im Kino gesehen: “Saw 3D – Vollendung”

SAW 3D_Jigsaw_A4.qxpSeht her, es weihnachtet sehr. Und als wäre Schnee Anfang Dezember nicht schon grausam genug, läuft pünktlich zur kalten Jahreszeit natürlich auch wieder ein neuer “Saw”-Film im Kino. Wenig überraschend bietet dieser, wie bereits seine Vorgänger, absolut nichts Neues. Wieder einmal testet der Jigsaw-Killer verschiedene Menschen. Wieder einmal ist die Polizei ihm dicht auf den Fersen. Und wieder einmal fließt Blut. Viel Blut.  Dieses Mal sogar in 3D. Das wertet den Film zwar in keiner Weise auf, sieht aber zuweilen recht schick aus. Der Gewaltgrad wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich angehoben, so dass man in manchen Szenen schon fast von einem Splatterfilm reden kann. Wohlwollend betrachtet, bekommt der Zuschauer genau das, was er nach all den Jahren erwartet: Kreative Fallen, über deren Umsetzbarkeit man sich besser keine Gedanken machen sollte. Unsympathische Figuren, deren Ableben einem am Allerwertesten vorbeigehen. Viel Gewalt. Null Spannung. Und einen Schlusstwist, der so dämlich ist und an den Haaren herbeigezogen wirkt, dass sich dem intelligenten Zuschauer die Fußnägel aufrollen. Oder kurz gesagt: Einen typischen “Saw”-Film.

Meine Wertung: 6/10

Im Kino gesehen: “Sammys Abenteuer”

SA.PL_A4_RZ.inddBereits als frisch geschlüpfte Schildkröte lernt Sammy die abenteuerlustige Shelly kennen, wird jedoch gleich am ersten Tag wieder von ihr getrennt. Auf der Suche nach Shelly haben Sammy und sein Freund Ray zahlreiche Abenteuer zu bestehen. Und auch wenn diese Abenteuer es nicht mit den großen Pixar-Vorbildern aufnehmen können und die Öko-Botschaft zuweilen etwas zu dick aufgetragen daher kommt, haben die Macher mit “Sammys Abenteuer” einen unterhaltsamen Animationsfilm mit charmanten Figuren aus dem Meeresboden gestampft. Die Geschichte orientiert sich hierbei eindeutig an den jüngeren Zuschauern. Auf unheimliche Szenen wurde verzichtet, so dass der Film auch für die Kleinen uneingeschränkt zu empfehlen ist. Ein paar Längen in der Erzählung lassen sich zwar nicht leugnen, doch werden diese durch die erstaunlich gelungene Optik in Verbindung mit den hervorragenden 3D-Effekten ausgeglichen.

Meine Wertung: 7/10

Im Kino gesehen: “Bon Appétit”

Hauptplakat(495x700)Junger ehrgeiziger Koch (Unax Ugalde) verliebt sich in seine Kollegin (Nora Tschirner), die jedoch ein Verhältnis mit dem gemeinsamen Chef (Herbert Knaup) hat. Leider schafft Regisseur David Pinillos es nicht, die Hitze der Küche, geschweige denn die Gefühle der Protagonisten auf das Publikum zu übertragen. Und so köchelt die Geschichte auf Sparflamme vor sich hin, ohne jemals eigene Akzente zu setzen und Interesse für das Schicksal der Figuren zu erzeugen. Diese bleiben trotz diverser Handlungsstränge und zweifellos guter Darsteller erschreckend flach und eindimensional. Das Einzige, was von dieser faden Dreiecksbeziehung länger in Erinnerung bleibt, ist die wie immer bezaubernde Nora Tschirner. Für ein 90-Minuten-Menü ist das jedoch viel zu wenig …

Meine Wertung: 4/10

Kinowoche 25.11.-01.12.2010

Auch wenn es nur einen wirklich interessanten Neustart gibt (und nein, damit meine ich keinesfalls “Saw 3D – Vollendung”), werde ich mir diese Woche insgesamt fünf Filme im Kino anschauen. Allerdings auch nur, weil sich darunter zwei Filme befinden, die ich bereits seit Wochen vor mir herschiebe …

Zu den folgenden Filmen dürft ihr in den nächsten Tagen Reviews erwarten:

Sammys Abenteuer
Bon Appetit
Jackass 3D
Fair Game
Saw 3D – Vollendung

Wie immer gilt: Kurze Fazits zu den Filmen gibt’s direkt nach dem Kinobesuch bei Twitter und Facebook. Dasselbe gilt für Hinweise auf etwaige Szenen nach dem Abspann.

