Angeschaut: „Rambo: Last Blood“ (2019)

Mit meinem Blog verhält es sich wie mit John Rambo: Beide sehen so aus, als hätten sie ihre besten Zeiten hinter sich. Um beide ist es so ruhig geworden, dass man meinen könnte, es gäbe sie bereits nicht mehr. Und doch tauchen beide in unregelmäßigen Abständen wieder auf und zeigen, dass immer noch Leben in ihnen steckt. Ob sich das am Leben halten dieses Blogs lohnt, müsst ihr irgendwann entscheiden. Ob sich der neueste Kinoauftritt des berühmten Vietnam-Veteranen meiner Meinung nach lohnt, verrate ich euch … jetzt.

Worum geht’s

John Rambo (Sylvester Stallone) lebt zurückgezogen auf der Ranch seines verstorbenen Vaters, wo er in dessen Haushälterin Maria (Adriana Barraza) und deren Enkelin Gabrielle (Yvette Monreal) eine kleine Ersatzfamilie gefunden hat. Als Gabrielle gegen den Wunsch von Maria heimlich nach Mexiko aufbricht, um dort ihren leiblichen Vater zu suchen, wird sie von Menschenhändlern entführt. Als Maria und Rambo klar wird, dass Gabrielle etwas zugestoßen sein muss, begibt Rambo sich auf die Suche …

Meine Meinung

Ich fasse mal kurz zusammen, was ich bislang über „Rambo: Last Blood“ gelesen habe: 70 Minuten Langeweile gefolgt von 20 Minuten solider und äußerst brutaler Action, die einigermaßen versöhnlich stimmt.

Das Problem ist: Ich habe den Film komplett anders erlebt.

Während sich die meisten Zuschauer an der ruhigen Geschichte rund um Gabrielles Entführung zu stören scheinen und die finale Konfrontation offenbar als actionreiche Erlösung von der Langeweile ansehen, ging es mir genau andersherum. Mir haben sowohl die ruhige Einführung auf der Farm als auch Rambos Suche in Mexiko deutlich besser gefallen als das, was darauf folgt. Gut, nun bin ich vielleicht auch kein geeigneter Maßstab. Schon in „Rambo 2“ ist es nicht die Action, die mich immer wieder abholt, sondern der Moment, wenn Rambo während der Fahrt auf dem Fluss erklärt, dass er entbehrlich sei. Analog hierzu gibt es in „Rambo: Last Blood“ eine Szene, in der John seiner Ziehtochter gesteht, dass er sich niemals geändert hat, sondern sein wahres Ich nur tagtäglich unterdrückt. Eine Szene, die nur ein paar Sekunden dauert, für mich jedoch zu den stärksten Momenten des Films gehört. Nicht zuletzt, weil Stallone es wie schon in „Rambo 2“ schafft, die Melancholie seiner Figur in diesem Moment greifbar zu machen.

Zugegeben, weder weiß der Film wirklich Neues zu erzählen, noch sind die Figuren originell gezeichnet. Und mit dem, was vermutlich die meisten Zuschauer von einem Rambo-Film erwarten, hat die ganze Chose auch recht wenig zu tun. Dennoch haben sowohl die Geschichte als auch die Figuren in all ihrer Einfachheit für mich funktioniert, so dass mir insbesondere Gabrielles Schicksal durchaus nahe ging.

Auf den actionreichen Showdown trifft dies hingegen leider nur bedingt zu. Wenn Rambo im Tunnelsystem unter seiner Farm mit zahlreichen Waffen und Fallen zum brutalen Gegenschlag ausholt, hätte dies durchaus eine atmosphärische Angelegenheit werden können. Leider jedoch beschränkt sich der Film darauf, Rambo nahezu im Sekundentakt Feinde töten zu lassen – in einer Geschwindigkeit und so schnell geschnitten, dass bei mir keinerlei Spannung aufkommen wollte. Versteht mich bitte nicht falsch: Nett anzuschauen ist das Finale (trotz unnötiger CGI) natürlich dennoch, aber mit ein wenig mehr Laufzeit und ein paar Verschnaufpausen zwischen den einzelnen Opfern hätte hier etwas weitaus Packenderes entstehen können. Wirklich schade.

Mein Fazit

Ruhig erzählter Actionthriller, der mich auch ohne besondere Kniffe gut unterhalten hat. Zu schade, dass die Macher beim actionreichen Finale mehr Wert auf Brutalität als auf Atmosphäre und Spannung gelegt haben.

