Auch wenn viele Fans der ersten Stunde den Machern eine in letzter Zeit stetig sinkende Qualität vorwerfen, dürften sich die meisten Zuschauer bereits auf den am 26.07. startenden „Die Simpsons – Der Film“ freuen.
Wer den Kinostart kaum noch erwarten kann, hat die Möglichkeit, sich über die offizielle Seite zum Film umfassend über selbigen zu informieren – und selbst ein Bewohner des Simpsons-Universums zu werden.
Wie das ausgehen kann, könnt ihr rechts links bewundern. Wenn ich bedenke, dass ich neulich auf satte 42/43 geschätzt wurde, schätze ich mein Spiegelbild aus Springfield als äußerst gelungen ein…
Es ist an der Zeit, mit einem Gerücht aufzuräumen, das Filmfreaks seit jeher unter die Nase gerieben wird: Intensiver Konsum von Filmen ließe die Zuschauer träge werden, ihre soziale Kompetenz ebenso ab- wie ihren Bauchumfang zunehmen und würde nur die Vereinsamung der armen Seelen fördern.
Schluss damit! Filme können auch positiven Einfluss auf die Menschen haben! Jawoll!
Neben meinen Filmen habe ich noch ein zweites Hobby: Seit nunmehr 20 Jahren bin ich stolzes Mitglied des Karatevereins Fuji Yama Eckernförde e.V.. Seit 12 Jahren bin ich dort im Vorstand tätig. Sportlich aktiv war ich in dieser Zeit zwar leider nur knapp 11 Jahre lang, danach machte mir mein Beruf (und ein wenig Bequemlichkeit *räusper*) einen Strich durch die Rechnung, dennoch blieb ich dem Verein immer treu, habe viele Stunden meines Lebens der gemeinnützigen Arbeit gewidmet und nebenbei sogar ein paar Brocken Japanisch aufschnappen können – und wie ist es dazu gekommen? Richtig: Durch die beiden Filme Karate Kid und Karate Tiger! Von wegen, Action-Filme seien zu nichts zu gebrauchen und würden die Jugend nur verrohen!
Wieso ich das hier überhaupt schreibe? Ganz einfach: Vor 7 Wochen habe ich das Training wieder aufgenommen und stand am Wochenende zum ersten Mal seit 9 Jahren wieder für eine Vorführung auf der Bühne – und irgendeinen filmbezogenen Grund brauchte ich doch, um euch voller Stolz die beiden dort aufgenommenen Bilder von mir aufzwängen zu können… 😉
Beinahe täglich erscheinen irgendwo im Internet neue Trailer zu den Kino-Highlights von morgen, doch nur in den seltensten Fällen habe ich das Verlangen, deswegen einen Beitrag zu verfassen – „Death Sentence“ ist einer dieser seltenen Fälle. In dem von Regisseur James Wan („Saw“) inszenierten Film mutiert Kevin Bacon nach der brutalen Ermordung seines Sohnes zum gnadenlosen Racheengel. Klingt nach „Ein Mann sieht rot“? Kein Wunder, basiert der Film doch auf dem selben Roman wie der Charles-Bronson-Klassiker.
