Da sitze ich gestern zum dritten Mal in „Stirb Langsam 4.0“, warte auf den Film- bzw. Werbebeginn und unterhalte mich angeregt mit meinem Kumpel, bis ich irgendwann mit einem Ohr den im Hintergrund laufenden Rocktitel bemerke:
„Was singt der da? Yippee-ki-yay motherfucker? John McClane? Die Hard? Der Song klingt ja richtig gut! Verdammt, das Lied ist schon zu Ende…“
Was macht man in solch einem Fall? Richtig: Man bemüht eine Suchmaschine. Und siehe da: Es gibt einen Song, der die Geschichte der Stirb-Langsam-Filme nacherzählt.
Das Lied kommt von der mir bislang unbekannten Gruppe Guyz Nite, geht so richtig ins Ohr, wurde just um eine vierte Strophe erweitert und kann auf deren Homepage www.guyznite.com kostenlos als MP3-Datei heruntergeladen werden. Das dazu passende und absolut sehenswerte Musikvideo findet ihr hier.
Ich gebe es zu: Mit Musik habe ich es nicht so, da geht vieles an mir vorbei. Insofern kann es sein, dass abgesehen von mir (und meinem Kumpel) jeder diesen Song bereits kennt. Falls dem so ist, entschuldige ich mich hiermit offiziell für die unnötig gelesenen Worte. Falls jedoch jemand dieses Lied noch nicht kennen sollte:
Am Freitag lud das CinemaxX Kiel wieder zur Sneak ein – ein Aufruf, dem ich nur zu gerne folgte, konnte es nach dem Totalausfall des letzten Monats, dem einige Mitmenschen sogar Anspruch unterstellen, doch nur besser werden. Gebetet hatte ich für „Transformers“, gehofft auf „Clerks 2“ oder „Motel“ und gerechnet mit „Sterben für Anfänger“. Mit Letzterem sollte ich richtig liegen…
Worum geht’s
Daniels (Matthew Macfadyen) Vater ist verstorben. Traditionsgerecht wird ihm im Haus der Familie die letzte Ehre erweist, was jedoch nicht ohne Pannen ablaufen soll: Der falsche Leichnam wird geliefert, der Priester steht unter Zeitdruck, Sohn Robert hat mehr Interesse an den weiblichen Gästen als an der Trauerfeier, Onkel Alfie kann nicht aufhören zu nörgeln, Simon (Alan Tudyk) wurden statt Beruhigungspillen versehentlich halluzinogene Drogen verabreicht – und dann ist da noch dieser kleinwüchsige Fremde (Peter Dinklage), der Daniel ständig zu beobachten scheint…
Meine Meinung
Ich mag britische Komödien. Ich mag die schrulligen Charaktere in britischen Komödien, die spitzfindigen Dialoge und den tiefschwarzen Humor – und wie es der Trailer bereits erahnen ließ, bekam ich in „Sterben für Anfänger“ all dies geboten. Regisseur Frank Oz („In & Out“, „Bowfingers große Nummer“) findet nach dem eher enttäuschenden Remake von „Die Frauen von Stepford“ wieder zur alten Stärke zurück und präsentiert uns eine liebenswerte Komödie, die zwar in einigen Szenen Originalität vermissen lässt, aber mit gut aufgelegten Darstellern und einem hervorragendem Timing punkten kann.
Selten schaffte es eine Komödie in letzter Zeit so gut, den Humoranteil kontinuierlich zu steigern, ohne ihr Pulver zu früh zu verschießen. Frank Oz leistet hierbei ganze Arbeit, sorgt anfänglich immer wieder für kleine Schmunzler, um ab der Hälfte des Films die Gag-Dichte spürbar anzuziehen. Auch wenn nicht alle Ideen originell sind (der unfreiwillige Drogenkonsum z.B.): Die Gags zünden und funktionieren!
Sein Tempo kann der Film dann auch bis zum Ende halten, lediglich die finale Rede wirkt ein wenig aufgesetzt, ist aber zum Glück recht kurz gehalten, so dass sie nur bedingt negativ auffällt.
