Im Kino gesehen: Nie wieder Sex mit der Ex

Auch wenn Frauen das nicht wahrhaben wollen: Eine Trennung ist auch für uns Männer nicht schön. Jedenfalls dann nicht, wenn wir diejenigen sind, die verlassen wurden. Und jeder Mann verarbeitet eine Trennung anders. Der eine stürzt sich in wilde Sex-Abenteuer, der andere trauert weinend der verlorenen Liebe hinterher und der nächste fliegt in den Urlaub, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Was passiert, wenn Mann alles drei kombiniert, zeigt „Nie wieder Sex mit der Ex“.

Worum geht’s

Peter Bretter (Jason Segel) komponiert den Score für eine bekannte TV-Krimiserie. Und ist glücklich mit deren Hauptdarstellerin Sarah Marshall (Kristen Bell) liiert. Jedenfalls glaubt er das. Dass er sich irrt, nimmt Peter erst in dem Moment wahr, in dem Sarah ihm die Trennung verkündet und ihn mit im wahrsten Sinne des Wortes herunter gelassener Hose stehen lässt. Um über die Trennung hinweg zu kommen, stürzt Peter sich in sinnlose Sex-Abenteuer. Doch auch das hilft nicht, also beschließt er, etwas Abstand zu gewinnen und einen Urlaub auf Hawaii anzutreten. Dort trifft er unglücklicherweise auf Sarah und ihren neuen Freund, den berühmten Musiker und Frauenliebling Aldous Snow (Russell Brand). Ein totaler Reinfall – wäre da nicht die süße Hotel-Angestellte Rachel (Mila Kunis) …

Meine Meinung

Ihr mochtet „Jungfrau (40), männlich, sucht“, „Beim ersten Mal“ und „Superbad„? Dann wird euch vermutlich auch der ebenfalls von Judd Apatow produzierte „Nie wieder Sex mit der Ex“ gefallen.

Wieder einmal ist die Liebe das zentrale Thema. Und wieder einmal geht es in Wort und Bild erfrischend ungehemmt zur Sache. Während dem Publikum bei „Sex And The City“ nur ein kleiner Blick auf einen Penis vergönnt ist, darf es sich hier gleich zur Eröffnung mehrmals davon überzeugen lassen, wie albern wir Männer doch nackt aussehen. Wer sich selbst als prüde bezeichnet, Sexszenen in Komödien mit Abscheu begegnet und bei Wörtern wie „ficken“ oder „Muschi“ (in Verbindung mit dem heiligen Gral des weiblichen Körpers) sofort an den nächsten Beichttermin denken muss, sollte um „Nie wieder Sex mit der Ex“ einen weiten Bogen machen.

Wer sich von ein wenig Sex nicht abschrecken lässt, wird mit einem stellenweise brüllend komischen Film belohnt. Leerlauf sucht man als Zuschauer hier vergeblich. Und auch wenn einige der Witze zu weit unterhalb der Gürtellinie angesiedelt sind, die meisten Pointen sitzen. Vorallem dann, wenn sich der Humor gegen Hollywood oder die Darsteller selbst richtet. So wird zum Beispiel die Nacktszene vom Anfang später selbstkritisch Teil eines Gesprächs.  Und Sarah Marshall aka Kristen Bell muss sich dafür rechtfertigen, den Sprung ins Kino ausgerechnet mit einem dümmlichen Film versucht zu haben, in dem Menschen über ihr Handy getötet werden. Ein Schelm, wer dabei an „Pulse“ denkt.

Besonders erfreulich ist, dass die Charaktere bei all den Witzen nicht vergessen werden und längst nicht so eindimensional ausfallen, wie bei vielen anderen Komödien dieser Art. Ist man als Zuschauer anfangs noch geneigt, Peter zu bedauern und Sarah zu verfluchen, so relativiert sich die Opfer- und Täterrolle später doch merklich. Selbst der notorische Frauenheld Snow ist auf seine ganz spezielle Art immer noch sympathisch. Alle Figuren bleiben trotz bzw. gerade durch ihre Fehler und Macken stets menschlich, einen echten „Bösewicht“ sucht man hier vergebens.

Ich muss zugeben, dass es einem als Mann vermutlich einfacher als als Frau fällt, den Film zu mögen – und das liegt eindeutig an Kristen Bell (die ich spätestens nach ihrem Auftritt im Bikini am liebsten sofort vernascht hätte) und an Mila Kunis (die ich von der ersten Szene an am liebsten sofort geheiratet hätte). Die männlichen Darsteller können da, zumindest was die Attraktivität angeht, nicht mithalten. Ihre Rollen meistern sie jedoch absolut zufriedenstellend, auch wenn Jason Segels Weinerlichkeit ab und an doch ein wenig überzogen wirkt. In Nebenrollen gibt es ein Wiedersehen mit Paul Rudd als verpeilten Surflehrer, Jonah Hill als Groupie, Branscombe Richmond als Barbesitzer mit interessanter Klotapete sowie mit William Baldwin und, sofern man das Kino beim Abspann nicht fluchtartig verlässt, Jason Bateman als TV-Ermittler.