So, genug geschwallert: Hier gibt’s den vielversprechenden Trailer, der auf einen harten Actionthriller hoffen lässt. Ich bin schon jetzt gespannt, wie der FSK die Selbstjustizthematik schmecken wird…
Da soll doch mal einer behaupten, ich wäre nicht daran interessiert, es meinen Lesern so einfach wie möglich zu machen: Ab sofort findet ihr in der oberen Navigation den Eintrag „Reviews“, über den ihr euch eine alphabetisch sortierte Liste aller von mir verfassten Kritiken und Shorties anzeigen lassen könnt – inkl. all meiner frühen Review-Versuche, die vermuten lassen, dass ich damals noch mit Wachsmalstiften geschrieben haben muss…
Ich gebe es lieber gleich zu Beginn zu: Ich kann den Hype um Harry Potter absolut nicht nachvollziehen und habe auch keines der Bücher gelesen. Bei den Filmen schwanke ich stark zwischen „och nööö“ (Stein der Weisen, Gefangene von Askaban), „is okay“ (Kammer des Schreckens) und „ganz nett“ (Feuerkelch), wobei mich gerade letztgenannter hoffen ließ, dass die Serie sich nun endlich in eine für mich interessante Richtung entwickelt. Zu früh gehofft…
Worum geht’s
Muss ich zum Inhalt wirklich noch etwas schreiben? Jeder, der diese Zeilen liest, dürfte ohnehin wissen, worum es geht. Gut, ich will mal nicht so sein, fasse mich aber extrem kurz: Lord Voldemort ist zurück, aber außer Harrys engsten Freunden will ihm dies niemand glauben. Während von offizieller Seite aus alles unternommen wird, um aufkeimende Gerüchte im Keim zu ersticken, bilden sich im Untergrund sowie in Hogwarts Vereinigungen, um sich auf den Kampf gegen den dunklen Lord vorzubereiten…
Meine Meinung
„Harry Potter und der Feuerkelch“ hatte mir ehrlich gefallen: Der Film wirkte zwar ein wenig gestrafft, konnte aber mit einer bedrohlichen Atmosphäre sowie einem tollen Finale punkten und zudem mit Lord Voldemort den unheimlichsten Bösewicht seit langer langer Zeit bieten.
Was mir bei „Harry Potter und der Orden des Phönix“, ab jetzt nur noch HpudOdP genannt, als erstes negativ auffiel, war, dass der Film noch gestraffter wirkt als der Vorgänger. Die Geschichte wird zwar gradlinig erzählt, springt aber so schnell von einer Szene zur nächsten, dass man bei Unaufmerksamkeit schnell den Faden verlieren kann.
Leider werden die Möglichkeiten, die sich durch die Rückkehr des dunklen Lords bieten, nicht mal annähernd genutzt. Die wachsende Bedrohung wird lediglich angedeutet, kann sich aber niemals richtig entfalten und auf den Zuschauer überspringen. Bis es endlich zur heiß ersehnten Konfrontation zwischen den Mächten der dunklen und der hellen Seite ko…Moment, falscher Film! Ach egal, ihr wisst ja, was ich meine. Also, bis es soweit ist, werden die Versuche, Lord Voldemorts Rückkehr kleinzureden und die Übernahme Hogwarts durch die regeltreue Dolores Umbridge geschildert. Dies ist zwar zuweilen durchaus interessant und unterhaltsam, dennoch hätte ich mir ein größeres Mitwirken Voldemorts gewünscht.
Dieser kommt erst wieder im Finale zum Zug, welches zwar durchaus action- und effektreich, aber leider auch ziemlich emotionslos inszeniert wurde. Das Ableben eines der Charaktere, den ich übrigens sehr mochte, wird so schnell abgehandelt, dass man gar keine Lust hat, es zu betrauern. Und über die selbst mir zu kitschige und aufgesetzt wirkende Ansprache über Freundschaft und Liebe breiten wir mal lieber ganz schnell den Mantel des Schweigens aus.
Klingt alles ziemlich ernüchternd, ich weiß, aber schlecht ist der Film weiß Gott auch wieder nicht: Die Darsteller spielen gewohnt souverän, die Effekte schwanken zwischen gut und sehr gut, über die musikalische Begleitung lässt sich ebenfalls nicht klagen und Längen hat der Film absolut keine aufzuweisen.
Mein Fazit
HpudOdP ist eine solide Fortsetzung, die den Fans sicherlich gefallen wird, mich aber dennoch enttäuscht hat. Das düstere Finale des Vorgängers wird leider nicht konsequent fortgeführt, was sicherlich größtenteils im Roman begründet liegt. Dennoch habe ich die Hoffnung dank der soliden Inszenierung noch nicht aufgegeben und vertröste mich auf den nächsten Teil.
Kurios: Keine halbe Stunde, nachdem ich im vorherigen Beitrag in einem Nebensatz den plünnigen (ich hab bis zum Ende durchgehalten, darf mir dieses Urteil also erlauben) Film „The Bay: Hai-Alarm!“ erwähnte, trudelten bereits die ersten Besucher bei mir ein, die über Google nach Informationen zu diesem anscheinend verkannten Meisterwerk suchen.
