Ocean’s 13

2007 ist das Jahr der dritten Teile: Der Spinnen-Mann darf wieder spinnen, der Fluch der Karibik wieder fluchen, Shrek wieder ershreken und Danny Ocean darf wieder…nun, Danny Ocean sein, denn mal ehrlich: Um mehr geht es in der Ocean-Reihe nach dem gelungenen „Ocean’s 11“ eigentlich nicht.

Worum geht’s

Reuben (Elliott Gould) liegt im Koma: Von dem skrupellosen Willie Bank (Al Pacino) hereingelegt und um die Partnerschaft eines neuen Casinos gebracht, bricht Danny Oceans (George Clooney) naiver Freund noch auf der Baustelle zusammen. Doch eines hat Banks unterschätzt: Wer sich mit einem von Dannys Freunden anlegt, der bekommt es mit allen zu tun. Und so machen sich Danny und seine Mitstreiter (u.a. Brad Pitt, Matt Damon und Don Cheadle) daran, eine Möglichkeit auszuarbeiten, um die große Eröffnung des neuen Casinos für Bank unvergesslich werden zu lassen. Doch dazu benötigen sie die Hilfe ihres alten Erzfeindes Terry Benedict (Andy Garcia)…

Meine Meinung

Ich sage es ganz offen: Meiner Meinung nach geht Danny Ocean so langsam die Puste aus (ist ja auch nicht mehr der Jüngste). Begeisterte der erste Teil noch durch einen genialen Coup samt zahlreicher Finten, galt bereits im zweiten Teil das Hauptaugenmerk den attraktiven Hauptdarstellern (sehr zur Freude des weiblichen Publikums). Im dritten Teil sollte alles wieder besser werden und der Coup wieder im Vordergrund stehen. Dies tut (eigentlich tut man ja nicht tun tun, ich weiß) er zwar auch, aber leider ist der Plan, es Bank heimzuzahlen, weder spektakulär noch spannend, so dass ich bereits nach 45 Minuten mit müden Augen auf die Uhr blickte (in der Nachmittagsvorstellung wohlgemerkt). Zwar gilt es wieder, einige Hindernisse zu überwinden, doch sind die entsprechenden Lösungen viel zu einfach, als dass sie die Crew vor große Herausforderungen stellen und die Zuschauer mitfiebern lassen würden.

Dass der Film dennoch einigermaßen unterhaltsam bleibt, verdankt er abermals den Darstellern: Das eingespielte Team rund um George Clooney, Brad Pitt und Matt Damon hatte beim Dreh sichtlich Spaß, was sich durchaus positiv auf den Zuschauer überträgt. Wie bereits im zweiten Teil gibt es wieder zahlreiche Anspielungen aus der Realität, die allerdings nicht jedem sofort als solche auffallen dürften. Ich für meinen Teil konnte mir das eine oder andere Schmunzeln jedenfalls nicht verkneifen.

Etwas aufgesetzt hingegen wirkt der Nebenplot in Mexiko rund um eine Plastikfabrik: Dass die Arbeitsbedingungen dort nicht zu den besten der Welt zählen, sollte jedem klar sein, dessen IQ über der Zimmertemperatur liegt. Wieso Steven Soderbergh uns dies mit der Holzhammermethode klarzumachen versucht, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben.

Mein Fazit

„Ocean’s 13“ ist eine nur bedingt unterhaltsame Gauner-Komödie, die ohne ihre gut aufgelegten Stars vermutlich direkt auf DVD erscheinen würde. Zwar hat der Film durchaus seine Momente, doch reichen diese nicht aus, um über die volle Laufzeit zu unterhalten. Um es mit den Worten meines besten Freundes zu sagen: Kann man mal gucken.

Wertung: 6/10

Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis

2004 schufen Edgar Wright und Simon Pegg mit „Shaun Of The Dead“ eine fast perfekte Mischung aus Horrorfilm, Komödie und Hommage, der man jederzeit den Respekt vor den großen Vorbildern ansah.
2007 widmen sich Wright und Pegg, abermals unterstützt durch Nick Frost und Bill Nighy, dem Actionthriller – und wieder gelingt ihnen eine fast perfekte Symbiose, die speziell Filmfans begeistern dürfte.

Worum geht’s

Nicholas Angel (Simon Pegg) ist ein guter Cop – zu gut für seine Kollegen, lässt er sie doch regelmäßig wie unfähige Stümper aussehen. Als Beförderung getarnt, wird Angel von seinen Vorgesetzen in den beschaulichen Ort Sandford versetzt, in dem die größte Herausforderung darin besteht, einen ausgebüxten Schwan einzufangen.
Von dem Actionfilmliebhaber und Kollegen Danny (Nick Frost) genervt, ergibt sich Angel seinem Schicksal, doch wird seine Spürnase nach einem tödlichen Autounfall schnell wieder erweckt: Wieso gibt es am Unfallort keine Bremsspuren? Wieso ist die Verbrechensrate in Sandford so niedrig, die Unfallrate aber gleichzeitig so hoch? Und was hat der dubiose Supermarktinhaber Simon Skinner (Timothy Dalton) damit zu tun?

