Im Kino gesehen: Evil Dead

Liebes CinemaxX in Kiel, ich bin dir untreu gewesen. Und ja, es ist deine Schuld! Hättest du nicht vor Urzeiten die Sneak Preview abgeschafft, hätte ich mich nicht nach Alternativen umsehen müssen. Nun saß ich gestern nicht in einem deiner Säle, sondern im STUDIO. Voller Hoffnung, dort in der Thrill Sneak das „Tanz der Teufel“-Remake „Evil Dead“ sehen zu können. Was soll ich sagen: Mein Fremdgehen wurde belohnt …

Worum geht’s

Nachdem sie beinahe an einer Überdosis gestorben wäre, fährt Mia (Jane Levy) gemeinsam mit ihren Freunden und ihrem älteren Bruder David (Shiloh Fernandez) zu einer einsam im Wald gelegenen Hütte. Dort möchte sie sich ihrer Drogensucht mit einem kalten Entzug stellen. In der Hütte angekommen, nimmt Mia sofort einen schwachen Verwesungsgeruch wahr. Unter einem Teppich entdeckt die Gruppe eine blutverschmierte Falltür, die David und Eric (Lou Taylor Pucci) zu einem Keller voller toter Katzen und einem in Stacheldraht eingewickelten Buch führt. Als Eric laut aus diesem Buch vorliest, erwacht das Böse im Wald. Erst nimmt es Besitz von Mias Körper, dann breitet es sich nach und nach in der Gruppe aus. Ein blutiger Kampf auf Leben und Tod beginnt …

Meine Meinung

Die Bedenken waren groß, als bekannt wurde, dass der Frischling Fede Alvarez bei dem Remake des legendären „Tanz der Teufel“ Regie führen würde. Dass mit Sam Raimi, Robert G. Tapert und Bruce Campbell drei alte Bekannte als Produzenten mit an Bord waren, galt nur als schwacher Trost. Die Fans hatten schlicht gehofft, dass Sam Raimi das Ruder auch beim Remake selbst in die Hand nehmen würde. Um es klar zu sagen: Sämtliche Bedenken waren vollends unbegründet. Denn auch wenn „Evil Dead“ vermutlich nicht den Kultstatus des Originals erreichen wird, ist Alvarez mit diesem Film nichts anderes als das beste Remake seit einer gefühlten Ewigkeit gelungen.

Wie schon „Tanz der Teufel“ lebt auch „Evil Dead“ nicht von einer originellen Handlung, ausgefeilten Charakteren oder außergewöhnlichen Darstellern. Zwar sind sowohl die Geschichte als auch die Figuren bedingt durch den Drogenhintergrund der Protagonistin etwas komplexer als im Original, doch eine für den Film entscheidende Rolle spielt dies nicht. Nein, damals wie heute geht es schlicht um eine Gruppe von Menschen, die von der Außenwelt isoliert mit dem puren Bösen konfrontiert wird und mit allen Mitteln ums eigene Überleben kämpfen muss. Und damals wie heute geht es dabei nicht besonders tiefgründig, dafür aber höchst atmosphärisch und herrlich blutig zur Sache. So blutig, dass man als Zuschauer oft nicht weiß, ob man schockiert sein, sich ekeln oder befreiend lachen soll.

Der für einen Kinofilm ungewöhnlich hohe Gewaltgrad ist für Horrorfans eine wahre Freude. Nicht zuletzt, da auf den Einsatz von CGI so gut wie verzichtet wurde. Stattdessen setzen die Macher literweise das gute alte Kunstblut sowie zahlreiche handgemachte Masken und Prothesen ein, was ich ihnen gar nicht hoch genug anrechnen kann. Egal ob die Körper mit einem Teppichmesser, einer Nagelpistole, einem Elektromesser oder einer Kettensäge malträtiert werden, hier wirkt nichts künstlich. Was zur Folge hat, dass sich die zugefügten Schmerzen unmittelbar auf den Zuschauer übertragen. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte sich den Kinobesuch dementsprechend gut durch den Kopf gehen lassen. Vor dem Kartenkauf.