Ganz abgesehen davon, dass ich überaus verblüfft bin, wie zügig Google meine Seiten indiziert (und wie viele Leute sich doch diesen Film angeschaut haben), möchte ich allen künftigen Suchenden folgende Links mit auf den Weg geben:
Dank des Pro7-Qualitätsprogramms darf ich just in diesem Moment die dümmlichen Dialoge aus „The Bay: Hai-Alarm!“ genießen. Und immer, wenn ich dümmliche Dialoge in meist noch dümmeren Filmen genießen darf, muss ich zwangsläufig an den König der schwachsinnigen Dialoge denken: „Octopus“. Dessen Highlight möchte ich euch nicht vorenthalten.
Stellt euch folgende Situation vor: Ein sinkendes, von einem Riesenkraken bedrohtes U-Boot, eine Gruppe Überlebender und ein überfluteter Gang, von dem niemand weiß, was an dessen Ende auf unsere Gruppe wartet. Selbstverständlich erklärt sich der Held bereit, die Strecke abzutauchen und die Situation auszuloten. Auf die Frage, woher der Rest denn wissen soll, ob alles in Ordnung ist, kommt der Held zu folgendem genialen Einfall:
„Ihr gebt mir zwei Minuten. Wenn ihr dann nichts von mir gehört habt, ist es sicher und ihr könnt nachkommen.“ (aus dem Gedächtnis – nicht wörtlich wiedergegeben)
Einfach grandios, auf solch eine Idee muss man erstmal kommen.
Habt auch ihr Dialoge oder Zitate im Kopf, die selbigen unglücklicherweise einfach nicht mehr verlassen wollen? Könnt ihr meinen Favoriten toppen? Dann her damit! Auch wenn ich ehrlich gesagt nicht glauben kann und will, dass es (unfreiwillig, Komödien gelten nicht) noch sinnloser geht…
Schaut man sich diverse Blogs an, stellt man schnell fest, dass viele der geschriebenen Beiträge Wörter enthalten, die lediglich dazu dienen, Suchmaschinen zu beeinflussen um Besucher auf sich aufmerksam zu machen. Mit dem eigentlichen Thema haben diese Wörter meist rein gar nichts zu tun. Wieso ich das erwähne? Nun, daran musste ich während des gesamten Films denken. Wieso, werdet ihr am Ende des Textes erfahren…
Worum geht’s
Seit der Quick Stop abgebrannt ist, verdienen sich Dante (Brian O’Halloran) und Randal (Jeff Anderson) ihren Lebensunterhalt in einer Fast-Food-Filiale. Ansonsten hat sich nicht viel geändert: Noch immer ignorieren die beiden die Kundschaft, philosophieren am liebsten über Sex und/oder Filme und legen sich mit Jay (Jason Mewes) und Silent Bob (Kevin Smith) an. Als Dante aus diesem Leben ausbrechen und die reiche Emma (Jennifer Schwalbach Smith) heiraten möchte, müssen sich die beiden erstmals der eigenen Zukunft stellen. Und dann ist da noch die süße Filialleiterin Becky (Rosario Dawson), die Dante nur ungern gehen lassen möchte…
Meine Meinung
In Anlehnung an das Erstlingswerk aus dem Jahr 1994 führt Regisseur Kevin Smith die beiden Protagonisten in einer wunderschönen S/W-Sequenz ein und nutzt diese sofort als kleinen aber feinen Seitenhieb auf die Gesellschaft. „Terroristen?“ fragt Randal beim Anblick des niedergebrannten Quick Stops. Erst Dantes Blick lässt ihn die zweite Möglichkeit erkennen. „Dann habe ich wohl wieder vergessen die Kaffeemaschine auszuschalten.“ Wie gesagt: Klein aber fein.
Was auf diese Szene folgt, sind jene aberwitzigen Dialoge, wie wir sie von Kevin Smith kennen. Egal ob über Filme, Sex, Behinderte oder Diskriminierung diskutiert wird, Smith pfeift auf politische Korrektheit und lässt die Figuren Klartext reden. Diese Offenheit führt unter anderem zu einer hitzigen Mund-zu-Arsch-Diskussion und zu einer genialen Auseinandersetzung zwischen Star-Wars- und Herr-der-Ringe-Fans.