Meine Meinung

Wie bereits bei „Shaun Of The Dead“ merkt man Wright und Pegg an, dass sie zu den Filmliebhabern zählen und ihre Vorbilder nicht durch den Kakao ziehen, sondern sie unterhaltsam würdigen wollen: Flache Gags wie bei „Hot Shots“ oder „Scary Movie“ (sicherlich auch unterhaltsam, aber auf ein anderes Publikum ausgerichtet) sind hier Mangelware. Stattdessen gibt es unterschwelligen Humor und unzählige Zitate, die weniger auf große Lacher ausgelegt sind, dafür aber für ein dauerhaftes Grinsen sorgen, so man denn für diese Art des Humors empfänglich ist.

Leider hat das Gespann Wright/Pegg nicht nur die positiven Ansätze von „Shaun Of The Dead“ übernommen: Wie bereits in der Zombie-Komödie erliegen die beiden auch bei „Hot Fuzz“ zum Ende hin wieder den großen Vorbildern. Was beim Erstling die Belagerung der Kneipe ist, ist diesmal das Finale im ehemals ruhigen Sandford. Gefühlte 30 Minuten lang und äußerst hektisch geschnitten, müssen sich Wright und Pegg die Frage gefallen lassen, ob der Showdown (inkl. Schießerei, Verfolgungsjagd und Faustkampf) in dieser Form nötig gewesen oder ob weniger nicht mehr gewesen wäre.

Nichts desto trotz bereitet der Film eine ziemliche Freude, zumal man den Darstellern allesamt ihren Spaß anmerkt. Vorallem Simon Pegg (als knallharter Polizist ohne Freunde herrlich gegen den Strich besetzt) und Nick Frost (welchem ich durchaus zutraue, die im Film gezeigte DVD-Sammlung auch privat zu besitzen) geben den von ihnen dargestellten Charakteren eine Tiefe, wie man sie in einer Komödie nicht unbedingt vermutet. Grandios besetzt wurde auch Timothy Dalton als schmieriger Geschäftsmann, dessen „zweideutige“ Sprüche für mich zu den Highlights des Films zählen.

Wer sich übrigens fragen sollte, wieso die FSK dem Film eine Freigabe ab 16 erteilt hat, dem sei gesagt, dass der Killer mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich umgeht und das Blut mehr als nur einmal spritzt.

Mein Fazit

Wer „Shaun Of The Dead“ mag, der wird auch an „Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis“ (was für ein selten dämlicher Untertitel) Gefallen finden. Gut aufgelegte Darsteller und spaßige Running Gags sorgen für einen unterhaltsamen Kinoabend, der lediglich durch das ausufernde Finale getrübt wird. Insgesamt betrachtet ist „Hot Fuzz“ zwar dezent schwächer als sein Vorgänger, liegt aber dennoch weit über dem Durchschnitt.

Wertung: 8/10

Severance – Ein blutiger Betriebsausflug

2004 drehte der Engländer Christopher Smith den von Kritikern wie Publikum gleichermaßen unbeachteten Horrorfilm „Creep“. Inhaltlich nicht überzeugend, konnte der kleine dreckige Film durch seine Optik und Atmosphäre dennoch einige Pluspunkte sammeln. Mit „Severance“ läuft derzeit der nächste kleine dreckige Smith-Film (nur zur Erinnerung: Nicht Kevin, Christopher!) in den Kinos – kann Smith neben der Atmosphäre diesmal auch inhaltlich punkten?

Eine Gruppe von Mitarbeitern eines Waffenherstellers wird zum Teamtraining nach Osteuropa geschickt. In einer Hütte und den umliegenden Wäldern sollen durch Gruppenspiele und -gespräche Teamklima und Zusammenhalt gefördert werden. In der Hütte angekommen, erzählen sich die Kollegen moderne Mythen von wahnsinnigen Soldaten, die früher in solchen Hütten therapiert werden sollten, jedoch flüchten konnten und nun in den Wäldern leben. Schon bald soll sich herausstellen, dass an den Geschichten mehr dran ist…

„Severance“ beginnt vielversprechend mit einer Hetzjagd durch den Wald: Zwei Frauen und ein Mann werden gejagt, alle drei werden Opfer von gestellten Fallen. Während uns das Schicksal des Mannes blutig präsentiert wird, bleibt das der Frauen offen, wird aber zum Ende wieder aufgegriffen.

