Kurzreview: Der Ja-Sager

der_ja-sager_plakat Worum geht’s

Seit seine Ex-Frau ihn verlassen hat, igelt Carl Allen (Jim Carrey) sich in seiner Wohnung ein und lässt das Leben an sich vorbeiziehen. Um nicht auch noch seinen besten Freund Peter (Bradley Cooper) zu vergraulen, nimmt Carl an einem Seminar teil, das ihn zurück ins Leben führen soll. Ab sofort muss er zu jeder sich ihm bietenden Gelegenheit „Ja“ sagen, was ihm die chaotischsten Situationen beschert …

Meine Meinung

Zu sagen, dass diese Komödie nicht originell ist, wäre noch geschmeichelt. Aber das macht nichts, denn dank teils absurd-witziger Ideen und gut aufgelegter Darsteller wird „Der Ja-Sager“ trotz der von Anfang bis Ende vorhersehbaren Geschichte nie langweilig. Während Jim Carrey wie in besten „Der Dummschwätzer“-Zeiten über die Leinwand blödelt, überzeugt vor allem Zooey Deschanel als schrullige und absolut liebenswerte Love Interest. Sehr schön, dass die Chemie zwischen ihr und Carrey nicht nur in den lustigen, sondern auch in den ruhigen Momenten stimmt.

Mein Fazit

Nette Komödie für zwischendurch nach allzu bekanntem Muster, die mit zwei sympathischen Hauptdarstellern punkten kann. Kein Hit, aber genau das Richtige für einen anspruchslos-unterhaltsamen Filmabend.

Meine Wertung: 6/10

Im Kino gesehen: Er steht einfach nicht auf dich!

er_steht_einfach_nicht_auf_dich_plakat Eine Frau. Ein Mann. Ein Date. Es könnte alles so einfach sein. Dass es das nicht ist, beweist der hohe Anteil an Singles in unserer Gesellschaft. Gefühle wollen rechtzeitig erkannt, Zeichen korrekt gedeutet und Entscheidungen im richtigen Moment getroffen werden. Das menschliche Fehlverhalten lauert überall und jederzeit auf seinen großen Auftritt. Sowohl inner- als auch außerhalb einer Beziehung. Willkommen in der Welt von “Er steht einfach nicht auf dich!”.

Worum geht’s

Gigi (Ginnifer Goodwin) ist ständig auf der Suche nach ihrem Traummann. Aktuell schwärmt sie für den Makler Conor (Kevin Connolly), doch dieser ist bereits in seine beste Freundin Anna (Scarlett Johansson) verliebt. Diese hat sich allerdings gerade Hals über Kopf in ihre charmante Supermarkt-Bekanntschaft Ben (Bradley Cooper) verguckt. Zu blöd, dass dieser unglücklich mit seiner Jugendliebe Janine (Jennifer Connelly) verheiratet ist. Zum Glück steht Neil (Ben Affleck) seinem Freund Ben in dessen Gefühlschaos zu Seite. Und das, obwohl Neil gerade eigene Sorgen hat: Langzeitfreundin Beth (Jennifer Aniston) hat sich von ihm getrennt, weil er partout nicht heiraten möchte. Derweil verzweifelt Annas Freundin Mary (Drew Barrymore) an den modernen Kommunikationswegen, die für sie nichts weiter sind, als unterschiedliche Möglichkeiten, einen Korb zu bekommen. Und dann ist da noch Conors Freund Alex (Justin Long), der selbst zwar keine Gefühle zulässt, die Zeichen anderer Menschen jedoch perfekt zu deuten weiß und Gigi nach ihrer Conor-Pleite mit Rat und Tat zur Seite steht …

er_steht_einfach_nicht_auf_dich_szene_1 Meine Meinung

Wie ihr anhand der obigen Zusammenfassung erkennen könnt, erzählt “Er steht einfach nicht auf dich!” die Geschichten verschiedener Charaktere, die mal mehr, mal weniger miteinander in Verbindung stehen. Mit diesen Geschichten deckt der Film so ziemlich jedes Beziehungsproblem ab, das der moderne Alltag zu bieten hat: Es gibt die stets optimistische Single-Frau, die sich trotz zahlreicher Rückschläge ihre Hoffnung bewahrt. Den guten Freund, der in seine beste Freundin verliebt ist. Die junge Romantikerin, die einen verheirateten Mann liebt. Den verheirateten Mann, der sich nicht zwischen seiner Frau und seiner Geliebten entscheiden kann. Die sich selbst etwas vormachende Ehefrau, die das Ende ihrer Beziehung nicht wahrhaben möchte. Das eigentlich glückliche Paar, das an den gesellschaftlichen Erwartungen zerbricht. Die junge Frau, die mit den modernen Flirtritualen überfordert ist. Und den jungen Mann, der vor lauter Frauen seine große Liebe zu übersehen droht.

