Alibi – Ihr kleines schmutziges Geheimnis ist bei uns sicher

Es gibt Filme, die so unauffällig daherkommen, dass sie im Kino trotz guter Kritiken untergehen – einer dieser Filme ist die Krimi-Komödie „Alibi – Ihr kleines schmutziges Geheimnis ist bei uns sicher“:

Ray Elliott (Steve Coogan – „In 80 Tagen um die Welt“) hat ein neues Geschäftsfeld eröffnet: Er bietet seinen Kunden einen Alibi-Service, der es ermöglicht, den eigenen Partner ohne Risiko erwischt zu werden zu betrügen. Als einer seiner Klienten seinen Seitensprung aus Versehen tötet, Ray dank vertauschter Identität ganz oben auf der Liste der Verdächtigen landet, ein Auftragskiller seine Dienste für einen Mord buchen möchte und er selbst auf der Abschussliste eines Killers landet, muss er all sein Können aufbringen – und dann ist da auch noch seine neue Kollegin Lola (Rebecca Romijn – „X-Men“), die Gefühle in ihm weckt, die er längst verloren glaubte…

Ich gebe es zu: Ich mag solche Filme! Filme, die verworren sind, Filme, die viele kleine Geschichten erzählen, welche am Ende zusammenlaufen, Filme, die einen darüber grübeln lassen, ob und wie der Held es wohl schafft, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Und „Alibi“ ist ein Paradebeispiel für solch einen Film.

Bis in die kleinste Rolle perfekt besetzt (James Marsden, Sam Elliott, Selma Blair, James Brolin, John Leguizamo, Jerry O’Connell, …), erzählt der Film die Geschichte eines Gauners, der sein Herz am rechten Fleck trägt und seinen Gegenspielern trotz seines unauffälligen Aussehens stets einen Schritt voraus ist.

Dass einem als Zuschauer eine gewisse Aufmerksamkeit abverlangt wird, liegt in der Natur dieser Filme, wobei es „Alibi“ hervorragend gelingt, diese Aufmerksamkeit durch eine zügige und unterhaltsame Inszenierung einzufordern, ohne dem Zuschauer das Gefühl zu geben, mit den zahlreichen Charakteren überfordert zu sein. Es macht einfach Spaß, die verschiedenen Personen kennenzulernen und zu rätseln, wie sie wohl in Rays Plan passen könnten…

Wer sich auch nur ansatzweise für Gaunerfilme interessiert und mal wieder einen Film sehen möchte, der sich wohltuend von den typischen Hollywood-Produktionen unterscheidet, dem sei „Alibi“ hiermit uneingeschränkt ans Herz gelegt.

Wertung: 8/10

Slither – Voll auf den Schleim gegangen

Es gibt Filme, bei denen man sich fragen muss, ob und was sich die Verantwortlichen dabei bloß gedacht haben. Bei „Slither – Voll auf den Schleim gegangen“ muss man sich diese Frage auch stellen, allerdings nicht bezogen auf den Film, sondern bezogen auf den deutschen Untertitel: Solch einen Schwachfug hat dieser Film nämlich definitiv nicht verdient!

Zum Inhalt: Im benachbarten Wald einer Kleinstadt schlägt ein Meteorit ein, dessen parasitärer Inhalt alsbald Besitz von dem in der Stadt ansässigen Grant ergreift. In dessen Körper macht sich die außerirdische Lebensform nun auf, diverse Menschen als Brutkästen zu nutzen und schon bald wimmelt es in der Stadt von schleimigen Würmern und willenlosen Zombies. Sheriff Pardy, dessen Jugendliebe und Grants Ehefrau Starla, Bürgermeister MacReady sowie die junge Kylie versuchen verzweifelt, die Invasion zu stoppen…

Klingt nach einem typischen 80er-Jahre-Trash-Horrorfilm? Ist es auch, aber durchaus gewollt und verpackt im Mantel moderner A-Filme – und dieser Mantel steht dem Film verteufelt gut: Der Film nimmt sich glücklicherweise niemals ernst, sondern stellt eine reinrassige Horrorkomödie dar, die mit guten Effekten, einem tollen Hauptdarsteller und einem herrlich trockenen Humor zu punkten vermag.

Der aus „Body Snatchers“ und „Night Of The Creeps“ zusammengeklaute Film versteht es, trotz des Humors, welcher glücklicherweise niemals in Albernheiten abdriftet, Spannung und sogar ein wenig Grusel zu erzeugen – und trotz der 16er-Freigabe enthält der Film Szenen, deren Härte durchaus eine 18er-Freigabe rechtfertigen würden.

Absoluter Pluspunkt des Films ist jedoch Nathan Fillion: Der aus „Buffy – Im Bann der Dämonen“ und „Firefly“ sowie dessen Kino-Ablegers „Serenity“ bekannte Darsteller trägt den Film dank seiner Mimik und Gestik beinahe alleine und macht Lust auf mehr. Alle anderen Darsteller leisten zweckmäßige Arbeit, fallen also weder besonders positiv noch negativ auf.