Meine Wertung: 6/10

Neuer Trailer: „Wir“

Am 14.3. startet „Wir“, der neue Film von „Get Out“-Regisseur Jordan Peele, in unseren Kinos. Nun wurde der deutsche Trailer veröffentlicht – und schon dieser ist interessanter und atmosphärischer als viele Filme, die ich kenne.

Ich bin sehr gespannt!

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=mGcYnVBPI1o]

Kurz abgehakt: „The Secret – Ein tödliches Geheimnis“ (2014)

Nach dem Selbstmord ihres Vorgesetzten entdeckt Jane (Sarah Butler) Ungereimtheiten in den Büchern ihres Arbeitgebers, die auf kriminelle Aktivitäten des Firmeninhabers Thaddeus Gault (Malcolm McDowell) hindeuten. Jane vertraut sich ihrem Kollegen Ronald (Ian Gomez) an, doch dieser entpuppt sich als Mitwisser und informiert den Auftragskiller Frank (D.B. Sweeney). Im leeren Bürogebäude beginnt ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel …

Ich gebe zu, dass ich mir „The Secret – Ein tödliches Geheimnis“ einzig und allein wegen Sarah Butler angeschaut habe. Seit ihrer Performance im „I Spit On Your Grave“-Remake hat diese Frau einen Stein bei mir im Brett, doch leider ist in diesem mauen Thriller von dieser Performance nur wenig bis gar nichts zu spüren. Sarah Butler wirkt komplett unterfordert, D.B. Sweeney nur bedingt bedrohlich und Malcolm McDowell in seinen wenigen Minuten komplett abwesend. Auch sonst hinterlässt der Film leider keinen positiven Eindruck, was nicht zuletzt daran liegt, dass das Geschehen ohne jegliches Gespür für Spannung und Atmosphäre komplett ohne Überraschungen und Höhepunkte abgespult wird. Sorry, aber das ist selbst für einen verregneten Donnerstagabend zu wenig …

Meine Wertung: 3/10

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=Jvby2eN7nkk]

Neuer Trailer: „Happy Deathday 2U“

Wie es der Zufall will, wurde heute der deutsche Trailer zu „Happy Deathday 2U“ veröffentlicht – der zweite Film, auf den ich mich wie ein kleines Kind freue! Und schon habe ich direkt Lust, mir noch mal den spaßigen Vorgänger anzuschauen – auch wenn ich diesen inzwischen mehr oder weniger auswendig mitsprechen kann … 🙂

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Neuer Trailer: „Glass“

Es gibt exakt zwei Filme, auf die ich mich wie ein kleines Kind freue. M. Night Shyamalans „Glass“ ist einer davon. Und zu eben diesem wurde gestern ein neuer Trailer veröffentlicht, der es mir nicht gerade leichter macht, die Zeit bis zum Kinostart auszuharren. Zum Glück sind es nur noch knapp über vier Wochen …

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=7rV-XPEekgA]

Kurz abgehakt: „Ghostland“ (2018)

Gleich in der ersten Nacht werden Pauline (Mylène Farmer) und ihre beiden Töchter Beth (Emilia Jones) und Vera (Taylor Hickson) in ihrem neuen Zuhause von Unbekannten brutal überfallen. 16 Jahre später ist Beth (Crystal Reed) eine erfolgreiche Autorin von Horrorromanen, während Vera (Anastasia Phillips) unter schweren Angststörungen leidet und immer noch bei ihrer Mutter wohnt. Eines Nachts erhält Beth von ihrer Schwester einen mysteriösen Anruf und macht sich auf den Weg zu ihrer Familie – nicht ahnend, was sie dort erwartet …

Nach dem von Kritikern und Publikum gleichermaßen geschätzten „Martyrs“ und dem meiner Meinung nach stark unterschätzten „The Tall Man“ begibt sich Regisseur und Drehbuchautor Pascal Laugier abermals in die Welt menschlicher Abgründe. Und bereitet mir ein großes Problem, denn es ist beinahe unmöglich, über den Film zu schreiben, ohne zu viel zu verraten. Je weniger ihr wisst, desto mehr werdet ihr „Ghostland“ genießen können, weswegen ihr sowohl Filmbesprechungen als auch die Trailer nach Möglichkeit meiden solltet.