Die Schauspieler dürften bis auf Ewen Bremner („Pearl Harbor“, „Alien vs. Predator“) und Alan Tudyk („Ritter aus Leidenschaft“, „Firefly“) den meisten Menschen unbekannt sein, wobei alleine Tudyk das Eintrittsgeld für den Kinobesuch wert ist: Den ganzen Film über sorgt er als unter Drogen stehender und die wildesten Grimassen ziehender Simon für grandiose Szenen, die nur schwer in Worte zu fassen sind.
Hauptdarsteller Matthew Macfadyen spielt die Rolle des überforderten Daniel zwar sympathisch, bleibt mir aber insgesamt zu blass, was leider auch auf andere Darsteller wie z.B. Rupert Graves als eingebildeter Bruder zutrifft. Dafür entschädigen Peter Vaughan als Onkel Alfie (herrlich unsympathischer Dauernörgler) und Andy Nyman als Daniels unsensibler Freund Howard.
Mein Fazit
Von einigen blassen Rollen/Darstellern und dem moralischen Zeigefinger in der Abschlussrede abgesehen, ist Frank Oz mit „Sterben für Anfänger“ eine hervorragende Komödie gelungen, deren Gag-Dichte und -Trefferquote die meisten der letzten Produktionen weit übertrifft. Reingehen – ablachen!
Auch wenn es von uns Filmfans (ich hasse den Ausdruck „Cineast“, der trägt so einen überheblich-intellektuellen Beigeschmack in sich) schon oft ausgesprochen und sicherlich noch viel öfter gedacht wurde: Das Schlimmste an einem vergurkten Kinoabend ist in den seltensten Fällen der Film, meistens sind es die benachbarten Kinobesucher, die unser Hobby zur Qual werden lassen.
Zu dieser Erkenntnis ist auch stern.de in diesem äußerst gelungenen Artikel gekommen, für den ich dem Verfasser Ralf Sander an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank aussprechen möchte: Du sprichst mir aus der Seele.
Okay, machen wir uns nichts vor: Die Menschen, die sich von diesem Artikel angesprochen fühlen sollten, lesen den stern eh nicht – und für die BILD oder BRAVO ist dieses Thema nicht reißerisch genug. An dem Ist-Zustand wird sich also nichts ändern, doch es gibt ein paar einfache Regeln, die die Chance auf einen entspannten Kinobesuch ungemein erhöhen:
Generell gilt: Das Wochenende (Freitag, Samstag, Sonntag) ist aufgrund des zu erwartenden Publikums grundsätzlich tabu! Einzige Ausnahme: Die Mittagsvorstellung.
Sofern vermeidbar, sollte man sich niemals!!! auf die 20-Uhr-Vorstellung einlassen. Einen guten Kompromiss stellen die Vorstellungen zwischen 17 Uhr und 18 Uhr dar.
Horrorfilme schaut man im Idealfall um 15 Uhr, Dramen nach Möglichkeit um 23 Uhr.
Sollten sich Menschen im Kino befinden, die den Saal mit dem heimischen Wohnzimmer oder der benachbarten Kneipe verwechseln, sollte man sie höflich (aber bestimmt) darauf hinweisen, dass man sich durch ihre Gespräche, das laute Geraschel, auf dem Nebensitz abgelegte Füße, usw. gestört fühlt. Ob man es glaubt oder nicht: Den meisten Störenfrieden ist ihr Benehmen gar nicht bewusst und nach dem Hinweis oftmals sogar unangenehm.
So verfahre ich im CinemaxX Kiel nun bereits seit einigen Jahren und bin damit im Großen und Ganzen sehr zufrieden.