Echte Schwächen leistet sich Alvarez nicht. Wer unbedingt die Nadel im Heuhaufen suchen möchte, darf sich gerne an dem etwas zu professionellen Look des Films stören und die leicht deplatziert wirkende Vulgärsprache kritisieren. Aber das ist Jammern auf extrem hohen Niveau.

Mein Fazit

Fede Alvarez ist gelungen, was wohl nur die wenigsten für möglich gehalten hätten: Ein würdiges „Evil Dead“-Remake zu drehen, das eigene Wege beschreitet, sich gleichzeitig vor dem Original verbeugt und den teils absurd-brutalen Splatter-Horror von damals gekonnt in die heutige Zeit transportiert. Falls ihr es zwischen den Zeilen noch nicht rausgelesen haben solltet: Ja, ich bin begeistert. Richtig begeistert. Um es in einem Wort zusammenzufassen: Groovy!

Meine Wertung: 9/10

Kleiner Tipp zum Schluss: Der wahre „Tanz der Teufel“-Fan wartet selbstverständlich den Abspann ab …

In aller Kürze: Oblivion, Der unglaubliche Burt Wonderstone & Mama

Drei Filme im Kino gesehen, aber keine einzige Review geschrieben? Oh oh … Da mir gerade die notwendige Zeit fehlt, und wenig immer noch besser ist als nichts, hier immerhin ein paar kurze Worte zu meinen drei letzten Kinobesuchen:

Oblivion

Jeden Tag kämpft Jack (Tom Cruise) für die Rettung der Menschheit. Oder besser gesagt für das, was von ihr übrig geblieben ist. Nach einem Atomkrieg gegen außerirdische Angreifer ist die Erde nahezu unbewohnbar, die wenigen Überlebenden haben sich auf Raumstationen zurückgezogen. Um den Abbau der dringend benötigten Ressourcen sicherzustellen, kontrollieren, beschützen und reparieren Jack (Tom Cruise) und seine Partnerin Victoria (Andrea Riseborough) die technische Infrastruktur, die immer wieder von den außerirdischen Scavs angegriffen wird. Doch schon länger plagen Jack leise Zweifel an seiner Mission. Als ein Raumschiff mit menschlichen Überlebenden abstürzt, kommt Jack einem unfassbaren Geheimnis auf die Spur …

Lang lang ist’s her, dass ein Film mit Tom Cruise so euphorisch aufgenommen wurde. Und ich frage mich: Warum ausgerechnet dieser Film? Zugegeben, die Optik ist phänomenal. Jede Einstellung ist ein wahrer Augenschmaus und die visuellen Effekte sind ebenso wie die Soundeffekte über alle Zweifel erhaben. Doch ein episches Meisterwerk ist „Oblivion“ weiß Gott nicht. Dafür fehlt dem Film schlicht die Eigenständigkeit, denn letztlich ist „Oblivion“ nicht viel mehr als ein Best of zahlreicher mal mehr mal weniger bekannter Science-Fiction-Filme. Ich verzichte an dieser Stelle auf eine Aufzählung, da alleine die Nennung der Titel schon zu viel über die Story verraten würde. Diese ist nämlich gar nicht schlecht und zweitweise sogar recht überraschend – sofern man die offensichtlichen Vorbilder nicht kennt. Spaß bereitet der Film aber allemal. Gut geklaut ist halt immer noch besser als schlecht erfunden …

Meine Wertung: 7/10

Der unglaubliche Burt Wonderstone

Einst waren Burt (Steve Carell) und Anton (Steve Buscemi) die beliebtesten Magier in Las Vegas, heute sind sie nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die Freude an der Magie haben die beiden bereits vor Jahren verloren. Als der aufstrebende Straßenmagier Steve Gray (Jim Carrey) auftaucht, ist es mit den gut besuchten Vorstellungen endgültig vorbei. Nach einem heftigen Streit infolge eines missglückten Tricks trennen sich die Wege von Burt und Anton. Doch den Zauber der Magie können die beiden nur gemeinsam wiederfinden …