Mein Fazit

Größtenteils hervorragend gelungene Liebeskomödie mit sympathischen Charakteren und Darstellern, der lediglich die teils etwas flachen Witze und der etwas zu weinerlich agierende Jason Segel im Weg stehen.

Meine Wertung: 8/10

Im Kino gesehen: Get Smart

get_smart_poster Maxwell Smart. Die Älteren unter euch werden sich sicherlich noch gut an diesen Namen, die Glocke des Schweigens und das legendäre Schuhtelefon erinnern. Herrlich abgedreht und respektlos kam die Miniserie in den 60ern daher und zog sogar zwei Filme („Die nackte Bombe“) nach sich. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Serie ein Remake erfahren durfte.

Worum geht’s

Maxwell Smart (Steve Carell) arbeitet als Analytiker bei der Geheimdienstorganisation CONTROL, wäre allerdings viel lieber Außendienstagent wie der von allen bewunderte Agent 23 (Dwayne Johnson). Als die Verbrecherorganisation KAOS die CONTROL-Zentrale überfällt und die Identitäten aller Agenten in die Finger bekommt, ist Smarts großer Tag gekommen. Gemeinsam mit seiner Kollegin Agent 99 (Anne Hathaway), die gerade eine Gesichtsoperation hat durchführen lassen, wird er von seinem Chef (Alan Arkin) beauftragt, die Pläne von KAOS aufzudecken …

Meine Meinung

Auch wenn der gestrige Kinobesuch von Warners diskussionswürdigem Umgang mit den Kinokunden überschattet wurde, der Film weiß durchaus zu gefallen. Allerdings nur, wenn man dem guten alten Slapstick etwas abgewinnen kann und keinen allzu intellektuellen Humor erwartet. Denn auch wenn es durchaus den einen oder anderen unterschwelligen Witz gibt, der Fokus liegt eindeutig auf simplem „Feel-Good-Humor“. Zum Glück driftet der Film dennoch nur in ganz seltenen Szenen in richtigen Klamauk ab und bewahrt sich jederzeit den letzten Funken Anstand und Würde. Eine Gratwanderung, vor der ich meinen imaginären Hut ziehe.

get_smart_szene1 Dass „Get Smart“ so gut funktioniert, verdankt der Film zu einem großen Teil seinem Hauptdarsteller Steve Carell, der es perfekt schafft, Maxwell Smart so zu verkörpern, wie wir ihn lieben: Einerseits vollkommen trottelig, andererseits aber auch unglaublich fähig. Doch nicht nur Carell, auch die restlichen Darsteller überzeugen: Anne Hathaway ist schnuckelig wie immer und zeigt während einer Einbruchsequenz einen denkwürdigen Körpereinsatz, Alan Arkin beweist, dass auch die ältere Generation noch schlagkräftig mitwirken kann und Dwayne Johnson spielt gekonnt mit seinem Image als unwiderstehlicher Frauenschwarm. Hinzu gesellen sich noch Terence Stamp als Bösewicht Siegfried, James Caan als debiler Präsident (dessen Vorbild mehr als offensichtlich ist) und Bill Murray in einem Mini-Auftritt als vereinsamter Agent 13. Die Besetzung lässt kaum Wünsche offen, zumal man den Beteiligten jederzeit den Spaß am Dreh anmerkt.

get_smart_szene2 Doch wo Licht ist, da ist meist auch Schatten. In diesem Fall ist dies das letzte Viertel, in dem der Film spürbar an Fahrt verliert, Maxwell Smart immer häufiger fähig statt trottelig agiert und die Komik der Action weichen muss. Diese ist zwar durchaus professionell inszeniert, konnte mich aber leider nicht so recht fesseln, so dass ich während des Finales mehrmals auf meine nicht vorhandene, da zu Hause vergessene Uhr schaute. Langweilig wird der Film zwar nicht, aber die hohe Qualität vom Anfang kann er leider auch nicht halten.

Mein Fazit

Gelungenes Remake, das die wichtigsten Merkmale der Serie aufgreift (ja, auch das Schuhtelefon und die Glocke bzw. der Kegel des Schweigens kommen wieder zum Einsatz) und mit gut getimtem Slapstick sowie mit gut aufgelegten Darstellern punkten kann. Auch wenn der Film zum Ende hin spürbar abbaut, sehen lassen kann er sich auf jeden Fall.

