Im Kino gesehen: House At The End Of The Street

Wenn es etwas gibt, was ich an meiner CinemaxX GoldCard liebe, dann die Möglichkeit, Filme gucken zu können, ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen, ob der Film das Eintrittsgeld wirklich wert ist. Im schlimmsten Fall ist der Kinobesuch eine Zeitverschwendung, im besten die Entdeckung einer kleinen Filmperle. Meistens jedoch ist es weder das eine noch das andere, sondern einfach nur ein durchschnittlicher Film ohne große Ausreißer nach oben oder unten. Willkommen in dem Haus am Ende der Straße …

Worum geht’s

Die Ärztin Sarah (Elisabeth Shue) zieht mit ihrer Tochter Elissa (Jennifer Lawrence) in eine beschauliche Kleinstadt. Das luxuriöse Haus können sich die beiden nur leisten, da die Bewohner des Nachbarhauses vor vier Jahren brutal von ihrer 13-jährigen Tochter Carrie Anne ermordet wurden. Dass das psychisch labile Mädchen seitdem vermisst wird, macht die Wohnlage umso unattraktiver. Nun lebt in dem Haus nur noch Carrie Annes älterer Bruder Ryan (Max Thieriot), der seit dem Tod seiner Eltern ein Leben als Eigenbrötler fristet. Als Elissa auf dem Heimweg von einem Regenschauer überrascht wird, trifft sie zufällig auf Ryan, der sie nach Hause fährt. Schnell freundet sie sich mit dem sensiblen Jungen an, der offensichtlich stark unter der Familientragödie leidet. Doch im Keller seines Hauses bewahrt Ryan ein Geheimnis, welches sich für Elissa zur tödlichen Gefahr entwickelt …

Meine Meinung

„House At The End Of The Street“ macht es mir nicht gerade einfach. Die erste Stunde, die weniger ein Thriller als vielmehr ein Außenseiterdrama ist, hat mir erstaunlich gut gefallen. Die Figuren sind zwar nicht besonders originell, aber durchaus sympathisch. Die Geschichte wird ruhig und in kleinen Schritten erzählt, ohne dabei zu langweilen. Und das Geheimnis des Hauses wird scheinbar recht früh aufgeklärt, was in mir die Hoffnung wachsen ließ, die Geschichte würde auf das typische Klischee-Ende verzichten. So weit so gut.

Doch dann kommt es zu dem so gar nicht überraschenden Plot Twist, den der geübte Kinogänger ohnehin von Anfang an vermutet hatte und auf den ich nur allzu gerne verzichtet hätte. Und schon geht es mit dem Film bergab. Nicht nur, dass sich „House At The End Of The Street“ zu einem komplett vorhersehbaren Thriller entwickelt (bzw. offenbart, dass es sich entgegen jeglicher Hoffnung die ganze Zeit um einen komplett vorhersehbaren Thriller gehandelt hat), mit fortschreitender Handlung öffnen sich auch immer größere Logiklöcher, die denkende Menschen nur schwer ignorieren können. Je mehr man über die Entwicklung der Geschichte grübelt, desto weniger Sinn ergibt sie. Doch nachdenken soll man zu diesem Zeitpunkt vermutlich ohnehin nicht mehr, sondern eher mit der rennenden und schreienden Jennifer Lawrence mitfiebern. Da auch das Finale komplett vorhersehbar bleibt, dürften jedoch nur Teenager ohne jegliche Thriller-Erfahrung so etwas wie Spannung verspüren. Alle anderen werden sich weder fragen, ob die Protagonistin überlebt, noch welche der Nebenfiguren das Ende des Films erleben, sondern lediglich bemüht aufmerksam auf den Abspann warten.

Mein Fazit

„House At The End Of The Street“ ist ein durchschnittlich inszenierter Thriller, dessen einzige Überraschung darin besteht, dass er trotz guter Voraussetzungen keine einzige Überraschung bietet. Für Thriller-Frischlinge sicherlich keine totale Zeitverschwendung, aber beileibe auch kein Film für die Ewigkeit.

