Bitte nicht lesen: CineKie reimt…

Der gute konna hat einen neuen Wettbewerb gestartet: Poetrystars – Reim Dich oder ich fress Dich! Um zu zeigen, dass auch Kinosesselfurzer wie ich trotz der medialen Dauerberieselung durchaus noch in der Lage sind, den einen oder anderen minderwertigen Reim zu erschaffen, habe ich meiner nicht vorhandenen Kreativität freien Lauf gelassen. Für etwaige beim oder nach dem Lesen auftretende Folgeschäden übernehme ich keinerlei Verantwortung…

Ich nenne dieses wunderschöne Gedicht:

Nur ein Hobby

Seit Jahren schon, ich kann euch sagen,
muss ich den größten Mist ertragen.

Schau Action, Horror und auch Dramen,
ihr könnt es sicher schon erahnen:

Müll…ist überall dabei,
dennoch bleib ich Filmen treu.

Ich schau sie an, auch wenn ich weiß,
dieser Film ist großer Scheiß.

Wie, werdet ihr euch sicher fragen,
wie kann er diesen Mist ertragen?

Wieso, um alles in der Welt,
opfert er seine Zeit, auch wenn’s ihn quält?

Nun, die Antwort ist ganz leicht:
Weil’s mein Hobby ist, das reicht.

Und unter uns, ganz im Vertrauen,
auch schlechte Filme muss man schauen.

Denn nur so, das ist ganz klar,
nimmt man Filme richtig wahr.

So ist im Vergleich mit Uwe Boll,
selbst ein Film von Spielberg toll.

Und außerdem, vergesst das nicht,
mach ich das doch nicht nur für mich:

All die Reviews, die ich schreib,
schreib ich für euch, und das mit Freud!

Um euch zu warnen vor den Schlechten,
um euch zu leiten zu den Rechten.

Mein Dank gilt euch, ihr Kommentatoren,
ihr zeigt mir, dass meine Mühen sich lohnen.

Und so wünsche ich euch weiterhin viel Spaß,
mit allem, was ich auf diesem Blog verfass!

Kurz und knapp: Chucky’s Baby

Auch wenn Chucky und Tiffany im Vorgänger getötet wurden, lebt die Frucht ihrer Liebe in Form von Glen weiter. Dieser fristet ein trostloses Dasein als Freak in einem Wanderzirkus. Doch eines Tages sieht er im Fernsehen einen Drehbericht über den neuesten Chucky-Film und erkennt in den „Hauptdarstellern“ seine Eltern wieder. Also begibt er sich nach Hollywood und erweckt Chucky und Tiffany erneut zum Leben. Diese begeben sich sofort auf die Suche nach passenden Körpern. Fündig werden sie bei Jennifer Tilly und Redman…

Nach dem äußerst gelungenen vierten Teil konnte es eigentlich nur bergab gehen. Und das tut es mit „Chucky’s Baby“ auch. Es fängt schon beim Titel an: Deppenapostroph, ich hör dir tapsen. Wann hat sich bloß eingebürgert, vor jedem „s“ ein Apostroph zu setzen, und sei es noch so falsch? Egal, denn über die Qualität des Film’s sagt da’s ja zum Glück nicht’s au’s. Obwohl: In diesem Fall schon.

Kennt ihr den Unterschied zwischen „gut gemeint“ und „gut gemacht“? Falls nicht, schaut euch einfach „Chucky’s Baby“ an, dann kennt ihr ihn. Im Endeffekt enthält der Film alle Zutaten, die auch „Chucky und seine Braut“ auszeichnen, doch irgendwie will das alles hier nicht zusammenpassen. Der Film wirkt wie ein großes Puzzle, dessen einzelne Teile einfach nicht ineinander greifen wollen.

Die Anspielungen auf andere Filme (u.a. „Halloween“, „Psycho“ und „Glen Or Glenda“) wirken aufgesetzt und das Hollywood-Setting wird nicht im Geringsten ausgenutzt. Dass es besser geht, hat Wes Craven in seinem letzten Nightmare-Film bewiesen.

Außerdem begehen die Macher den großen Fehler, die einzige sympathische Figur des Films sterben zu lassen. Und als wäre es nicht schon schlimm genug, dass es keine Figur gibt, der man die Daumen drücken möchte, wurde mit Glen ein so dermaßen nervender Charakter eingeführt, dass sich mir die Nackenhaare kräuseln.