Nach diesem Auftakt schaltet Smith erstmal einen Gang runter und präsentiert uns die Charaktere, die uns bis zum Ende des Films, oder auch nicht, begleiten dürfen. Ob die eindimensionalen Figuren Lustlosigkeit zuzuschreiben oder beabsichtigt sind, vermag ich nicht zu beurteilen: Da wären die Blondine (auf die alle männlichen Kollegen irgendwie scharf sind), der Freak (der ständig irgendwelche Drogen intus hat), der Vorgesetzte (wie alle Vorgesetzten inkompetent und unbeliebt), der Schleimer (optisch natürlich alles andere als eine Granate), der Besserwisser (optisch natürlich eine Granate), die bebrillte Büromaus (optisch natürlich alles andere als…moment, das hatten wir schon) und der Quotenschwarze (wird der Schwarze überleben, was meint ihr?).

Leider bleibt Smith zu lange im ruhigen ersten Gang und nimmt dem Film damit zu viel Fahrt: Erst nach dem Zuschnappen der ersten Falle, was gefühlte 60 Minuten dauert, schaltet Smith einen Gang höher und schenkt uns einen Backwood Slasher, garniert diesen mit einem Schuss „Hostel“ und fügt dann, nach gefühlten 80 Minuten (sobald wir und die Überlebenden glauben, es überstanden zu haben) noch einen großen Anteil „Surviving The Game“ hinzu. Erst von diesem Moment an entfaltet der Film sein volles Potential und zeigt uns einen rücksichtslos-blutigen Kampf um das nackte Überleben.

Was dem Film zu Gute kommt, sind die zahlreichen ironischen und teils extrem zynischen Momente. Da wären z.B. der aus Selbstverteidigung resultierende großartige Einsatz eines Raketenwerfers. Oder die Rolle eines Schwarzen in einem Werbespot. Oder ein Kopfschuss, der damit begründet wird, dass man sich später nicht vorwerfen lassen wolle, dass man den Psychopathen trotz Chance nicht getötet habe. Oder ein Toilettengang, der mit den Worten „ich komme gleich wieder“ beginnt, aber nicht mit dem Tod der betreffenden Person endet. Oder eine Spinne, die nicht die Reaktion auslöst, die man normalerweise bei Frauen erwartet. Oder oder oder…

Die Schauspieler dürften den meisten, wie auch mir, unbekannt sein, lediglich Laura Harris („The Faculty“, „The Calling“) wird der eine oder andere bereits bewusst wahrgenommen haben. Nichts desto trotz machen sie ihre Sache gut, ohne sich besonders positiv hervorzuheben.

Um schlussendlich die Anfangsfrage zu beantworten, ob Christopher Smith es geschafft hat, neben der Atmosphäre diesmal auch inhaltlich zu punkten: Jein! Der mit vielen zynischen Spitzen ausgestattete Film ist zwar geringfügig komplexer als „Creep“, leidet dafür aber unter einem zu zähen Einstieg und abermals zu oberflächlichen Figuren. Für Genre-Fans ist der Film auf jeden Fall einen Blick wert, zu diesem Genre bekehren wird man mit „Severance“ aber niemanden.

Wertung: 6/10

Zum Glück geküsst

Dies ist der Moment sich zu outen: Trotz meiner betagten 29 Jahre bin ich ein Anhänger des romantischen Teeniefilms. So vorhersehbar und kitschig Filme wie „Eine wie keine“, „10 Dinge die ich an dir hasse“ oder „Ich kann’s kaum erwarten“ auch sein mögen, so gerne schaue ich sie mir dennoch an. Und weil ich mir trotz dieser Neigung genug Männlichkeit bewahrt habe, um zu dem zu stehen, was ich tue, schäme ich mich nicht dafür, zuzugeben, mir auch „Zum Glück geküsst“ im Kino angeschaut zu haben.

Inhalt

Ashley (Lindsay Lohan) ist ein echter Glückspilz: Sobald sie ihre Wohnung verlässt, verziehen sich die Regenwolken, trotz Taxiarmut hat sie nie Probleme ein selbiges zu finden und sollte sie sich beim Telefonieren verwählen, kann sie sicher sein, in einem Telefonquiz zu landen und sogleich einen Preis zu gewinnen. Jake (Chris Pine) hingegen ist das genaue Gegenteil: Was auch immer er anpackt, er kann sich sicher sein, dass es in einem Fiasko endet. Als sich die beiden auf einem Maskenball begegnen und küssen, wechselt das Glück von Ashley auf Jake. Während Ashley im Gefängnis landet und ihren Job sowie ihre Wohnung verliert, startet Jake urplötzlich eine Karriere in der Musikbranche. Auf Anraten einer Wahrsagerin begibt sich Ashley auf die Suche nach dem mysteriösen Maskenträger, um sich ihr Glück zurückzuholen…