Meine Wertung: 5/10

Zum Schluss hier noch der Link zur offiziellen Filmseite und der Trailer:

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=oQ6NxsxSwc8]

Im Kino gesehen: Django Unchained

Dieses Wochenende wird gut! Nicht nur, dass ich heute endlich „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ sehen werde (weil die HFR-Version heute nun endlich mal ohne Pause gezeigt wird), auch habe ich die beiden Neustarts „House At The End Of The Street“ und „Django Unchained“ bereits gesehen. Und das Beste kommt erst noch: Ich habe sogar genügend Zeit, die dazugehörigen Reviews zu schreiben! Yipeah! Los geht’s mit „Django Unchained“ …

Worum geht’s

Der Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) ist auf der Suche nach den steckbrieflich gesuchten Brittle-Brüdern. Da er jedoch nicht weiß, wie die Männer aussehen, befreit er den Sklaven Django (Jamie Foxx). Dieser wurde mit seiner Frau Broomhilda (Kerry Washington) auf einer Plantage von den Brittle-Brüdern misshandelt und hat daher noch eine persönliche Rechnung zu begleichen. Tatsächlich können Dr. King Schultz und Django die Brittle-Brüder ausfindig machen und stellen. Aus der anfänglichen Zweckgemeinschaft entwickelt sich erst eine Partnerschaft, dann eine Freundschaft. Gemeinsam begeben sich Django und Dr. King Schultz auf die Suche nach Broomhilda, die seinerzeit nach einem gemeinsamen Fluchtversuch getrennt von Django verkauft wurde. Ihre Suche führt die beiden ungleichen Männer zu dem überheblichen Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) und dessen Haussklaven Stephen (Samuel L. Jackson) …

Meine Meinung

Wie sage ich es nur am freundlichsten … ah, ich hab’s: „Django Unchained“ ist eine Enttäuschung. Kein schlechter Film. Sogar ein recht guter Film. Und dennoch eine Enttäuschung. Woran das liegt? Nun, auf jeden Fall nicht am ersten Drittel, in dem Django vom Sklaven zum Kopfgeldjäger reift. Dieses bietet genau das, was ich von dem Film erwartet habe: Zynischen Humor, skurrile Szenen, mehr oder weniger subtile Gesellschaftskritik und bissige Dialoge. Ja, das erste Drittel macht richtig Spaß. Nicht zuletzt dank Christoph Waltz, dessen Dr. King Schultz eine wahre Freude ist und Jamie Foxx bzw. Django trotz dunkler Hautfarbe einfach nur blass aussehen lässt.

Doch dann beginnt das zweite Drittel, in welchem Leonardo DiCaprio seinen großen Auftritt hat. Und der Film beginnt in der Belanglosigkeit zu versinken. Wobei dies keinesfalls DiCaprios Schuld ist. Dieser hat sichtlich Spaß an seiner Rolle, nur ist die Figur Calvin Candie schlicht und einfach uninteressant. Dies trifft leider auch auf die meisten Dialoge zu, in denen zwar viel gesprochen, aber nur wenig gesagt wird, und denen jeglicher Biss fehlt. Nein, das zweite Drittel macht nicht so richtig Spaß. Die einzigen Ausnahmen bilden der gelungene Kurzauftritt von Ur-Django Franco Nero und der wie immer grandiose Samuel L. Jackson, der durchaus einige Akzente setzen kann und somit über die vielen langatmigen Szenen hinwegtröstet.

Im letzten Drittel nimmt der Film dann wieder Fahrt auf, schafft es jedoch nicht, an die Klasse des ersten Drittels anzuknüpfen. Die Dialoge treten in den Hintergrund und machen Platz für blutige Schießereien, die es durchaus in sich haben und gerne ein wenig länger hätten dauern dürfen. Außerdem darf man sich als Zuschauer auf ein Wiedersehen mit dem einen oder anderen bekannten Gesicht freuen. Und darauf, dass Quentin Tarantino ganz offensichtlich auf explosive Abschiede steht.