Dennoch ist der Film besser als der langweilige dritte Teil. Dies verdankt er zum einen den gelungenen Todesszenen und zum anderen einer gut aufgelegten Jennifer Tilly, die mit sichtlicher Freude und einer gesunden Selbstironie mit ihrem Image in Hollywood spielt.

Trotzdem: Besonders wenn man zuvor den vierten Teil gesehen hat, enttäuscht „Chucky’s Baby“ auf ganzer Linie. Mehr als eine 5/10 ist mir der Film definitiv nicht wert.

Und somit habe ich es geschafft: Fünf Filme am Stück, lediglich unterbrochen von der jeweiligen Review. Und ich kann euch sagen: Das war doch anstrengender als ich dachte! Und weil das so anstrengend war, gehe ich jetzt auch ins Bett – morgen mache ich das Gleiche dann mit der James-Bond-Reihe… 😉

Kurz und knapp: Chucky und seine Braut

Zwei Jahre nach den Ereignissen des dritten Teils bringt Chuckys Ex-Freundin Tiffany (Jennifer Tilly) die von der Polizei beschlagnahmte Puppe in ihren Besitz. Mit Hilfe des Buches „Voodoo für Dummies“ holt sie ihren ehemaligen Geliebten zurück ins Leben. Chucky zeigt sich auf seine Art erkenntlich, tötet Tiffany und transferiert ihre Seele in den Körper einer weiblichen Puppe. Um wieder menschliche Gestalt annehmen zu können, benötigen die beiden ein Medaillon, das Herz von Damballa, welches zusammen mit Chuckys menschlichen Überresten begraben wurde. Doch um dorthin zu gelangen, benötigen Chucky und Tiffany die Hilfe des jungen Pärchens Jesse (Nick Stabile) und Jade (Katherine Heigl)…

Hei, was für eine Gaudi! Nicht ohne Grund ist „Chucky und seine Braut“ meine Lieblingsepisode der Serie. Nehmen sich die ersten drei Teile noch weitestgehend ernst, steht beim vierten Teil der Spaß an erster Stelle. Wie so oft gilt: Willst du etwas besser machen, brauchst du die richtige Frau an deiner Seite. Und Tiffany ist das Beste, was der Chucky-Reihe passieren konnte. Die Dialoge zwischen ihr und Chucky sind ebenso makaber wie die originellen Todesarten, welche zwar wesentlich blutiger als in den Vorgängern ausfallen, aufgrund der humorvollen Inszenierung aber dennoch eher zum Lachen als zum Gruseln animieren. Spätestens wenn Chucky und Tiffany sich ihren Gelüsten, und damit meine ich nicht das Töten, hingeben, weiß auch der letzte Zuschauer, dass die Macher den Film nicht als harten Horrorschocker verstanden wissen wollen.

Als I-Tüpfelchen gibt es unzählige Anspielungen auf andere Horrorfilme (u.a. gibt es Verweise auf „Hellraiser“, „Freitag, der 13.“ und „A Nightmare On Elm Street“) sowie auf die eigene Serie. So antwortet Chucky auf die Frage, wie das alles geschehen konnte „Das ist eine lange Geschichte. Wäre dies ein Film, bräuchte man bestimmt drei oder vier Teile, um das alles zu erzählen.“. Anspruchslos, aber witzig.

Die Tricktechniker durften sich erneut austoben und leisten wieder einmal hervorragende Arbeit. Die Mimik der Puppen wurde nochmal verfeinert und die Ergebnisse des blutigen Treibens dem Jahrzehnt angepasst.

„Chucky und seine Braut“ unterscheidet sich immens von den Vorgängern, läutet eine neue Ära der Reihe ein und setzt sich mit wohl verdienten 9/10 Punkten an die Spitze. Solch eine Frischzellenkur würde auch anderen Horrorreihen mehr als gut tun.

