Im Kino gesehen: Ghost Movie

Es gibt Filme, die so außergewöhnlich sind, dass einfache Worte ihnen nicht gerecht werden. Filme, die Gefühle entfachen, welche sich nicht oder nur schwer beschreiben lassen. „Ghost Movie“ ist einer dieser außergewöhnlichen Filme. Daher habe ich mir für diese Review etwas ganz Besonderes einfallen lassen …

Worum geht’s

Malcolm (Marlon Wayans) ist der glücklichste Mann auf Erden, denn endlich ziehen er und seine geliebte Kisha in ein gemeinsames Haus. Doch bereits in der ersten Nacht geschehen seltsame Dinge. Schon bald müssen Malcolm und Kisha erkennen, dass sie in dem neuen Haus nicht alleine sind. Ein unberechenbarer Dämon treibt seine düsteren Spiele mit den Bewohnern. Und hat es anscheinend auf Kisha abgesehen …

Meine Meinung

Wie ich oben bereits schrieb, fällt es mir außerordentlich schwer, der Found-Footage-Parodie „Ghost Movie“ mit einer normalen Review gerecht zu werden. Daher habe ich beschlossen, euch meine im Kino erlebten Gefühle anhand eines höchst komplexen Zeichensatzes minutengenau darzulegen. Jede einzelne der insgesamt 86 Minuten des Films habe ich euch wie folgt visualisiert:

„+++“ steht für einen zwerchfellerschütternden Brüller

„++-“ für einen durchschnittlichen Lacher.

„+–“ für einen leichten Grinser.

Und „—“ steht schlussendlich für eine Minute, in der ich gelangweilt und ohne den Anflug eines Grinsens im Gesicht auf das Ende des Films gewartet habe.

Seid ihr bereit? Los geht’s!

— — — — — (Minute 1-5)
— — — — — (Minute 6-10)
— — — — — (Minute 11-15)
— — — — — (Minute 16-20)
— — — — — (Minute 21-25)
— — — — — (Minute 26-30)
— — — — — (Minute 31-35)
— — — — — (Minute 36-40)
— — — — — (Minute 41-45)
— — — — — (Minute 46-50)
— — — — — (Minute 51-55)
— — — — — (Minute 56-60)
— — — — — (Minute 61-65)
— — — — — (Minute 66-70)
— — — — — (Minute 71-75)
— — — — — (Minute 76-80)
— — — — — (Minute 81-85)
— (die 86. und glücklicherweise letzte Minute)

Ihr seht: Manchmal sagen Striche mehr als Tausend Worte …

Mein Fazit

Unfassbar langweilige Parodie, die nicht einen einzigen gelungenen Einfall, geschweige denn eine gelungene Pointe zu bieten hat. Jedes weitere Wort über diesen Film wäre, wie der Kinobesuch auch, reine Zeitverschwendung.

Meine Wertung: 1/10

Im Kino gesehen: Warm Bodies

Manch einer behauptet, der Zombiefilm sei schon seit Jahren tot. Wird es die romantische Horrorkomödie „Warm Bodies“ schaffen, dem Genre neues Leben einzuhauchen? Nun, da ich diese beiden offensichtlichen Kalauer gleich zu Beginn verbraten habe, müsst ihr keine Angst mehr vor weiteren billigen Wortspielen haben und könnt euch ganz auf die jetzt folgende Review freuen …

Worum geht’s

An seinen vollen Namen erinnert sich R (Nicholas Hoult) nicht mehr. Auch nicht daran, wie es dazu gekommen ist, dass er heute ein Dasein als Zombie fristet. Rs einzige Erinnerungen sind die seiner Opfer, die er in sich aufnimmt, indem er deren Gehirne verspeist. Gut fühlt R sich dabei zwar nicht, aber ein Zombie muss tun, was ein Zombie tun muss. Eines Tages trifft R auf die hübsche Julie (Teresa Palmer). Und verliebt sich in sie. Um sie vor den anderen Zombies zu schützen, nimmt R Julie mit in sein Zuhause. Trotz ihrer Angst erkennt Julie schnell, dass R anders als die übrigen Zombies ist – und niemals aufgehört hat, an die eigene Menschlichkeit zu glauben …