Ach ja, wer wirklich jede Szene des Films sehen möchte, sollte übrigens den Abspann abwarten. Ist zwar nur ’ne Kleinigkeit, aber ich möchte es nicht unerwähnt lassen. Falls ihr den Abspann nicht abwarten möchtet (oder meine Review zu spät gelesen habt), findet ihr die Beschreibung wie immer bei mir in den Abspannszenen.

Mein Fazit

„Django Unchained“ ist ein guter Film, aber beileibe nicht das, was aus ihm hätte werden können. Der Beginn ist grandios, doch im Mittelteil baut der Film stark ab und wirkt zuweilen arg langatmig, was ich so von Quentin Tarantino nicht erwartet hätte. Egal, alleine Christoph Waltz und Samuel L. Jackson sind das Eintrittsgeld wert. Und Quentin-Tarantino-Fans schauen sich ohnehin jedes Werk des Meisters an. Insofern: Viel Spaß im Kino!

Meine Wertung: 7/10

Weitere Stimmen aus der deutschen Blogosphäre:

ChristiansFoyer.de
Die Academy (Dennis)
Die Academy (Heiko)
Die Academy (Stephan)
Filmblog Filmherum
Medienjournal
Nerdtalk.de
Review Corner

Im Heimkino gesehen: Battleship

Im Kino hatte ich den Film trotz meiner ausgeprägten Vorliebe für hirnlose Effekte-Blockbuster leider verpasst, doch nun war es endlich so weit: Peter Bergs Science-Fiction-Actionfilm „Battleship“ stand auf meiner Möchte-ich-nun-endlich-mal-sehen-Liste ganz oben. Also Hirn aus, Fernseher und Subwoofer an – möge das Versinken der Schiffe beginnen!

Worum geht’s

Alex Hopper (Taylor Kitsch) ist ein Draufgänger. Und ein Taugenichts. Um aus ihm endlich einen verantwortungsbewussten Mann zu machen, schleift sein Bruder Stone (Alexander Skarsgård) ihn zur US-Navy, in der Alex trotz seines ungestümen Charakters schnell Karriere macht. Während eines Flottenmanövers landen urplötzlich außerirdische Kampfschiffe im Ozean und starten einen vernichtenden Angriff auf die Flotte. Als oberster noch lebender Offizier liegt es nun an Alex, seine Mannschaft und die Welt zu retten …

Meine Meinung

Meine Güte, was für ein Blödsinn. Ich bin nun wahrlich niemand, der bei einem Film wie „Battleship“ Logik oder gar Anspruch erwartet, aber der Film ist so haarsträubend, dass „Transformers“ daneben wie ein Nobelpreis-Kandidat wirkt.

Von den wirklich gelungenen Effekten einmal abgesehen, hinterlässt hier so ziemlich alles einen unfreiwillig komischen Eindruck. Testosteron gesteuerte Alphamännchen, die jeden Konflikt mit ihren Fäusten klären und damit in der Navy selbstverständlich eine Blitzkarriere hinlegen. Blondinen mit Brüsten so groß wie die Beine lang, die dieselbigen sofort breit machen, sobald eines der Testosteron gesteuerte Alphamännchen mit seinem Burrito wedelt. Riesige Kriegsschiffe, die sich in Ermangelung einer Handbremse durch Werfen des Ankers mal eben spontan in die nicht vorhandenen Kurven legen. Außerirdische, die … ach, ich könnte noch stundenlang so weitermachen.

Zugegeben, die ganze Chose hat schon einen gewissen Unterhaltungswert. Sofern man als Zuschauer bereit ist, auf sämtliche Naturgesetze und Regeln der Logik zu pfeifen. Spätestens wenn die letzten Überlebenden gemeinsam mit den Veteranen aus dem zweiten Weltkrieg auf der eigentlich stillgelegten USS Missouri zu AC/DCs Thunderstruck in die letzte Schlacht gegen die Außerirdischen ziehen, ist Spaß pur angesagt. Ja, die Szene ist extrem doof. Aber irgendwie auch verdammt cool! Und steht damit stellvertretend für den gesamten Film.