Inzwischen haben wir 0:20 Uhr und ich beginne müde zu werden. Werde ich auch den letzten Teil im Rahmen meines Chucky-Marathons schaffen? Schauen wir mal…

Kurz und knapp: Chucky 3

So, das war also der dritte Teil des biestigen Rotschopfs. Ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass er in einer Militärschule spielt und eine attraktive Hauptdarstellerin zu bieten hat. Nachdem ich ihn eben frisch gesehen habe, weiß ich auch wieder, wieso das alles ist, woran ich mich erinnern konnte…

8 Jahre sind seit den letzten Geschehnissen vergangen. Andy hat sich im Laufe der Jahre zu einem ausgewachsenen Teenager entwickelt und besucht inzwischen eine Militärschule. Als es auf dem Gelände zu rätselhaften Unfällen mit Todesfolge kommt, weiß Andy, dass Chucky ihm erneut auf den Fersen ist…

„Chucky 3“ versucht gar nicht erst, eine Erklärungen dafür zu liefern, wieso der Serienmörder wieder unter den Lebenden weilt. Es ist halt einfach so, warum auch immer. Statt sich lange mit einer Vorgeschichte aufzuhalten, wird die Story unmittelbar nach dem Eröffnungsmord an die Militärschule verlegt. Prinzipiell ist das ja auch gut so und entspricht dem Stil der Vorgänger, doch leider ist das blutige Treiben dort trotz der kurzen Laufzeit so dermaßen langatmig inszeniert, dass man unweigerlich alle fünf Minuten auf die Uhr schaut. Erschwerend kommt hinzu, dass die Morde allesamt reichlich unspektakulär ausfallen. Ich würde sogar so weit gehen, sie als langweilig zu bezeichnen. Und von dem nervigen schwarzen Jungen fange ich lieber gar nicht erst an.

Immerhin befinden sich die Effekte auch im dritten Teil auf einem hohen Niveau. Und dank der oben bereits erwähnten attraktiven Darstellerin gibt es nicht nur etwas fürs männliche Auge, sondern auch die eine oder andere humorvolle Szene.

Insgesamt ist das aber deutlich zu wenig, weswegen der Film nur eine wohlwollende 4/10 erhält. Und damit kann er sich glücklich schätzen.

Drei Filme geschafft, zwei noch zu bewältigen. Weiter geht’s…

Kurz und knapp: Chucky 2 – Die Mörderpuppe ist zurück

Und da bin ich auch schon wieder, diesmal mit meiner Review zum zweiten Teil der Chucky-Reihe.

Die Fortsetzung schließt beinahe nahtlos an den Vorgänger an: Um den Aktionären des Herstellers zu beweisen, dass keine Killerpuppe für die Morde verantwortlich war, soll die original Chucky-Puppe restauriert werden. Kurz vor der Fertigstellung kommt es zu einem Kurzschluss, der einem der Mitarbeiter das Leben kostet und Chucky erneut erweckt. Um seinem Puppendasein zu entkommen und wieder menschliche Gestalt annehmen zu können, benötigt Chucky Andy, welcher inzwischen in einer Pflegefamilie lebt…

„Chucky 2 – Die Mörderpuppe ist zurück“ genießt bei mir einen kleinen Nostalgiebonus, stellt er doch meinen Einstand in Chuckys Welt dar. Objektiv betrachtet ist der Film jedoch leider einen Tick schwächer als das Original und lässt die unheimliche Atmosphäre des Erstlings völlig vermissen. Der Film ist dadurch weiß Gott nicht schlecht, ähnelt aber mehr einem Thriller als einem Horrorfilm. Zum Beispiel „tötet“ Chucky die Originalpuppe, vergräbt sie im Garten und nimmt so unbemerkt ihren Platz in der Familie ein, während die „Leiche“ unter der Schaukel auf ihre Entdeckung wartet. Typische Thrillerelemente wie diese sind zwar durchaus unterhaltsam, sorgen allerdings auch dafür, dass sich der Film trotz mininmal kürzerer Laufzeit länger anfühlt als das Original.

Punkten kann der Film durch dezente Anspielungen auf andere Horrorfilme, etwa wenn Chucky sich hinter der Hauptperson wie weiland Freddy Krueger unter einem weißen Bettlaken aufbäumt.

Die Effekte bewegen sich auf demselben hohen Niveau wie im Vorgänger, wobei besonders die Morde noch einen Tick ausgefeilter sind und nicht unbedingt als unblutig zu bezeichnen sind.