Kritiker mögen dabei bemängeln, dass sich Smith ziemlich ausufernd der Gossensprache bedient. Und das tut er. Wörter wie „ficken“, „blasen“ „Muschi“ oder „Schwanz“ fallen im Sekundentakt. Doch darf man dabei die Herkunft der Charaktere nicht vergessen: Hier unterhalten sich keine Akademiker, sondern (liebenswerte) Loser. Wer einmal in der Diskothek beim Nachbartisch gelauscht hat, weiß, wie solche Dialoge aussehen können.
Zugegeben: Die Sodomie zum Ende des Films, ein Esel darf einen Blow Job und Analverkehr genießen, kratzt schon ein wenig an der Grenze des guten Geschmacks. Aber wie auch Becky in besagter Szene so schön feststellt: Man kann dennoch einfach nicht wegsehen.
Wie bereits in „Chasing Amy“ nutzt Smith auch bei „Clerks 2“ die letzten Minuten des Films, um ernste Töne anzuschlagen und uns seine Meinung über Freundschaft, Liebe und den Sinn des Lebens mitzuteilen. Und wie bereits in „Chasing Amy“ gelingt ihm dies, ohne dabei dem Kitsch zu verfallen oder den Stil des Films aus den Augen zu verlieren.
Von zwei Neuzugängen abgesehen, kennt man die Hauptdarsteller bereits aus den vorherigen Filmen von Kevin Smith. Und sie meistern ihre Rollen gewohnt souverän. Zum Glück fügen sich auch Rosario Dawson als Traumfrau von nebenan und Trevor Fehrman als herrlich naiver Christ und Filmfan perfekt in das Smith-Universum ein. Meine größte Sorge, dass die neuen Figuren wie ein Fremdkörper wirken könnten, wurde zum Glück nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil. Selbstverständlich dürfen auch diverse Gastauftritte (u.a. Ben Affleck, Jason Lee und Ethan Suplee) nicht fehlen.
Mein Fazit
Wer sich von den teils sehr derben Inhalten nicht abschrecken lässt, bekommt mit „Clerks 2“ eine tolle, teils nachdenklich stimmende Komödie der etwas anderen Art und, was noch viel wichtiger ist, einen mehr als würdigen Nachfolger eines grandiosen Independent-Streifens geboten. Auch wenn ich sowas nie besonders gerne schreibe: Kult-Gefahr!
Wertung: 8/10
Nachtrag
Um den Kreis vom Anfang zu schließen: Ich freue mich bereits jetzt über die Besucher, die aufgrund solcher Suchbegriffe wie „Analverkehr“ oder „Blow Job“ auf meine Seite kommen, nur um dann enttäuscht weitersuchen zu müssen… 😉
„Ich warne Sie, der letzte Finger, der auf mich gezeigt hat, schwimmt jetzt in Formaldehyd.“
Wenn es eine Serie aus den Achtzigern gibt, die an meiner charakterlichen Entwicklung maßgeblich beteiligt war, dann ist es „Sledge Hammer“. Noch heute benutze ich ohne es zu wollen beinahe täglich mindestens eines der zahlreichen Hammer-Zitate. Was soll ich machen: Sie sind halt zeitlos und vorallem gnadenlos gut…
„Hammer, was machen Sie denn für ein Gesicht?“
„Wenn ich Gesichter machen könnte, hätten Sie schon längst ein anderes.“
Wer die Serie noch nicht kennt, sei hiermit gewarnt: Sie ist niveaulos, politisch unkorrekt und gewaltverherrlichend. Oder anders formuliert: Sie ist eine der besten Serien, die das Fernsehen bis heute hervorgebracht hat.
„Hey, Sie, spielen Sie nicht mit Ihrer Kanone herum. Das Ding macht mich ganz nervös.“
„Na dann erfüllt es seinen Zweck. Ist ja auch schließlich kein Luftbefeuchter.“
Doch worum geht es bei „Sledge Hammer“ eigentlich? Held der Serie ist der titelgebende Inspector Sledge Hammer (David Rasche), ein Waffen und die Gewalt liebender Nihilist. Friedliche und diplomatische Lösungen sind für Hammer ein Tabu. Probleme löst er am liebsten mit seiner besten Freundin Susi, einer 44er Magnum, die ihn auf Schritt und Tritt begleitet, die Nacht neben ihm auf einem Kopfkissen verbringt und Sledge regelmäßig als Gesprächspartner dient.