Was „Battleship“ leider völlig fehlt, ist jeglicher Funken an Spannung. Die Action- und Invasionsszenen sind zwar nett inszeniert und wirklich schick anzusehen, ließen mich aufgrund der nicht vorhandenen Figurenbindung aber dennoch kalt. Außerdem habe ich schmerzlich eine erkennbare Handschrift des Regisseurs vermisst, der letztlich „nur“ eine innovationslose Michael-Bay-Kopie abgeliefert hat. Andererseits kopiert der sich inzwischen ja auch nur noch selbst. Und wie heißt es so schön: Lieber gut geklaut als schlecht erfunden!

Die Blu-ray begeistert dafür mit tollem Bild und sattem Ton, dessen Subwoofer-Einsatz mir mal wieder vor Augen geführt hat, dass ich dringend aus meiner Mietwohnung aus- und in ein eigenes Haus einziehen muss. Meine Nachbarn dürften diesen Tag bereits herbeisehnen.

Mein Fazit

Peter Bergs „Battleship“ ist wie eine Folge „Ich bin ein Star – Holt mich hier aus!“: Es gibt keine Handlung, die Figuren sind allesamt erschreckend oberflächlich und die Dialoge unfassbar schlecht. Und dennoch ist das Gesamtpaket aufgrund seiner Absurdität irgendwie unterhaltsam.

Meine Wertung: 6/10

The Last Stand: Schwarzeneggers Rückkehr nur gekürzt in den deutschen Kinos

Auf diese Meldung haben Schwarzenegger-Fans garantiert nicht gewartet: Laut Schnittberichte.com wird „The Last Stand“ nur geschnitten mit einer Freigabe ab 16 in den deutschen Kinos zu sehen sein. Die ungekürzte Version ohne Jugendfreigabe bekommen wir erst auf Blu-ray und DVD zu sehen.

Damit hat sich der Kinobesuch für mich vermutlich erledigt. Was für eine depperte Entscheidung, zumal die Zielgruppe des Films die magische 18 ohnehin bereits überschritten haben dürfte. Oder glaubt ihr, dass die Jugend von heute mit Arnie noch viel anfangen kann?

Im Heimkino gesehen: Quarantäne 2 – Terminal

Immer diese unnötigen Remakes. Immer diese unnötigen Fortsetzungen. Immer diese unnötigen Remakes von unnötigen Fortsetzungen. Oder doch eher immer diese unnötigen Fortsetzungen von unnötigen Remakes? Oder vielleicht auch gar nichts davon? Fakt ist, dass es sich bei „Quarantäne 2 – Terminal“ um die Fortsetzung zu „Quarantäne“ handelt, der wiederum das Remake des Horrorfilms „[Rec]“ ist, dessen Fortsetzung „[Rec]²“ jedoch nichts mit „Quarantäne 2 – Terminal“ zu tun hat. Verwirrt? Macht nichts. Lest einfach weiter, dann wird alles gut (ohne Garantie) …

Worum geht’s

Eigentlich sollte es für Stewardess Jenny (Mercedes Masöhn) ein ruhiger Nachtflug werden, doch bereits kurz nach dem Start zeigt einer der Passagiere merkwürdige Krankheitssymptome und attackiert kurz darauf die Besatzung. Um das Leben der übrigen Passagiere nicht zu gefährden, landet der Kapitän die Maschine auf dem nächstgelegenen Flugplatz. Dort finden sich Crew und Passagiere in einem vom Militär hermetisch abgeriegelten Terminal wieder. Schnell wird den Eingeschlossenen klar, dass der im Flugzeug tobende Passagier mit einem hoch ansteckenden Virus in Berührung gekommen ist – und jeder von ihnen infiziert sein könnte …