Meine Meinung

Was haben fast alle Zombiefilme gemeinsam? Richtig, ihre düstere, von Hoffnungslosigkeit geprägte Stimmung. „Warm Bodies“ ist anders. „Warm Bodies“ ist ein Gute-Laune-Film. Ein Appell an die Kraft der Menschlichkeit. An die Kraft der Liebe. Und an die Kraft der Hoffnung. Das klingt jetzt unglaublich kitschig, aber keine Angst, „Warm Bodies“ verpackt seine zuckersüße Botschaft so sympathisch, dass man diesen Film einfach mögen muss. Den größten Anteil daran trägt R. Der wohl menschlichste Zombie aller Zeiten ist nicht nur Protagonist des Films, sondern auch Erzähler im Hintergrund. Seine aus dem Off kommenden Erklärungen und Kommentare sind größtenteils zum Brüllen komisch und lassen so einige Zombie-Verhaltensweisen in einem ganz neuen Licht erstrahlen. Oder hättet ihr gedacht, dass Zombies von ihrer eigenen Trägheit genervt sind und sich am liebsten viel schneller bewegen würden?

Nicholas Hoult („X-Men: Erste Entscheidung“) spielt den sensiblen Zombie R herrlich tranig-sympathisch. Sympathisch. Das sind in diesem Film so gut wie alle Figuren. Die von Teresa Palmer („Ich bin Nummer Vier“) gespielte Julie, die zwischen Angst, Neugierde und später Zuneigung hin- und hergerissen ist. Julies beste Freundin Nora (Analeigh Tipton), die die aufkeimende Beziehung zwischen Julie und R erfreulich locker nimmt. Und dann wäre da noch Rs bester Freund M (Rob Corddry), der Julie zwar am liebsten verspeisen würde, seinem Freund aber dennoch zur Seite steht, wenn es darauf ankommt. Hach, man muss sie einfach alle mögen.

Doch es gibt nicht nur Licht, sondern auch Schatten. In diesem warten zum Beispiel die Skelette. Dabei handelt es sich um jene Zombies, denen jegliche Menschlichkeit abhanden gekommen ist, und die nun als nur mäßig animierte CGI-Figuren sowohl auf Menschen als auch auf Zombies Jagd machen. Nein, unheimlich oder gar bedrohlich wirken diese viel zu künstlichen Kreaturen nicht. Eher unfreiwillig komisch.

Außerdem ging mir die Wandlung der übrigen Zombies sowie das finale Aufeinandertreffen von Zombies, Skeletten und Menschen etwas zu schnell über die Bühne. Insbesondere die letzten 20 bis 25 Minuten hinterlassen doch einen leicht gehetzten Eindruck, der mit etwas längerer Laufzeit hätte vermieden werden können.

Mein Fazit

Gelungene Gute-Laune-Zombie-Liebeskomödie mit sympathischen Darstellern und witzigen Einfällen, der jedoch die mittelmäßigen CGI-Effekte und das gehetzt wirkende letzte Drittel im Weg stehen. Dennoch ein toller Film, der trotz Zombies hervorragend fürs erste Date geeignet ist!

Meine Wertung: 7/10

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=sWcA5NUF-Ic]

Media Monday #86

Meine letzte Teilnahme an einem Media Monday liegt nun schon viele Monde zurück. Wo sind wir inzwischen eigentlich angelangt? Schon beim Media Monday #86? Na dann mal los …

1. Michael Fassbender gefiel mir am besten in „Eden Lake“.

2. Wolfgang Petersen hat mit „Outbreak – Lautlose Killer“ seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich Seuchenthriller liebe und dieser Film alle guten Tugenden dieses Genres in sich vereint.