Kritik

Die Botschaft des Films ist so trivial wie zutreffend: Sei glücklich mit dem was du hast und bewahre dir jederzeit dein positives Denken. In gewohnt routinierter Art inszeniert Regisseur Donald Petrie („Miss Undercover“, „Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen?“) die Suche einer jungen Frau nach dem Glück – oder dem, was wahres Glück ausmacht. Überraschungen bleiben dabei erwartungsgemäß aus, doch als Entschädigung gibt es zahlreiche recht witzig inszenierte Fettnäpfchen (etwa wenn Ashley einen riesigen Haufen Kot nicht als Kunst erkennt), Glücks- und Unglücksfälle (z.B. eine sexuelle Belästigung, die keine ist oder eine Reanimation, die keine ist) sowie zwei sympathisch aufgelegte Hauptdarsteller.

Lindsay Lohan und Chris Pine sind zwar vom Oscar so weit entfernt wie ich vom Titel des Mr. Universe, sollen aber außer sympathisch zu wirken auch nichts weiter leisten, was ihnen durchaus gelingt. Die Nebencharaktere bieten von nervig bis spaßig alles, was das Zuschauerherz begehrt, haben aber nicht genug Screentime, um den Film nachhaltig zu beeinflussen.

Was dem Film fehlt, um sich von dem Teenie-Durchschnitt abzusetzen, ist der nötige Pfiff: Ein wenig Gesellschaftskritik, das Thema „Glück“ bietet sich hierfür ja förmlich an, und/oder eine abgedrehtere Inszenierung hätten dem Film sicherlich gut gestanden.

Fazit

Ja, auch „Zum Glück geküsst“ ist vorhersehbar und bietet nichts, was der aufmerksame Kinogänger nicht bereits hundert mal gesehen hat. Aber das stört nicht weiter, da der Film kurzweilig genug inszeniert ist, um über die gesamte Laufzeit zu unterhalten, auch wenn er von Filmen wie den oben genannten Beispielen ein gutes Stück entfernt ist. Solide Unterhaltung – nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Wertung: 6/10

Zum Ausziehen verführt

Bevor ich mit meiner Review zu „Zum Ausziehen verführt“ beginne, möchte ich zwei Warnungen aussprechen:

1. Dieser Text enthält Spoiler! Wer sich also die unglaubliche Spannung dieses Meisterwerkes erhalten möchte, sollte sofort zum Fazit springen.

2. Der Film ist mies! Und mit „mies“ meine ich: Mies! Also schaut ihn euch am Besten gar nicht erst an (es reicht, dass ich meine Lebenszeit damit verschwendet habe).

Inhalt & Kritik zugleich:

Tripp (Matthew McConaughey) ist Mitte 30 und wohnt immer noch bei seinen Eltern (Kathy Bates, Terry Bradshaw). Da es viel zu einfach wäre, einfach mit dem Sohnemann zu reden, engagieren diese die attraktive hüstel Paula (Sarah Jessica Parker), welche Tripp dazu bringen soll, sich in ihn zu verlieben, um somit seinen Auszug zu erwirken – wozu auch ihn einfach rauswerfen, wenn man vorher doch noch anständig mit seinen Gefühlen spielen kann?!

Wer jetzt denkt „Lass mich raten: Das entwickelt sich doch bestimmt zu so einer typisch-einfallslosen 08/15-Liebeskomödie, in der sich das Mädel im Laufe ihres Jobs in den Jungen verliebt, dieser die Wahrheit herausfindet und dann beleidigte Leberwurst spielt, oder?“, dem kann ich nur voller Entsetzen erwidern: Ja, aber es ist noch viel schlimmer!

Natürlich steuert der Film unausweichlich auf das zuckersüße Happy End zu, doch bis es zu dem erlösenden Finale kommt, muss man noch die 90 Minuten dazwischen überstehen. Da ich die belanglosen Abschnitte des Films bereits mehr oder weniger erfolgreich verdrängt habe, beschränke ich mich auf die „Highlights“: So darf man sich z.B. über eine hirn- und humorlose, und zudem dreist bei „Verrückt nach Mary“ geklaute, Reanimation eines Vogels amüsieren. Besonders lustig soll wohl auch die Idee sein, dass Tripp, der aufgrund eines Schicksalsschlages mit sich selbst im Unreinen ist, von den friedlichsten Tieren (z.B. einem Streifenhörnchen, einem Delphin sowie einer kichernden!!! Eidechse) angefallen wird, da die Natur es natürlich nicht gutheißen kann, dass jemand an sich und seinem Leben zweifelt – dass „lustig“ und „dämlich“ zwei verschiedene Eigenschaften sind, hätte man den Drehbuchautoren aber auch wirklich mal sagen können!