Steve Carell als arroganter Entertainer, der seine Mitmenschen wie Dreck behandelt und dadurch alles zu verlieren droht. Steve Buscemi als optisch wenig ansprechender Naivling, der stets im Schatten seines besten Freundes steht. Und Jim Carrey als schmerzbefreiter merkbefreiter Magier, der sich für nichts zu schade ist, solange es nur die Sensationsgier des Publikums befriedigt. Mehr braucht es nicht für 100 Minuten beste Kinounterhaltung, die einige der bösesten Witze seit langem bietet und mir damit mehrfach Lachtränen in die Augen trieb. Gut, die Geschichte leidet wie so ziemlich jede Komödie an ihrer Vorhersehbarkeit, doch das mindert den Spaß bis hin zu dem obligatorischen Happy End nicht im Geringsten! Wer auch nur ansatzweise Interesse an (schwarzen) Komödien und Magie hat, sollte diesen Film auf keinen Fall verpassen!

Meine Wertung: 8/10

Mama

Nachdem er seine Frau erschossen hat, fährt der verzweifelte Familienvater Jeffrey (Nikolaj Coster-Waldau) mit seinen beiden Töchtern Victoria (Megan Charpentier) und Lilly (Isabelle Nélisse) in die Wildnis. Dort möchte er erst die beiden und dann sich selbst töten, doch ein Geist kommt ihm zuvor und nimmt sich der Kinder an. Jahre später werden Victoria und Lilly völlig verwildert gefunden. Ihr Onkel Lucas (ebenfalls Nikolaj Coster-Waldau) und dessen Freundin Annabel (Jessica Chastain) nehmen die beiden bei sich auf. Doch mit den beiden Mädchen haben sich Lucas und Annabel auch den beschützenden Geist in ihr Haus geholt. Und Mama reagiert sehr eifersüchtig auf die neuen Eltern …

Hach, es geht doch nichts über atmosphärische Gruselfilme der alten Schule. Und genau um solch einen handelt es sich bei „Mama“. Zumindest in den ersten 80 Minuten. Was Regie-Neuling Andrés Muschietti hier an Szenen auffährt, ist eine helle Freude. Mal unheimlich und bedrohlich, dann wieder einfühlsam und herzerwärmend, wechselt der Film gekonnt zwischen Gruselfilm und Drama hin und her – nicht zuletzt dank der tollen Darsteller, von denen insbesondere Megan Charpentier und Isabelle Nélisse als tragisches Geschwisterpaar sowie Jessica Chastain als Mutter wider Willen in Erinnerung bleiben. Zu schade, dass die Geschichte im letzten Drittel etwas konfus gerät und die Computereffekte im Finale die Oberhand gewinnen, wodurch der Film spürbar an Atmosphäre einbüßt. Dennoch schaffte es „Mama“, mir am Ende Tränen der Rührung in die Augen zu treiben. Und das schafft wahrlich nicht jeder Gruselfilm!

Meine Wertung: 7/10

Thor – The Dark Kingdom: Der deutsche Trailer ist da!

So viele Comicverfilmungen – so wenig Zeit: Der erste deutsche Trailer zu „Thor – The Dark Kingdom“ ist da. Und sieht erwartungsgemäß grandios aus! Ganz besonders freut mich, dass Natalie Portman wieder mit dabei ist. Hoffentlich verrät der Trailer nicht schon zu viel über ihr Schicksal …

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=Gb8TATMtn5Y]

DREDD: Heute bin ich das Gesetz! – 5 Blogger zeigen Kinn

Leser! Du wirst beschuldigt, den Actionkracher DREDD
mit Karl Urban noch nicht gesehen zu haben!