3. Jodie Foster gefiel mir am besten in „Inside Man“. Zumindest war ihre Rolle dort angenehm klein.

4. So ziemlich jede Serie, die aufgrund schlechter Zuschauerzahlen vorzeitig eingestellt wurde, hatte ein wirklich enttäuschendes Ende, denn meist enden solche Serien mit einem fiesen Cliffhanger, der niemals aufgelöst wird und die treuen Fans im Regen stehen lässt. Wie ich es hasse …

5. Der schlechteste Thriller der letzten Jahre war für mich „Intruders“.

6. Ein Musical, das ich gerne einmal sehen würde ist „Rocky“, weil ich die Filme sowie die dazugehörige Musik liebe. AAAADRIAAAN!!!

7. Mein zuletzt gelesenes Buch ist „Größenwahn“ und das war bzw. ist bislang recht interessant. Viel mehr kann ich dazu allerdings noch nicht sagen, weil ich erst auf Seite 60 bin. 😉

Im Heimkino gesehen: Warrior

Es gibt Filme, die nicht unbedingt ins Kino gehören. Weil sie durchschnittlich sind. Weil sie Massenware sind. Weil sie nichts Besonderes sind. Und die es dann dennoch irgendwie ins Kino schaffen. Und es gibt Filme, die eindeutig auf die große Leinwand gehören. Und die dort, aus was für Gründen auch immer, nie ankommen. Das hervorragende Kampfsportdrama „Warrior“ ist einer dieser Filme …

Worum geht’s

Der inzwischen trockene Alkoholiker Paddy (Nick Nolte) führt ein einsames Leben. Zu seinen beiden Söhnen Brendan (Joel Edgerton) und Tommy (Tom Hardy) hat er seit Jahren keinen Kontakt mehr. Und auch die Brüder selbst gehen seit ihrer Jugend getrennte Wege. Dies ändert sich, als Tommy nach 14 Jahren plötzlich vor seinem Vater steht und ihn bittet, ihn für ein hoch dotiertes Mixed-Martial-Arts-Turnier zu trainieren. Der ansonsten äußerst abweisend reagierende Tommy stellt klar, dass es ihm ausschließlich um das Training geht. Dennoch willigt Paddy, der sich eine Versöhnung mit seinem Sohn wünscht, ein. Auf dem Turnier treffen die beiden überraschend auf Brendan. Der ehemalige MMA-Kämpfer und jetzige Physiklehrer hatte aus Liebe zu seiner Frau vor Jahren mit dem Kämpfen aufgehört. Doch nun droht der jungen Familie aufgrund einer gescheiterten Finanzierung der Verlust des gemeinsamen Hauses. Und um das Eigenheim retten zu können, ist Brendan auf das Preisgeld dringend angewiesen …

Meine Meinung

Es ist wirklich eine Schande, dass dieser Film es nicht in die deutschen Kinosäle geschafft hat. Dabei bringt er alles mit, was ein gelungenes Kinoerlebnis ausmacht: Interessante Figuren, tolle Darsteller, eine ergreifende Geschichte und packende Action in Form erstklassiger Mixed-Martial-Arts-Kämpfe.

Bis es zu diesen Kämpfen kommt, vergeht allerdings eine Weile. Und das ist auch gut so. Die erste Stunde konzentriert sich, von zwei kurzen Einführungskämpfen abgesehen, auf die Figuren und deren angespannte Verhältnisse zueinander. Regisseur Gavin O’Connor lässt sich Zeit damit, Paddy, Brendan und Tommy vorzustellen. Nach und nach wird mehr aus dem jeweiligen Leben offenbart, wobei die Sympathien recht früh bei dem vorwärts gewandten Brendan liegen, während Tommy und Paddy eher Geiseln ihrer eigenen Vergangenheit sind, derer sie sich nicht entreißen können. Die Geschichte kommt dabei leider nicht ohne bekannte Strukturen und Klischees aus. Auch trägt sie ab und an einen Hauch zu dick auf und strapaziert die Nerven zuweilen mit etwas zu viel Pathos. Dennoch bleibt das Geschehen jederzeit glaubhaft und bereitet die Figuren sowie uns Zuschauer perfekt auf das anstehende Turnier vor.