Von solch schwachsinnigen Einfällen abgesehen, folgt der Film dem typischen Schema: Tripp und Paula verlieben sich, Tripp findet die Wahrheit heraus, Tripp und Paula streiten sich, Tripp und Paula versöhnen sich, Ende – und wenn Tripp dann an eben diesem Ende erneut auf einen Delphin trifft, dieser ihn nun aber aufgrund seines Einklangs mit sich selbst verspielt anschmust, kann man gar nicht so viel essen, wie man brechen möchte…

Immerhin kann man dem Film nicht vorwerfen, dass die Chemie zwischen Sarah Jessica (Schatten)Parker und Matthew McConaughey nicht stimmen würde: Das würde nämlich voraussetzen, dass es eine Chemie zwischen den beiden geben würde – und die gibt es nicht! McConaughey spielt gewohnt souverän und darf, sehr zur Freude des weiblichen Publikums, seinen durchtrainierten Körper das eine oder andere Mal in die Kamera halten. S.J. Parker hingegen hat offensichtlich noch nicht begriffen, dass „Sex and the City“ abgesetzt wurde und sie somit keine Daseinsberechtigung mehr hat…

Fazit

Einfallslose Liebeskomödie ohne Witz und Charme, dafür aber mit reichlich dämlich-albernen Ideen, die dem Film alles andere als gut tun. Mein Tip: Lieber zum wiederholten Male „Wie werde ich ihn los in 10 Tagen“ oder „Hitch – Der Date Doktor“ schauen!

Wertung: 2/10

Trennung mit Hindernissen

Ebenso wie es inkonsequente Menschen gibt, die nicht wissen, was sie wollen, gibt es auch inkonsequente Filme, deren Unentschlossenheit einem praktisch ins Gesicht springt – und wir alle wissen, wie sich Inkonsequenz und Unentschlossenheit auf das Gesamtbild auswirken, egal ob bei Mensch oder Film…

Inhalt

Nach zwei Jahren Beziehung stehen Brooke (Jennifer Aniston) und Gary (Vince Vaughn) vor dem Aus: Während Brooke sich von Gary vernachlässigt und nicht ernst genommen fühlt, hat Gary das Gefühl, Brookes Ansprüchen nicht gerecht und von ihr ständig kritisiert zu werden. Da beide in ihre gemeinsame Wohnung investiert haben und keiner von beiden bereit ist auszuziehen, teilen Brooke und Gary die Wohnung auf, was situationsbedingt zahlreiche Komplikationen nach sich zieht – zumal keiner von beiden die Trennung wirklich möchte…

Kritik

Wie lustig und makaber man einen Film über ein sich trennendes Paar inszenieren kann, vermochte Danny DeVito 1989 in „Der Rosenkrieg“ eindrucksvoll zu beweisen. Wer nun hofft, eine moderne Variante dieser schwarzen Komödie zu sehen, dürfte maßlos enttäuscht werden: Unentschlossen wechselt „Trennung mit Hindernissen“ zwischen Komödie und Beziehungsdrama hin und her, ohne in einem der beiden Bereiche überzeugen zu können.

Zwar gibt es durchaus Gelegenheiten zum Lachen, köstlich ist z.B. die aus dem Trailer bereits bekannte Szene, in der Brooke versucht, Gary mit einem attraktiven Mann eifersüchtig zu machen, dieser sich aber mehr für Gary und Videospiele als für sein Date mit Brooke interessiert, doch kommen solche Szenen leider viel zu selten vor, als dass sie den Film tragen könnten.

Ebenso verhält es sich mit den ruhigen Szenen: Wer bereits eine Trennung hinter sich hat, weiß, dass man sich oft wünscht, Dinge in einer Beziehung gesagt oder getan zu haben, von denen man weiß, dass man sie hätte sagen oder tun sollen. Im Film die Fehler zu zeigen, die wir selbst tagtäglich erneut machen, mag zwar realistisch sein, ist aber aufgrund eben dieser Alltäglichkeit nicht mitreißend genug, um dem Film die nötige Tragik zu geben.

Auf Darstellerseite gibt es hingegen nicht viel auszusetzen: Jennifer Aniston und Vince Vaughn spielen zwar nicht so, als würden sie es auf den Oscar abgesehen haben, erfüllen die Figuren aber mit genug Leben, um wenigstens kurzzeitig mitzubangen, ob sie sich nun versöhnen oder nicht. Als Nebenfigur begeistert vorallem Jon Favreau als Garys schräger und leicht psychopathisch wirkender Freund Johnny O, während Justin Long in seiner Rolle als homosexueller Christopher einfach nur jedes noch so dumme Klischee abarbeitet und förmlich danach schreit, mit einer Rakete im Hintern, dieses Vergnügen gönnen wir ihm, auf den Mond geschossen zu werden.