Im Kino gesehen: The Kids Are All Right

Die 18-jährige Joni (Mia Wasikowska) und der 15-jährige Laser (Josh Hutcherson) sind als Kinder eines lesbischen Paares (Annette Bening, Julianne Moore) ohne Vater aufgewachsen. Als die Geschwister den Kontakt zu ihrem Spender (Mark Ruffalo) suchen, hat das nicht nur Auswirkungen auf dessen Leben, sondern bringt auch tief verborgene Beziehungsprobleme der Mütter ans Tageslicht.

Die an sich ernste Thematik wurde von Regisseurin Lisa Cholodenko erfreulich locker und unverkrampft inszeniert. Geschickt schafft sie es, jederzeit die richtige Balance zwischen unaufdringlichem Humor und leisen Zwischentönen zu finden. Die guten Darsteller, allen voran der stets unterschätzte Mark Ruffalo, verkörpern ihre Figuren nicht nur, sondern leben sie mit all ihren Stärken und Schwächen. Zu schade, dass auch dieser kleine Film wohl nicht die Aufmerksamkeit erhalten wird, die ihm gebührt …

Meine Wertung: 8/10

Im Kino gesehen: “Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1”

Hauptplakat(497x700)Es gibt drei Dinge, die ich nicht verstehe und vermutlich auch nie verstehen werde: Die Relativitätstheorie, Frauen und das Phänomen “Harry Potter”. Dass ich mir dennoch jeden “Harry Potter”-Film angeschaut habe, dürfte zumindest meine treuen Leser nicht überraschen. Durch den an Inhaltsleere kaum zu überbietenden “Harry Potter und der Halbblutprinz” waren meine Erwartungen an den aktuellen Teil der Reihe auf ein Minimum gesenkt. Zum Glück. Denn auch wenn “Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1” interessanter ist als die meisten seiner Vorgänger, würde ich den Film keinesfalls als rundum gelungen bezeichnen …

Worum geht’s

Harry Potter (Daniel Radcliffe) und seine Freunde Hermine (Emma Watson) und Ron (Rupert Grint) sind auf der Flucht vor Lord Voldemort (Ralph Fiennes) und dessen Gefolgschaft. Um den dunklen Lord zu vernichten, benötigen sie die sechs Horkruxe, in denen Voldemort Teile seiner Seele aufbewahrt und denen er seine Unsterblichkeit verdankt. Die Suche nach den Horkruxen erweist sich als gefährliche Reise und stellt die Freundschaft von Harry, Hermine und Ron auf eine harte Probe …

Szenenbild_08(700x293)Meine Meinung

Wie die meisten seiner Vorgänger krankt auch “Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1” an einer Geschichte, die viel zu wenig zu erzählen hat. Und gibt es doch mal etwas zu erzählen, geschieht dies beiläufig in ein oder zwei Nebensätzen. Düstere Aspekte wie die Verfolgung unreiner Zauberer und tragische Erlebnisse wie der Verlust treuer Mitstreiter werden kurz erwähnt und dann beiseite gewischt. Statt näher auf interessante Ereignisse wie z.B. die Übernahme des Zaubereiministeriums durch Voldemorts Helfer einzugehen, verliert der Film sich in zähen und quälend langen Dialogen, welche die Geschichte in keiner Weise vorantreiben. Dass hierbei trotz inhaltlich guter Voraussetzungen keine düstere Atmosphäre aufkommen will, versteht sich von selbst. Was übrigens ebenfalls für die Spannung gilt. Diese leidet zusätzlich darunter, dass Momente drohender Gefahr grundsätzlich dadurch aufgelöst werden, dass die Protagonisten sich an einen anderen Ort zaubern. Das mag effektiv sein und vermutlich würde ich als Zauberer nicht anders handeln, doch für den Spannungsbogen eines Films ist dieses Verhalten absolut tödlich. Oh nein, ein Angriff! Duck und weg …

Szenenbild_10(700x293)Dass der Film zahlreiche inhaltliche Anschlussfehler aufweist und Figuren einführt, nur um sie ein paar Minuten später gleich wieder fallen zu lassen, ohne dass sie der Geschichte auch nur ansatzweise dienlich waren, ist zwar ärgerlich, aber verschmerzbar.