Alles in allem reicht es gerade noch für eine 7/10. Ohne den Nostalgiebonus würde ich dem Film vermutlich eine 6/10 geben.

Und nun zurück auf die Couch: Der dritte Teil, den ich zuletzt vor vielen vielen Jahren gesehen habe, wartet bereits auf mich…

Kurz und knapp: Chucky – Die Mörderpuppe

Da ich gerade nicht weiß, was ich mit meiner freien Zeit anfangen soll, habe ich mich zu einem kleinen Experiment hinreißen lassen: Werde ich es schaffen, eine komplette Filmserie zu schauen und nach jedem Film eine entsprechende Kurzkritik zu verfassen? Ich habe keine Ahnung, aber da ich mir schon vor langer Zeit vorgenommen hatte, mal wieder alle fünf Chucky-Filme zu schauen, kann ich es ja wenigstens versuchen. Los geht’s…

Im ersten Teil der doch recht bekannten Horrorreihe wird der Serienmörder Charles Lee Ray (Brad Dourif) vom Polizisten Mike Norris (Chris Sarandon) erschossen. Statt wie jeder anständige Serienmörder einfach zu sterben, gelingt es Charles, seine Seele durch einen Voodoo-Zauber in die wohl hässlichste Puppe der Filmwelt zu übertragen. Kurze Zeit später landet Chucky als Geburtstagsgeschenk beim kleinen Andy. Kaum aus dem Verkaufskarton befreit, beginnt Chucky damit, seine offenen Rechnungen zu begleichen…

In den Achtzigern haben viele Horrorfilme das Licht der Welt erblickt, doch nur wenige davon sind es wert, heute noch angeschaut zu werden. „Chucky – Die Mörderpuppe“ ist einer dieser seltenen Fälle. Der Film ist nicht nur kurz (knappe 80 Minuten), sondern auch kurzweilig. Nach gerade mal 15 Minuten begeht Chucky bereits seinen ersten Mord in Puppenform und hetzt förmlich von einem Opfer zum nächsten. Dass der Film auch heute noch so gut funktioniert, liegt größtenteils an der hervorragenden Arbeit der Special-Effects-Crew. Die Mimik der Puppe, ihre Bewegungen – auch 19 Jahre später können die Effekte noch vollkommen überzeugen und tragen enorm zur gelungenen Atmosphäre bei.

Sicherlich ist der Film nicht ohne Fehler und lässt so manche Logiklücke zurück, doch wer bei solch einem Film nach Logik Ausschau hält, ist eh beim falschen Genre gelandet.

Wenn ich bedenke, wie gut mich die 80 Minuten eben unterhalten haben, ist mir der erste Teil auch nach heutigen Maßstäben eine saubere 8/10 wert.

Und nun ran an den zweiten Teil…

Videospielverfilmungen, die Dritte und Letzte!

Es wird langsam Zeit für den dritten und letzten Teil meines Specials über Videospielverfilmungen. Los geht’s mit der Verfilmung eines der wohl bedeutendsten Spiele überhaupt: Doom. Leider kann der dazugehörige Film aus dem Jahr 2005 nicht mit der Qualität des Spiels mithalten. Die Darsteller Dwayne „The Rock“ Johnson und Karl Urban sowie die Inszenierung durch Andrzej Bartkowiak („Romeo Must Die“, „Exit Wounds“) überzeugen zwar, doch der Inhalt lässt arg zu wünschen übrig. Im Endeffekt handelt es sich bei „Doom“ um einen gut gemachten Resident-Evil-Klon, in dem eine Spezialeinheit gegen aggressive Mutanten antreten muss. In Erinnerung bleibt eigentlich nur die innovative Ego-Shooter-Sequenz zum Ende des Films, in der wir die Geschehnisse aus Karl Urbans Augen miterleben dürfen. Wirklich nett gemacht, aber zu wenig, um den Film aus der Mittelmäßigkeit zu retten.