Fazit

Weder Fisch noch Fleisch, überzeugt „Trennung mit Hindernissen“ weder als Komödie noch als Beziehungsdrama und rettet sich lediglich durch eine Handvoll gelungener Szenen, die allerdings auch nicht verhindern können, dass der Film spätestens beim nächsten eigenen Streit vergessen ist…

Wertung: 4/10

Wer früher stirbt ist länger tot

Kinder, wie die Zeit vergeht: Schon wieder ist ein Monat um und das Kieler CinemaxX lud erneut zur Sneak-Preview. Sorgte der letzte Sneak-Film aufgrund des unbekannten Films noch für ein verwirrtes Publikum, regierte diesmal eine Mischung aus Verwirrung, Hilflosigkeit und purem Spaß den Kinosaal. Gezeigt wurde „Wer früher stirbt ist länger tot“, eine bayerische Mischung aus Komödie und Drama, selbstredend im bayerischen Dialekt, was bei uns Fischköppen nicht gerade zum Verständnis beitrug. Doch wollte ich nach den ersten 10 Minuten, schon alleine seiner Herkunft wegen – schließlich hat Bayern den Stoiber hervorgebracht, noch einen zünftigen 2er-Verriss zum Besten geben, zog mich der Film mit zunehmender Laufzeit tiefer und tiefer in seinen Bann, bis ich den Kinosaal letztlich mit einem breiten Grinsen und vollends zufrieden verließ.

Worum geht’s: Der 11-jährige Sebastian gibt sich die Schuld für den Tod seiner bei der Geburt verstorbenen Mutter. Um nicht als Mörder im Fegefeuer zu landen, sucht er nun nach einer Möglichkeit die Unsterblichkeit zu erlangen, wodurch er und seine Mitmenschen von einem Unheil ins nächste (oder vielleicht doch ins Glück?) geführt werden…

Mehr zu verraten wäre ein Verbrechen, lebt der Film doch besonders von seinen skurrilen Einfällen und den aberwitzigen Situationen. Wer sich an trockenem und makaberem Humor erfreuen kann und wissen möchte, wie die Reanimation eines Kaninchens, bei Vollmond erwachende Moorleichen, ein Fegefeuertribunal und Telefonanrufe aus dem Jenseits in diese Geschichte passen, kommt um einen Kinobesuch nicht herum. Der Einfallsreichtum der Macher scheint sich von Minute zu Minute zu steigern, wodurch dem Film das Kunststück gelingt, sein Publikum mit zunehmender Laufzeit besser und besser zu unterhalten, um zum Ende hin, jedoch ohne seiner Linie untreu zu werden, noch einen erwachsenen Unterton zu finden.

Die Schauspieler sind zumindest mir bislang völlig unbekannt gewesen, machen ihre Sache aber sehr gut, allen voran Markus Krojer als Sebastian, dem man die Rolle des von Alpträumen und Vorwürfen geplagten Kindes ohne Zweifel abnimmt. Ebenso passend wie gut: Fritz Karl als Sebastians überforderter Vater, Jule Ronstedt als Sebastians attraktive Lehrerin Veronika und Jürgen Tonkel als Radiomoderator Alfred.

Fazit: Wer sich von dem bayerischen Dialekt nicht abschrecken lässt, bekommt mit „Wer früher stirbt ist länger tot“ eine herrlich skurrile Komödie geliefert, deren Einfallsreichtum weit über dem typischer deutscher Komödien anzusiedeln ist.

Wertung: 8/10

Hui Buh

Manche Leute sagen, es gibt Gespenster.
Manche sagen, es gibt keine Gespenster.
Ich aber sage, Hui Buh ist…eine Computeranimation, die so seelenlos daherkommt, dass sich jedes echte Gespenst beleidigt abwenden dürfte.