Wenn dieses dann nach über einer Stunde Laufzeit beginnt und die ersten Kämpfe ausgetragen werden, offenbart sich, wie wichtig eine gelungene Charaktereinführung für einen Kampsportfilm doch ist. Ich habe lange nicht mehr so intensiv mitgefiebert wie mit den beiden ungleichen Brüdern. Und praktisch jeden Schlag, den sie einstecken müssen, am eigenen Körper gespürt. Genau so, wie es sein muss. Die Kämpfe sind allesamt hervorragend choreografiert, höchst abwechslungsreich gestaltet und schon beinahe unerträglich spannend. Auch wenn man tief im Inneren natürlich ahnt, wer das Turnier letztlich als Sieger verlässt.

Dass „Warrior“ so hervorragend funktioniert, ist jedoch nicht nur der einfühlsamen Geschichte und den packenden Kämpfen, sondern insbesondere den erstklassigen Darstellern geschuldet. Während Joel Edgerton als besonnen agierender Brendan einen echten Sympathieträger darstellt, überzeugt Tom Hardy mit innerlicher Zerrissenheit und physischer Präsenz. Eine Klasse für sich ist Nick Nolte, der den bereuenden und um Vergebung flehenden Vater erfreulich unaufdringlich spielt. Und uns Zuschauern einen der wohl emotionalsten Momente der jüngsten Filmvergangenheit beschert.

Mein Fazit

Hervorragendes Kampfsport-/Familiendrama mit erstklassigen Darstellern, glaubhaften Figuren, einer rührenden Geschichte und extrem packenden Kämpfen. Oder anders formuliert: Ein Film, den meiner Meinung nach jeder gesehen haben sollte!

Meine Wertung: 9/10

Ihr wählt den Film – CineKie schaut den Film #3

Puh, da habe ich ja gerade noch mal Glück gehabt – und darf mich nun auf „Warrior“ freuen, statt vor „Der Tag, an dem die Erde stillstand 2“ zittern zu müssen. Bevor ich nun beruhigt ins Bett gehe, gibt’s hier auch schon die nächste Abstimmung, die dann am Donnerstag, den 21. Februar um 23:59 Uhr endet.

Für die dritte Runde habe ich mir ausschließlich Filme ausgesucht, die man als Filmliebhaber auch tatsächlich gesehen haben sollte. Klassiker. Alte Klassiker. Richtig alte Klassiker. Aber seht selbst …

Welchen Film soll ich am kommenden Wochenende rezensieren?

  • Casablanca (38%, 12 Votes)
  • Vertigo (25%, 8 Votes)
  • Ben Hur (19%, 6 Votes)
  • Rio Bravo (9%, 3 Votes)
  • Vom Winde verweht (9%, 3 Votes)

Bislang haben abgestimmt: 32

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Ich freue mich auf eure Wahl! Und ja, ich habe diese Filme wirklich noch nicht gesehen!

Ihr wählt den Film – CineKie schaut den Film #2 – Finale!

Ich hab’s befürchtet: Die letzte Abstimmung hat ein Unentschieden ergeben!

Wie es aussieht, konntet ihr euch nicht entscheiden, ob ihr mich quälen („Der Tag, an dem die Erde stillstand 2“) oder ob ihr mir etwas Gutes („Warrior“) tun möchtet. Daher gibt es nun eine finale Abstimmung, die heute um 23:59 Uhr endet und über mein Schicksal entscheidet:

Welchen Film soll ich am kommenden Wochenende rezensieren?