Auch Uwe Boll war 2005 sehr fleißig und bescherte uns mit Alone In The Dark und BloodRayne gleich zwei Filme, wobei leider beide den Trash-Charme von „House Of The Dead“ vermissen lassen. Aber zwei Dinge muss man Boll zugestehen: Zum einen stellen beide Film eine qualitative Steigerung dar und zum anderen weiß Boll, wie er nahmhafte Stars für seine Projekte gewinnen kann. So spielen in „Alone In The Dark“ immerhin Christian Slater, Tara Reid und Stephen Dorff mit, während er für „BloodRayne“ Kristanna Loken, Michael Madsen, Udo Kier, Meat Loaf, Michael Paré, Billy Zane, Michelle Rodriguez und Sir Ben Kingsley verpflichten konnte. Beeindruckend, Herr Boll! Bevor ich jetzt falsch verstanden werde: Gut sind die Filme deswegen nicht. Schlecht allerdings auch nicht. Eher…belanglos. Die Darsteller spielen nicht schlechter als in anderen Filmen, die Effekte sind gar nicht übel und auch die Storys würden für einen unterhaltsamen Abend vermutlich reichen. Jedoch weist die Dramaturgie in beiden Filmen eklatante Schwächen auf. Böse Zungen behaupten, Uwe Boll sei zwar engagiert, aber einfach kein (guter) Geschichtenerzähler. Immerhin wissen die Audiokommentare der beiden DVDs erneut zu begeistern – und man sieht in „BloodRayne“ Kristanna Lokens Brüste! Also wenn das nichts ist…

Ebenfalls 2005 erschien House Of The Dead 2, welcher jedoch nicht von Uwe Boll inszeniert wurde (wieso eigentlich nicht?). Da ich diesen Film zu meiner großen Schande noch immer nicht gesehen habe, kann ich mir kein Urteil darüber erlauben. Es wird jedoch gemunkelt, er sei besser als der erste Teil…

2006 stieg Christophe Gans ins Geschäft der Videospielverfilmungen ein und inszenierte Silent Hill. Da Gans zuvor mit „Crying Freeman“ und „Pakt der Wölfe“ zwei absolute Vorzeigetitel in die Welt gesetzt hatte, waren die Erwartungen an „Silent Hill“ entsprechend hoch, konnten aber nur teilweise erfüllt werden. Während die Atmosphäre als äußerst gelungen bezeichnet werden darf, bietet die verworrende Story und der generelle Aufbau der Geschichte Anlass zur Kritik. Da ich in diesem Fall sogar eine eigene Review vorweisen kann, lehne ich mich mal entspannt zurück und verweise auf diesen Link.

Als ziemlich sinnlos (aber unterhaltsam) kann man den ebenfalls 2006 von Corey Yuen inszenierten feuchten Männertraum Dead Or Alive bezeichnen. Der Film basiert auf eine Prügelspielserie, die dadurch bekannt wurde, dass die Brüste der Kämpferinnen beweglich waren – noch Fragen? Eine richtige Geschichte gibt es eigentlich nicht, aber welcher männliche Zuschauer braucht auch eine Geschichte, wenn attraktive Frauen wie Holly Valance, Jaime Pressly, Devon Aoki und Sarah Carter im Bikini irgendwelche Männer oder im günstigsten Fall sich gegenseitig vermöbeln? Immerhin sind die Kämpfe im wahrsten Sinne des Wortes nett anzusehen (es wird Zeit für eine HD DVD). Vorallem der im Regen stattfindende Kampf zwischen Holly Valance und Sarah Carter wurde äußerst stimmig inszeniert. Da der Film sich zu keiner Minute wirklich ernst nimmt und man endlich mal wieder Eric Roberts zu sehen bekommt, kann man durchaus von einem gelungenen Ergebnis sprechen.

Auch in diesem Jahr werden wir noch einige Pixelhelden auf der Leinwand oder im Heimkino bewundern dürfen. Demnächst startet Milla Jovovich in Resident Evil: Extinction ihren dritten Angriff auf die Zombies. Inszeniert wird das Spektakel vom Highlander-Regisseur Russell Mulcahy. Und wenn man dem (ungeschnitten) Trailer glauben darf, wird die Serie im dritten Teil endlich so blutig, wie sie bereits von Anfang an hätte sein sollen.