Meine Meinung

Na bitte, es geht doch. War „Quarantäne“ noch ein recht unnötiges Remake ohne eigene Ideen, beweist dessen Fortsetzung genug Eigenständigkeit, um auch für Kenner des Originals interessant zu sein. Während „[Rec]²“ die Geschichte im Wohnhaus des Originals mit allerlei Dämonen fortführt, wechselt „Quarantäne 2 – Terminal“ kurzerhand den Standort aus und bedient sich einer etwas bodenständigeren Geschichte. Inwiefern diese mit dem Vorgänger zusammenhängt, wird nicht sofort verraten, sondern nach und nach aufgelöst. Auch wenn dem aufmerksamen Zuschauer das wie und warum recht früh klar sein dürfte, ist es schön zu sehen, dass sich die Macher durchaus Gedanken gemacht und auf ein weiteres 1-zu-1-Remake verzichtet haben. Dies trifft übrigens auch auf den Stil des Films zu, der sich vom Found Footage verabschiedet und das Geschehen stattdessen aus herkömmlicher Perspektive zeigt. Gegner der hektischen Wackelkamera dürfen also beruhigt aufatmen.

Der Wechsel vom Wohnhaus ins Flugzeug und später ins abgeschottete Terminal tut dem Film spürbar gut. Sowohl die Enge des Fliegers als auch das verlassene Terminal sorgen für eine gelungene Atmosphäre und bieten genügend Abwechslung. Es lässt sich allerdings nicht leugnen, dass Regisseur John Pogue es verpasst hat, bei der Inszenierung das Optimum herauszuholen. So wirken einige Szenen trotz spannender Ausgangssituation recht unspektakulär beziehungsweise beliebig und bieten leider nicht den Nervenkitzel, der möglich gewesen wäre. Nichtsdestoweniger lässt sich festhalten, dass Pogue bei seinem Regiedebüt vieles richtig macht und sich nur wenige Schnitzer erlaubt. Und das ist weiß Gott mehr, als viele andere Regisseure von Direct-to-Video-Produktionen von sich behaupten können …

Mein Fazit

Überraschend gelungene Fortsetzung mit guter Atmosphäre und schlüssiger Handlung, der jedoch der letzte Funken Spannung fehlt. Fans von Seuchenthrillern machen hier dennoch definitiv nichts verkehrt.

Meine Wertung: 7/10

Media Monday #80

Und wöchentlich grüßt der Media Monday

1. Joe Pesci gefiel mir am besten in „Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf“. Seit ich von Fröschi weiß, sehe ich Leo Getz mit anderen Augen …

2. Robert Zemeckis hat mit „Zurück in die Zukunft“ seine beste Regiearbeit abgelegt, weil er damit schlicht und einfach den besten Zeitreisefilm aller Zeiten gedreht hat. Punkt.

3. Julia Stiles gefiel mir am besten in „10 Dinge, die ich an dir hasse“.

4. Eure Meinung zur Zensur- und Indizierungspolitik in Deutschland: Gerechtfertigt, egal oder absolute [zensiert]? Auch wenn es unhöflich ist, beantworte ich diese Frage mit einer Gegenfrage: Wieso müssen Filme, Spiele, etc., die ohnehin nur für Erwachsene freigegeben sind, aus Jugendschutzgründen zusätzlich auch noch zensiert werden? Der Promillegehalt alkoholischer Getränke wird doch auch nicht künstlich beschränkt, nur weil Kinder und Jugendliche sich an der Minibar der Eltern bedienen könnten …

5. Dass viele die Originalfassungen von Filmen und Serien bevorzugen steht außerfrage und ist insbesondere im Englischen ja durchaus gut verständlich, wie aber handhabt ihr es – sofern ihr ebenfalls dieser Gattung angehört – mit Produktionen aus Ländern, deren Sprache euch überhaupt nicht geläufig ist? Da ich so gut wie alles synchronisiert schaue, muss ich mir darüber keine Gedanken machen …