„Hammer, haben Sie die Nachrichten gesehen?“
„Ich sehe mir keine Nachrichten an, ich mache sie.“
Die zweite Frau in Hammers Leben ist seine Kollegin Detective Dori Doreau (Anne-Marie Martin), ein Kopfmensch, der Gewalt nur im äußersten Notfall einsetzt und damit das genaue Gegenteil von Hammer darstellt. Auch wenn Hammer sie zu Beginn aufgrund ihrer offensichtlichen Weiblichkeit nicht ernst nimmt, kann sie sich schon bald seinem Respekt sicher sein. Obwohl Dori es eigentlich besser wissen müsste, hört sie niemals auf, an das Liebenswerte in Sledge zu glauben.
„Mein Gott, zeigen Sie niemals Ihre Gefühle?“
“Doreau, ich zeige ein ganzes Spektrum an Gefühlen. Zorn, Ärger, Hass…“
Dritter im Bunde ist Hammers und Doreaus cholerischer Chef Captain Trunk (Harrison Page). Unter ständigem Bluthochdruck leidend, vergeht kein Tag, an dem er aufgrund Hammers inakzeptabler Methoden nicht kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht.
„Diese Jugendlichen sind gewalttätig, destruktiv und haben keinerlei Respekt vor Autorität.“
“Keine Panik Captain, ich werde mich von ihren Tugenden nicht täuschen lassen.“
Mit diesen drei Charakteren als Stammbesetzung erleben wir nun den knallharten Polizeialltag. Und der hat es wahrlich in sich: Raub, Entführung, Erpressung, Mord – Hammer löst die schwierigsten Fälle. Selbstverständlich immer auf seine ganz spezielle Art und Weise. So wird ein auf dem Dach liegender Scharfschütze zum Beispiel ausgeschaltet, indem per Bazooka einfach das gesamte Haus in die Luft gesprengt wird.
„Unsere Staatsanwältin ist hier, weil in den letzten vier Wochen drei bekannte Verbrecher, die von den Gerichten freigesprochen wurden, niedergeschossen worden sind.“
“Ja und?“
“Wir haben ein ernstes Problem!“
“Wieso? Haben welche überlebt?“
Auch wenn es bislang vielleicht so geklungen haben mag: Die Serie bietet weit mehr als eine vollkommen überzogene Gewaltdarstellung. Neben jeder Menge Slapstick und Situationskomik zeigt „Sledge Hammer“ teils grandiose Parodien auf sämtliche Actionfilme, Krimis und Thriller der damaligen Zeit. Während Hammer selbst praktisch eine überzogene 1:1-Kopie von Dirty Harry ist (dennoch mag er die Filme nicht, da sie ihm zu gewalttätig sind), nehmen viele der Folgen eindeutig Bezug auf bekannte Kinofilme wie z.B. „Der einzige Zeuge“, „Das Ende“, „Crocodile Dundee“ oder „Robocop“.
„Hammer, was halten Sie eigentlich von der Todesstrafe?“
„Ist nicht hart genug. Es könnte ein Leben nach dem Tode geben.“
Auch wenn die Dialoge und Einfälle an sich schon klasse sind, das absolute Highlight einer jeden Folge ist ohne Frage David Rasche: Letztlich ist es seine leicht debile Mimik/Gestik, die die Serie zu einer der auch heute noch lustigsten Erfahrung des Fernsehens macht. Wer einmal Blut an Hammers trotteligem Auftreten geleckt hat, kommt nur schwer wieder davon los. Selbst heute, nach 20 Jahren und zahllosen Wiederholungen, bringen mich seine unglaublichen Aktionen, bevorzugt im Streit mit Cpt. Trunk, immer wieder zum Lachen.