Eine Menge Stoff für einen einzigen Film. Und so verwundert es auch nicht, dass die Qualität des Gezeigten stark variiert. Während mir einige Figuren im Lauf des Films richtig ans Herz wuchsen, blieben andere erschreckend blass und eindimensional. Nicht etwa, weil die schauspielerische Leistung fehlt oder die jeweilige Geschichte nicht über genügend Potenzial verfügt, sondern weil den Figuren nicht genug Zeit auf der Leinwand vergönnt ist, um die Charaktere und damit auch den jeweiligen Handlungsstrang mit Leben zu füllen.

er_steht_einfach_nicht_auf_dich_szene_2 Die einzelnen Episoden erzählen erwartungsgemäß keine neuen Geschichten, können dank der äußerst namhaften Darsteller aber dennoch gut unterhalten. Mal komisch und mal traurig, versetzen sie den Zuschauer gleichfalls in optimistische wie in nachdenkliche Stimmung. Und sie alle tragen dieselbe Botschaft in sich: Hör in Beziehungsfragen nicht auf deine Familie, hör nicht auf deine Freunde, hör nicht auf die Gesellschaft – hör nur auf dein Herz. Denn es gibt keine Regeln, kein Patentrezept zum Glücklich sein. Bedauerlich, dass der Film diese Aussage durch ein unnötig kitschiges Ende ad absurdum führt.

Mein Fazit

Solide Beziehungskomödie mit sympathischen Darstellern, die in ihren besten Momenten gleichermaßen das Herz anspricht wie zum Nachdenken anregt und in ihren schlechtesten Momenten immerhin noch passabel, wenn auch nicht originell unterhält.

Meine Wertung: 6/10

Im Kino gesehen: Bedtime Stories

Okay, ich oute mich jetzt mal. Und zwar als Adam-Sandler-Fan. Schande über mich. Aber wisst ihr was: Es ist mir egal, was ihr jetzt über mich denkt. So! Und ganz ehrlich: Wer Sandler nach Filmen wie „Punch-Drunk Love“ oder „Die Liebe in mir“ immer noch in die Brachial-Humor-Schublade steckt, hat weitaus größere Probleme als ich … 😉

Worum geht’s

Eigentlich müsste der liebenswerte und hilfsbereite Skeeter Bronson (Adam Sandler) Hotelmanager sein, so wie es seinem Vater bei der Übernahme des Familienhotels versprochen wurde. Doch aus dem versprochenen Managerposten wurde lediglich eine Stelle als Hausmeister. Als Skeeters Schwester Wendy (Courteney Cox) für eine Woche verreisen muss, bittet sie ihn, auf ihre beiden Kinder Bobbi (Laura Ann Kesling) und Patrick (Jonathan Morgan Heit) aufzupassen. Und so kommt es, dass Skeeter den Beiden abends eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt, die damit endet, dass es Kaugummis regnet. Als es am nächsten Tag tatsächlich Kaugummis regnet, erkennt Skeeter seine große Chance und versucht, sich dieses Phänomen zunutze zu machen. Doch ist nicht er es, es sind die Kinder, die die Geschichten bestimmen …

Meine Meinung

Nach der Zotenschleuder „Leg dich nicht mit Zohan an“ schlägt Adam Sandler wieder leisere Töne an und präsentiert uns mit „Bedtime Stories“ eine kindgerechte Komödie über die Macht der Phantasie. Und an diesem Film ist wirklich alles kindgerecht. Der Verlauf der Geschichte, die Moral, der Humor – einfach alles. So brav wie in diesem Film war Sandler in einer Komödie noch nie. Natürlich ist dies nicht zwangsläufig negativ zu bewerten, aber es sorgt dafür, dass Erwachsene an diesem Stück nur bedingt Gefallen finden werden, sofern sie die Kinokarten mit den falschen Erwartungen gelöst haben.

Schlecht ist „Bedtime Stories“ freilich nicht. Gut allerdings auch nicht. Die Geschichte ist durchaus interessant, wird aber leider nicht ausgereizt. Die Gute-Nacht-Geschichten können anfangs gut unterhalten, wirken später jedoch uninspiriert und nutzen sich recht schnell ab. Das mit übergroßen Augen gesegnete Meerschweinchen Glupschi ist die ersten Male wirklich putzig, muss aber zu häufig herhalten und verliert dadurch an Reiz. Und so weiter und so weiter …

Punkten kann der Film durch seine offensichtlich hervorragend aufgelegten Darsteller, allen voran Adam Sandler, der sich ein paar köstliche Dialoge mit einer herrlich schmierigen Lucy Lawless liefert. Nicht minder schmierig: Der wie immer solide Guy Pearce, der am Ende eine faszinierend-bekloppte Varieté-Nummer vorführen darf. Und dann wären da noch die süße Keri Russell als Adam Sandlers Love Interest auf den zweiten und Teresa Palmer als Love Interest auf den ersten Blick. Wobei ich zugeben muss, dass ich bei der guten Teresa durchaus mehr als nur einen Blick riskiert habe …

Mein Fazit

Durchschnittliche Komödie, deren Geschichte durchaus über interessante Ansätze verfügt, sich aber zu schnell abnutzt. Kinder werden daran sicherlich ihren Spaß haben, für Erwachsene wird’s jedoch schnell langweilig …

Meine Wertung: 5/10

Im Kino gesehen: Mein Schatz, unsere Familie und ich

mein-schatz-plakat2Ich liebe Überraschungen. Okay, ich sollte es ein wenig präzisieren: Ich liebe positive Überraschungen. Beispiel gefällig? Sechs Filme habe ich in den letzten zwei Tagen im Kino geschaut – und ausgerechnet der, von dem ich mir nichts, aber wirklich gar nichts erhofft hatte, hat mir am besten gefallen. Solche positiven Überraschungen meine ich.