Auch Uwe Boll ist nicht untätig und steht 2007 gleich mit vier (in Zahlen 4) Filmen und zahlreichen Stars (u.a. Jason Statham, John Rhys-Davies, Ray Liotta, Burt Reynolds und Ron Perlman) in den Startlöchern: Während er mit Postal jegliche Humorgrenze des guten Geschmacks überschreiten dürfte, hält er mit Seed den nach eigener Aussage brutalsten Film aller Zeit für uns bereit. Wir werden sehen… Außerdem am Start: In The Name Of The King: A Dungeon Siege Tale und BloodRayne II: Deliverance, in dem statt Kristanna Loken nun Natassia Malthe in den Krieg gegen die Vampire zieht. Ich bin gespannt, wessen Brüste schauspielerische Qualitäten mir mehr zusagen.

Auch der Hitman in Gestalt von Timothy Olyphant („Scream 2“, „Stirb Langsam 4.0“) wird uns bald einen Besuch abstatten. An seiner Seite: Dougray Scott.

Ein Wiedersehen mit den allseits beliebten Außerirdischen wird es in Aliens vs. Predator geben. Diesmal wird eine kleine Stadt in Schutt und Asche gelegt. Da Paul W.S. Anderson seine Finger beim Sequel nicht im Spiel hat, befürchte ich Schlimmes.

Für 2008 hat Uwe Boll auch schon ein Eisen im Feuer: Til Schweiger wird als Jack Carver in der Verfilmung von Far Cry seinen Mann stehen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies nicht Bolls einziger Film sein wird.

Für 2009 geplant (diesmal ohne Boll): Alone In The Dark 2.

Es kommt in den nächsten Monaten/Jahren also noch einiges auf uns zu. Dennoch frage ich mich, wann endlich die echten Klassiker der Videospielgeschichte verfilmt werden. Wie wäre es mit einem Pong – Der Film? Oder Pac-Man und der Fluch der gelben Kugel? Oder Tetris – Ein Bauklötzchen räumt auf? Da schlummern doch die wahren Meisterwerke! Also los, Herr Boll: Ran ans Werk!

Paramount und Dreamworks veröffentlichen exklusiv auf HD DVD

Wie Paramount und Dreamworks heute bekannt gegeben haben, werden die beiden Firmen bei HD-Veröffentlichungen künftig exklusiv auf die HD DVD setzen. Eine Veröffentlichung auf Blu-ray-Disc ist nicht mehr vorgesehen.

Da ich weder an dem einen, noch an dem anderen Format beteiligt bin, könnte mir diese Nachricht eigentlich egal sein. Könnte. Eigentlich. Uneigentlich jedoch freue ich mich über diese Entwicklung. Es gibt nämlich drei sehr gute und durch und durch objektive Gründe, die HD DVD der Blu-ray-Disc vorzuziehen und ihr den Sieg zu wünschen:

  • Im Gegensatz zum Konkurrenten sind bei der HD DVD alle Funktionen lauffähig. Während Blu-ray-Nutzer diverse Features wie z.B. Bild-in-Bild-Kommentare erst ab der nächsten Player-Generation nutzen können, gehören diese bei der HD DVD aufgrund festgelegter Spezifikationen längst zum Alltag.
  • Seit Monaten wird die HD DVD als der große Verlierer gehandelt, fast täglich liest man auf entsprechenden Seiten, dass das Ende kurz bevor steht. Mal ehrlich: Im Kino drückt ihr doch auch lieber dem sympathischen Loser die Daumen – oder fiebert ihr mit dem großspurigen Schönling mit?
  • Die roten HD-DVD-Hüllen sind einfach viel schicker als die blauen Blu-ray-Hüllen!

Auf jeden Fall wurden die Karten durch diesen Deal neu gemischt, es stehen uns aufregende Wochen/Monate im Formatkrieg bevor. Meine beiden Wünsche für die nächsten 12 Wochen:

  • Warner zieht nach und gibt die exklusive Veröffentlichung auf HD DVD bekannt.
  • Fox wird neutral und veröffentlicht auf beiden HD-Medien.

Ich für meinen Teil werde weiterhin meiner Linie treu bleiben und nach Möglichkeit die HD DVD bevorzugen. Filme werden nur auf Blu-ray-Disc gekauft, sofern absehbar ist, dass sie in naher Zukunft nicht auf HD DVD erscheinen werden. So oder so wird eines der beiden Formate ein Griff ins Klo sein. Eine dauerhafte Koexistenz wäre zwar wünschenswert, so recht glauben mag ich daran jedoch nicht. Was bleibt, ist die Hoffnung, dem richtigen Format seine Seele verkauft zu haben.

Um diesen Beitrag mit der Werbezeile von „Alien vs. Predator“ abzuschließen:

Egal wer gewinnt, wir (die Early Adaptors) verlieren!

Rush Hour 3

Ach Jackie, was ist bloß aus dir geworden. In den Achtzigern hast du mich mit Filmen wie „Powerman“, „Police Story“ und „Der rechte Arm der Götter“ begeistert. In den Neunzigern hast du mich mit Filmen wie „Rumble In The Bronx“, „Mr. Nice Guy“ und „Under Control“ souverän unterhalten. Aber seit 2000? Abgesehen vom gelungenen „New Police Story“ gibt es in diesem Jahrzehnt keinen Film, der mich wirklich zufrieden stellen konnte. Und eines kann ich dir verraten: „Rush Hour 3“ wird daran nichts ändern.

Worum geht’s

Als der chinesische Botschafter Han während eines Treffens des Strafgerichtshofs die Hintermänner der Triaden benennen möchte, wird er von einem Attentäter angeschossen. Der für seine Sicherheit verantwortliche Inspector Lee (Jackie Chan) nimmt mit seinem Freund Detective Carter (Chris Tucker) die Ermittlungen auf. Die Spur führt nach Paris, wo die beiden nicht nur auf die Hintermänner des Anschlags, sondern auch auf unzählige attraktive Frauen und einen Amerika hassenden Taxifahrer treffen…

Meine Meinung

Wer die Hoffnung auf einen Film mit den für Jackie Chan typischen Actionszenen noch nicht aufgegeben hat, wird von „Rush Hour 3“ erneut enttäuscht. Regisseur Brett Ratner schraubt die Action bis auf ein Minimum herunter – und das, was er übrig lässt, könnte auch jeder andere kampferprobte Schauspieler leisten. Auch wenn Jackie inzwischen nicht mehr der Jüngste ist, bin ich mir sehr sicher, dass er mehr leisten könnte, wenn man ihn denn nur lassen würde. Erschwerend kommt hinzu, dass die wenigen Actionszenen äußerst unspektakulär inszeniert wurden. Exemplarisch seien an dieser Stelle nur die Verfolgungsjagd mit dem Taxi und der finale Kampf auf dem Eifelturm genannt. Es muss ja nicht gleich Michael-Bay-Ausmaße annehmen, aber ein wenig mehr Dynamik hätte diesen Szenen wirklich gut getan.

Auch wenn der Film als Actionfilm enttäuscht, hat er dennoch seine guten Seiten: Die Befragung im Dojo ist durchaus witzig („Wie heißt du?“ „Du.“ „Nein, nicht ich, du!“ „Ja, ich bin Du.“ „Verarsch mich nicht.“), das Übersetzungsverhör mit der Nonne wirklich gelungen und die Szenen mit dem Taxifahrer („Jetzt fühle ich mich fast wie ein Amerikaner, ich muss nur noch jemanden grundlos erschießen.“) zeugen von einem gesunden Maß an Selbstironie. Carters ewige Jagd nach dem weiblichen Geschlecht hingegen beginnt nach einiger Zeit zu nerven. Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen.

Die Chemie zwischen Chan und Tucker kann erneut nur als positiv bezeichnet werden, was den Film letztlich ins gehobene Mittelmaß rettet. Besonders im Abspann, der wie immer ein paar Versprecher und missglückte Stunts zeigt, wird deutlich, dass die beiden sich gut verstehen und sichtlich Spaß an der Arbeit hatten.

Das alles täuscht aber nicht darüber hinweg, dass es sich bei „Rush Hour 3“ lediglich um einen nach Paris verlegten Aufguss der beiden Vorgänger handelt, der leider absolut nichts Neues zu bieten hat.

Mein Fazit

Wer die beiden Vorgänger mochte, wird auch von „Rush Hour 3“ nicht enttäuscht werden. Allerdings lässt sich nicht abstreiten, dass das Rush-Hour-Rezept inzwischen spürbar an Geschmack verloren hat. Sollte es zu einem vierten Teil kommen, müssen dringend ein paar neue Ideen her.