Sicherlich könnte man dank der immer besser werdenden Technik inzwischen auch komplett aufs Kino verzichten und auf DVD/HD DVD/Blu-ray setzen, doch machen wir uns nichts vor: Einen Film im Kino zu sehen, ist ein Erlebnis, das man einfach nicht auf die eigenen vier Wände übertragen kann – und eben dieses Erlebnis ist es, das uns zu dem hat werden lassen, was wir heute sind…
Ein von Bruce Willis gespielter Cop mit den Initialen J.M., zahlreiche böse Jungs und eine ausweglose Situation auf Leben und Tod – klingt nach „Stirb Langsam“? Ist es aber nicht!
Worum geht’s
Der heruntergekommene Detective Jack Mosley (Bruce Willis) möchte gerade Feierabend machen, als ihm der Auftrag überreicht wird, den Kleinganoven Eddie Bunker (Mos Def) zum Gericht zu eskortieren. Bereits an der ersten Kreuzung entgehen Mosley und Bunker nur knapp einem Anschlag und retten sich in die nächstgelegene Kneipe. Dort trifft schon bald auch Jacks Ex-Partner Frank Nugent (David Morse) samt Kollegen ein – und die Polizisten haben ein ganz eigenes Interesse daran, dass Bunker das Gericht nicht lebend erreicht…
Der Film
Ich wäre ziemlich enttäuscht gewesen, hätte Regisseur Richard Donner („Lethal Weapon“) lediglich einen weiteren Stirb-Langsam-Klon auf die Welt losgelassen. Zum Glück ist „16 Blocks“ davon meilenweit entfernt und stellt vielmehr einen reinrassigen Cop-Thriller mit Actionelementen dar, der leider mit einigen Durchhängern zu kämpfen hat und am Ende die nötige Konsequenz vermissen lässt. Nichtsdestotrotz wird man durch „16 Blocks“ solide unterhalten, auch wenn man von dem Gespann Donner/Willis mehr hätte erwarten dürfen.
Wertung: 7/10
Das Bild
Wie der Film, so auch das Bild: Der HD-Transfer bietet ein solides Bild, lässt aber oftmals den letzten Funken Schärfe vermissen. Die Farben und der Kontrast fügen sich nahtlos ins Bild des Bildes 😉 ein.
Wertung: 7/10
Der Ton
Die einzelnen Kanäle werden zwar zielgerichtet angesteuert, doch wurden die ruhigen Passagen so leise abgemischt, dass man seinen Verstärker zwangsläufig aufdrehen muss, möchte man alles verstehen. Die Actionszenen hingegen kommen so wuchtig daher, dass man ihn wieder abdrehen muss, möchte man sein Gehör noch für den nächsten Film verwenden. Im Kino waren mir diese extremen Schwankungen nicht aufgefallen, weswegen ich von einer schlechten Abmischung und nicht von einem Stilmittel ausgehe.
Wertung: 6/10
Die Extras
Neben dem US-Kinotrailer sind auf der HD DVD lediglich nicht verwendete Szenen mit optionalen Audiokommentaren sowie ein alternatives, ich bitte um Verzeihung, ein schockierendes alternatives Ende (so steht es auf dem Cover…uiuiui) enthalten. Dürftig.
Mein Fazit
Der Film bietet solide Unterhaltung, schöpft sein Potenzial allerdings leider nicht voll aus. Gleiches gilt für die HD DVD, bei der das Bild zwar gerade noch zu gefallen weiß, der Ton und die mageren Extras jedoch enttäuschen.
Hach, wie schön, es gibt sie doch noch: Jene seltenen Momente, in denen selbst ich noch negativ überrascht werde, und das, obwohl ich von Natur aus grundsätzlich immer mit dem Schlimmsten rechne. Diesmal hat mich das Printmagazin WIDESCREEN mit seiner Kritik zu „Hostel: Teil 2“ kalt erwischt. Wie hier nachzulesen ist, heißt es dort „ (…) verfällt Hostel 2 in ein inhaltsloses Gemetzel, dem wohl nur einige krankhafte Psychopaten etwas abgewinnen können.“
Ich weiß nicht wieso, aber ich neige dazu, diese Äußerung persönlich zu nehmen und als Beleidigung aufzufassen.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, und würden es sich um die Worte einer Privatperson handeln, hätte ich damit keinerlei Probleme. Auch bei einem Verblödungsinstrument wie der BILD würde es mich völlig kalt lassen. Von einer Filmzeitschrift jedoch erwarte ich eine etwas differenziertere Berichterstattung sowie eine Unterscheidung zwischen Fiktion und Realität – und keinen Tritt in den Allerwertesten der Leser.