„Hammer, Sie sadistischer, gemeingefährlicher, blutrünstiger Barbar!“
“Haben Sie mich hergebeten, um mich mit Komplimenten zu überschütten?“
Leider brachte es die Serie auf lediglich zwei Staffeln mit insgesamt 41 Folgen. Die zweite Staffel, welche im Vergleich zur ersten zwar deutlich abfällt, jedoch immer noch weit über dem TV-Durchschnitt rangiert, spielt hierbei zeitlich vor der ersten Staffel, da Sledge in Folge 22 nicht den Versuch unterlassen konnte, eine Atombombe zu entschärfen…
Beide Staffeln sind inzwischen günstig auf DVD zu bekommen und dürfen in keiner gut sortierten DVD-Sammlung fehlen. Vertrauen Sie mir: Ich weiß, wovon ich schreibe.
Schon vor langer langer Zeit hatte ich mir vorgenommen, mein erstes Special zu verfassen, jedoch wollte mir einfach kein geeignetes Thema einfallen. Nach vielen frustrierenden (und gescheiterten) Versuchen, neue Rundenrekorde in Forza 2 aufzustellen, kam mir heute endlich die erlösende Idee: Videospielverfilmungen. Meistens grottig, seltenst wirklich gelungen – ein dankbareres Thema kann es ja schon fast nicht geben!
Bevor ich jedoch beginne, möchte ich noch eine Kleinigkeit klarstellen: Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass ich das eine oder andere Meisterwerk nicht kenne bzw. schlicht und einfach vergessen habe. Deswegen an dieser Stelle eine kleine Bitte: Macht ggf. von der Kommentarfunktion Gebrauch!
Und nun auf ans Werk:
Die erste mir bekannte Videospielverfilmungen stellt der grandiose Super Mario Bros. aus dem Jahr 1993 dar – und mit „grandios“ meine ich grandios schlecht. Obwohl der Film mit Namen wie Bob Hoskins und Dennis Hopper (beide waren damals nicht nur schwer, sondern auch schwer im Geschäft) aufwarten kann, beweist er eindrucksvoll, dass es einen Unterschied zwischen „gut gemeint“ und „gut gemacht“ gibt. Auch wenn die Darsteller (u.a. John Leguizamo, Samantha Mathis und Lance Henriksen) durchaus akzeptabel sind und sich, vermutlich vom Praktikanten, viel Mühe gegeben wurde, alle Spielcharaktere mehr oder weniger sinnvoll unterzubringen: Die Story (Klempner Mario und Luigi finden durch Zufall ein Dimensionstor und retten die Menschheit), Ausstattung und Inszenierung sind es nicht.
1994 folgte die Prügelspielverfilmung Double Dragon – Die 5. Dimension mit Mark Dacascos und Scott Wolf als depperte…doppelte Drachen sowie Robert Patrick als, man errät es kaum, Bösewicht. Die Story lässt sich kurz und knackig zusammenfassen: Zwei verwaiste Helden müssen verhindern, dass der Oberfiesling beide Teile eines Amuletts in die Hände bekommt, da ihm das unbegrenzte Macht verleihen würde. Die Kämpfe laufen leider alle recht kindgerecht ab und werden der Vorlage somit keineswegs gerecht. Positiv anzumerken ist, dass der Film sich zum Glück nicht zu ernst nimmt und somit unter bestimmten Bedingungen, Alkohol ich hör dir fließen, durchaus unterhaltsam sein kann.
Ebenfalls 1994 entstand der Jean-Claude-Van-Damme-Actioner Street Fighter – Die entscheidende Schlacht – ein Film, den ich mir, und das meine ich absolut ernst, auch heute noch gerne anschaue. Wie „Double Dragon“ nimmt auch „Street Fighter“ sich keineswegs ernst und kann zudem mit einigen originellen Einfällen wie einer extrem spaßigen Godzilla-Parodie aufwarten. Hinzu kommt, dass es sich hierbei um den letzten Film des leider viel zu früh verstorbenen Raul Julia handelt und man in einer Nebenrolle die tapsigen Schauspielversuche einer gewissen Kylie Minogue bestaunen darf. Dass die Story rund um den machtgierigen General Bison (Julia) und dessen Gegenspieler Colonel Guile (Van Damme) unter einem Fingerhut Platz findet, muss ich vermutlich nicht extra erwähnen.