Worum geht’s

Weihnachten könnte so schön sein. Wenn … ja wenn nur die Familie nicht wäre, deren Besuch nun mal irgendwie dazu gehört. Weihnachtszeit, nervige Zeit. Das denken sich auch Kate (Reese Witherspoon) und Brad (Vince Vaughn), die ihren familiären Pflichten aus dem Weg gehen, indem sie ihren Familien gegenüber behaupten, über Weihnachten in Dritte-Welt-Ländern Gutes zu tun. Dass es das junge Paar in Wirklichkeit zum Tauchen zu den Fidschiinseln führt, muss ja niemand erfahren. Zu blöd, dass eine Nebelbank das Flugzeug nicht abheben lässt und ein Fernsehteam per Live-Übertragung über die verärgerten Passagiere berichtet. Vier Telefonate später machen sich die Scheidungs“kinder“ Kate und Brad auf den Weg zu ihren vier doch sehr speziellen Familien …

mein-schatz-szene1Meine Meinung

Man sollte den deutschen Verleiher für seine Titelwahl bestrafen: Statt darauf zu hoffen, das Publikum durch die Ähnlichkeit zu gewissen Ben-Stiller-Filmen ins Kino zu locken, hätte man den Originaltitel „Four Christmases“ einfach sinngemäß übersetzen oder gleich beibehalten sollen. Ehrlich liebe Verantwortliche: Bei dem Titel haben sich die Macher des Films schon was gedacht.

Sei’s drum: Wie ich oben bereits schrieb, hatte ich von „Mein Schatz, unsere Familie und ich“ absolut nichts erwartet. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht mal, wovon der Film handelt. Aber hey: Vince Vaughn sehe ich immer gerne im Kino und Reese Witherspoon ist ja auch eine Niedliche. Dass der Film mir vor Lachen teilweise die Tränen in die Augen treiben würde, hätte ich nicht für möglich gehalten. Sicherlich, wirklich Neues weiß der Film nicht zu erzählen und auch die Witze hat man grundsätzlich schon alle irgendwie irgendwo gesehen, aber wenn das Timing stimmt und die Darsteller gut aufgelegt sind, schaue ich darüber gern hinweg. Und das ist bei diesem Film der Fall. Sei es Reese Witherspoon bei einer Prügelei mit Kindern in einer Hüpfburg oder Vince Vaughn als spontaner Josef in einer Kirchenaufführung, es macht einfach Spaß, den beiden bei der Bewältigung ihres Weihnachtsfestes zuzuschauen. Ganz zu schweigen von einer äußerst offenherzigen Großmutter und einer grandiosen Runde Tabu, in der ein Paar, von dem man es nicht unbedingt erwartet hätte, zeigt, wie man dieses Spiel richtig zu spielen hat …

mein-schatz-szene2Äußerst überrascht, also positiv überrascht, war ich auch von der recht namhaften Besetzung: So werden die Eltern der beiden Leidenden von niemand geringerem als Sissy Spacek, Mary Steenburgen, Jon Voight und Robert Duvall gespielt. Gerade letzterer scheint sich in seiner Rolle als Oberhaupt einer White-Trash-Familie unheimlich wohl zu fühlen. Und es gibt ein kleines Wiedersehen mit Jon Favreau, der meiner Meinung nach viel zu selten im Kino zu sehen ist …

Mein Fazit

Besinnliche Weihnachten sehen anders aus. „Mein Schatz, unsere Familie und ich“ ist zwar nicht besonders innovativ und hätte durchaus ein wenig böser ausfallen können, weiß aber innerhalb seiner Grenzen mehr als nur zu gefallen. Zu schade, dass der Film im Kino untergehen wird – da gibt es weiß Gott andere Kandidaten, die dies verdient hätten …

Meine Wertung: 7/10

Im Kino gesehen: Zufällig verheiratet

Kaum bezahlt er keinen Eintritt mehr, traut sich der kleine Svenni auch schon wieder in die monatliche Sneak Preview. Okay, ich hatte gehofft, „The Strangers“ oder noch besser „Max Payne“ vorgesetzt zu bekommen, war aber auch mit „Zufällig verheiratet“ einverstanden. Anfangs jedenfalls …