Mit seriösem Journalismus haben Auswüchse wie „Die Story des Streifens (…) passt auf ein Blatt Klopapier, dass man am besten mit samt dem Film in die Kanalisation der Kinokloake spülen sollte.“ jedenfalls so viel gemeinsam wie Steven Seagal mit dem Oscar.
Immerhin macht diese Kritik deutlich, welches Klientel die WIDESCREEN bedient – der differenzierende Horrorfan gehört nicht dazu.
Ich für meinen Teil bin froh, der WIDESCREEN bereits nach zwei Ausgaben aufgrund zahlreicher inhaltlicher Fehler (von den Rechtschreibfehlern ganz zu schweigen) den Rücken gekehrt und lediglich durchs Cinefacts-Forum von diesem Text erfahren zu haben: Hätte ich dieses Geschreibsel auch noch finanziell unterstützt, würde ich mich vermutlich umbringen, nur um danach im Grabe rotieren zu können.
Nachdem letzte Woche das Kino im Mittelpunkt stand, kommt diese Woche mein HD-DVD-Player endlich mal wieder zum Einsatz, trudelten doch letzte Woche gleich vier neue HD DVDs bei mir ein. Los geht’s mit „V wie Vendetta“:
Worum geht’s
England hat sich zum totalitären Staat gewandelt, der die Bürger per manipuliertem Rundfunk und gnadenloser Polizeigewalt unter Kontrolle hält und Kritiker über Nacht spurlos verschwinden lässt. Auch die Eltern der jungen Eve (Natalie Portman) fielen dem Regime zum Opfer, was sie seitdem in Angst leben lässt. Dies soll sich ändern, als sie durch einen Zufall dem Widerstandskämpfer V (Hugo Weaving) begegnet, der eine ganz persönliche Rechnung mit dem System zu begleichen hat…
Der Film
Ähnlich wie „Equilibrium“ bietet auch „V wie Vendetta“ nichts Neues, kann jedoch mit einer tollen Ausstattung und einer guten Atmosphäre punkten. Die Actionszenen sind zwar rar gesät, wurden dafür aber umso knackiger inszeniert und wissen besonders im Finale zu begeistern. Hinzu kommen ausgezeichnete Darsteller wie John Hurt und Stephen Rea sowie eine selbst mit kahl rasiertem Kopf fantastisch aussehende Natalie Portman (hey Natalie, falls du das hier lesen solltest: Ich bin noch zu haben!).
Wertung: 8/10
Das Bild
Großes Lob an Warner: Der Bildtransfer ist wirklich hervorragend gelungen. Egal ob im dunklen Kellergewölbe oder bei den Massenszenen in den Straßen Londons, das Bild ist jederzeit sauber, knackig scharf und bietet tolle Farben. So und nicht anders hat ein Film in HD auszusehen!
Wertung: 9/10
Der Ton
Wie schon beim Bild gibt es auch beim Ton keinen Grund zu meckern: Sämtliche Szenen wurden gut abgemischt. Die Dialoge sind deutlich wahrzunehmen, während in den Actionszenen die hinteren Kanäle gut zur Geltung kommen und bei den Explosionen der LFE-Kanal das Geschehen druckvoll unterstützt. Leider liegt die deutsche Tonspur nur als Dolby Digital Plus vor, während man die englische Fassung auch in Dolby TrueHD genießen könnte.