Worauf plädierst du?

Na gut, ich möchte mal nicht zu martialisch klingen. Zumal „Dredd“ erst ab morgen erhältlich ist. Wieso der Film definitiv einen Blick wert ist und ihr euch den 19. April dementsprechend vormerken solltet, habe ich bereits gestern ausführlich zum Besten gegeben.

Was ich dabei verschwiegen habe, ist, wieso mir die Figur des Judge Dredd so gut gefällt. Kurz und knapp: Weil Dredds kompromissloses Vorgehen Erinnerungen an eine Zeit weckt, in der Actionfilme noch politisch unkorrekt sein durften. Eine Zeit, in der Dirty Harry und Paul Kersey das Gesetz in die eigene Hand nahmen und auf ihre Weise für Gerechtigkeit sorgten. Eine Zeit, in der Actionhelden noch Actionhelden waren. Und keine weichgespülten Flitzpiepen, die ihre Gegner höchstens aus Notwehr in die ewigen Jagdgründe befördern.

Ja, so einfach kann das manchmal sein …

Was meine vier Bloggerkollegen an Judge Joseph Dredd cool finden und wie ihnen der Helm der Judges steht? Folgt einfach den folgenden Links und findet es heraus!

www.Cone-online.com
www.Filmherum.de
www.Kinofilmer.de
www.Wewantmedia.de

Im Heimkino gesehen: Dredd

Erinnert ihr euch noch an das Jahr 1995? 1995 war das Jahr, in dem Sylvester Stallone sich als Judge Dredd versuchte. Und scheiterte. Als Big-Budget-Trash betrachtet, ist Danny Cannons Comicverfilmung zwar durchaus unterhaltsam, doch der düsteren Vorlage wird der Film kaum gerecht. Zu weichgespült, zu bemüht auf cool getrimmt, mit einem äußerst nervigen Rob Schneider als Sidekick – und dann auch noch ein Judge Dredd, der die meiste Zeit des Films ohne Helm agiert. Nein, das war nicht der Film, den sich die Fans erhofft hatten. Ob der 2012 von Regisseur Pete Travis inszenierte „Dredd“ mit Karl Urban in der Hauptrolle besser abschneidet, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest …

Worum geht’s

In nicht allzu ferner Zukunft ist die Erde nahezu unbewohnbar. Die Menschen leben zusammengepfercht in der riesigen Metropole Mega City One, in der Gewalt und Verbrechen an der Tagesordnung stehen. In diesem Chaos versuchen die Judges, die sowohl Richter als auch Vollstrecker sind, die Gesellschaft weitestgehend aufrecht zu erhalten. Als drei gehäutete Männer von dem oberen Stockwerk eines riesigen Apartmentblocks auf die Straße geworfen werden, sind der gefürchtete Judge Dredd (Karl Urban) und die junge Rekrutin Anderson (Olivia Thirlby) als erste am Tatort. Sie finden heraus, dass der Apartmentblock mitsamt seiner Gangs von der ehemaligen Prostituierten Ma-Ma (Lena Headey) übernommen wurde und nun als Drogenlabor dient. Dredd und Anderson beschließen, dem Treiben Ma-Mas ein Ende zu setzen. Diese zögert nicht lange, riegelt das Gebäude ab und formiert ihre aus Gangmitgliedern bestehende Armee. Ein gnadenloser Kampf ums Überleben beginnt …