  • Warrior (65%, 11 Votes)
  • Der Tag, an dem die Erde stillstand 2 (35%, 6 Votes)

Bislang haben abgestimmt: 17

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Sollte auch diese Abstimmung unentschieden ausfallen, werde ich das Los entscheiden lassen … 😉

Im Kino gesehen: Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben

Ich verehre „Stirb langsam“. Ich liebe „Stirb langsam 2“. Und ich halte sowohl „Stirb langsam – Jetzt erst recht“ als auch „Stirb langsam 4.0“ für zwei ausgezeichnete Actionfilme, die zwar deutlich von der Ausgangssituation der ersten beiden Teile abweichen, aber dennoch (oder auch gerade deswegen) würdige Fortsetzungen darstellen und sich stimmig in das Gesamtbild einfügen. Wieso ich das schreibe? Damit ihr meine Review richtig einschätzen könnt und nicht denkt, ihr hättet es mit dem Verriss eines frustrierten Actionfans zu tun, der in den 80ern feststeckt und Fortsetzungen seiner Lieblinge generell ablehnt …

Worum geht’s

John McClane (Bruce Willis) reist nach Moskau, um seinem dort des Mordes angeklagten Sohn Jack (Jai Courtney) beizustehen. Noch nicht mal im Gerichtsgebäude angekommen, gerät John mitten in den Kugelhagel einer schwer bewaffneten Gruppe von Profikillern. Diese hat es auf den ebenfalls vor Gericht stehenden Yuri Komarov (Sebastian Koch) abgesehen, der Kenntnis von einer geheimen Akte mit brisanten Informationen hat, die den korrupten Politiker Chagarin (Sergei Kolesnikov) zu Fall bringen könnten. Komarov kann dem Anschlag dank Jack, der in Wirklichkeit CIA-Agent ist und dessen Verhaftung Teil eines Befreiungsplans war, entkommen. Kaum sitzen sie in ihrem Fluchtfahrzeug, treffen Jack und Komarov auf John, der sich den beiden ohne zu zögern anschließt. Nun ist es an Vater und Sohn, Komarov vor seinen Verfolgern zu schützen und mit seiner Hilfe an die geheimnisvolle Akte zu gelangen …

Meine Meinung

Nein, ich möchte diesen Verriss nicht schreiben. Ich möchte nicht schreiben, dass bei „Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben“ alles misslungen ist, was nur misslingen konnte. Viel lieber würde ich schreiben, dass es sich bei dem nunmehr fünften Teil der Reihe um einen tollen Actionfilm handelt. Um eine würdige Fortsetzung, die den Titel „Stirb langsam“ zu recht trägt. Doch das kann ich leider nicht. Denn dieser Film ist genau der Totalausfall, den ich nie für möglich gehalten hätte.

Um ehrlich zu sein, weiß ich noch nicht mal, wo ich eigentlich anfangen soll. Die Story ist so hanebüchen, so konstruiert, so voller offener Fragen und Logiklöcher, dass sich jeder B-Actionfilm dafür schämen würde. Und als wäre dies nicht schon schlimm genug, wird die ohnehin nicht schlüssige Geschichte auch noch so holprig erzählt, dass jegliche Entstehung eines roten Fadens im Keim erstickt wird. So müssen Handlungssprünge oder Motivation der handelnden Figuren ohne große Erklärung einfach akzeptiert werden. Und seien sie noch so abstrus.

Auch bei den Figuren versagt „Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben“ auf ganzer Linie. Aus dem ehemals verletzlichen Polizisten John McClane, der immer wieder zur falschen Zeit am falschen Ort aufschlägt, ist eine Comicfigur geworden, die jede noch so lebensgefährliche Actionszene ohne große Blessuren übersteht. Damit ist John McClane zu einer Karikatur seiner selbst verkommen. Nicht mal der für McClane typische zynische Humor mag hier zünden, sondern muss platten Kommentaren weichen, die nicht nur nicht lustig sind, sondern oft erschreckend deplatziert wirken und sich zudem ständig wiederholen.