Wertung: 8/10
Die Extras
Neben der In-Movie Experience mit Regisseur James McTeigue und den beiden Darstellern Natalie Portman und Hugo Weaving sind unter anderem der Kinotrailer, ein Making Of sowie ein Special über die Schießpulver-Verschwörung um Guy Fawkes auf der HD DVD enthalten.
Mein Fazit
Im Kino verpasst, hatte ich nun endlich die Gelegenheit, mir den Film auf HD DVD anzuschauen – und entgegen der meisten Kritikerstimmen hat er mich sehr gut unterhalten. Technisch bietet die HD DVD eindeutigen Referenzcharakter und sorgt mit dem tollen Bild für ein perfektes HD-Feeling.
Meine erste Urlaubswoche ist vorbei und ich denke, ich kann mit ihr zufrieden sein: 4 Kinobesuche, 7 Kinovorstellungen, 6 Kinofilme und ebenso viele veröffentlichte Kino-Reviews. Moment mal: 6 veröffentlichte Kino-Reviews? Es sind doch erst 5! Gut aufgepasst! Hier also, bevor es in meinem Blog für ein paar Tage erstmal wieder ruhiger zugeht, Kino-Review Nummer 6: Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt.
Worum geht’s
Seit er von Davy Jones (Bill Nighy) Kraken verspeist wurde, sitzt Jack Sparrow (Johnny Depp) in der Unterwelt fest. Um ihn zu retten, begeben sich Barbossa (Geoffrey Rush), Will (Orlando Bloom) und Elizabeth (Keira Knightley) nach Singapur, wo sie sich Hilfe von dem Piratenfürsten Sao Feng (Chow Yun-Fat) erhoffen. Währenddessen plant Cutler Beckett (Tom Hollander), mit Hilfe von Davy Jones und seiner übermächtigen Flying Dutchman sämtliche noch lebenden Piraten auszurotten. Aufhalten könnte ihn nur eine Allianz aller Piratenfürsten, zu denen auch Jack Sparrow gehört…
Meine Meinung
„Fluch der Karibik“ war eine lockere und unterhaltsame Piratenkomödie mit dezentem Fantasy-Einschlag, deren Mischung durchaus zu gefallen wusste. Auch „Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2“ hatte noch seine Momente, verlor sich aber bereits in der wirren Geschichte und wirkte bemüht episch. „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“ setzt diese Entwicklung leider fort, bietet so gut wie keine locker-spaßigen Momente mehr und setzt voll und ganz auf die epische Erzählstruktur mit all ihren Wendungen, Bündnissen und Intrigen.
Was die filmische Entwicklung angeht, erinnert mich die Karibik-Reihe an die Matrix-Trilogie: Es beginnt mit einem furiosen Einstieg, wird zu einer Trilogie aufgeblasen und zerplatzt an den eigenen, viel zu überzogenen, Ansprüchen. Manchmal sollte es halt nur Einen geben.
Den meisten Beteiligten ist nichtmal ein Vorwurf zu machen: Die Schauspieler, allen voran natürlich Johnny Depp, spielen ihre Rollen mit sichtbarer Freude. Die Special-Effects-Crew zaubert erneut tolle Bilder auf die Leinwand, von denen besonders Davy Jones sowie die finale Schlacht im Strudel zu begeistern wissen und auch die musikalische Begleitung ist dank Hans Zimmer mal wieder vom Feinsten.
Doch all dies verdeckt nicht die Tatsache, dass der Film, zumal man den zweiten und dritten Teil eigentlich als ein Werk betrachten müsste, mindestens eine Stunde zu lang geraten ist und die zahlreichen Intrigen untereinander nach kürzester Zeit zu nerven beginnen. Bis endlich Johnny Depp auf der Leinwand erscheint, vergehen knapp 45 uninteressante Füllminuten, erst dann nimmt der Film ein wenig Fahrt auf. Es folgen weitere Intrigen, Besprechungen und ein (zugegeben unterhaltsames) Treffen mit Jacks Eltern, bevor der Zuschauer dann in den letzten 30 Minuten endlich durch die finale Schlacht zwischen der Flying Dutchman und der Black Pearl geweckt wird. Diese ist zwar durchaus furios inszeniert, tröstet aber nur bedingt darüber hinweg, dass das Timing im Film schlicht und einfach nicht stimmt.