Doch genug gemeckert, denn “Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1” hat auch seine guten Seiten. Zu allererst, und hier enttarnt sich meine Oberflächlichkeit, wäre wohl die Optik zu nennen. Denn eines muss man anerkennen: Der Film sieht einfach gut aus. Ausstattung und Effekte ergeben ein stimmiges Gesamtbild und vermitteln einen guten Eindruck der düsteren Zeiten.

Szenenbild_16(700x293)Auch die Geschichte selbst, also das Wenige, was sie zu erzählen hat, gestaltet sich interessanter als in den Vorgängern. Gleichwohl vieles, vermutlich nicht unbeabsichtigt, an das dritte Reich erinnert und zuweilen ein wenig plump wirkt.

Höhepunkt des Films ist jedoch eindeutig eine Geschichte innerhalb der Geschichte, nämlich das Märchen von den drei Brüdern und den titelgebenden Heiligtümern des Todes. Visuell toll in Szene gesetzt, vermag dieses Märchen mehr zu fesseln als der gesamte Film. Zu schade, dass die Macher nicht ebenso viel Originalität in den eigentlichen Film gesteckt haben …

Mein Fazit

“Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1” hat sich jeglichen kindlichen Charmes entledigt und erweist sich als solides Fantasyabenteuer, ist jedoch mindestens eine halbe Stunde zu lang und leidet unter den zahlreichen und nicht selten unwichtigen Dialogen seiner jugendlichen Protagonisten.

Meine Wertung: 6/10

Von prähistorischen Haien über lesbische Vampire zu zombifizierten Nazis

Heute auf BD geschaut …

Mega Shark vs. Giant Octopus

Ein tiefgefrorener Megalodon (also ein ganz ganz großer Hai) und ein tiefgefrorener Oktopus (ebenfalls ganz ganz groß) tauen auf und legen die halbe Welt in Schutt und Asche. Mangels Budget ist davon freilich nicht viel zu sehen – und wenn doch mal etwas gezeigt wird, ist das so schlecht getrickst, dass man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Der Film strotzt vor Logik- und Anschlussfehlern, die Dialoge lassen sich nur mit viel gutem Willen als solche bezeichnen und was die Darsteller beruflich machen, werden wir wohl nie erfahren. Von der Synchronisation, gegen die jede Pornovertonung natürlich klingt, möchte ich erst gar nicht anfangen. Wer glaubt, Uwe-Boll-Filme seien der absolute Tiefpunkt, kann sich hier eines Besseren belehren lassen.

Meine Wertung: 1/10

Lesbian Vampire Killers

An ihrem 18. Geburtstag verwandeln sich alle jungen Frauen eines verfluchten Dorfes in lesbische Vampire. Ein Priester und ein paar Touristen stellen sich den Vampiren/Lesben entgegen. Ja, die Geschichte ist genau so blöd, wie sie sich liest. Doch da der Film sich zu keiner Sekunde ernst nimmt, macht er gleichzeitig einen Heidenspaß. Die Dialoge sind witzig, die austretenden Körperflüssigkeiten spritzig und die weiblichen Darsteller allesamt äußerst appetitlig appetitlich. Teilweise fällt der Humor zwar etwas flach aus, doch das kann den Gesamteindruck nur geringfügig schmälern. Und auch wenn dem Film im Finale etwas die Luft ausgeht, hoffe ich sehr auf die angedeutete Fortsetzung mit dem schwulen Werwolf …

Meine Wertung: 7/10

Dead Snow

Eine Gruppe junger Urlauber wird im verschneiten Norwegen von einer Armee untoter Nazis belagert. Was auf dem Cover als lustigste Zombiekomödie seit Jahren angepriesen wird, entpuppt sich als überraschend ernster Horrorfilm mit deftigen Splattereinlagen – auch wenn ab und an natürlich ein wenig geschmunzelt werden darf. Der Film punktet mit einem unverbrauchten Szenario, tollen Masken und guten Effekten, enttäuscht jedoch aufgrund nicht vorhandener Spannung und einer gewisse Ideenlosigkeit bei der Inszenierung. Insgesamt durchschnittlich. Nicht viel mehr. Garantiert aber auch nicht weniger.

Meine Wertung 6/10

Fediverse

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