Worum geht’s

Radiomoderatorin und Beziehungsexpertin Dr. Emma Lloyd (Uma Thurman) gibt der kurz vor ihrer Hochzeit stehenden Sofia (Justina Machado) den Tipp, die Trauung abzublasen. Der sitzengelassene Beinahe-Ehemann Patrick (Jeffrey Dean Morgan) sinnt auf Rache, lässt seinen Nachbarn kurzerhand das Bürgerregister hacken und Emma und sich zu Mann und Frau erklären. Klar, dass dies die bevorstehende Hochzeit von Emma und ihrem Verlobten Richard (Colin Firth) gehörig verkompliziert …

Meine Meinung

Eine originelle Geschichte, herzerwärmende Romantik, große Gefühle, pointierte Dialoge, zwerchfellerschütternde Situationskomik, überdreht-sympathische Nebenfiguren und großartig miteinander harmonierende Darsteller – all dies werdet ihr nicht zu sehen bekommen, sollte es euch in „Zufällig verheiratet“ verschlagen. Stattdessen werdet ihr einen von Anfang bis Ende vorhersehbaren Film ertragen müssen, der so dermaßen belanglos ist, dass es eigentlich vertane Zeit ist, darüber zu schreiben. Sei’s drum … ich fasse mich einfach kurz:

Dass das Ende genrebedingt vorhersehbar ist, lasse ich mir durchaus noch gefallen. Denn ganz im Ernst: Auch als harter Kerl möchte ich zum Schluss ein Happy End sehen. Jedenfalls bei einer romantischen Komödie. Da das Ende von Anfang an feststeht, sollte also der Weg das Ziel sein, doch das Geschehen bis zum unvermeidlichen (und in diesem Fall extrem übersüßten) Zuckerguss-Ende wird so schablonenhaft, innovationslos und uninspiriert abgespult, dass einem jede gesehene Minute wie eine Stunde vorkommt. Und zwar wie eine Stunde, die man bereits mehrmals erlebt hat.

Da können leider auch an sich tolle Darsteller wie Uma Thurman, Jeffrey Dean Morgan und Colin Firth nichts mehr reißen. Man kann nicht mal sagen, dass die Chemie zwischen den Darstellern nicht stimmmen würde. Nein, dass ist es wirklich nicht. Vielmehr ist es so, dass es erst gar keine Chemie gibt, die stimmen oder nicht stimmen könnte. Wieso sich Patrick in Emma verliebt und sich Emma in Patrick verliebt, weiß nur der Drehbuchautor. Vermutlich weil Patrick Feuerwehrmann ist, und die muss man in ihren knuddeligen Uniförmchen ja nun einfach lieb haben, und weil Emma … lange Beine hat. Keine Ahnung …

Mein Fazit

An Belanglosigkeit kaum zu überbietende Romantik-Komödie, die weder romantisch noch komisch, sondern einfach nur vorhersehbar und langweilig ist. Mehr gibt es zu dieser auf Zelluloid gebannten Zeitverschwendung wahrlich nicht zu sagen.

Meine Wertung: 3/10

Im Kino gesehen: High School Musical 3: Senior Year

Das Schöne an einer Kino-Flatrate ist, dass ich mir damit auch mal die Filme anschaue, für die ich sonst im Leben kein Geld ausgeben würde. „High School Musical 3: Senior Year“ ist einer dieser Filme. Ohne Vorkenntnisse, also auch ohne die Vorgänger zu kennen, bin ich dem High-School-Musical-Phänomen gefolgt, habe mit dem Schlimmsten gerechnet – und wurde positiv überrascht.

Worum geht’s

Die Wildcats rund um Troy (Zac Efron) und Gabriella (Vanessa Anne Hudgens) haben ihr Abschlussjahr erreicht. Während von Troy erwartet wird, dass er in Albuquerque bleibt, um die dortige Universitätsmannschaft beim Basketball zu unterstützen, hat Gabriella bereits eine Zusage der Stanford-Universität in Kalifornien. 1.600 Kilometer von Albuquerque entfernt. Und als wären das für Teenager nicht schon genug Probleme, stehen auch noch die Proben für die letzte große Aufführung des Drama Clubs an, für die Komponistin Kelsi (Olesya Rulin) alle Wildcats ohne ihr Wissen angemeldet hat. Als bekannt wird, dass die berühmte Jiullard-Universität im Zuge dieser Aufführung ein Stipendium vergibt, ruft das sofort die intrigante Sharpay (Ashley Tisdale) auf den Plan, die alles dafür tun würde, um an dieses Stipendium zu gelangen …

Meine Meinung

Auch wenn ich mich manchmal wie einer benehme: Ich bin kein Teenager mehr. Vorallem mein immer grauer werdendes Haupthaar weist deutlich auf die „3“ an der ersten Stelle in meinem Alter hin. Und auch mein Filmgeschmack hat sich im Lauf der Zeit spürbar verändert. Dennoch kann ich mich nach wie vor für Teenager-Komödien begeistern – so sie denn unterhaltsam und nicht allzu abgedroschen sind. Leider ist dies bei „High School Musical 3: Senior Year“ nicht der Fall. Die Geschichte rund um ein paar Teenager, die sich selbst finden und gegen den Willen der Gesellschaft für ihre eigenen Interessen entscheiden müssen, ist so alt wie überraschungsarm.

Doch zum Glück nimmt die Komödie nur einen relativ kleinen Teil des Films für sich in Anspruch. Der größte Teil gehört der Musik und den dazugehörigen Tanzeinlagen – und diese sind wirklich gelungen. Flotte Lieder, schon beinahe ausufernde Kulissen und gut bis sehr gut choreografierte Tanzszenen sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Freilich ist die Inszenierung dabei ein wenig kitschig und irgendwie auch kindlich ausgefallen, doch Anspielungen auf Filme wie „Kill Bill“ oder „Christine“ lassen den guten Willen erkennen, auch dem etwas betagteren Publikum wie mir etwas bieten zu wollen.

Die Darsteller waren mir bislang alle gänzlich unbekannt, haben aber durchaus einen positiven Eindruck hinterlassen. Nicht dass sie unbedingt gut schauspielern, aber sie wirken so, als hätten sie Spaß bei der Arbeit – und dieser Spaß hat sich tatsächlich auf mich übertragen. Und das wiederum ist wesentlich mehr, als ich von „Mamma Mia!“ behaupten kann …

Mein Fazit

Formelhaftes und inhaltlich belangloses, aber flott inszeniertes Teenager-Musical mit gut aufgelegten Darstellern, schwungvollen Liedern und gut choreografierten Tanzszenen. Für jüngere Zuschauer durchaus ein brauchbarer Einstieg in die Welt der Musicals.

Meine Wertung: 6/10

Im Kino gesehen: Burn After Reading

Seit nunmehr 30 Minuten denke ich über eine Einleitung nach, aber mir will partout nichts einfallen. Also geht’s ohne große Worte direkt zum Inhalt – ist ja auch mal ganz schön …

Worum geht’s

Aufgrund eines angeblichen Alkoholproblems soll CIA-Analytiker Osbourne Cox (John Malkovich) versetzt werden. Wütend und enttäuscht kündigt dieser kurzerhand seinen Job und beginnt damit, seine Memoiren zu verfassen, die seiner Meinung nach für einigen Zündstoff sorgen dürften. Durch einen Zufall gerät eine CD mit seinen Dateien in die Hände der beiden Fitnesstrainer Linda (Frances McDormand) und Chad (Brad Pitt). Da Linda gerade dringend Geld für ein paar Schönheitsoperationen benötigt, beschließen die beiden, Cox seinen „geheimen Scheiß“ nur gegen eine entsprechende Belohnung zurückzugeben …

Meine Meinung

Intelligence is relative. So lautet die US-Werbezeile. Und selten traf eine Werbezeile so genau ins Schwarze wie in diesem Fall. Obgleich in dem Film durchaus intelligente Figuren zum Zuge kommen, jagt eine dumme Entscheidung die nächste. Und wir wissen, was das bei Regisseuren wie den Coen-Brüdern ergibt: Situationen zum Haare raufen und Dialoge zum Auswendiglernen. An ihren Geniestreich „The Big Lebowski“ reicht „Burn After Reading“ zwar nicht ganz heran, doch gibt es auch hier wieder zahlreiche Szenen, über die ich auch in ein paar Jahren noch grinsen werde. Alleine der Abschlussdialog im CIA-Gebäude ist für die Ewigkeit bestimmt, was nicht zuletzt an David „Sledge Hammer“ Rasche und J.K. „J. Jonah Jameson“ Simmons liegt. Grandios.

Allerdings steckt in „Burn After Reading“ weit mehr, als nur eine Komödie über Menschen, die zu dumm und/oder naiv sind, auch nur eine einzige intelligente Entscheidung zu treffen. Der Film ist eine herrlich skurrile Parabel über menschliche Geltungssucht, Selbstüberschätzung, Jugend-/ und Schönheitswahn, Egoismus und nicht zuletzt über eine Gesellschaft, die Liebe und Zuneigung zunehmends mit Sex verwechselt und durch ihn zu ersetzen versucht. Überzeichnet? Ja sicher. Aber im Kern sehr viel wahrer und ehrlicher, als wir es vielleicht einsehen möchten. Und so sehr wir auch versuchen mögen, uns von den Figuren zu distanzieren: Ein wenig von ihnen steckt in jedem von uns. Ob wir wollen oder nicht.

Dass die Figuren dabei allesamt auf ihre Art dennoch menschlich und sogar sympathisch bleiben, verdanken wir dem großartigen Cast: Besonders George Clooney und Brad Pitt genießen sichtlich das Spiel mit ihrem Image. Wer noch nie Brad Pitt als leicht debilen Möchtegern-Erpresser mit zugekniffenem Möchtegern-Blick gesehen hat, hat definitiv etwas verpasst. Und wenn ich mir David Rasche in „Burn After Reading“ so anschaue, kommt wieder der Wunsch nach einem Sledge-Hammer-Kinofilm in mir auf. Sein Blick ist noch immer Gold wert. Die restlichen Darsteller stehen den bisher genannten in keinster Weise nach. Lediglich Tilda Swintons Rolle als stets kühle Ehefrau wirkt ein wenig deplaziert – und sorgt dennoch, oder vielleicht auch gerade deswegen, für einige der stärksten Momente.

Mein Fazit

Auf den ersten Blick eine durchgedrehte Komödie über eine Handvoll Menschen, die mit ihrer Situation überfordert sind. Auf den zweiten Blick ein erstaunlich tiefschürfender Film über die Schwächen der Menschheit. Gleichermaßen zum Lachen wie zum Nachdenken geeignet – und deswegen schon jetzt einer meiner Lieblingsfilme 2008.

Meine Wertung: 9/10

Im Kino gesehen: Superhero Movie

Sehr gute Parodien: „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“, „Hot Shots! Der 2. Versuch“. Gute Parodien:  „Loaded Weapon 1“, „Spaceballs“. Überdurchschnittliche Parodien: „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff“, „Hot Shots!“, „Crazy Instinct“, „Scary Movie“, „Scary Movie 3“. Durchschnittliche Parodien: „Scary Movie 4“, „Dracula – Tot aber glücklich“. Unterdurchschnittliche Parodien: „Scary Movie 2“, „Nicht noch ein Teenie-Film!“ Schlechte Parodie: „Meine Frau, die Spartaner und ich“. Grottenschlechte Parodien: „Date Movie“, „Epic Movie“.

Damit wäre die Frage nach meinem Geschmack geklärt und die Review zu „Superhero Movie“ kann beginnen.

Worum geht’s

Rick Riker (Drake Bell) ist ein Loser. Und unsterblich in seine hübsche Nachbarin Jill Johnson (Sara Paxton) verliebt. Während eines Schulausflugs wird Rick von einer genmanipulierten Libelle gebissen und mutiert daraufhin zum Superhelden Dragonfly. Und der passende Gegenspieler ist auch nicht fern, denn nach einem missglückten Selbstexperiment muss der zum Superschurken Hourglass mutierte Wissenschaftler Lou Landers (Christopher McDonald) pro Tag einen Menschen töten, um am Leben bleiben zu können. Nur einer kann ich stoppen. Vielleicht.

Meine Meinung

Die Filmkenner und Englischprofis unter euch werden es vielleicht bereits erraten haben: Bei „Superhero Movie“ handelt es sich um eine Parodie auf Superhelden-Filme. Und die echten Profis haben eventuell sogar erkannt, dass als Grundgerüst der erste Spider-Man-Film herhalten durfte bzw. musste. Ein wenig Hohn und Spott bekommen zwar auch die X-Men und die Fantastic Four ab, doch ist deren Anteil so gering, dass er kaum erwähnenswert ist.

Kaum erwähnenswert ist auch die Anzahl der gelungenen Gags. Zugegeben: Ein paar Mal musste ich tatsächlich laut lachen, aber die meisten Pointen entlockten mir gerade mal ein müdes Schmunzeln. Wenn überhaupt. Zu viele Szenen sind vorhersehbar oder werden einfach überstrapaziert und verlieren dadurch jeglichen Charme. Als Beispiel sei an dieser Stelle eine Szene genannt, in der Rick analog zu Peter Parker an seiner Zimmerdecke hängt, während der Bösewicht unter ihm steht und ihn sucht. Statt einer blutenden Wunde ist es bei Rick eine volle Blase, die ihn verraten könnte. Statt diese bis dato gelungene Szene nach dem ersten Strahl enden zu lassen, wird das erlösende Laufenlassen gefühlte 37-mal wiederholt. Laaangweilig.

Im Gegensatz zu solch ausufernden Fäkalwitzen sind die zum Glück ebenfalls vorhandenen Slapstick-Szenen recht gut gelungen, glänzen allerdings nicht unbedingt durch Originalität.

Ein kleiner Lichtblick sind eine Handvoll Anspielungen auf die Dummheit Naivität der Web-2.0-Generation und Leslie Nielsen als Onkel Albert sowie Brent Spiner als Lous Handlanger Dr. Strom. Auch wenn Nielsen nicht viel mehr machen darf als seine bekanntesten Nackte-Kanone-Witze zu wiederholen, macht es immer noch Spaß, dem alten Haudegen bei seinen Kalauern zuzuschauen.

Die Schauspieler vertreten die gesamte Bandbreite darstellerischen Könnens: Von belanglos (Drake Bell) über belanglos, aber routiniert (Leslie Nielsen, Brent Spiner) bis hin zu belanglos, da unterfordert (Christopher McDonald) und belanglos, aber immerhin hübsch anzusehen (Sara Paxton) ist wirklich alles dabei.

Mein Fazit

„Superhero Movie“ ist zum Glück kein Totalausfall geworden, reicht längst nicht an solche Gurken wie „Date Movie“ oder „Epic Movie“ heran und reiht sich irgendwo zwischen „Scary Movie 2“ und „Nicht noch ein Teenie-Film!“ ein. Spätestens sechs Monate nach der DVD-Veröffentlichung wird sich vermutlich niemand mehr an diesen Film erinnern. Und ich kann es niemandem verübeln.

Meine Wertung: 4/10

Im Kino gesehen: Married Life

Menschen. Wer weiß schon, was wirklich in ihnen vorgeht. Sie lächeln höflich, obwohl sie ihr Gegenüber abgrundtief hassen. Sie sprechen nur selten über ihre wahren Gefühle, aus Angst, etwas zu verlieren oder jemanden zu verletzen. Menschen. Sie machen sich das Leben unnötig schwer. Menschen halt.

Worum geht’s

Harry (Chris Cooper) führt eine glückliche Ehe mit seiner Frau Pat (Patricia Clarkson). So sieht es jedenfalls für Außenstehende und selbst für seinen besten Freund Richard (Pierce Brosnan) aus. Darum ist dieser auch ziemlich überrascht, als Harry ihm seine Geliebte Kay (Rachel McAdams) vorstellt und ihm erzählt, dass er sich von Pat trennen möchte. Doch Harry weiß nicht, wie er Pat das Ende ihrer Ehe beibringen soll, befürchtet er doch, dass sie ohne ihn nicht zurecht kommen würde. Eines Tages hat er die erlösende Idee: Pat muss sterben …

Meine Meinung

Viele Fragen bleiben nach dem Abspann offen. Zum Beispiel was der Film eigentlich sein soll. Eine Komödie? Ein Krimi? Ein Drama? Unentschlossen pendelt „Married Life“ hin und her, ohne Liebhaber der einzelnen Genres auch nur ansatzweise zufrieden stellen zu können. Für eine Komödie nicht lustig genug, für einen Krimi nicht spannend genug und für ein Drama nicht … nun … dramatisch genug. Auch wenn der Film niemals wirklich langweilig ist, bleibt dennoch ein unbefriedigtes Gefühl zurück. Zumal die Geschichte an sich durch zahlreiche Irrungen und Wirrungen glänzt, aus denen man wesentlich mehr hätte rausholen können … und müssen.

Die nächste Frage wäre, was der Film uns sagen möchte. Dass wir einen Menschen niemals wirklich kennen? Niemals wissen, was wirklich in ihm vorgeht? Oder dass wir immer offen und ehrlich sein sollten, um uns das Leben nicht unnötig schwer zu machen? Oder dass wir mit dem zufrieden sein sollten, was wir haben, ohne uns ständig zu fragen, was wir eventuell verpassen? Möglich wäre alles. Oder auch nichts.

Zu guter Letzt bleibt noch die Frage offen, wieso die Schauspieler so lustlos wirken. Eventuell liegt es daran, dass ihre Rollen so ausgelegt sind. Eventuell aber auch daran, dass sie beim Dreh schlicht und einfach lustlos waren. Pierce Brosnan weiß als manipulierender bester Freund noch am ehesten zu gefallen, während Chris Cooper nicht viel mehr macht, als traurig in die Kamera zu schauen. Außerdem fehlt die Chemie zwischen allen Beteiligten. Von Emotionen, Liebe oder gar Leidenschaft keine Spur.

Dafür stimmt die Ausstattung des in den 40er Jahren spielenden Films. Die Atmosphäre von damals wird gut eingefangen und stimmig präsentiert. Und auch die ruhige, aber niemals langweilige Erzählweise ist durchaus eine willkommene Abwechslung zu den sonst doch eher hektischen Filmen von heute.

Mein Fazit

Unausgegorene Mischung aus Komödie, Drama und Krimi, die zwar durchaus unterhält, allerdings weit unter ihren Möglichkeiten bleibt. „Married Life“ ist durchaus anschaubar, aber nichts, was man unbedingt im Kino sehen muss.

Meine Wertung: 5/10

Im Kino gesehen: Charlie Bartlett

Filme mit Teenagern laufen meist auf dasselbe hinaus: Entweder werden sie von einem psychopathischen Killer gejagt oder sind selbst auf der Jagd, und zwar nach dem ersten, zweiten oder auch dritten Sex. Andere Themen sind in letzter Zeit eher Mangelware. Doch zum Glück gibt es ab und zu auch noch Filme wie „Charlie Bartlett“.

Worum geht’s

Charlie (Anton Yelchin) steht auf einer Bühne und lässt sich feiern. Tausende rufen seinen Namen und bejubeln ihn. Bis er aus seinem Tagtraum gerissen wird. In Wirklichkeit steht er neben dem Büro des Schuldirektors, in dem dieser Charlies Mutter (Hope Davis) gerade erklärt, dass Charlie aufgrund seiner Aktivitäten als Ausweisfälscher der Schule verwiesen wird. Da dies nicht die erste Privatschule ist, von der Charlie geflogen ist, beschließt seine Mutter, ihn auf eine öffentliche Schule zu schicken. Dort macht Charlie Bekanntschaft mit dem Schulschläger Murphey (Tyler Hilton), dem Toiletteninhalt, Schuldirektor Gardner (Robert Downey Jr.) – und dessen süßer Tochter Susan (Kat Dennings). Schon bald merkt Charlie, dass er nicht der einzige Schüler mit Problemen ist. Und macht aus der Not eine Tugend. Von seinem Privatpsychiater unfreiwillig inspiriert, richtet Charlie auf dem Schülerklo eine Sprechstunde ein und vertreibt zusammen mit Murphy die zu den Symptomen der Schüler passenden Medikamente. Doch Direktor Gardner hat Charlie bereits im Visier. Und das nicht nur aus schulischen Gründen, geht Charlie doch inzwischen regelmäßig mit Susan aus …

Meine Meinung

Beliebtheit. Viele Menschen streben danach. So auch Charlie. „Es gibt Dinge, die wichtiger sind, als beliebt zu sein.“ sagt Charlies Mutter einmal zu ihm. Doch auf die Frage, welche Dinge dies sein sollen, hat sie keine Antwort. Am Ende des Films wird Charlie die Antwort kennen.

Wer bei „Charlie Bartlett“ eine typische Loser-kommt-auf-eine-neue-Schule-und-wird-am-Ende-von-allen-geliebt-Komödie erwartet, unterschätzt den Film gewaltig. Sicherlich gibt es auch einiges zu lachen in dem Film, doch wird dabei großen Wert auf die Charaktere und das Zwischenmenschliche gelegt. Hier gibt es keine überflüssigen Erwachsenen, die nur als Stichwortgeber fungieren. Keine Schulrowdies, denen am Ende alles heimgezahlt wird. Kein schönstes Mädchen der Schule, hinter der alle Jungs her sind und die sich am Ende doch für Charlie entscheidet. Es gibt nur Menschen. Menschen mit Problemen. Wie zum Beispiel Charlie, jenen hochintelligenten Jungen, der zwar aus einem reichen Elternhaus stammt, aber viel zu früh erwachsen werden musste und sich seit Jahren um seine labile Mutter kümmert, weil sein Vater im Gefängnis sitzt. Oder Direktor Gardner, der mit Alkoholproblemen zu kämpfen hat, den Kontakt zu seiner Tochter verliert und sich in seiner Rolle als Direktor längst nicht so wohl fühlt wie in seiner vorherigen Tätigkeit als Lehrer. Oder den labilen Außenseiter, den niemand zur Kenntnis nimmt. Oder die attraktive Cheerleaderin, die zwar jeder Junge haben will, die aber nicht gut genug für eine ernste Beziehung ist. Oder den harten Kerl, der sich selbst schon aufgegeben hat, weil er es eh zu nichts bringen wird. Sicherlich entspringen einige der Figuren der typischen Klischeekiste, doch entwickeln sich Klischees normalerweise auch nicht grundlos. Und so entsteht eine interessante Mischung verschiedener Charaktere, die alle eines gemeinsam haben: Sie brauchen Hilfe. Und auch wenn sie es nicht wissen: Diese Hilfe können sie sich nur gegenseitig geben. Und das tun sie, wenn auch nicht immer bewusst. Genau das macht den Reiz der Figuren und der Geschichte aus. Es gibt niemanden, der ausschließlich Hilfe benötigt, jeder hat auch etwas zu geben. Jeder ist wichtig.

Das Hauptaugenmerk liegt dabei freilich auf den Titel gebenden Charlie, toll verkörpert von Anton Yelchin. Ein wenig wie eine reifere Version von Ferris Bueller wirkend, durchlebt Yelchin als Charlie verschiedene Stationen des Erwachsenwerdens. Bis hin zum ersten Sex, welcher genauso einfühlsam daher kommt wie der gesamte Film. Yelchin spielt Charlie dabei stets sympathisch und erfreulich menschlich, so dass es schwer fällt, seine Leistung nicht wiederholt positiv zu erwähnen. Doch auch die anderen Darsteller wissen zu begeistern. Kat Dennings als Love Interest ist zwar keine typische Schönheit, hat aber jenen natürlichen Charme, der keine Frage daran aufkommen lässt, wieso Charlie sich in sie verliebt. Hope Davis hat als überforderte und leicht überdrehte Mutter zwar nur relativ wenig Screentime, versteht es aber, ihrer Rolle im richtigen Moment die entsprechende Tiefe zu verleihen. Und Robert Downey Jr., diesmal übrigens wieder mit gewohnter Synchronstimme, ist als überforderter Direktor/Vater mit Alkoholproblemen ohnehin eine sichere Bank.

Wenn dann der Abspann beginnt, ist eines ganz klar: Wir alle haben Probleme. Wir alle haben Macken. Und wir alle machen Fehler. Aber das macht nichts – sofern wir aus diesen Fehlern lernen. Denn wir sind alle nur Menschen. Und diese Erkenntnis ist wichtiger als es jedes Psychopharmakon je sein kann.

Mein Fazit

Äußerst gelungene Mischung aus Komödie und Drama mit einem sehr sympathischen Hauptdarsteller, nicht minder tollen Nebendarstellern und einer Aussage, die zwar schon oft getroffen wurde, die man aber dennoch immer wieder gerne hört.

Meine Wertung: 8/10

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