Was ich euch allerdings verraten kann, ist, dass Laugier erneut ein düsterer, bedrückender und extrem straff inszenierter Genrefilm gelungen ist, dessen Atmosphäre und Spannung dafür sorgten, dass ich ab der Hälfte des Films, und ich übertreibe jetzt nicht, konstant schweißnasse Hände hatte. Und obwohl „Ghostland“ nicht sonderlich blutig ausfällt, sind einige Szenen in ihrer Darstellung nur schwer zu ertragen, was nicht zuletzt den tollen Darstellerinnen und dem gelungenen Make-up zu verdanken ist.

Auch wenn er die Regeln nicht neu schreibt: definitiv ein feiner Film!

Meine Wertung: 8/10

Kurz abgehakt: „Meg“ (2018)

Als ein Forschungsteam während einer Tiefsee-Mission von einem unbekannten Tier angegriffen wird und ohne Energie auf den Meeresgrund sinkt, schicken die Verantwortlichen den ehemaligen Experten Jonas Taylor (Jason Statham), um das Team zu retten. Die Rettungsmission … ach, was gebe ich mir hier eigentlich so große Mühe: Der Film handelt von Jason Statham, der gegen einen Megalodon, also gegen einen gigantischen, 20 Meter langen Hai kämpft. Fertig.

Nun ist er also endlich da, der seit vielen Jahren angekündigte und immer wieder verschobene Hai-Actionthriller „Meg“. Und obwohl Filme mit solch bewegten Produktionsgeschichten wie „Meg“ nur selten unter einem guten Stern stehen, lässt sich das Actionspektakel überraschend gut schauen. Jason Statham ist ein absolut cooler Hund, der Hai tricktechnisch durchaus gelungen und das Geschehen wird erfreulich kurzweilig und ohne unnötige Längen abgespult. Dennoch ist die Chose leider nur halb so unterhaltsam, wie sie eigentlich sein könnte. Nicht nur, weil die Macher keine funktionierende Mischung aus überkanditelter Nonsens-Action und ernstem Tier-Horror gefunden haben, sondern insbesondere, weil letzterer schlicht viel zu kurz kommt. Damit meine ich nicht mal, dass ich gerne mehr Blut gesehen hätte, sondern schlicht, dass der Appetit des Hais dessen Größe nicht gerecht wird. Gefühlt werden durch den Megalodon weniger Menschen weggeknuspert, als der Film Regisseure verbraten hat – und das ist dann doch etwas enttäuschend.

Egal, als sinnlose und durchaus sympathische Sommer-Unterhaltung taugt „Meg“ allemal. Sollte es zu einer Fortsetzung kommen, wünsche ich mir aber definitiv einen etwas aktiveren und insbesondere hungrigeren Hai!

Meine Wertung: 6/10

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=pmBdpNIj6t0]

Kurz abgehakt: „Mission: Impossible – Fallout“ (2018)

Obwohl es Ethan Hunt (Tom Cruise) und seinem Team gelungen ist, Solomon Lane (Sean Harris) festzunehmen, ist dessen Syndikat weiterhin aktiv und steht kurz davor, auf dem Schwarzmarkt waffenfähiges Plutonium zu erwerben. Da es dem IMF-Team nicht gelingt, das Plutonium sicherzustellen, bekommt es von der CIA den Agenten August Walker (Henry Cavill) zur Seite gestellt. Schnell stellt sich heraus, dass es einen Verräter in den eigenen Reihen geben muss …

Schon lange hat mich kein Film mehr so ratlos zurückgelassen. Die 2 1/2 Stunden vergingen zwar recht flott und auch die Action bereitete mir aufgrund ihres (größtenteils) bodenständigen Ansatzes durchaus Spaß, doch wird mir von dem Film vermutlich nichts in Erinnerung bleiben. Bislang hatte jeder Teil der „Mission: Impossible“-Reihe mindestens eine Szene, die mich im Kino freudig grinsen ließ und von der ich sagen würde, dass sich das Kinoticket alleine dafür gelohnt hat. „Mission: Impossible – Fallout“ hingegen ließ mich völlig kalt und bietet letztlich nur Variationen dessen, was wir schon mal gesehen haben. Außerdem ist das Finale so dermaßen drüber, dass es trotz Selbstironie bei mir irgendwie nicht so recht zünden wollte.