Mein Fazit
„Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“ ist sicherlich kein schlechter Film, leidet aber spürbar unter der Mischung aus zu langer Laufzeit und zu wenig Inhalt. Fans von Jack Sparrow werden zudem darüber enttäuscht sein, dass die Figur erst so spät im Film eingeführt wird und zu wenig Sparrow-typische Momente spendiert bekommt. Mit Abstand der schwächste Teil der Trilogie.
Vor lauter Enttäuschung (oder sollte ich sagen Wut?) fehlen mir glatt die Worte für eine gelungene Einleitung. Also geht’s direkt an die eigentliche Review, dann hab ich’s wenigstens hinter mir…
Worum geht’s
Der König von Weit Weit Weg liegt im Sterben. Die Krone übernehmen soll Shrek, der sich jedoch so gar nicht als zukünftigen König sieht. Deshalb begibt er sich mit Esel und dem gestiefelten Kater auf die Suche nach dem in Vergessenheit geratenen Artie, einem Jüngling, der königliches Blut in sich trägt. Doch kaum ist Shrek abgereist, übernimmt Prinz Charming mit einer Horde Märchenschurken das Königreich, sieht er doch endlich seine Chance gekommen, selbst König zu werden. Kann Shrek Artie finden und Weit Weit Weg retten?
Meine Meinung
Wie der geneigte Leser meinen ersten beiden Sätzen vielleicht bereits entnommen hat: Ich bin sauer! Stand „Shrek“ noch für zynischen und sarkastischen Humor, ist der Oger im dritten Teil endgültig zu einer reinen Kinderattraktion mit harmlosem Humor und politisch korrekten Aussagen verkommen. Endlich trifft der Spruch „Früher war alles besser“ mal ins Schwarze: Früher wurde sich mit Märchenbüchern der Hintern abgewischt, Bären-Mamas landeten als Bettvorleger auf dem Boden und verwaiste Vogeleier als Spiegeleier in der Bratpfanne. Heute gibt es stattdessen harmlose Slapstick-Einlagen, einen Rollentausch zwischen Esel und Kater sowie Ansprachen, die an das Gute im Menschen bzw. in der Märchenfigur appellieren – spätestens an dieser Stelle hätte der alte Shrek sich vermutlich selbst von seinem Leiden erlöst.
Technisch wurde der Film perfekt umgesetzt: Die Animationen sehen wie immer klasse aus, die Musikauswahl wurde einmal mehr hervorragend getroffen und die (deutschen) Synchronsprecher gehen mit hörbarer Freude ans Werk.
Mein Fazit
„Shrek der Dritte“ hat abgesehen von der Optik nichts mehr mit dem Erstling gemeinsam und reiht sich nahtlos in die inzwischen viel zu lange Reihe belangloser Animationsfilme ein. Für Kinder mag der Film ganz unterhaltsam sein, doch für Fans des grünen Ogers ist dieser Film ein äußerst schmerzhafter Schlag ins Gesicht.
Bei dem Namen John McClane dürften jedem Action-Fan die Augen leuchten, begründete er doch 1988 die Geburt einer neuen Art von Helden. Dominierten bis zu seinem ersten Einsatz noch unkaputtbare Muskelberge wie Schwarzenegger und Stallone das Genre, konnte sich Bruce Willis als Held wider Willen, der jederzeit einen zynischen Spruch parat hatte, wohltuend von der Masse absetzen. Dem Überraschungserfolg folgten 1990 und 1995 zwei äußerst erfolgreiche (von nun an folgt kein „folg“ mehr, versprochen) Fortsetzungen, dann wurde es ruhig um McClane – bis heute.