Fazit: Für Fans trashiger Horrorfilme ein Muss, alle anderen dürfen (wie eigentlich immer) gerne einen Blick riskieren.

Wertung: 9/10

Zum Schluss noch ein Hinweis: Wer den Film komplett sehen möchte, sollte bis zum Ende des Abspanns sitzen bleiben…

Date Movie

„Scary Movie 2“ war euch zu anspruchsvoll?
„Nicht noch ein Teenie-Film“ war auch zu tiefgründig?

Willkommen bei „Date Movie“!

Da der Film keinerlei Wert darauf legt, niveauvoll oder politisch korrekt zu sein, passe ich mich dem mal ausnahmsweise an:

Julia Jones ist fett, ungepflegt und legt die Männer reihenweise flach – was in diesem Zusammenhang bedeutet, sie in den Suizid zu treiben. Als Julia ihrem Traumprinzen begegnet, gibt es nur eine Lösung: Ab zu Hitch mit der Bitch! Einen Besuch in der Pimp My Car-Werkstatt und viele abgesaugte Liter Fett später steht Julia auch schon als Bachelor-Kandidatin vor ihrem Auserwählten. Verliebt, verlobt, verheiratet – doch vorher müssen noch die griechisch-indisch-japanischen Juden-Eltern der Tochter mit den Hippie-Eltern des Sohnes unter einen Hut gebracht, eine Hochzeitsparty mit Breitarsch Jell-O geplant und natürlich die ultimative Sex- und Silikonbombe Andy, welche ihren Ex-Freund nicht kampflos abgeben möchte, beseitigt werden!

Klingt schwachsinnig? Ist es auch! Und dabei leider nicht einmal witzig!

Eine Parodie jagt in den knapp 80 Minuten die nächste, leider ohne zu berücksichtigen, dass zu einem Witz normalerweise auch eine Pointe gehören sollte. Was bleibt ist eine Nummernrevue, die weit hinter ihren Möglichkeiten bleibt und dessen Witze nur selten bis gar nicht zünden, ja teilweise sogar nerven, weil sie grundlos in die Länge gezogen werden.

Ach ja: Wer dachte, dass mit den beiden oben genannten Filmen der Tiefpunkt des Beklopptenhumors erreicht sei, darf sich von „Date Movie“ eines besseren belehren lassen – aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt und spießig, um den diffizilen Humor eines Pickels zu erkennen, dessen Eiterstrahl beim Ausdrücken solch eine Wucht erzeugt, dass der bemitleidenswerte Pickelträger durch die Häuserwand geschleudert wird.

Das gibt einen Punkt für insgesamt zwei gelungene Lacher sowie einen für die halbnackte Sophie Monk – Frauen dürfen diesen Punkt gerne wieder von der Wertung abziehen!

Wertung: 2/10

2001 Maniacs

Ich weiß, wie traurig meine drei Leser sind, dass ich meinem Blog die letzten Tage so wenig Beachtung habe zukommen lassen, aber lasst euch gesagt sein, dass ich nicht untätig war, sondern es lediglich an der mangelnden Zeit zum Schreiben der Reviews lag! Ich bitte euch um Verzeihung und gelobe hiermit feierlich Besserung – los geht’s mit “2001 Maniacs”:

Zum Inhalt lässt sich, um ganz ehrlich zu sein, und so wurde ich nunmal erzogen, nicht wirklich viel schreiben, da der Film eigentlich gar keinen Inhalt hat: Jugendliche fahren um die Welt, Jugendliche landen aufgrund einer Umleitung in einer kleinen Stadt, Jugendliche werden von den Einwohnern feierlich empfangen, Jugendliche knattern und schlucken (Alkohol, liebe Leser, Alkohol) wie die Großen, Jugendliche landen als Hauptspeise auf dem Essenstisch – nicht wirklich neu (ob “2001 Maniacs” als Remake oder Fortsetzung zu “2000 Maniacs” durchgehen soll vermag ich nicht zu entscheiden), nicht wirklich spannend, ja nicht einmal wirklich sehenswert.

Was den Film dann doch noch erträglich, wenn nicht zeitweise sogar unterhaltsam werden lässt, ist zum einen der völlig überdrehte Stil und sind zum anderen die recht anständig inszenierten Todesarten inkl. einem relativ hohen Gore-Gehalt.
Zugegeben: Der Humor ist, ganz im Gegensatz zu den Brüsten der weiblichen Beteiligten, recht flach, schafft es aber dennoch, dem Zuschauer das eine oder andere Grinsen zu entlocken.
Ebenso verhält es sich mit den Splatterszenen: Natürlich hat man alles irgendwo irgendwie irgendwann schon einmal gesehen, aber hey: Wayne interessiert das bei einem Film wie diesem schon? Hauptsache es hilft dabei, die Zeit zügig verfliegen zu lassen.

Für Freunde des sinn- und bauchfreien Fun-Splatters ist „2001 Maniacs“ auf jeden Fall einen Blick wert – wer bislang nichts mit dieser Art von Filmen anzufangen wusste, wird durch hiermit allerdings auch nicht bekehrt werden.

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