Worum geht’s: Am Freitag den 13. im Jahr 1399 wird Ritter Balduin (Michael „Bully“ Herbig) von einem Blitz getroffen und aufgrund seiner unehrlichen Lebensart dazu verdammt, fortan als Schlossgespenst Hui Buh im Schloss Burgeck sein Unwesen zu treiben. 500 Jahre später bezieht König Julius der 111. (Christoph Maria Herbst) das Schloss, um dort Gräfin Leonora zu Etepetete (Heike Makatsch) zu heiraten. Der Versuch Hui Buhs, den neuen Burgherrn zu vertreiben, endet darin, dass Julius Hui Buhs Spuklizenz vernichtet, woraufhin dieser binnen zwei Tagen die Geisterprüfung wiederholen muss, um nicht in der gefürchteten Seelensuppe zu enden. Da Julius‘ Reichtümer im Laufe der Jahre für die Instandhaltung Burgecks aufgebraucht wurden und Hui Buh der einzige ist, der das Versteck des geheimen königlichen Schatzes kennt, muss Julius dem so gar nicht gruseligen Geist unter die Arme greifen – und bekommt unerwartete Hilfe von Leonoras hübscher Zofe Konstanzia (Ellenie Salvo González)…

Klären wir zunächst das Wichtigste: Mit den Hörspielkassetten hat dieser Kinofilm ungefähr so viel gemeinsam wie Steven Seagal mit einem Charakterdarsteller – doch leider überzeugt der Film auch nicht als eigenständiges Werk: Von einer Handvoll recht gelungener Szenen, meistens in Verbindung mit Christoph Maria Herbst, einmal abgesehen, bietet der Film nur typisch deutschen und vorhersehbaren Slapstick, über den man vielleicht 1899 noch lachen konnte, der aber in der heutigen Zeit selbst für einen Kinderfilm schlicht und einfach überholt wirkt. Hinzu kommt, dass das Gespenst Hui Buh zwar recht ansehnlich animiert ist, aber dennoch niemals die Grimassen eines realen Bully ersetzen kann, was einem als Zuschauer durch Bullys Auftritt zu Beginn des Filmes schmerzlich vor Augen geführt wird. Wieso Bully das Gespenst nicht den gesamten Film über verkörpert hat, alle anderen Geister werden auch mittels Maske dargestellt, sondern stattdessen auf klinisch wirkende CGI-Effekte gesetzt wurde, ist mir ein echtes Rätsel und lässt sich wohl nur mit mangelnder Zeit oder einer zu hohen Gagenforderung begründen.

Christoph Maria Herbst hingegen stellt für den Film einen echten Gewinn dar: Seine Mimik und Gestik sind wie wie gewohnt erstklassig und dürfen somit getrost als die humoristischen Höhepunkte des Filmes bezeichnet werden. Heike Makatsch bleibt in ihrer Rolle als intrigante Gräfin erschreckend blass, während der den Schlossverwalter spielende Hans Clarin (welcher im Hörspiel Hui Buh spricht und nach Abschluss der Dreharbeiten verstarb) eine souveräne Vorstellung abgibt. Ebenso souverän spielt auch Ellenie Salvo González, welche eindeutig als optisches Highlight des Films bezeichnet werden darf und ledigen Männern durchaus einen Grund liefert, sich Hui Buh, natürlich unter einem anderen Vorwand, im Kino anzuschauen.

Fazit: Belanglose Kinderunterhaltung, die ihr Potential zu keiner Minute entfaltet und sich zu sehr auf das Zugpferd „Bully“ verlässt.

Wertung: 4/10

American Dreamz – Alles nur Show

Wer kennt sie nicht, jene unsagbar schlechten Casting-Shows, welche uns die letzten Jahre mit unerträglicher Hartnäckigkeit vor den Fernseher zerren wollten. Von dem Casting, in dem sich jeder noch so talentfreie, kognitiv suboptimierte (vielen Dank nochmal für diesen Begriff, Herr Nuhr) Freak mal so richtig austoben und beleidigen lassen konnte, einmal abgesehen, gab und gibt es keinen verständlichen Grund, sich diese Hochburgen des Wahnsinns in voller Laufzeit anzutun.

Ähnlich denkt auch Martin Tweed (Hugh Grant), Moderator der beliebten Casting-Show „American Dreamz“. Doch da die Einschaltquoten nun einmal stimmen, geht es mit der nächsten Staffel in eine neue Runde – und da jede Staffel die vorangegangene übertreffen soll, muss etwas Besonderes her. Zum Glück befindet sich der Präsident (Dennis Quaid in einer grandiosen G.W. Bush-Imitation) gerade in einem Formtief, was seinen treuen Berater (Willem Dafoe) auf die Idee bringt, ihn als Gast-Juror in Tweeds Show auftreten zu lassen. Da „American Dreamz“ selbstverständlich auch im ansonsten vollkommen amerikafeindlichen Nahen Osten geschaut wird, bekommen ein paar Terroristen Wind von der Sache und schleusen einen Schläfer in die Sendung ein, der den Präsidenten im Finale mit einer Bombe töten soll. Doch bis es so weit ist, muss erst einmal der ganz normale Wahnsinn solch einer Show und deren Teilnehmer heil überstanden werden…