Meine Wertung: 7/10

Der kleine Unterschied im Kino: Sex And The City

sexandthecity_poster Vor kurzem fand im Kieler CinemaxX eine Lady’s Night für „Sex And The City“ statt. Und was sich dort abspielte, war durchaus faszinierend: Ein Foyer voller Frauen, aufgestylt, als würden sie bei Dieter Bohlen oder Olli Kahn vorsprechen wollen. Die Luft schwanger von Parfüm und anderen Düften, die weder ort- noch erklärbar waren. Und ein Lärmpegel, den selbst ein bekannter österreichischer Hobbymaler nicht hätte brechen können. Seit diesem Erlebnis habe ich von meinem einstigen Traum, eines Tages der letzte Mann auf Erden unter zahlreichen Frauen zu sein, deutlichen Abstand genommen …

Worum geht’s (in absoluter Kurzfassung)

Carrie (Sarah Jessica Parker) ist noch immer glücklich mit ihrem Mr. Big (Chris Noth) liiert. Als die beiden eine neue Wohnung beziehen möchten, kommt auch das Thema „Zukunft“ zur Sprache und so beschließen die beiden, endlich zu heiraten. Eine unbedachte Äußerung der von ihrem Mann frisch betrogenen Miranda (Cynthia Nixon) sorgt dafür, dass Mr. Big kalte Füße bekommt. Und so nimmt das Unheil seinen Lauf …

Meine Meinung

Obwohl ich nichts gegen typische „Frauenserien“ habe, ich bin bekennender „Grey’s Anatomy“-Gucker, ist das Phänomen „Sex And The City“ irgendwie an mir vorbeigegangen. Also war der gestrige Kinobesuch mein erster Ausflug in die Welt von Carrie, Samantha, Charlotte und Miranda. Und er wird wohl auch mein einziger bleiben.

sexandthecity_1 Angeblich sollen Männer durch „Sex And The City“ lernen können, wie die Frau von heute tickt, doch schon Sarah Jessica Parkers erster Anblick löste bei mir erhebliche Zweifel aus: Möchte die moderne Frau wirklich eine Blume auf der Schulter tragen, so groß, dass ein ganzer Bienenschwarm darin eine Orgie feiern könnte? In den folgenden 140 Minuten gesellten sich noch weitere Fragen hinzu: Ist es erstrebenswert, sein Geld für geliehene Designer-Handtaschen auszugeben? Müssen Frauen in den Vierzigern zu jeder Gelegenheit kreischen wie eine 14-Jährige beim Besuch eines Tokio-Hotel-Konzerts? Und stellt ein begehbarer Kleiderschrank wirklich den Himmel auf Erden dar?

Neben der Aussage, dass Frauen anscheinend nichts weiter sein wollen als freiwillige Marketing-Opfer, war ich besonders von dem Humor des Films fasziniert – zumal ja bekannt ist, dass Frauen diesbezüglich wesentlich anspruchsvoller sind als wir Männer. So ist der beste Witz dann auch eindeutig Carries Kommentar zum von Steve Jobs hoch gelobten und laut Werbung außerordentlich intuitiven iPhone: „Keine Ahnung wie das funktioniert.“ Ein wirklich schöner Seitenhieb. Lachen musste an dieser Stelle nur ich. Dafür wurde laut gegrölt, als Charlotte sich in die Hosen machte. Groß. Während ich mich in dieser Szene wie gewohnt zusammenriss, jahrelang wiederkehrende Vorwürfe nach dem Motto „Ihr Männer lacht doch auch nur über den primitivsten Scheiß!“ zeigen halt doch irgendwann ihre Wirkung, kringelten sich die Frauen in ihren Sitzen. Und da war er wieder, dieser kleine Unterschied. Hätte ich eine der anwesenden Frauen auf diese Szene angesprochen und sie gefragt, wieso diese jetzt lustig sei, eine vergleichbare Szene in „Scary Movie 37“ aber nicht, ich wette, sie hätte mit „Das ist etwas völlig anderes!“ geantwortet.

sexandthecity_2 Wo wir gerade bei Unterschieden sind: Während wir Männer uns mit einer angezogenen!!! Megan Fox zufrieden geben, die sich über eine geöffnete Motorhaube beugt (und selbst dafür noch Schelte bekommen), wird bei „Sex And The City“ aus den Vollen geschöpft und ein nackter Adonis in Zeitlupe beim Duschen gezeigt. Selbstverständlich inklusive eines Blickes auf das Körperteil der weiblichen Begierde. Wer glaubt, dass wir Männer bei einer in Zeitlupe nackt duschenden Megan Fox ebenso seufzen und stöhnen dürften wie das weibliche Publikum in der besagten Szene, der möge jetzt sprechen. Oder für immer schweigen.

Was bleibt, ist die Gewissheit, dass Frauen im Grunde nicht minder primitiv sind als wir Männer: Gebt ihnen 2 1/2 Stunden auf Zelluloid gebannte Klischees (bei Frust wird wahlweise eingekauft, gegessen oder die Frisur geändert) und sie sind ebenso glücklich wie wir beim Betrachten des nächsten Actionstreifens. Der kleine Unterschied: Wir müssen uns dafür rechtfertigen. Sie sich nicht.