Meine Meinung

Na bitte, es geht doch. „Dredd“ ist genau der kompromisslose Actionfilm geworden, den uns die Macher versprochen haben. Hart, brutal, düster, ohne alberne Sprüche und ohne nervige Sidekicks. Zwar lässt Dredd auch hier den einen oder anderen trockenen Oneliner vom Stapel, doch wirken diese niemals aufgesetzt oder unpassend, sondern ergeben sich stets aus der jeweiligen Situation. Während Stallones Dredd nicht selten unter einer unfreiwilligen Komik litt, ist Urbans Darstellung weitaus ernster und dürfte damit genau dem gnadenlosen und einsilbigen Vollstrecker entsprechen, den sich die Fans gewünscht haben. Es war eine gute Entscheidung, nichts über Dredds Vergangenheit oder gar Privatleben zu erzählen, sondern ausschließlich seine Taten für sich sprechen zu lassen. Dredd ist das Gesetz. Punkt. Für die Menschlichkeit ist die von Olivia Thirlby sympathisch dargestellte Rekrutin Anderson zuständig, deren Zukunft als Judge von Dredds Beurteilung abhängig ist und die dennoch an ihren Prinzipien festhält, selbst wenn sie damit das Gesetz brechen muss. Lena Headey hingegen ist als Ma-Ma das personifizierte Verbrechen. Kalt, gnadenlos und nur auf den eigenen Machterhalt ausgerichtet, hält Ma-Ma die Fäden in der Hand, bleibt dabei jedoch leider etwas zu blass, um einen wirklich abstoßenden Eindruck zu hinterlassen.

Sah der 95er „Judge Dredd“ noch vergleichsweise billig aus, so ist „Dredd“ eine optischer Augenschmaus. Das Design des Films ist schlicht hervorragend, wobei insbesondere die Szenen in Erinnerung bleiben, in denen die Wahrnehmung der Figuren durch die Droge Slo-Mo verzerrt ist. Die weichgezeichneten und knallbunten Szenen stellen einen starken Kontrast zu dem ansonsten düsteren und schmutzigen Look des Films dar und bieten zudem einige der besten 3D-Effekte der letzten Monate. Die zahlreichen Actionszenen sind gut und vor allem äußerst brutal inszeniert, haben allerdings außer Schießereien nicht viel zu bieten, was auf Dauer dann doch etwas monoton wirkt. Auf ein spektakuläres Action-Highlight muss man ebenso verzichten wie auf eine originelle Handlung oder einen stetig steigenden Spannungsbogen. Vielmehr wirkt der Film wie ein Videospiel, in dem sich der Held Level für Level durch dieselben Gegnerscharen kämpft, bis er dann dem Endgegner gegenüber steht. Prinzipiell ist dagegen nichts einzuwenden, doch hätte ich mir hierbei ein wenig mehr Abwechslung gewünscht.

Bild und Ton der Blu-ray

Kurz und knapp: An dem Bild gibt es nichts auszusetzen, so dass sowohl die dreckige Realität als auch die vom Drogenkonsum verzerrte Wahrnehmung hervorragend zur Geltung kommt. Und auch der Ton weiß größtenteils zu überzeugen. Der Raumklang wird in den Actionszenen gut genutzt und die Bässe unterstützen das Geschehen, dass es eine wahre Freude ist. Oder eine Strafe, je nachdem, ob ihr den Film als Zuschauer erlebt – oder als Nachbar des Zuschauers unfreiwillig miterleben müsst. Lediglich die Dialoge hätten gerne etwas lauter ausfallen dürfen. So kommt man nicht drum herum, regelmäßig die Lautstärke zu variieren, um alles zu verstehen und gleichzeitig die Nachbarn nicht zu sehr zu ärgern.

Mein Fazit

Erfreulich harte Comicverfilmung in grandioser Optik, der ein wenig Abwechslung in der Handlung und in den Actionszenen nicht geschadet hätte. Nichtsdestoweniger ein äußerst kurzweiliger Film, der sowohl Action- als auch Comicfans zufriedenstellen wird.