Regisseur Paul Weitz („American Pie“) entwickelt sich mehr und mehr zu einem meiner Lieblingsregisseure: Boten bereits „About A Boy“ und „Reine Chefsache“ eine gesunde Mischung aus Humor, satirischen Seitenhieben und ernster Aussage, hat er mit „American Dreamz“ seinen bislang besten Film abgeliefert: An jeder Ecke findet man Seitenhiebe auf die Politik, den Medienwahn und den American Way Of Life – dass dem Film in den Staaten kein Erfolg beschert war, ist in diesem Fall ein klares Anzeichen für Qualität: Es ist ja nichts Neues, dass die Amerikaner nicht gerne den Spiegel vorgehalten bekommen…

Während Hugh Grant wieder einmal beweist, dass er als egoistisches Arschloch zu Höchstform aufläuft, begeistert vorallem Dennis Quaid als Präsident: Mit kindlicher Naivität entdeckt er im Laufe des Films das Leben neu und wächst am Ende über sich hinaus – alleine seine Darstellung rechtfertigt den Kinobesuch!

Doch auch die restlichen Rollen sind perfekt besetzt: Willem Dafoe als verzweifelter Berater des Präsidenten, Mandy Moore als karrieregeiles Luder Sally !!!Kendoo!!!, Chris Klein als naiv-verliebter Kriegs“veteran“ oder Sam Golzari als so gar nicht amerikafeindlicher Schläfer Omer Obeidi, sie alle passen perfekt zu ihren Rollen. Ein Extralob gibt es von mir dafür, dass es vollbracht wurde, wirklich jedem Charakter Sympathie zu verschaffen: Selbst der ansonsten widerliche Martin Tweed und die bösen bösen Terroristen haben ihre menschlichen Seiten und irgendwie fällt es einem schwer, auch nur irgendwem in dem Film etwas Gemeines zu wünschen…

Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, bin ich von „American Dreamz“ restlos begeistert: Schon lange hat es kein Film mehr so gut verstanden, bissigen Humor mit Anspruch zu verbinden und gleichzeitig mit so gut aufgelegten Schauspielern aufzuwarten. Dafür gibt es von mir:

Wertung: 10/10

Der Rosarote Panther

Wer erinnert sich nicht an den legendären Peter Sellers in seiner Paraderolle als Insp. Jacques Clouseau: Seine Darstellung des trotteligen, jedoch mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein, manch einer mag auch sagen Überheblichkeit, ausgestatten Polizisten, weiß auch heute noch uneingeschränkt zu begeistern und gilt als Klassiker der Filmgeschichte.

Diese Ehre dürfte Steve Martin nicht zuteil werden, denn auch wenn seine Interpretation nicht der befürchtete Totalausfall ist, so bleibt nicht viel mehr übrig, als eine mal mehr mal weniger lustige Nummernrevue. Aber der Reihe nach:

Der Fußballtrainer Yves Gluant wird während eines Spiels ermordet und der sich an seinem Finger befindliche Ring „Der Rosarote Panther“ gestohlen. Um den Fall heimlich lösen zu können und so den Ruhm zu kassieren, setzt Chief Insp. Dreyfus (Kevin Kline) seinen schlechtesten Mann auf den Fall an: Insp. Jacques Clouseau (Steve Martin). Der macht sich gemeinsam mit seinem ihm zur Seite gestellten Assistenten Ponton (Jean Reno) sofort ans Werk und lässt dabei natürlich nicht das kleinste Missgeschick aus…

Ein wenig erinnert „Der Rosarote Panther“ an die alten Nackte Kanone-Filme, ohne jedoch jemals deren Klasse zu erreichen: Steve Martin stolpert von einem Missgeschick ins nächste und schafft es natürlich, den Fall irgendwie zu lösen. Für sich alleine gestellt weiß der Film, so man keine zu hohen Ansprüche stellt und seichtem Humor gegenüber nicht abgeneigt ist, durchaus zu unterhalten, nur leider trägt der Film die große Bürde, sich mit dem Original von Blake Edwards messen zu müssen – und dabei versagt er auf ganzer Linie.

Sellers Clouseau war vielleicht ein wenig trottelig und litt an einem gehörigen Maß an Selbstüberschätzung, aber er bewahrte sich immer seine Würde. Martins Clouseau hingegen ist ein Trottel wie er im Buche steht, ein Polizist, mit dem man ob seiner Art schon beinahe Mitleid hat – und das hat dieser Charakter nicht verdient.

Was bleibt, sind aneinandergereihte Witze, von denen einige viel zu lange zelebriert werden und dadurch bereits wieder an Komik einbüßen, sowie durchaus akzeptable Schauspieler, die den Film allerdings auch nicht über das Mittelmaß hinaus retten können.

Wertung: 5/10

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