Mein Fazit

Durchschnittliche Romantikkomödie, die ihre TV-Herkunft entweder nicht verbergen kann oder nicht verbergen möchte,  mit sich wiederholenden Witzen nervt (ein rammelnder Hund ist schon beim zweiten Mal nicht mehr lustig) und nur in den ruhigen und emotionalen Szenen zu überzeugen weiß.  Im Endeffekt also nichts, was auf die große Leinwand gehört. Für Fans allerdings vermutlich ebenso eine Offenbarung wie für mich der erste (und hoffentlich auch nächste) Akte-X-Kinofilm …

Meine Wertung: 5/10 (Frauen dürfen an die 5 gerne noch eine Gucci-0 dran hängen)

Vielleicht, vielleicht auch nicht

Als Mann hat man(n) es nicht immer leicht: Um unseren Ruf nicht zu zerstören, müssen wir Fußball mögen, Frauen als Objekte betrachten und dürfen uns keinesfalls kitschige Liebesfilme anschauen. Jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit. Zumindest für das letzte Problem gibt es mit "Vielleicht, vielleicht auch nicht" endlich eine Lösung: Den Frauenfilm für Männer.

Worum geht’s

Will Hayes (Ryan Reynolds) steht unmittelbar vor seiner Scheidung, als seine 11-jährige Tochter Maya (Abigail Breslin) in den Genuss des Sexualkundeunterrichts kommt. Getrieben von der Frage, ob sie gewollt oder ein Unfall war, möchte Maya von ihrem Vater wissen, wie er und ihre Mutter sich kennen und lieben gelernt haben. Widerwillig gibt Will den Drängen seiner Tochter nach, erzählt ihr jedoch nicht nur von ihrer Mutter, sondern zusätzlich von den beiden anderen Frauen aus seinem Leben. Am Ende soll Maya erraten, welche davon ihre Mutter ist: Die süße Jugendliebe Emily (Elizabeth Banks), der toughe Workaholic Summer (Rachel Weisz) oder der zynische Kumpeltyp April (Isla Fisher) …

Meine Meinung

Wie ich oben bereits schrieb, ist "Vielleicht, vielleicht auch nicht" eigentlich ein typischer Frauenfilm – wäre da nicht die männliche Identifikationsfigur. So ist das Schema dann auch reichlich bekannt: Hauptfigur trifft den Richtigen die Richtige, merkt dies jedoch nicht und muss reichlich Umwege in Kauf nehmen, um den Liebsten die Liebste am Ende in den Armen halten zu dürfen. Aufgelockert wird das Geschehen dadurch, dass der Zuschauer bis zum Schluss rätseln muss, für welche der drei Damen sich Will letztendlich entschieden hat. Zumindest mich hat des Rätsels Lösung dann auch tatsächlich (positiv) überrascht, da das Ende weniger kitschig ausfällt und näher an der Realität dran ist, als ich erwartet hätte.

Was ich "Vielleicht, vielleicht auch nicht" hoch anrechne, ist der Umgang mit seinen Figuren: Keiner der Charaktere ist überzeichnet, jeder hat seine Stärken und Schwächen und bleibt dabei stets menschlich. So dürften sich wohl viele Männer in Will Hayes wiederfinden, an bestimmten Stellen mit dem Kopf schütteln, wohl wissend, dass sie selbst nicht anders handeln würden. Männer halt. Ähnlich dürfte es den meisten Frauen ergehen: Auch sie dürften über Will und uns den Kopf schütteln.

Ryan Reynolds spielt seine Rolle gewohnt sympathisch und versteht es, die verschiedenen Lebensabschnitte und Gefühlszustände seiner Figur glaubhaft darzustellen. Abigail Breslins Charakter wirkt zuweilen etwas altklug, bleibt aber dennoch zu jeder Zeit liebenswert. Elizabeth Banks ist süß wie immer, während Rachel Weisz lediglich souverän agiert und ruhig ein wenig mehr Screentime hätte bekommen dürfen. Und Isla Fisher … nun, sagen wir einfach, wäre die Figur der April Realität, ich wüsste, für wen ich mich entscheiden würde …

Mein Fazit

Sympathischer Liebesfilm, den Mann sich ohne schlechtes Gewissen anschauen darf, ohne Angst davor haben zu müssen, sein Gesicht zu verlieren. Der optimale Film für das erste Date. Oder für das zweite. Oder auch dritte. Eigentlich für jedes Date.

Moritz Bleibtreu im Kampf gegen den TV-Wahnsinn: Free Rainer

Der Alltag bietet heutzutage nicht mehr viele Herausforderungen. Das Alphamännchen erkämpft sich seinen Platz über das modernere Handy und Raubtieren begegnet man(n) höchstens in blondierter Form. Eine der wenigen noch existierenden Herausforderungen ist das Fernsehen. Wer es schafft, sich ohne zu verblöden das aus Call-In-Shows, Richtersendungen und sonstigem Trash-TV bestehende Programm über mehrere Tage anzuschauen, dem gebührt Respekt. „Free Rainer“ verrät, wie es dazu kommt, dass das Fernsehen ist, was es ist.