Die weiteren Figuren trifft’s kaum besser. Jai Courtney kann als Jack McClane zwar kräftig austeilen, bleibt als Figur jedoch blass und uninteressant. Von einer gelungenen Chemie zwischen Vater und Sohn kann keine Rede sein, was dazu führte, dass mich die gemeinsame Hatz quer durch Russland komplett kalt gelassen hat. Wenig überraschend kommt hinzu, dass es sich bei den zahlreichen Gegnern der beiden größtenteils um namenlose Zielscheibenfiguren handelt und selbst der Drahtzieher hinter der ganzen Chose absolut beliebig bleibt. Insbesondere letzteres ist einfach nur enttäuschend.

Falls ihr euch nun fragt, ob denn wenigstens die Actionszenen gelungen sind: Nein, sind sie nicht. Die hoch gelobte Verfolgungsjagd zu Beginn bietet zwar enorme Blechschäden, ist aber viel zu hektisch und unübersichtlich geschnitten, als dass man sie wirklich vollumfänglich genießen könnte. Die zahlreichen Schießereien sind solide, fallen letztlich jedoch uninspiriert und unspektakulär aus. Und das Finale ist so dermaßen überzogen, dass ich den Kinosaal am liebsten vorzeitig verlassen hätte. Als trauriger Höhepunkt sei an dieser Stelle die Szene genannt, in der John McClane in Zeitlupe aus einem Fenster springt und seinen Gegnern, die sich in einem abstürzenden Kampfhubschrauber befinden, im Sprung den Mittelfinger entgegen streckt. Würdeloser geht’s kaum.

Positiv kann ich dem Film lediglich anrechnen, dass Bruce Willis trotz allem irgendwie eine coole Sau ist. Und dass das Elend nach 97 Minuten bereits vorbei ist. Yippie-Ya-Yeah, Schweinebacke!

Mein Fazit

Völlig misslungene Fortsetzung, die all das vermissen lässt, was wir an der „Stirb langsam“-Reihe lieben und schätzen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Meine Wertung: 3/10 (mit ganz viel gutem Willen und Bruce-Willis-Bonus)

Weitere Meinungen aus der deutschen Blogosphäre:

ChristiansFoyer.de

Spring Breakers: Der deutsche Trailer ist da!

Man nehme vier äußerst attraktive Mädels mit kleinkrimineller Veranlagung, denen außer ihrer Bikinis nichts geblieben ist. Hinzu packe man einen herrlich schmierigen James Franco, der die Notsituation dieser Mädels schamlos für seine kriminellen Geschäfte ausnutzt. Nun würze man das Geschehen mit Drogen, Sex und Gewalt – und fertig ist „Spring Breakers“!

Als politisch korrekter Kinogänger werde ich diese sexualisierte Zurschaustellung junger Damen selbstverständlich meiden. Als Mann jedoch habe ich den Kinostart am 21. März schon fest in meinem Kalender vorgemerkt …

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=3BSen8NFj4M]

Im Heimkino gesehen: Ein riskanter Plan

Ihr wählt, ich schaue und schreibe. So lautet meine jüngste Idee. Ihr habt euren Teil geleistet und euch für den Thriller “Ein riskanter Plan” entschieden. Nun bin ich an der Reihe. Eines kann ich schon mal vorwegnehmen: Ihr habt eine gute Wahl getroffen …