Worum geht’s
Mal wieder bzw. noch immer hat John McClane Stress mit den Frauen: Diesmal ist es seine Tochter Lucy (Mary Elizabeth Winstead), die auf ihren Vater sauer ist, weil er ihren Nicht-Freund während einer Knutscherei unsanft aus dem Auto gezogen hat. Noch bevor McClane die Wogen glätten kann, erreicht ihn ein Funkspruch seines Vorgesetzten, mit der Bitte, für das FBI den Hacker Matt Farrell (Justin Long) aus seiner Wohnung in die Zentrale zu chauffieren. Was niemand ahnt: Farrell half unwissentlich dem Cyber-Terroristen Thomas Gabriel (Timothy Olyphant) bei dessen just gestartetem Angriff auf die digitale Infrastruktur des Landes und steht nun auf der Abschussliste der Terroristen – und schon bald ist McClane wieder zur falschen Zeit am falschen Ort…
Meine Meinung
Es gab viele Bedenken zum vierten Teil der Stirb-Langsam-Serie: Len Wiseman („Underworld“) wurde als Regisseur für nicht würdig erachtet und die Tatsache, dass der Film auf ein PG-13 (sprich weniger Gewalt und Schimpfworte) ausgelegt wurde, trieb vielen Menschen Falten auf die Stirn. Um es mit McClanes Worten zu sagen: Alles Bullshit, ihr Sesselfurzer!
Natürlich hat die Serie sich weiterentwickelt, doch bereits die erste Konfrontation zwischen McClane und dem Killerkommando zeigt genau das, was man von einem Film der Stirb-Langsam-Reihe erwartet: Wilde Schießereien, harte Stunts und coole Oneliner. Wiseman hat die Action zum Glück herrlich altmodisch inszeniert, lediglich eine Kampfjet-Szene macht deutlich, dass wir uns im Jahre 2007 befinden und dürfte dem Einen oder Anderen schwer im Magen liegen. Von dieser einen Szene (ich persönlich hätte sie mir wesentlich schlimmer vorgestellt) abgesehen, gibt es in dem Film alles, was das Old-School-Action-Herz begehrt: Schießereien, Prügeleien, Verfolgungsjagden – und alles ohne große CGI-Effekte.
In all dieser Action läuft Bruce Willis einmal mehr zur Höchstform auf: Trotz seines Alters nimmt man ihm den Action-Helden zu jeder Minute ab, niemals lässt er Zweifel daran aufkommen, der Rolle nicht mehr gewachsen zu sein. Zu seiner körperlichen Präsenz gesellen sich die für McClane typischen Sprüche sowie eine Mimik, die schon fast alleine den Kinobesuch rechtfertigt.
Justin Long als Computerfreak ist entgegen aller Befürchtungen kein nervender Sidekick, sondern die Schnittstelle zwischen dem altmodischen McClane und der heutigen Zeit sowie die Quelle einiger äußerst gelungener Gags (Stichwort „Action-Figur“ oder „Airbag“).
Timothy Olyphant kann erwartungsgemäß nicht mit Alan Rickman oder Jeremy Irons (mein persönlicher Lieblingsschurke) mithalten, passt aber perfekt zu seiner Rolle als kriminelles Computergenie.
Wo viel Licht ist, da ist meistens auch irgendwo (zumindest ein wenig) Schatten. Neben der oben bereits angesprochenen Jet-Szene ist dies in diesem Fall der nicht besonders stark ausgeprägte Spannungsbogen. Der Film wird dank zahlreicher Actionszenen zwar niemals langweilig, aber wirklich spannend geraten ist er auch nicht. Vielleicht liegt das auch einfach nur daran, dass man im Endeffekt ja eh weiß, wie der Film endet…oder doch nicht?
Mein Fazit
Ich fasse es so kurz wie möglich zusammen: Len Wiseman hat es geschafft! Und damit meine ich nicht, mich als Stirb-Langsam-Fan zu verprellen, sondern die Serie in die heutige Zeit gerettet zu haben, ohne sie zu verraten. Es gibt Action wie in der Achtzigern, Sprüche wie in den Neunzigern und einen Helden, der definitiv noch nicht zu alt für den Scheiß ist! Für Action-Fans im Allgemeinen und Stirb-Langsam-Fans im Speziellen ein absolutes Muss!