Meine Wertung: 7/10

Im Heimkino gesehen: Repo! The Genetic Opera

Als Filmliebhaber mit entsprechend hohem Filmkonsum ist man irgendwann über jedes Werk froh, das nicht den gängigen Regeln folgt und einfach ein wenig anders ist. Dementsprechend gespannt war ich auf Darren Lynn Bousmans Science-Fiction-Horrorthriller-Musical „Repo! The Genetic Opera“. Ob der Film mehr zu bieten hat als seine außergewöhnliche Genremischung, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest …

Worum geht’s

In nicht allzu ferner Zukunft wird die Menschheit von einer Epidemie weitestgehend ausgerottet. Die wenigen Überlebenden leiden unter akutem Organversagen, wodurch sie auf Ersatzorgane angewiesen sind. Diese erhalten sie von der Firma GeneCo, die sich nicht nur auf den Organtausch, sondern auch auf dessen Finanzierung spezialisiert hat. Können die Organe nicht sofort bezahlt werden, bleiben sie bis zur vollständigen Zahlung Eigentum von GeneCo. Wird die Zahlung nicht wie vereinbart erfüllt, schickt GeneCo-Inhaber Rotti Largo (Paul Sorvino) den Repo-Man, einen gnadenlosen Auftragskiller, um die Organe ohne Rücksicht auf den jeweiligen Träger zurückzuholen. Die 17-jährige Shilo (Alexa Vega), deren Mutter bei ihrer Geburt starb und die von Geburt an unter einer seltenen Blutkrankheit leidet, ahnt nicht, dass ausgerechnet ihr überbesorgter Vater Nathan (Anthony Head) eben dieser gefürchtete Repo-Man ist. Und dass Nathans düsteres Doppelleben, der Tod ihrer Mutter und Rotti Largo eng miteinander verknüpft sind …

Meine Meinung

Eigentlich müsste ich diesen Film lieben. Die visuelle Umsetzung ist trotz des geringen Budgets schlicht fantastisch und die Atmosphäre ebenso düster wie die von Liebe, Verrat, Rache und Machtgier handelnde Geschichte. Regisseur Darren Lynn Bousman nimmt bei der Inszenierung keine Rücksicht auf etwaige Befindlichkeiten und präsentiert „Repo! The Genetic Opera“ als durchgedrehtes und teils extrem blutiges Spektakel voller tragischer und skurriler Figuren. Die Darsteller sind dabei allesamt sichtlich motiviert und agieren als gäbe es kein Morgen. Allen voran Anthony Head, der sein Gesangstalent bereits in der fantastischen Folge „Noch einmal mit Gefühl“ der nach wie vor grandiosen TV-Serie „Buffy – im Bann der Dämonen“ unter Beweis stellen durfte. Okay, gegen die schon fast zu professionell singende Sarah Brightman kommen Anthony Head & Co nicht an, doch die Motivation der Darsteller ist in jeder Einstellung zu spüren. Selbst Paris Hilton, die Largos von Schönheitsoperationen besessene Tochter Amber Sweet spielt, zeigt hier eine durchweg gute Leistung. Wie gesagt, eigentlich müsste ich diesen Film lieben. Und dennoch sollte der Funke nicht so recht überspringen und sich am Ende sogar große Enttäuschung einstellen.

Dies liegt zum einen an der Musik. Diese trifft aufgrund ihrer größtenteils rockigen Töne zwar durchaus meinen Geschmack, doch kommt im gesamten Film nicht ein einziges Lied vor, welches ich mir auch außerhalb des Films anhören würde. Keine Melodie die im Ohr bleibt, kein Text der fesselt – kaum gehört, sind die Lieder auch schon wieder in Vergessenheit geraten. Und das bei einem Film, der zu gefühlten 99% gesungen wird.