Worum geht’s

Eine Frau, drei Kandidaten, ein Spermatest. Der Mann, der das beste Sperma bietet, gewinnt eine Reise mit der jungen Frau – Zeugungsakt inbegriffen. Willkommen bei „Deutschland sucht das Superbaby“. Kreativer Kopf hinter dem Konzept: Der arrogante TV-Produzent Rainer (Moritz Bleibtreu). Ständig unter dem Einfluss von Koks und Alkohol stehend, liefert Rainer seinem Sender die besten Quoten – bis er von der jungen Pegah (Elsa Sophie Gambard), deren Großvater sich aufgrund einer von Rainers Sendungen das Leben genommen hat, beinahe getötet wird. Gemeinsam beschließen Pegah und der ausgebrannte Rainer, dem TV-Wahnsinn entgegen zu wirken und das System hinter den TV-Quoten zu manipulieren, um so ein besseres TV-Programm zu erzeugen…

Meine Meinung

Kennt ihr jemanden, der eine Quotenbox bei sich stehen hat? Nein? Ich auch nicht. Verwunderlich ist das nicht, immerhin gibt es davon in Deutschland nur 5.500 Stück. Diese 5.500 Quotenboxen messen das Sehverhalten von ca. 13.000 Menschen. Und diese 13.000 Menschen entscheiden anhand von Hochrechnungen, was 80 Millionen Deutsche täglich zu sehen bekommen. Klingt abstrus? Ist aber so.

Genau dieses System kritisiert, wenn auch nicht ohne Fehler, Regisseur Hans Weingartner („Die fetten Jahre sind vorbei“) in seinem aktuellen Kinofilm. Und das mit Hilfe einer durchaus interessanten Geschichte. Doch nicht nur das TV-System, auch wir Zuschauer bekommen unser Fett weg. Die TV-Macher kritisiert Weingartner dafür, dass sie nur noch auf die Quoten achten und dafür auf Originalität und Vielfalt verzichten. Ganz zu schweigen von dem in Vergessenheit geratenen Informationsauftrag, den die Medien eigentlich erfüllen sollten. Wir hingegen müssen uns die Frage gefallen lassen, wie wir es soweit haben kommen lassen, dass das TV-Programm größtenteils aus einheitlichem Müll besteht. Wissen wir wirklich nichts Besseres mit unserer Zeit anzufangen, so dass wir es vorziehen, selbst den größten Mist zu schauen, statt den Fernseher einfach auszuschalten?

Auch wenn „Free Rainer“ wichtig und richtig ist, so hätte Weingartner dennoch auf die schablonenhafte Charakterzeichnung der Figuren und den doch arg erhobenen Zeigefinger verzichten können. Nötig hätte der Film das nicht gehabt. Auch ohne Moralkeule und mit weniger überzeichneten Figuren hätte „Free Rainer“ seine Wirkung nicht verfehlt. Hinzu kommt, dass der Film mit einer Laufzeit von 138 Minuten die eine oder andere Länge mit sich bringt, was sicherlich zu vermeiden gewesen wäre.

Moritz Bleibtreus Leistung extra zu erwähnen, erspare ich mir an dieser Stelle. Der Mann war schon immer ein Grund, ins Kino zu gehen. Stattdessen spreche ich lieber ein besonderes Lob für Elsa Sophie Gambard aus, die in „Free Rainer“ ihr Leinwanddebüt gibt und eine wirklich tolle Leistung abliefert. Bleibt zu hoffen, dass „Free Rainer“ nicht ihr erster und letzter Film sein wird.

Mein Fazit

Mehr Drama als Komödie, ist „Free Rainer“ eine zwar überzeichnete, aber dennoch erschreckend realistische Medien- und Gesellschaftskritik, die interessante Informationen zum TV-Wahnsinn und dem dahinter stehenden System liefert. Leider können weder das wichtige Thema noch die überzeugenden Darsteller verbergen, dass der Film ca. eine halbe Stunde zu lang geraten ist und der moralische Zeigefinger zu hoch erhoben wird.

Meine Wertung: 7/10

Zum Träumen schön: Der Sternwanderer

Das Jahr neigt sich langsam aber unaufhaltsam dem Ende entgegen. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen und so manch eine(r) hat bereits das eine oder andere Weihnachtsgeschenk vorbereitet. Damit wird es höchste Zeit, auch im Kino langsam umzuschwenken. Weg von den Action-Blockbustern und hin zu den besinnlicheren Filmen. Ja, die Zeit der Märchen und Weihnachtsfilme rückt näher – und findet in „Der Sternwanderer“ einen perfekten Vorboten.