2007 ist das Jahr der dritten Teile: Der Spinnen-Mann darf wieder spinnen, der Fluch der Karibik wieder fluchen, Shrek wieder ershreken und Danny Ocean darf wieder…nun, Danny Ocean sein, denn mal ehrlich: Um mehr geht es in der Ocean-Reihe nach dem gelungenen „Ocean’s 11“ eigentlich nicht.
Worum geht’s
Reuben (Elliott Gould) liegt im Koma: Von dem skrupellosen Willie Bank (Al Pacino) hereingelegt und um die Partnerschaft eines neuen Casinos gebracht, bricht Danny Oceans (George Clooney) naiver Freund noch auf der Baustelle zusammen. Doch eines hat Banks unterschätzt: Wer sich mit einem von Dannys Freunden anlegt, der bekommt es mit allen zu tun. Und so machen sich Danny und seine Mitstreiter (u.a. Brad Pitt, Matt Damon und Don Cheadle) daran, eine Möglichkeit auszuarbeiten, um die große Eröffnung des neuen Casinos für Bank unvergesslich werden zu lassen. Doch dazu benötigen sie die Hilfe ihres alten Erzfeindes Terry Benedict (Andy Garcia)…
Meine Meinung
Ich sage es ganz offen: Meiner Meinung nach geht Danny Ocean so langsam die Puste aus (ist ja auch nicht mehr der Jüngste). Begeisterte der erste Teil noch durch einen genialen Coup samt zahlreicher Finten, galt bereits im zweiten Teil das Hauptaugenmerk den attraktiven Hauptdarstellern (sehr zur Freude des weiblichen Publikums). Im dritten Teil sollte alles wieder besser werden und der Coup wieder im Vordergrund stehen. Dies tut (eigentlich tut man ja nicht tun tun, ich weiß) er zwar auch, aber leider ist der Plan, es Bank heimzuzahlen, weder spektakulär noch spannend, so dass ich bereits nach 45 Minuten mit müden Augen auf die Uhr blickte (in der Nachmittagsvorstellung wohlgemerkt). Zwar gilt es wieder, einige Hindernisse zu überwinden, doch sind die entsprechenden Lösungen viel zu einfach, als dass sie die Crew vor große Herausforderungen stellen und die Zuschauer mitfiebern lassen würden.
Dass der Film dennoch einigermaßen unterhaltsam bleibt, verdankt er abermals den Darstellern: Das eingespielte Team rund um George Clooney, Brad Pitt und Matt Damon hatte beim Dreh sichtlich Spaß, was sich durchaus positiv auf den Zuschauer überträgt. Wie bereits im zweiten Teil gibt es wieder zahlreiche Anspielungen aus der Realität, die allerdings nicht jedem sofort als solche auffallen dürften. Ich für meinen Teil konnte mir das eine oder andere Schmunzeln jedenfalls nicht verkneifen.
Etwas aufgesetzt hingegen wirkt der Nebenplot in Mexiko rund um eine Plastikfabrik: Dass die Arbeitsbedingungen dort nicht zu den besten der Welt zählen, sollte jedem klar sein, dessen IQ über der Zimmertemperatur liegt. Wieso Steven Soderbergh uns dies mit der Holzhammermethode klarzumachen versucht, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben.
Mein Fazit
„Ocean’s 13“ ist eine nur bedingt unterhaltsame Gauner-Komödie, die ohne ihre gut aufgelegten Stars vermutlich direkt auf DVD erscheinen würde. Zwar hat der Film durchaus seine Momente, doch reichen diese nicht aus, um über die volle Laufzeit zu unterhalten. Um es mit den Worten meines besten Freundes zu sagen: Kann man mal gucken.