Das größte Manko des Films ist jedoch seine Geschichte, die umso stärker vernachlässigt wird, je dichter sie sich dem Finale nähert. 75 Minuten lang werden Figuren charakterisiert, Hintergründe erklärt und Geheimnisse gelüftet – doch wenn all dies dann im großen Finale aufeinander treffen und sich die ganze Tragik der Geschichte wie in einer Oper entladen könnte, spielt davon so gut wie nichts mehr eine Rolle oder wird achtlos fallengelassen. Stattdessen müssen einige Figuren ihr Leben recht uninspiriert und aus dem Kontext gerissen aushauchen, ehe dann recht zügig der letzte Vorhang in Form des Abspanns fällt. Sorry, aber da fühle ich mich als Zuschauer schlicht betrogen und im Stich gelassen. Zumal das Potenzial für ein dramatisches Finale zweifellos vorhanden gewesen wäre …

Mein Fazit

Optisch grandios inszeniertes Science-Fiction-Horrorthriller-Musical mit tollen Darstellern, dessen Musik jedoch keinerlei Erinnerungswerte besitzt und dessen unaufgelöste Geschichte sich als pures Ärgernis erweist.

Meine Wertung: 5/10

Ihr wählt den Film – CineKie schaut den Film #9

Na, habt ihr die wöchentliche Abstimmung schon vermisst? Nach einer Woche ohne Abstimmung bin ich nun endlich wieder gerade davor, so dass es dieses Wochenende mit der letzten noch ausstehenden Review zu „Repo! The Genetic Opera“ und einer frischen Abstimmung weitergehen kann.

Diese Woche geht’s bei mir mal ein wenig düsterer zu. Zur Wahl stehen Neil Marshalls mit Michael Fassbender hervorragend besetztes Schlachtenepos Centurion, der Found-Footage-Superheldenfilm Chronicle – Wozu bist du fähig?, der Terror-Thriller Cleanskin – Bis zum Anschlag mit Sean Bean, der Endzeit-Actionfilm The Book Of Eli mit Denzel Washington und Gary Oldman sowie der sozialkritische Horrorthriller The Woman von Lucky McKee.

Ich bin gespannt, welchen Film ich für euch schauen darf!

Welchen Film soll ich am kommenden Wochenende rezensieren?

  • Centurion (31%, 8 Votes)
  • Chronicle (31%, 8 Votes)
  • The Book Of Eli (19%, 5 Votes)
  • The Woman (12%, 3 Votes)
  • Cleanskin (8%, 2 Votes)

Bislang haben abgestimmt: 26

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Die Abstimmung endet am Donnerstag, den 11.04. um 23:59 Uhr.

Star Trek: Der legendäre Kampf Kirk vs. Gorn geht in die zweite Runde!

Wer kennt ihn nicht, den perfekt choreografierten und packend inszenierten Kampf Kirk vs. Gorn, der nicht ohne Grund auch heute noch zu den Sternstunden moderner Science-Fiction-Unterhaltung zählt:

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=4SK0cUNMnMM]

Wahnsinn, oder? Doch wer glaubt, dass es besser nicht ginge, irrt sich gewaltig! Anlässlich des neuen „Star Trek“-Spiels treffen Kirk und Gorn erneut aufeinander – und beweisen eindrucksvoll, dass sie nichts verlernt haben!

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=4hnBp7x2QAE]

Ich bezweifle ernsthaft, dass „Star Trek Into Darkness“ hier mithalten kann …

Im Heimkino gesehen: Trollhunter

Wie ihr wisst, bin ich stets auf der Suche nach gelungenen Genrebeiträgen. Hierbei stoße ich in letzter Zeit immer häufiger auch auf norwegische Filme. „Dead Snow“ zum Beispiel ist eine äußerst unterhaltsame Splatter-/Zombiekomödie, während „Cold Prey – Eiskalter Tod“ und „Cold Prey 2 Resurrection – Kälter als der Tod“ zwei der besten Slasher sind, die mir in den letzten Jahren in den Blu-ray-Player gewandert sind. Mit „Trollhunter“ hat Regisseur André Øvredal sich 2010 dem Found-Footage-Genre angenommen. Ob auch dieser Genrebeitrag aus Norwegen überzeugen kann?