Meine Wertung: 6/10

Fantastic Four: Rise Of The Silver Surfer

„Eintritt nur für geladene Gäste.“
„Mein Name steht auf der Gästeliste.“
„Wie lautet ihr Name?“
„Stan Lee“
„Ja..sicher..der Nächste!“

Der bislang beste Gastauftritt des Comic-Genies Stan Lee macht deutlich, dass auch der zweite Auftritt der Fantastischen Vier alles andere als ernst zu nehmen ist. Während andere Comicverfilmungen versuchen, sich gegenseitig mit tiefgreifenden Charakteren und moralischen Problemen zu übertrumpfen, geht die Fantastic-Four-Reihe einen anderen Weg und bietet oberflächlichen Spaß pur. Und dafür danke ich den Machern!

Worum geht’s

Reed (Ioan Gruffudd) und Sue (Jessica Alba) stehen kurz vor ihrem fünften Hochzeitsversuch. Doch auch dieser Versuch soll scheitern, denn auf der Erde mehren sich unerklärliche Phänomene. Verursacht werden diese durch den Silver Surfer, den Vorboten des kosmischen Weltenvernichters Galactus. Nur wenige Tage bleiben den Fantastic Four, um einen Weg zu finden, den Silver Surfer und Galactus aufzuhalten. Und als wäre das nicht schon Arbeit genug, kehrt zu allem Überfluss auch noch Dr. Doom (Julian McMahon) zurück…

Meine Meinung

Manchmal hat meinen keinen Appetit auf Kaviar, sondern möchte einfach nur einen Cheeseburger essen. Und manchmal habe ich die Nase voll von den immer komplexer werdenden Comicverfilmungen und möchte mich einfach nur seicht unterhalten lassen. Und wen rufe ich dann? Nein, nicht die Geisterjäger: Die Fantastischen Vier!

Sympathisch wie bereits im ersten Teil geizen die vier Superhelden während ihres kurzweiligen 92-Minuten-Auftritts nicht mit lockeren Sprüchen, nehmen sich gekonnt selbst auf die Schippe (Johnny Storm vermietet z.B. Werbefläche auf seinem Superhelden-Outfit) und retten quasi nebenbei die ganze Welt. Ernste Töne schlägt der Film zwar auch an, doch werden diese schneller abgehandelt als man „fehlende Charakterentwicklung“ aussprechen kann. Dennoch kommt der Film aufgrund seiner Weltuntergangsthematik insgesamt ein wenig düsterer daher als der Vorgänger. Und wenn Johnny ins Grübeln gerät, ob die eine Richtige nicht eventuell doch besser wäre als seine zahlreichen Falschen, muss man den Machern eine gewisse Entwicklung zugestehen.

Die Actionszenen wurden gut auf die 92 Minuten verteilt und gekonnt inszeniert. Vorallem Johnnys Jagd auf den Silver Surfer und der finale Showdown, der leider ein wenig kurz geraten ist, wussten mich als erklärten Fan des anspruchslosen Popcorn-Films zu begeistern. Die Effekte können insgesamt überzeugen, einige (z.B. der Silver Surfer) sehen sogar schlichtweg hervorragend aus und brauchen sich vor Filmen wie „Spider-Man 3“ trotz des niedrigeren Budgets nicht zu verstecken.

Den Darstellern merkt man jederzeit an, dass sie während des Drehs ihren Spaß hatten. Vorallem das Zusammenspiel zwischen Chris Evans und Michael Chiklis gelingt erneut hervorragend und wirkt, bezogen auf das schlichte Fantastic-Four-Grundgerüst, überaus natürlich. Julian McMahon hat als Dr. Doom weniger Screentime als im Vorgänger, was sehr bedauerlich ist, da er durchaus zu einem charismatischen Schurken taugt.

Mein Fazit

Wie bereits der Vorgänger wird auch „Fantastic Four: Rise Of The Silver Surfer“ das Publikum spalten. Den Einen wird er zu oberflächlich und zu simpel sein, den Anderen gerade aufgrund dieser Eigenschaften gefallen. Wem der erste Teil gefallen hat (oder einfach nur Appetit auf einen Cheeseburger hat), sollte sich die Fortsetzung nicht entgehen lassen.

Meine Wertung: 7/10

Fediverse

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