Worum geht’s

Ein Mann (Sam Worthington) betritt das New Yorker Roosevelt-Hotel. Er nimmt sich ein Zimmer in der 21. Etage, lässt sich ein luxuriöses Frühstück kommen und isst es in Ruhe auf. Danach beseitigt er all seine Fingerabdrücke, hinterlässt eine kurze Notiz auf dem Tisch und klettert hinaus auf das Fenstersims. Die Polizei wird benachrichtigt. Detective Jack Dougherty (Edward Burns) versucht den scheinbar Lebensmüden von seinem Vorhaben abzubringen, doch dieser möchte ausschließlich mit der Polizistin Lydia Mercer (Elizabeth Banks) reden. Mercer findet heraus, dass sie es mitnichten mit einem geistig verwirrten Selbstmörder, sondern mit dem Ex-Cop Nick Cassidy zu tun hat. Nick wurde vor einigen Jahren schuldig gesprochen den Millionär David Englander (Ed Harris) bestohlen zu haben und verbüßt seitdem eine Haftstrafe. Während der Beerdigung seines Vaters nutzte Nick einen Streit mit seinem Bruder Joey (Jamie Bell) zur Flucht. Nun steht er scheinbar ausweglos auf dem Fenstersims und droht damit in die Tiefe zu springen. Doch das ist nur Teil eines Plans, um die eigene Unschuld endgültig zu beweisen …

Meine Meinung

Gut geklaut ist halb gewonnen. Wer sich schon immer die Frage gestellt hat, was für ein Film wohl entstünde, wenn man den Thriller „Verhandlungssache“ mit „Mission: Impossible“ kreuzen würde, bekommt hier das Ergebnis präsentiert. Sowohl die Ausgangslage als auch die Dialoge erinnern zum Teil frappierend an den (übrigens hervorragenden) Geiselnehmerthriller mit Samuel L. Jackson und Kevin Spacey, während die Umsetzung des eigentlichen Plans direkt von Ethan Hunt und dessen Team hätte ausgeführt werden können. Das Ergebnis ist ein extrem kurzweiliger Thriller, der in vielen Momenten durchaus spannend ist, gleichzeitig allerdings ein ziemliches Glaubwürdigkeitsproblem hat. Denn so raffiniert der Plan auch ist, so unwahrscheinlich ist dessen erfolgreiche Durchführung. Einem Team von ausgebildeten Agenten traue ich solche Aktionen gerade noch so zu (oder lasse sie ihnen zumindest durchgehen), doch bei den Beteiligten handelt es sich nicht um ausgebildete Agenten, sondern um Durchschnittsbürger. Und da genügt mir auch die Erklärung nicht, dass die Aktion seit zwei Jahren geplant sei und die erforderlichen Schritte wiederholt geübt wurden.

Wer darüber hinwegsieht, dass die Durchführung des titelgebenden Planes ein wenig *räusper* unglaubwürdig ist, wird mit einem überdurchschnittlich unterhaltsamen Film belohnt, der raffiniert einen Cop-Thriller und einen Heist-Movie in sich vereint und neben der unverbrauchten Fenstersims-Szenerie gute (aber niemals aufdringliche) Actionszenen, eine Prise Humor und sympathische Figuren bzw. Darsteller zu bieten hat. Hier stechen besonders der gewitzte Jamie Bell und Genesis Rodriguez hervor, auch wenn letztere eher durch ihre Attraktivität und eine unnötige (aber wunderschön anzusehende 😉 ) Szene in Erinnerung bleibt, in der sie ihre Arbeitskleidung wechselt. Ein wahrer Glücksgriff ist einmal mehr Ed Harris, der den skrupellosen Immobilienhai Englander so überheblich spielt, dass man ihn einfach hassen muss. Sehr gefreut habe ich mich auch über das Wiedersehen mit William Sadler, den man meiner Meinung nach viel zu selten im Kino zu sehen bekommt.

Mein Fazit

Spannende und extrem kurzweilige Mischung aus „Verhandlungssache“ und „Mission: Impossible“, die, sofern man die Glaubwürdigkeit nicht hinterfragt, prächtig unterhält.

Meine Wertung: 7/10

Und nicht vergessen: Die nächste Abstimmung läuft bereits …

Fediverse

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