Obwohl sich das jetzt alles ziemlich negativ liest, ist der Film durchaus unterhaltsam und für Fans der Vorgänger auf jeden Fall sehenswert. Tom Cruise rennt wie ein junger Gott, die Chemie im Team stimmt und inhaltlich wird eine schöne Brücke zum dritten Teil (meinem persönlichen Favoriten) geschlagen. Ich befürchte jedoch, dass die Reihe ihren Zenit langsam überschritten hat …

Meine Wertung: 6/10

P.S.: Mir fällt gerade doch noch etwas ein, was mir in Erinnerung bleiben wird: der übermäßige Einsatz der Lens Flares, die selbst mich dieses Mal gestört haben. Das war definitiv zu viel des Guten.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=T-zH34J4TAI]

Kurz abgehakt: „Ant-Man and the Wasp“ (2018)

Seit er Cap(tain America) vor knapp zwei Jahren in Berlin geholfen hat, steht Scott (Paul Rudd) unter Hausarrest. Da er bei seiner Hilfe Hanks (Michael Douglas) Anzug nutzte, befinden sich dieser und Hope (Evangeline Lilly) seitdem auf der Flucht vor dem FBI, was Scott sichtlich schwer belastet. Noch zwei Tage trennen ihn von der Freiheit, als Scott plötzlich von Hanks Frau Janet (Michelle Pfeiffer) träumt, die vor Jahren im subatomaren Raum verschwand – und wider Erwarten noch zu leben scheint …

Zeitlich vor dem düsteren „Avengers: Infinity War“ angesiedelt, bleibt „Ant-Man and the Wasp“ dem lockeren Ton und der verspielten Inszenierung seines Vorgängers treu und schafft es sogar, diesen leicht zu übertreffen. Während der Humor bei „Ant-Man“ noch etwas bemüht wirkte und sich der Film zudem die eine oder andere Länge erlaubte, haben die Macher bei der Fortsetzung dazugelernt und endgültig die richtige Mischung aus absurdem Witz, persönlicher Tragik und knalliger Comic-Action gefunden. Die Figuren sind sympathisch wie eh und je und die Action unterhält abermals ohne zu erschlagen, während Michael Peña als Sidekick erneut den heimlichen Star des Films darstellt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wer den Vorgänger mochte, wird auch „Ant-Man and the Wasp“ mögen. Ach ja, ich hätte dann jetzt übrigens gerne einen Wasp-Solofilm mit Evangeline Lilly!

Meine Wertung: 8/10

Kleiner Tipp: Da der Film größtenteils eine unabhängige Geschichte erzählt, lässt er sich zwar auch schauen, ohne vorher „Infinity War“ gesehen zu haben, doch sollte das Kino beim Einsetzen des Abspanns dann recht zügig verlassen werden … 😉

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=8R12gnecpjU]

Kurz abgehakt: „47 Meters Down“ (2017)

Im Mexiko-Urlaub lernen die Schwestern Lisa (Mandy Moore) und Kate (Claire Holt) auf einer Feier Benjamin (Santiago Segura) und Louis (Yani Gellman) kennen und lassen sich von ihnen zu einem Tauchgang mit Weißen Haien überreden. Als die Seilwinde des Haikäfigs abbricht, sinken die Schwestern auf den Grund des Meeres. Umgeben von Haien beginnt für Lisa und Kate in 47 Metern Tiefe ein Kampf ums Überleben …

Och ja, das ist doch mal ein netter, kleiner Überlebensthriller für zwischendurch. Zugegeben, an die famose One-Woman-Show „The Shallows“ reicht „47 Meters Down“ nicht heran, doch unterhaltsam ist die Chose allemal. Die Figuren sind durchaus sympathisch und stellen sich erfreulicherweise nicht allzu dämlich an, auch wenn manche Aktionen nicht hundertprozentig durchdacht erscheinen (was in solch einer Situation aber auch irgendwie verständlich ist). Die Probleme unter Wasser fallen überraschend vielfältig aus und bestehen längst nicht nur aus den umher schwimmenden Haien. Greifen diese doch mal ins Geschehen ein, verhalten sich die Tiere glücklicherweise einigermaßen natürlich (so weit ich das beurteilen kann) und sind zudem recht ansprechend getrickst. Viel Blut fließt bei den Angriffen zwar nicht, doch passen diese recht gut zu einem Film, der in erster Linie als Überlebens- und nicht als Hai-Thriller zu betrachten ist.

Mit einer etwas packenderen Inszenierung und einem nicht ganz so aufdringlichen Score hätte mir „47 Meters Down“ noch mal ’ne Spur besser gefallen, aber auch so kann ich den Film ruhigen Gewissens jedem empfehlen, der sich für dieses Genre erwärmen kann.

Meine Wertung: 6/10

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=N_t8Mjp8T1Q]

Sven Kietzke
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