Worum geht’s

Ein kleines Dorf in England: Der junge Tristan (Charlie Cox) ist unsterblich in die ihm unerreichbare Victoria (Sienna Miller) verliebt. Um ihr seine Liebe zu beweisen, verspricht Tristan Victoria, ihr einen abgestürzten Stern zu schenken, der kurz zuvor im benachbarten Stormhold auf die Erde gestürzt ist. Zu Tristans Überraschung handelt es sich bei dem Stern um die junge Yvaine (Claire Danes), die alles andere als erfreut darüber ist, einem Menschen als Geschenk für seine Angebetete zu dienen. Doch nicht nur Tristan hat Interesse an dem Stern: Die Söhne des verstorbenen Königs benötigen Yvaines Amulett, um die Thronfolge übernehmen zu können. Und die Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer) und ihre Schwestern ihr Herz, um dadurch ewiges Leben und immer währende Schönheit zu erlangen…

Meine Meinung

Es kommt selten vor, dass ich während eines Films nicht aufhören kann zu lächeln. Bei „Der Sternwanderer“ war es jedoch genau so. Zu sympathisch, zu unterhaltsam, ja, zu schön ist dieser Film, als dass ich mich vor der guten Laune hätte verschließen können – und wollen. Auf einen seichten Fantasyfilm hatte ich mich eingestellt, weit mehr habe ich bekommen.

„Der Sternwanderer“ bietet alles, was für einen gelungenen Märchen-Kinoabend benötigt wird. Sympathische wie skurrile Charaktere, eine romantische Geschichte über einen jungen Mann, der zum Helden wird, sowie einen Hauch von Abenteuer und Action. Befürchtungen, dass bei solch einer Mischung eine auf Zelluloid gebannte Kitsch-Postkarte entstanden ist, dürfen beruhigt daheim gelassen werden. Zahlreiche makabere und selbstironische Einfälle sorgen dafür, dass selbst der kitschigste Moment mit einem Grinsen quittiert wird und die Märchenwelt ihren Reiz behält.

A pro pos Reize: Dass Claire Danes zarte Geschöpfe spielen und den Beschützerinstinkt im Mann wecken kann, weiß ich bereits seit „Der Regenmacher“. Und auch hier kann man(n) nicht anders, als sich in ihre Figur zu verlieben. Hauptdarsteller Charlie Cox wirkt daneben etwas blass, meistert seine Rolle jedoch souverän genug, um sich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Ein großes Lob gebührt den gut aufgelegten Nebendarstellern: Michelle Pfeiffer als böse Hexe, Robert De Niro als Luftpirat mit dunklem Geheimnis, Peter O’Toole als „liebender“ König, Rupert Everett als möglicher Thronfolger, Sienna Miller als eingebildete Herzdame, das Aufgebot an bekannten Namen kann sich wahrlich sehen lassen.

Mein Fazit

„Der Sternwanderer“ ist ein wunderschönes Märchen, das Romantik, Humor und Abenteuer perfekt miteinander vereint und sich selbst dabei nie zu ernst nimmt. Die Schauspieler hatten sichtlich Freude an ihrer Arbeit und befinden sich in bester Spiellaune, allen voran Michelle Pfeiffer und Robert De Niro. Ein Film für jeden, der mal wieder ein wenig träumen möchte.

Meine Wertung: 9/10

Kurz und knapp: Pornorama oder die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts

Wer auch immer sich diesen Titel hat einfallen lassen: Respekt!

Kurz zusammengefasst

Junger Beinahe-Polizist möchte in den 70ern einen Sexfilm drehen, um seinen älteren Bruder aus einer finanziellen Notlage zu befreien. Probleme bereiten ihm seine unerfahrene Crew (schon das zweite grandiose Wortspiel heute) und eine Hauptdarstellerin, die nur italienisch spricht und sich nicht ausziehen möchte…

Meine Meinung in aller Kürze

Unterhaltsam. Sehr unterhaltsam. Sympathische Charaktere, unverbrauchte Darsteller und eine witzige Story garantieren einen unterhaltsamen Kinobesuch. Hinzu gesellt sich eine kleine Liebesgeschichte, die dafür sorgt, dass auch Romantiker zufrieden gestellt werden.

Bedauerlich ist, dass „Pornorama“ nicht alle Möglichkeiten ausschöpft: Aus den 70ern im Allgemeinen und den Aufklärungsfilmen im Speziellen hätte man sicherlich noch weit mehr rausholen können. Doch vielleicht hätte der Film dann auch überfrachtet gewirkt, wer weiß.

So oder so habe ich mich gut unterhalten gefühlt – und dank der Ausschnitte aus den Aufklärungsfilmen sogar das Eine oder Andere gelernt! 😉

Meine Wertung: 7/10

Kurz und knapp: Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme

Kurz zusammengefasst

Sympathisches Moppelchen Larry (Kevin James) heiratet seinen besten Freund Chuck (Adam Sandler) um seine Pensionsansprüche nicht zu verlieren. Die Stadt wittert Betrug und setzt den durchgeknallten Prüfer Fitzer (Steve Buscemi) auf die beiden an. Hilfe suchen Chuck und Larry ausgerechnet bei der attraktiven Anwältin Alex (Jessica Biel), in die sich Frauenheld Chuck schon bald verguckt…