Weiter geht es mit dem Jahr 1995, in dem Paul W.S. Anderson das Prügelspiel Mortal Kombat auf die Kinoleinwände brachte: Unterstützt durch Lord Rayden (herrlich fehlbesetzt mit dem ewigen Highlander Christopher Lambert) muss eine Gruppe menschlicher Kämpfer ein düsteres Turnier gewinnen, soll die Welt nicht in der Dunkelheit untergehen. So ungeeignet die Vorlage für eine Verfilmung auch ist, die Inszenierung weiß durchaus zu gefallen und bietet eine recht gelungene Ausstattung sowie gut choreografierte Kämpfe. Liu-Kang-Darsteller Robin Shou kann seine Martial-Arts-Fähigkeiten gut ausspielen und findet zudem in Cary-Hiroyuki Tagawa einen würdigen Gegenspieler. Aus Männersicht nicht unbedeutend: Dank Bridgette Wilson und Talisa Soto gibt es vier sehr gute Gründe, den Film ab und zu mal zu entstauben.
1997 folgte mit Mortal Kombat 2 die erste Fortsetzung einer Videospielverfilmung und mit ihr zugleich der bisherige Tiefpunkt dieses Genres. Fangen wir mal mit dem Positiven an: Christopher Lambert wurde durch James Remar ersetzt, während Talisa Soto ihre Rolle ein zweites Mal spielen durfte. Jetzt das Negative: Die Effekte sehen aus, als wären sie am C64 entstanden (sorry, liebe C64-Fans), die Ausstattung weckt Erinnerungen an das letzte Kinderfasching, die Schauspieler spielen schlechter als die betrunkenen Laiendarsteller einer dörflichen Theatertruppe und das Schlimmste: Auch Robin Shou versucht zu schauspielern. Bei „Mortal Kombat 2“ weiß man ehrlich nicht, ob man lachen oder weinen soll, zumal sich der Film auch noch ernst zu nehmen scheint.
Im Jahre 1999 folgte ein Film, dessen Besetzung mit Freddie Prinze Jr., Tchéky Karyo, David Warner und Jürgen Prochnow durchaus bekannte Namen vorweisen kann. Die Rede ist natürlich von Wing Commander, dessen Vorlage wie kein zweites Spiel bereits von sich aus eine eindrucksvolle Mischung aus Spiel und Film darstellt (und mich damals stundenlang vor dem Monitor fesselte). Mussten sich die bisherigen Regisseure von Videospielverfilmungen oft vorwerfen lassen, sich zu weit von der Vorlage entfernt zu haben, so sollte diesmal alles besser werden: Als Regisseur kam der Schöpfer der Serie himself, Chris Roberts, zum Einsatz. Es sollte seine einzige Regiearbeit bleiben, denn obwohl der Film an sich gar nicht so miserabel ist, muss er sich drei Fragen gefallen lassen:
Wieso in drei Teufels Namen hat man nicht wie in den Spielen Mark Hamill die Rolle des Christopher Blair spielen lassen? Oder Thomas F. Wilson die des Todd ‚Maniac‘ Marshall? Neeeiiin, es sollte eine jüngere Zielgruppe angesprochen werden, also mussten auch entsprechende Zugpferde her (hat echt prima funktioniert, Jungs!).
Was ist bloß aus den Kilrathi geworden? Diese schlecht sitzenden Gummimasken sollen bedrohlich wirken? Mal unter uns: Auch hier hätte man sich lieber direkt bei den Spielen bedienen sollen.
In welchem schwarzen Loch sind die grandiosen Raumschlachten verschwunden, die die Wing-Commander-Spiele auszeichnen?
Nein nein, da spiele ich doch lieber zum wiederholten Male „Wing Commander IV: The Price Of Freedom“: Da gibt es bessere Darsteller, bessere Effekte und vorallem eine mitreißende Geschichte.
Und damit findet der erste Teil meines kleinen Rückblicks auch schon sein Ende. In den nächsten Tagen folgen dann die Verfilmungen aus den Jahren 2000 bis 2007 sowie ein kleiner Ausblick auf die Filme, die uns in den nächsten Monaten erwarten.