6. In letzter Zeit versuchen immer mehr Serien – wie Filme es schon länger tun – mit Sex und Gewalt, sprich Blut und Brüsten, Zuschauer anzulocken (zumindest wird ihnen das gerne unterstellt). Wie ist eure Meinung (gerne anhand eines oder mehrerer Beispiele)? Da ich Serien meist erst Jahre nach der ursprünglichen Veröffentlichung schaue, kann ich diesen angeblichen Trend weder bestätigen noch widerlegen. Fragt mich einfach in fünf Jahren noch mal.

7. Mein zuletzt gesehener Film ist „Quarantäne 2 – Terminal“ und der war eine echte Überraschung, weil er für eine Direct-to-Video-Produktion erstaunlich hochwertig aussieht, die in „Quarantäne“ begonnene Geschichte schlüssig fortführt und zudem eine ganz andere Richtung als das Original einschlägt.

Im Heimkino gesehen: Killer Joe

Nachdem ich die außerordentlich lobende Review bei EquilibriumBlog.de gelesen hatte, stand für mich fest, dass ich „Killer Joe“ unbedingt sehen wollte. So schnell wie möglich. Wie es immer so ist, hat es dann doch ein wenig gedauert, bis ich mich dem Film endlich widmen konnte. Er drohte gar in Vergessenheit zu geraten. Bis eine weitere, ebenfalls außerordentlich lobende Review im Medienjournal erschien. Nun konnte mich nichts mehr halten. Ob ich genau so euphorisch wie Stefan und Wulf bin, erfahrt ihr, wenn das Licht ausgeht ihr weiterlest …

Worum geht’s

Der Kleinkriminelle Chris (Emile Hirsch) sitzt in der, nennen wir es beim Namen, Scheiße. Seine Mutter hat ihm seine Drogen geklaut, um damit die Reparatur ihres Autos zu finanzieren. Nun sitzt ihm sein Zulieferer, der gnadenlose Digger Soames (Marc Macaulay), im Nacken. Durch einen Zufall erfährt Chris, dass seine Mutter eine Lebensversicherung über 50.000 Dollar abgeschlossen hat, deren Begünstigte Chris‘ kleine Schwester Dottie (Juno Temple) ist. Gemeinsam mit seinem Vater Ansel (Thomas Haden Church) und dessen neuer Frau Sharla (Gina Gershon) beschließt Chris, seine laut einhelliger Meinung ohnehin nichtsnutzige Mutter ermorden zu lassen, um das Geld untereinander aufzuteilen. Den Job soll der Polizist und nebenbei als Auftragskiller arbeitende Joe Cooper (Matthew McConaughey) erledigen. Doch dieser hat klare Regeln, zu denen unter anderem auch die Vorauskasse gehört. Kein Geld, kein Job. Glücklicherweise erklärt Joe sich bereit, in diesem Fall eine Ausnahme zu machen. Wenn er Dottie als Pfand erhält …

Meine Meinung

Um die Spannung gleich am Anfang zu töten: Nein, ich bin nicht so euphorisch wie meine Kollegen. Zugegeben, die Darsteller sind klasse und Matthew McConaughey spielt den kultiviert-pervers-psychopathischen Killer Joe grandios. Auch ist die Atmosphäre schön düster und in ihrer Trostlosigkeit nur schwer zu überbieten. Dennoch hat mir etwas gefehlt. Und zwar ein stimmiger Erzählfluss. Jede Szene für sich ist durchaus gelungen, doch fügen sich die vielen gelungenen Szenen, ich kann es nicht anders beschreiben, nur selten zu einem stimmigen Film zusammen. Das mag von Regisseur William Friedkin so gewollt oder vielleicht auch der Tatsache geschuldet sein, dass es sich bei „Killer Joe“ um die Verfilmung eines Theaterstücks handelt, doch auf mich wirkte diese ruckartige Inszenierung der Handlung(en) unpassend.