Meine Meinung in aller Kürze

Ein sympathisches Schwulenpärchen wider Willen, absurde Situationen, tolle Nebendarsteller (Ving Rhames spielt zum Niederknien) und eine Jessica Biel, die so attraktiv ist wie nie zuvor – mehr braucht es nicht für einen spaßigen Abend. Auch wenn einige Gags nicht zünden, sich der Humor manchmal unterhalb der Schmerzgrenze befindet und man aus dem Thema sicherlich noch viel mehr hätte machen können, weiß der Film größtenteils sehr gut zu unterhalten. Feingeister sollten „Chuck und Larry“ jedoch lieber fern bleiben: Auch wenn ab und zu durchaus Kritik an der Bürokratie und der Intoleranz gegenüber Homosexuellen durchsickert, liegt das Hauptaugenmerk jederzeit auf dem Klamauk.

Einen Extrapunkt gibt es für Jessica Biels Hintern, der alleine das Eintrittsgeld wert war… 😉

Wertung: 7/10

Im Kino: Superbad

CSK* 16 gem. EÖSchG**
Die folgende Review ist für Personen über 16 Jahren nicht geeignet.

Nach dem technischen Desaster der letzten Tage, das bestätigt hat, dass regelmäßige Backups eine feine Sache sind, gilt es nun, sich wieder dem Ernst des Lebens zu widmen. Und was spiegelt den Ernst des Lebens besser wider, als ein Film, der vom Ficken (=> von der körperlichen Liebe zwischen Mann und Frau) handelt.

Worum geht’s

Die drei Außenseiter Evan (herrlich sensibel: Michael Cera), Seth (herrlich obszön: Jonah Hill) und Fogell (herrlich freakig: Christopher Mintz-Plasse) stehen kurz vor ihrem Schulabschluss. Und davor, die Schule als männliche Jungfrauen zu verlassen. Als Seth von seiner heimlichen Flamme Jules (Emma Stone) zu deren Party eingeladen wird, wittern die drei ihre große Chance: Party + Alkohol = Sex! Doch der Weg zum Alkohol, zur Party und zum Sex ist mit zahlreichen Hindernissen wie einem Überfall, der Polizei und einer menstruierenden Schlampe (=> Dame mit Frauenproblemen) gepflastert…

Meine Meinung

Habt ihr auch schon mal einen Film gesehen, für den man sich ob seines Niveaus eigentlich in Grund und Boden schämen müsste, den man aber dennoch irgendwie mag? Sicher habt ihr das. Aber habt ihr auch schon mal einen Film gesehen, für den man sich ob seines Niveaus eigentlich in Grund und Boden schämen müsste, der aber mit so viel Charme und Herz erzählt wird, dass man all die Obszönitäten, schlüpfrigen Peinlichkeiten und derben Dialoge einfach nur noch liebenswert findet? „Superbad“ ist solch ein Film.

Bereits die ersten Minuten machen deutlich, aus welcher Richtung der Wind weht. Hier wird nicht um den heißen Brei herumgeredet, die Dinge werden beim Namen genannt. Es geht um Titten (=> Brüste), Muschis (=> Vaginas), Schwänze (=> Penisse) und natürlich ums Ficken (=> den Beischlaf ausüben). Wer sich jetzt schockiert über meine Ausdrucksweise beschweren möchte: Ich zitiere lediglich den O-Ton des Films. Tut mir leid. Dass solch eine gnadenlos-direkte Ausdrucksweise für zahlreiche Lacher sorgt, ist keine Selbstverständlichkeit. Zu leicht hätte der Film in einem peinlichen (Verbal)Erguss enden können. Doch die Macher verstehen ihr Handwerk: Ja, die Dialoge sind obszön. Aber sie sind auch geschliffen und treffsicher.

Ebenso treffsicher wie die Dialoge ist auch der restliche Humor des Films. Egal ob es die Bekanntschaft mit zwei durchgeknallten Polizisten oder der unappetitliche Kontakt mit Menstruationsblut ist, es gibt viel zu lachen. Leider schleicht sich mit Beginn des zweiten Drittels die eine oder andere Länge in „Superbad“ ein. Doch wie heißt es so schön: Nobody is perfect.

Wer nun dazu neigt, den Film auf seine Obszönitäten und die Situationskomik zu beschränken, tut ihm Unrecht. Wie auch „Beim ersten Mal“ erhält der Film seine Klasse durch die leisen Zwischentöne. Durch die Unsicherheit der Protagonisten. Durch das Verständnis für die Probleme Jugendlicher. Und durch ein Ende, das zeigt, dass Werte wie Freundschaft und Respekt auch (oder gerade) in der heutigen Zeit noch gelebt werden sollten.

Mein Fazit

„Superbad“ ist eine ungewohnt obszöne Teenie-Komödie, die mit geschliffenen Dialogen, gelungener Situationskomik, tollen Hauptdarstellern und vorallem viel Charme und Herz punkten kann. Ein Film für alle, die krampfhaft auf ihren ersten Fick (=> ihr erstes Mal) hinarbeiten oder jemals darauf hinarbeiten mussten.