Worum geht’s

In Vestlandet fallen immer wieder Bären einem mutmaßlichen Wilderer zum Opfer. Drei Studenten möchten eine Dokumentation über diesen Wilderer drehen und stoßen dabei auf den wortkargen Eigenbrötler Hans (Otto Jespersen). Wie sich herausstellt, ist Hans gar kein Wilderer, sondern ein Jäger, der im Auftrag einer geheimen staatlichen Behörde Trolle ausfindig macht, die ihr Revier verlassen haben und dadurch eine Gefahr für die Einwohner darstellen. Um die Existenz von Trollen endlich publik machen und vor allem beweisen zu können, lässt Hans sich von den Studenten bei seiner Arbeit filmen. Sehr zum Missfallen seines Vorgesetzten Finn (Hans Morten Hansen), der die Veröffentlichung des Materials unter allen Umständen verhindern möchte …

Meine Meinung

Hach, was tut es doch gut, ab und zu mal einen Found-Footage-Film zu sehen, der nicht von Geistern oder Dämonen handelt. „Trollhunter“ bleibt im Rahmen seiner Geschichte erstaunlich bodenständig und präsentiert die Trolle nicht als übernatürliche Wesen, sondern als Tiere, von deren Existenz nur eine Handvoll Eingeweihter weiß. Für fast alles im Film gibt es eine biologische oder organisatorische Erklärung, so dass „Trollhunter“ zuweilen wie die Entstehung einer typischen Dokumentation aus dem Tierreich und weniger wie ein Fantasyfilm wirkt. Bei der Gestaltung der Tiere Trolle ließen die Norweger ihrer Kreativität freien Lauf und bieten gleich mehrere Arten, die sich in Größe, Aussehen und Verhalten stark unterscheiden. Die Effekte bewegen sich hierbei auf solidem bis hervorragendem Niveau, so dass die Trolle trotz ihrer Herkunft aus dem Computer durchaus realistisch und je nach Situation mal bedrohlich und mal knuffig wirken.

Doch zum echten Hit reicht es leider nicht, denn obwohl die Geschichte interessant ist und die Mensch-vs-Trolle-Actionszenen durchaus beeindrucken, keimt Spannung nur in wenigen Situationen auf. Nicht zuletzt, da die blassen Figuren im Laufe des Films kaum Profil erhalten. Lediglich Hans wird etwas mehr charakterliche Tiefe zugestanden, über die Studenten erfährt man so gut wie nichts. Die Vernachlässigung der Figuren ist allgegenwärtig und gipfelt in einer Szene, in der einer der Beteiligten den Tod findet und die Gruppe statt zu trauern nach einem geeigneten Ersatz sucht, um den Film beenden zu können. Wenn sich nicht mal die Beteiligten füreinander interessieren, wieso sollte es dann der Zuschauer tun?

Außerdem hinterlassen die (wenn auch wenigen) offenen Fragen ein unbefriedigendes Gefühl. Weder wird die Frage geklärt, wieso die Regierung unbedingt verhindern möchte, dass die Existenz von Trollen publik gemacht wird, noch gibt es eine Erklärung dafür, wieso Trolle Christen wittern können und Jagd auf sie machen. Auch wenn ich beileibe nicht für alles eine Erklärung erwarte, hätten ich mich in diesem Fall über eine Auflösung dann doch gefreut. Vielleicht gibt es ja eines Tages eine Fortsetzung, in der die noch offenen Fragen geklärt werden …

Mein Fazit

Originelle Found-Footage-Variante mit tollen Effekten und kreativem Kreaturdesign, die letztlich an ihren blassen Figuren und der nicht vorhandenen Spannungskurve scheitert. Einen Blick wert ist der Film aber allemal!

Meine Wertung: 6/10

Weitere Meinungen aus der deutschen Filmblogosphäre:

Equilibriumblog.de
Medienjournal – Das Film- & Bücher-Blog
wieistderfilm.de

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=tqGWXQTJdL0]

Fediverse

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