Versteht mich bitte nicht falsch: „Killer Joe“ ist ein guter Film. Eine wirklich interessante Mischung aus Drama, Thriller und extrem schwarzhumoriger White-Trash-Komödie. Die Darsteller, allen voran Matthew McConaughey und Juno Temple, sind allesamt klasse, die Gewaltspitzen kommen unerwartet und wirken dadurch umso wuchtiger und die finale Familienzusammenkunft ist auf spannende Art und Weise so dermaßen erniedrigend und entlarvend zugleich, dass ich nicht wusste, ob ich lachen oder angewidert sein soll. Doch irgendwie wollte der Funke ob der oben bereits genannten Inszenierung trotz aller positiver Eigenschaften nie so recht überspringen. Schade.

Mein Fazit

Interessanter Thriller mit toller Besetzung, dessen ruckartiger Erzählfluss mir leider ein wenig die Freude an dem Film genommen hat. Eine Empfehlung ist „Killer Joe“ aber allemal!

Meine Wertung: 7/10

Im Kino gesehen: Jack Reacher

Als bekannt wurde, dass Tom Cruise die Hauptrolle in dem Actionthriller Jack Reacher übernehmen würde, war das Gezeter groß. Zu unterschiedlich seien Tom Cruise und der titelgebende Romanheld. Ein 1,70 Meter kleiner Hänfling soll einen 1,96 Meter großen Hünen spielen? Für viele Fans undenkbar! Zu meinem Glück sind mir die Jack-Reacher-Romane gänzlich unbekannt, so dass ich mir solche Fragen nicht zu stellen brauchte und einfach nur den Film genießen konnte …

Worum geht’s

Scheinbar wahllos werden in Indiana fünf Menschen erschossen. Der Täter in Person des ehemaligen Militär-Scharfschützen James Barr (Joseph Sikora) ist schnell ermittelt. Obwohl alle Beweise gegen ihn sprechen, legt Barr kein Geständnis ab. Stattdessen verlangt er nach dem so genialen wie unberechenbaren Ex-Militärermittler Jack Reacher (Tom Cruise). Jack hat mit Barr noch eine offene Rechnung zu begleichen und hofft, ihn für dieses Massaker endgültig ins Gefängnis bringen zu können. Allerdings muss er schon bald feststellen, dass nichts so offensichtlich ist, wie es auf den ersten Blick scheint …

Meine Meinung

Wer nach dem Trailer einen Nonstop-Actionfilm mit einem Hauch von Thrill erwartet, sollte seine Erwartungen korrigieren. „Jack Reacher“ ist ein schon beinahe altmodischer Kriminalthriller, in dem die spannenden Ermittlungsarbeiten den größten Teil der Laufzeit für sich beanspruchen. Actionszenen gibt es zwar auch, doch sind diese, von einer unnötigen Verfolgungsjagd und dem packenden Finale einmal abgesehen, stets kurz und knackig gehalten. Der Fokus liegt eindeutig auf der Aufdeckung der Verschwörung. Und auf Jack Reacher, der nicht nur mit seinen Fäusten, sondern auch mit Worten gut kontern kann. Stets mit einem lässigen, aber niemals gewollt wirkenden Spruch auf den Lippen, lässt Jack Reacher keine Zweifel daran aufkommen, dass er seinen Gegnern überlegen ist.

Die Befürchtung, Tom Cruise könne diese Überlegenheit nicht auf die Leinwand transportieren, erweist sich als gänzlich unbegründet. Dank selbstsicherer Ausstrahlung und effektiver Kampftechnik wirkt Cruises Jack Reacher nahezu unantastbar, ohne dabei wie eine Karikatur zu wirken. Selbiges kann ich von dem Drahtzieher der Verschwörung leider nicht behaupten. Dieser soll vermutlich besonders bedrohlich und kaltblütig wirken, hinterlässt bei mir jedoch einen eher unfreiwillig komischen Eindruck.

Dass der Film knapp an einer höheren Wertung vorbeischrammt, verdankt er dann auch eben diesem Bösewicht, den ich leider zu keiner Zeit ernst nehmen konnte. Und der Tatsache, dass die Verschwörung uns Zuschauern von Anfang an klar ist, was die Spannung leider ein wenig ausbremst. Schöner hätte ich es gefunden, wenn die Macher von „Jack Reacher“ uns ein wenig länger im Dunkeln hätten tappen lassen.

Mein Fazit

Unterhaltsamer und spannender Kriminal-/Verschwörungsthriller mit interessanter Hauptfigur, bissigen Dialogen und knackigen Actionszenen. Für die sicherlich kommende Fortsetzung wünsche ich mir jedoch einen würdigen Gegenspieler.

Meine Wertung: 7/10

Gehört: Star Wars – Erben des Imperiums: Der Wächter des Mount Tantiss

51uCbqcBGcL__SL500_AA240_Timothy Zahns Thrawn-Trilogie zählt zu den beliebtesten “Star Wars”-Romanen und stellt für viele Fans die legitime Fortsetzung der beliebten Sternenkriegersaga dar. Obwohl ich “Star Wars”-Fan bin, muss ich gestehen, dass ich die Bücher bis heute nicht gelesen habe. Und auch nichts von den darauf beruhenden Hörspielen mitbekommen hatte. Bis Amazon den ersten Teil für 5,- Euro in den MP3-Bestsellerlisten führte …

“Erben des Imperiums: Der Wächter des Mount Tantiss” ist der erste von insgesamt vier Teilen, die allesamt auf dem Roman “Erben des Imperiums” beruhen. Die Handlung setzt fünf Jahre nach der Zerstörung des zweiten Todessterns ein. Nach dem Sieg gegen das Imperium befindet sich die neue Republik im Aufbau. Während Luke Skywalker, Han Solo und die schwangere Leia Organa-Solo die Planeten und Völker zu vereinen versuchen, arbeitet der imperiale Oberbefehlshaber Großadmiral Thrawn an einem Plan, der die neue Republik zerstören und das Imperium zu alter Stärke verhelfen soll …

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sich das typische “Star Wars’”-Gefühl bei mir eingestellt hatte. Von dem fehlenden visuellen Erlebnis abgesehen, bietet “Erben des Imperiums: Der Wächter des Mount Tantiss” alles, was ich von “Star Wars” erwarte. Die Geschichte wird spannend und ohne Längen erzählt, geizt nicht mit Actionszenen und macht von Anfang an Lust auf mehr. Und auch die professionelle Umsetzung lässt sich nur als gelungen bezeichnen. Die Musik und Toneffekte stammen allesamt aus den Originalfilmen, so dass man als Hörer bei jedem Geräusch sofort das entsprechende Bild im Kopf hat. Abgefeuerte Laserwaffen, wirbelnde Lichtschwerter, vorbeijagende Raumschiffe – der Begriff “Kopfkino” ist hier tatsächlich mal angebracht. Der absolute Traum sind jedoch die Sprecher. Als Stimmen von Luke, Han, Leia und C-3PO konnten glücklicherweise dieselben Sprecher verpflichtet werden, die den Figuren bereits in der klassischen Filmtrilogie ihre Stimmen geliehen haben. Fantastisch! Auch alle anderen Sprecher machen ihre Sache gut und verleihen den Figuren das nötige Leben. Nur selten, wirklich ganz selten, klingen die Dialoge ein wenig hölzern und lassen ein stures Ablesen vermuten …

Nichtsdestoweniger: Wer “Star Wars” mag und keine tödliche Allergie gegen Hörspiele hat, sollte sich “Erben des Imperiums” nicht entgehen lassen. Und darauf hoffen, dass nach der Veröffentlichung des vierten Teils dieser Hörspielreihe auch die Romane “Die dunkle Seite der Macht” und “Das letzte Kommando” vertont werden!

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