Meine Wertung: 9/10

* CineKies Selbstkontrolle
** Gesetz zum Schutze der Erwachsenen in der Öffentlichkeit

=> Übersetzung für Spießer anständige Menschen

Planet Terror

Ihr mögt „From Dusk Till Dawn“? Ihr mögt „Braindead – Der Zombie-Rasenmähermann“? Gut, dann dürft ihr beruhigt weiterlesen. Allen anderen empfehle ich, diese Review zu überspringen. Glaubt mir: „Planet Terror“ ist nichts für euch.

Worum geht’s

Stripperin Cherry Darling (heiß: Rose McGowan) möchte ihren Beruf an den Nagel hängen. Abschleppwagenfahrer El Wray (cool: Freddy Rodríguez) möchte seine Ex zurückerobern. Ärztin Dr. Dakota Block (ebenfalls heiß: Marley Shelton) möchte ihren Mann verlassen. Arzt Dr. William Block (auf psychopathische Art cool: Josh Brolin) möchte seine Frau töten. Kneipenbesitzer J.T. Hague (alt geworden: Jeff Fahey) möchte die besten Barbecues in Texas anbieten. Sheriff Hague (viel zu selten im Kino: Michael Biehn) möchte seinem Bruder das Rezept für dessen Barbecues entlocken. Jede Menge Pläne, die vorerst alle zurückstecken müssen, da zombieähnliche Mutationen über die Stadt herfallen und die Bewohnen dezimieren. Als nur nur noch eine kleine Gruppe Überlebender übrig ist, holt diese zum Gegenschlag aus und fällt dabei dem mysteriösen Leutnant Muldoon (Bruce Willis) und dessen Männern in die Hände…

Meine Meinung

Herrlich. Was für ein herrlich sinnloser Spaß. Das war so ziemlich der einzige Gedanke, den ich beim Verlassen des Kinos in mir trug. Blicke ich auf das bisherige Kinojahr zurück, übertreibe ich nicht, wenn ich sage, bislang von keinem Film so gut unterhalten worden zu sein wie von „Planet Terror“.

Ursprünglich als Double Feature mit „Death Proof – Todsicher“ geplant, ist auch „Planet Terror“ eine Verbeugung vor dem Grindhouse-Kino der 60er- und 70er-Jahre. Wirken die absichtlich platzierten Bild- und Tonfehler bei Quentin Tarantinos Werk noch ein wenig aufgesetzt, fügen sie sich bei „Planet Terror“ perfekt ins Gesamtergebnis ein. Mehr noch: Sie unterstützen die Atmosphäre erheblich, indem sie z.B. die Wirkung der nahenden Bedrohung durch unscharfe Bilder oder Bildabbrüche verstärken.

Die Gewalt in „Planet Terror“ ist wahrlich nichts für Zartbesaitete. Schleimige Pusteln platzen fröhlich vor sich hin, das Blut spritzt fontänenartig über die Leinwand, Menschen werden in zwei, drei oder auch vier Teile zerrissen und Köpfe zu Brei geschossen. Klingt eklig? Kling brutal? Ist es auch. Allerdings wird die Gewalt bei „Planet Terror“ so überzogen zelebriert, dass ich eher applaudieren als mich wegdrehen wollte. Wer mich jetzt für einen kranken Psychopathen hält, dem sei gesagt: Mir doch egal! 😉

Ein großes Lob gebührt der musikalischen Untermalung, die das Geschehen auf der Leinwand optimal unterstützt. Da die Macher des Films sich im Abspann bei ihm bedanken, dürfte es kein Zufall sein, dass viele Stücke denen von John Carpenter ähneln.

Bevor ich gar kein Ende finde, komme ich zu meinem letzten Lob und damit zu den Darstellern. Während Freddy Rodríguez die Coolness in Person darstellt, spielt Josh Brolin so dermaßen schleimig-psychopathisch, dass es eine Wonne ist. Rose McGowan und Marley Shelton sehen nicht nur heiß aus, sondern können auch wunderbar austeilen. Und auch die Nebenrollen sind mit Michael Biehn, Jeff Fahey, Bruce Willis, Quentin Tarantino und Tom Savini grandios besetzt. Heimlicher Star ist für mich jedoch erneut Michael Parks als Earl McGraw, dessen Papst-Spruch ich am ehesten mit „Treffer – Versenkt“ bezeichnen würde.

Mein Fazit

Ein Fest für humorvolle Splatterfans und alle, die es werden wollen. „Planet Terror“ ist herrlich schräg, überdreht und blutig sowie mit zahlreichen Anspielungen versehen, die man beim ersten Anschauen gar nicht alle erfassen kann. Heiße Frauen, coole Typen, reichlich Witz und Gore – Splatterherz, was willst du mehr.

Meine Wertung: 10/10

Kategorien

Archiv

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner