Im Kino gesehen: New Kids Turbo

Es gibt Internet-Phänomene, die trotz intensiver Nutzung an mir vorbei gegangen sind. Die niederländische Serie “New Kids” ist eines davon – und nachdem ich den Kinofilm gesehen habe, bin ich darüber mehr als froh.

“New Kids Turbo” handelt von fünf jungen Männern mit Vokuhila-Frisur und Rotzbremse Schnurrbart, die jeden zweiten Satz mit “Junge” beenden, ihre Mitmenschen grundsätzlich mit “Mongo”, “Muschi”, “Fotze” oder “Homo” ansprechen und ihr Leben am liebsten damit verbringen, den ganzen Tag lang Dosenbier zu trinken. Ganz normale Niederländer halt. Als diesen fünf grund(un)sympathischen Mitmenschen nach einem Angriff auf den Sachbearbeiter das Arbeitslosengeld gestrichen wird, beschließen sie, einfach für nichts mehr zu bezahlen, was in allerlei Gewalt endet …

Wer mich kennt, weiß, dass ich nichts gegen derben oder brutalen Humor habe, aber die “New Kids” überschreiten eine Grenze. Im Gegensatz zu anderen Komödien dieser Art werden die gewaltverherrlichenden Szenen nicht überzogen, sondern realistisch dargestellt. So wird dem Chef schon mal eine Dose Bier gegen den Kehlkopf geschlagen, so dass dieser röchelnd und Blut spuckend zusammenbricht. Was daran lustig sein soll? Ich weiß es nicht. Der Kinosaal grölte. Oder nehmen wir eine schwangere Frau, die während einer Evakuierung mit dem Bauch gegen einen Pfeiler gedrückt wird. Auch das muss lustig gewesen sein, denn wieder tobte der Saal. Mir entlockten Szenen wie diese und besonders die Reaktionen des Publikums nur ein Kopfschütteln.

Auch die Gespräche der asozialen Vollpfosten sind vieles, nur nicht unterhaltsam. Wer 84 Minuten lang über Wörter wie “Muschi” oder “Fotze” lachen kann, hat entweder noch nie eine gesehen oder das Humorverständnis einer Amöbe.  Erschwerend kommt hinzu, dass die Darsteller sich, wie schon in der Serie, selbst synchronisiert haben und deren Kauderwelsch nur schwer zu verstehen ist. Vielleicht ist das aber auch besser so.

Zum Schluss noch ein Wort zum Publikum an diesem Tag: Zahlreiche Zuschauer erschienen (mehr oder weniger angetrunken) in Unterhemd gekleidet und mit Vokuhila-Perücke auf dem Kopf. Vorbeigehende Zuschauer wurden stilecht mit “Homo” oder “Muschi” angepöbelt. Eine Vorstellung später wurden dann auch noch Zigaretten im (Nichtraucher)Saal angezündet. Wenn solche Menschen das typische “New Kids”-Publikum darstellen, bin ich froh, nicht dazuzugehören …

Meine Wertung: 1/10

Zuletzt im Kino gesehen: “Ohne Limit” und “Paul – Ein Alien auf der Flucht”

Ohne Limit
Der Mensch kann nur ca. 20% seiner Gehirnkapazitäten nutzen. Gäbe es eine Droge, die es euch ermöglicht, volle 100% auszunutzen, würdet ihr sie nehmen? Eddie Morra (Bradley Cooper) tut es – und hat fortan nicht nur mit den tödlichen Nebenwirkungen der Droge, sondern vor allem mit den Begehrlichkeiten zu kämpfen, die diese Droge bei seinen Mitmenschen auslöst.
Dass es diese Begehrlichkeiten sind, von denen die größte Bedrohung ausgeht, ist dann auch der große (wenn auch “nur” moralisch betrachtet) Schwachpunkt des Films. Denn die Aussage ist ganz klar: Drogen sind gut! Sofern du mit ihnen umzugehen weißt …
Aber hey, wenn brutale Selbstjustiz in Filmen gut sein darf (siehe “96 Hours”), wieso dann auch nicht Drogenkonsum? Wischt man jegliche moralische Bedenken beiseite, kommt ein äußerst unterhaltsamer, optisch wirkungsvoll als Drogenrausch verpackter Thriller zum Vorschein, der keine Minute langweilt und mit einem äußerst wandelbaren Bradley Cooper überzeugt. So lasse ich mir Drogen gefallen! Natürlich nur auf der Leinwand …
Meine Wertung 7/10 (mit Tendenz zur 8 )

Paul – Ein Alien auf der Flucht
Stellt euch vor, ihr wäret Science-Fiction-Nerds (falls ihr welche seid, braucht ihr das natürlich nicht zu tun), mit einem Reisemobil in den USA unterwegs und würdet dort auf ein sprechendes Alien treffen – wie würdet ihr reagieren? Genau: Ihr würdet es mitnehmen, euch anfreunden und dafür sorgen, dass es wieder nach Hause kommt.
So reagieren dann auch die Engländer Graeme (Simon Pegg) und Clive (Nick Frost) als sie auf Paul treffen, was nicht nur für zahlreiche Lacher, sondern zum Ende hin auch für recht viel Action sorgt. Und auch wenn der britische Charme von “Shaun Of The Dead” und “Hot Fuzz” nicht erreicht wird, ist “Paul – Ein Alien auf der Flucht” ein typischer, wenn auch sehr amerikanischer Pegg/Frost-Film mit zahlreichen Genreanspielungen geworden. “Aliens”,  “Zurück in die Zukunft”, “Jäger des verlorenen Schatzes” – es gibt, besonders in den Dialogen, viel zu entdecken. Was besonders die Nerds unter uns, mich eingeschlossen, natürlich unheimlich freut. Dass einige Pointen verschenkt werden oder weit unterhalb der Gürtellinie liegen, nimmt man dafür gerne in Kauf.
Meine Wertung: 7/10

Im Kino gesehen: Alles erlaubt – eine Woche ohne Regeln

Erinnert ihr euch noch an die Farrelly-Brüder? Nein? Dann vielleicht an die Komödie “Verrückt nach Mary”? Jene Komödie mit Ben Stiller und Cameron Diaz, die so herrlich frech daherkam und politisch so ziemlich alles außer korrekt war? Ja? Diese Komödie wurde von den Farrelly-Brüdern inszeniert. Und dass ihr euch dennoch nicht an die beiden Jungs erinnert, liegt vermutlich daran, dass sie seitdem nur Durchschnittware wie “Ich, beide & sie”, “Schwer verliebt” und “Nach 7 Tagen – Ausgeflittert” abgeliefert haben. Ob die Farrellys mit “Alles erlaubt – eine Woche ohne Regeln” an die Qualität ihres inzwischen 13 Jahre alten Hits anknüpfen können, erfahrt ihr hier und jetzt …

Worum geht’s

Rick (Owen Wilson) und Fred (Jason Sudeikis) sind seit Jahren mit ihren beiden Frauen Maggie (Jenna Fischer) und Grace (Christina Applegate) verheiratet. Dennoch schauen die beiden jedem Rock hinterher, dessen Trägerin attraktiv ist und “zufällig” deren Blickrichtung kreuzt. Als Rick und Fred es mal wieder übertreiben, stellen Maggie und Grace ihren Männern einen Freibrief aus: Eine Woche lang sollen die beiden alles tun, was sie sich schon immer gewünscht haben. Ohne Konsequenzen für ihre Ehe …

Meine Meinung

Die Farrelly-Brüder sind zurück! Und auch wenn ihr aktueller Film nicht ganz an “Verrückt nach Mary” heranreicht, so ist ihnen mit “Alles erlaubt – eine Woche ohne Regeln” dennoch eine größtenteils brüllend komische Komödie gelungen. Sofern ihr … tja, sofern ihr über vulgäre Sprache und Situationen weit unterhalb der Gürtellinie lachen könnt. Denn eines möchte ich an dieser Stelle ganz deutlich sagen: Die Farrelly-Brüder sind nicht für ihren subtilen Humor bekannt. Ganz und gar nicht. Stattdessen dominieren ordinäre Gespräche und Fäkalhumor der saftigsten Sorte. Was keinesfalls negativ zu verstehen ist, da die Farrellys es schaffen, ihren Humor so geschickt zu platzieren und auszuleben, dass er trotz seiner Niveaulosigkeit nie peinlich wirkt. Na ja … ein bisschen peinlich vielleicht. Aber dabei immer stets sympathisch!

Dass “Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln” die Qualität ihres bislang größten Hits nicht erreicht, liegt ausschließlich daran, dass den Farrelly-Brüdern zum Ende hin ein wenig die Luft ausgeht und die Pointendichte des Films spürbar abnimmt. Bedauerlich, aber verschmerzbar.

Apropos Ende: Wer den Film vollständig sehen möchte, sollte unbedingt den kompletten Abspann abwarten: Sowohl mittendrin als auch danach kommen noch insgesamt drei Szenen, die durchaus sehenswert sind.

Meine Wertung: 8/10

Im Kino durchlitten: “Otto’s Eleven”

De Pub Main Artwork Hauptplakat OT11Nachdem ich den Trailer zu Ottos neuem Film zum ersten Mal gesehen hatte, hegte ich noch Hoffnung auf eine einigermaßen gelungene Komödie. Natürlich hätte ich es besser wissen sollen. Aber hey, ich bin ja auch nur ein Mann. Ein Mann schlichten Gemüts, der mit Otto groß geworden und dementsprechend nostalgisch vorbelastet ist. Warum das dem Film auch nicht hilft und “Otto’s Eleven” ganz ganz großer Murks ist, lest ihr in der folgenden Review …

Worum geht’s

Otto lebt mit seinen Freunden (Mirco Nontschew, Rick Kavanian, Max Giermann und Arnd Schimkat) auf der kleinen Insel Spiegeleiland (Hinweis: dieser Name soll einen Witz darstellen). Durch ein Werbevideo für Touristen entdeckt der skrupellose Casinobesitzer und Kunstsammler Jean Du Merzac (Sky Dumont) in Ottos Haus genau das Gemälde, welches seine Sammlung komplettieren würde. Kurzerhand reist Du Merzac (übrigens soll auch dieser Name einen Witz darstellen) nach Spiegeleiland und stiehlt das Kunstwerk. Um das Gemälde wiederzubeschaffen, begeben Otto und seine Freunde sich auf eine waghalsige Mission …

De Pub Prod Photo Szenenbild_02 OT11Meine Meinung

Oh. Mein. Gott. Selten habe ich im Kino eine Komödie gesehen, die noch unlustiger ist als “Otto’s Eleven”. Hier stimmt wirklich gar nichts. Die Witze sind entweder noch älter als Otto selbst oder so primitiv, dass der eigene IQ unterhalb der aktuellen Außentemperatur liegen muss, um darüber lachen zu können. Der Humor, so man die gezeigten Peinlichkeiten denn mit viel gutem Willen als solchen bezeichnen möchte, spiegelt damit das Niveau der aktuellen deutschen TV-Landschaft wider. Ein Armutszeugnis.

De Pub Prod Photo Szenenbild_05 OT11Die Darsteller werten den Film in keiner Weise auf. Otto hüpft, jodelt und kichert wie in den Achtzigern, doch lustig ist das schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Während Rick Kavanians und Arnd Schimkats Rollen absolut belanglos sind, darf Max Giermann die Hälfte des Films als Stefan Raab Fink auftreten – was ebenfalls nicht lustig ist. Einen prominenten Menschen imitieren zu können, reicht einfach nicht, wenn die Pointen fehlen. Am schlimmsten hat es jedoch Mirco Nontschew getroffen. Als optisch verunstalteter Fitnessfreak darf dieser nur hässlich aussehen und übertriebene Grimassen ziehen. Was schon nach kurzer Zeit unheimlich nervt. Auch Sky Dumont als schmieriger Casinobesitzer und Olli Dittrich als Kultreporter Harry Hirsch bleiben trotz ihres unbestritten vorhandenen Talents einfach nur blass. Von der untalentierten Topmodel-Gewinnerin Sara Nuru, deren Gesichtsausdruck nur selten zu der jeweiligen Szene passt, fange ich lieber gar nicht erst an. Ein Armutszeugnis.

Die Tatsache, dass “Otto’s Eleven” es schafft, nicht einen einzigen Schmunzler (geschweige denn Lacher) zu erzeugen, ist durchaus beeindruckend. Der Film erobert damit mühelos den ersten Platz meiner “Unlustigste Komödie aller Zeiten”-Rangliste.

Mein Fazit

Absolut humorfreie Komödie mit verschenkten Darstellern. Wer sich davon überzeugen möchte, dass Ottos Zeiten definitiv vorbei sind, ist hier im richtigen Film.

Meine Wertung: 1/10

Im Kino gesehen: The Kids Are All Right

Die 18-jährige Joni (Mia Wasikowska) und der 15-jährige Laser (Josh Hutcherson) sind als Kinder eines lesbischen Paares (Annette Bening, Julianne Moore) ohne Vater aufgewachsen. Als die Geschwister den Kontakt zu ihrem Spender (Mark Ruffalo) suchen, hat das nicht nur Auswirkungen auf dessen Leben, sondern bringt auch tief verborgene Beziehungsprobleme der Mütter ans Tageslicht.

Die an sich ernste Thematik wurde von Regisseurin Lisa Cholodenko erfreulich locker und unverkrampft inszeniert. Geschickt schafft sie es, jederzeit die richtige Balance zwischen unaufdringlichem Humor und leisen Zwischentönen zu finden. Die guten Darsteller, allen voran der stets unterschätzte Mark Ruffalo, verkörpern ihre Figuren nicht nur, sondern leben sie mit all ihren Stärken und Schwächen. Zu schade, dass auch dieser kleine Film wohl nicht die Aufmerksamkeit erhalten wird, die ihm gebührt …

Meine Wertung: 8/10

Von prähistorischen Haien über lesbische Vampire zu zombifizierten Nazis

Heute auf BD geschaut …

Mega Shark vs. Giant Octopus

Ein tiefgefrorener Megalodon (also ein ganz ganz großer Hai) und ein tiefgefrorener Oktopus (ebenfalls ganz ganz groß) tauen auf und legen die halbe Welt in Schutt und Asche. Mangels Budget ist davon freilich nicht viel zu sehen – und wenn doch mal etwas gezeigt wird, ist das so schlecht getrickst, dass man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Der Film strotzt vor Logik- und Anschlussfehlern, die Dialoge lassen sich nur mit viel gutem Willen als solche bezeichnen und was die Darsteller beruflich machen, werden wir wohl nie erfahren. Von der Synchronisation, gegen die jede Pornovertonung natürlich klingt, möchte ich erst gar nicht anfangen. Wer glaubt, Uwe-Boll-Filme seien der absolute Tiefpunkt, kann sich hier eines Besseren belehren lassen.

Meine Wertung: 1/10

Lesbian Vampire Killers

An ihrem 18. Geburtstag verwandeln sich alle jungen Frauen eines verfluchten Dorfes in lesbische Vampire. Ein Priester und ein paar Touristen stellen sich den Vampiren/Lesben entgegen. Ja, die Geschichte ist genau so blöd, wie sie sich liest. Doch da der Film sich zu keiner Sekunde ernst nimmt, macht er gleichzeitig einen Heidenspaß. Die Dialoge sind witzig, die austretenden Körperflüssigkeiten spritzig und die weiblichen Darsteller allesamt äußerst appetitlig appetitlich. Teilweise fällt der Humor zwar etwas flach aus, doch das kann den Gesamteindruck nur geringfügig schmälern. Und auch wenn dem Film im Finale etwas die Luft ausgeht, hoffe ich sehr auf die angedeutete Fortsetzung mit dem schwulen Werwolf …

Meine Wertung: 7/10

Dead Snow

Eine Gruppe junger Urlauber wird im verschneiten Norwegen von einer Armee untoter Nazis belagert. Was auf dem Cover als lustigste Zombiekomödie seit Jahren angepriesen wird, entpuppt sich als überraschend ernster Horrorfilm mit deftigen Splattereinlagen – auch wenn ab und an natürlich ein wenig geschmunzelt werden darf. Der Film punktet mit einem unverbrauchten Szenario, tollen Masken und guten Effekten, enttäuscht jedoch aufgrund nicht vorhandener Spannung und einer gewisse Ideenlosigkeit bei der Inszenierung. Insgesamt durchschnittlich. Nicht viel mehr. Garantiert aber auch nicht weniger.

Meine Wertung 6/10

Im Kino gesehen: Einfach zu haben

Hauptplakat(494x700)Die Zeit guter Teenie-Komödien scheint vorbei zu sein. Oft oberflächlich und mit viel Fäkalhumor angereichert, können die aktuellen Werke nur selten überzeugen. Schön, dass es Ausnahmen gibt. Weniger schön, dass diese Ausnahmen nur selten die Aufmerksamkeit erhalten, die sie eigentlich verdient hätten …

Worum geht’s

Um ihrem schwulen Mitschüler, der von seinen Klassenkameraden regelmäßig gemobbt wird, zu helfen, erklärt Olive (Emma Stone) sich bereit, auf einer Party als seine Freundin aufzutreten und ein wildes Sexerlebnis vorzuspielen. Der Plan geht auf, zieht jedoch ungeahnte Folgen nach sich. Schon bald stehen zahlreiche Schüler vor Olive, mit der Bitte, sie als ihre Freundin oder zumindest als sexuelle Eroberung benennen zu dürfen. Doch je mehr Mitschülern Olive hilft, umso schlechter wird ihr Ruf an der Schule …

Meine Meinung

Szenenbild_13(700x466)Eine Teenie-Komödie mit Tiefgang. Wer hätte gedacht, dass es so etwas noch gibt. Und wer genau hinschaut, entdeckt nicht nur eine, sondern gleich mehrere Fragen, über die es sich nachzudenken lohnt. Hätten wir die Wahl, wofür würden wir uns entscheiden? Dafür, eine langweilige Wahrheit zu glauben? Oder würden wir doch lieber auf eine interessante Lüge hereinfallen? Würden wir einem Menschen, der uns einen Gefallen getan hat, helfen, auch wenn das für uns negative Konsequenzen nach sich ziehen würde? Wie weit darf Hilfe überhaupt gehen? Wieso tauschen wir uns so gerne über das Privatleben anderer Leute aus? Und wieso geben wir so viel von unserem Privatleben über das Internet preis? Wieso neigen wir dazu, anderen Menschen unsere moralischen Werte aufzwingen zu wollen? Und wieso respektieren wir die Menschen nicht einfach so, wie sie sind? Oder akzeptieren sie zumindest? Fragen über Fragen, die Regisseur Will Gluck zwar nicht beantwortet, aus denen er aber eine herrlich freche Komödie mit pointierten Dialogen zaubert. Auch wenn er es leider nicht ganz vermeiden kann, sich dabei des einen oder anderen Klischees zu bedienen.

Szenenbild_03(700x466)Unterstützt wird Gluck von einer hervorragend aufgelegten Besetzung. Emma Stone, jene junge Frau, welche uns bereits in “Zombieland” den Kopf verdrehte, beweist, dass sie ohne Zweifel zu den heißesten Newcomern Hollywoods gezählt werden darf. Während Patricia Clarkson und Stanley Tucci das Elternpaar spielen, welches sich vermutlich jeder Teenager wünscht, überzeugen Amanda Bynes und Cam Gigandet als religiös verblendete Teenies, denen die moralische Keule gar nicht groß genug sein kann. Herrlich.

Mein Fazit

Äußerst unterhaltsame Mischung aus Teenie-Komödie und Satire mit einer grandiosen Hauptdarstellerin und nicht minder sehenswerten Nebendarstellern. Wer diesen Film nicht schaut, verpasst vermutlich eine der besten Komödien des Jahres.

Meine Wertung: 8/10

Im Kino gesehen: Umständlich verliebt

Hauptplakat(494x700)Ich werde vermutlich nie verstehen, was die Menschen, bevorzugt die Männer, an Jennifer Aniston finden. Okay, lächeln und liebenswerte, wenn auch leicht chaotische Frauen spielen, das kann sie. Aber hat sie noch weitere Fähigkeiten? Falls ja, war davon in den Filmen, die ich kenne, nie etwas zu sehen. “Umständlich verliebt” bildet da keine Ausnahme. Manchmal glaube ich, dass es sich bei Jennifer Aniston um einen Schauspielroboter erster Generation handelt, der so langsam von der zweiten Generation (Projektname “Katherine Heigl”) abgelöst werden soll …

Worum geht’s

Kassie (Jennifer Aniston) hört ihre biologische Uhr ticken. Da ein geeigneter Partner nicht in Sicht ist, weicht Kassie auf Plan B aus. Auf einer Befruchtungsparty möchte sie sich mithilfe des Samenspenders Roland (Patrick Wilson) endlich den Traum von einer Schwangerschaft erfüllen. Kassies bester Freund, der neurotische und heimlich in Kassie verliebte Wally (Jason Bateman), ist davon alles andere als begeistert. Als er völlig betrunken versehentlich Rolands Samenspende verschüttet, gerät Wally in Panik und füllt den Becher mit seinem eigenen Sperma wieder auf …

Szenenbild_01(700x539)Meine Meinung

Hmm, wie mag dieser Film wohl ausgehen? Na, was denkt ihr? Richtig! Genau so! Okay, ihr habt natürlich recht: Dass romantische Komödien vorhersehbar sind, liegt in der Natur der Sache. Dennoch wäre es schön gewesen, wenigstens ein oder zwei Überraschungen auf dem Weg zum Happy End zu erleben. Sieht man mal davon ab, dass das gemeinsame Kind ohne Sex und vor der Bildung des offensichtlichen Traumpaares entsteht, verläuft bei “Umständlich verliebt” alles streng nach Handbuch.

Dass der Film nicht vollends in der Bedeutungslosigkeit versinkt, verdankt er der guten Chemie zwischen Jason Bateman und Filmsohn Thomas Robinson. Während Aniston und Bateman auf der Leinwand als Paar so gar nicht harmonieren und dementsprechend kalt lassen, sorgt das neurotische Vater-Sohn-Gespann durchaus für einige Lacher und die eine oder andere rührende Szene.

Mein Fazit

Durchschnittliche Komödie ohne Überraschungen und Höhepunkte. Oder anders formuliert: Ein typischer Jennifer-Aniston-Film.

Meine Wertung: 6/10

Im Kino gesehen: Stichtag

Hauptplakat(494x700)Durch ein Missverständnis gerät der leicht aufbrausende Peter (Robert Downey Jr.) auf die No-Fly-Liste. Um rechtzeitig zur Geburt seines Sohnes zu Hause anzukommen, ist Peter gezwungen, sich auf eine Fahrgemeinschaft mit dem Chaoten Ethan (Zach Galifianakis) einzulassen. Eine Fahrt mit Folgen … die vieles ist, nur eines nicht: Lustig. Wer den Trailer gesehen hat, kennt bereits die besten Szenen des Films. Und selbst die sind nicht besonders komisch. Seinen humoristischen Tiefpunkt findet “Stichtag” in einem masturbierenden Hund, der ähnlich unlustig und peinlich ist, wie es bereits die rammelnden Ratten in “Bad Boys 2” waren. Dass die Geschichte auch nur ohne einen Hauch von Originalität erzählt wird und die beiden Protagonisten so dermaßen unsympathisch sind, dass man sie am liebsten den Grand Canyon hinunter stoßen möchte, rundet den misslungenen Kinoabend perfekt ab.

Meine Wertung: 3/10

Im Kino gesehen: Du schon wieder

Hässliches Entlein (Kristen Bell) entwickelt sich nach der High School zum schönen Schwan und muss nun verhindern, dass das große Brüderlein (James Wolk) ausgerechnet die Zicke (Odette Yustman) heiratet, die dem Entlein früher das Leben zur Hölle gemacht hat. Das klingt nicht nur abgedroschen, sondern ist es auch. Und so kommen einem sowohl Storyverlauf als auch Gags erschreckend bekannt vor. Immerhin gibt die Besetzung keinerlei Anlass zur Kritik. Während das jüngere Publikum sich an den optischen Qualitäten von Kristen Bell und besonders Odette Yustman erfreuen darf, genießt das reifere Publikum die darstellerischen Qualitäten von Jamie Lee Curtis und Sigourney Weaver. Und für das überreife Publikum gibt’s als Bonus noch eine wie immer herrliche Betty White oben drauf. Insgesamt reicht das zwar gerade mal zu einer harmlosen Familienkomödie ohne Höhepunkte, aber ich habe schon weitaus schlimmere Filme im Kino gesehen …

Meine Wertung: 5/10

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