Für gleich zwei Filme hat es mich letzten Freitag ins CinemaxX getrieben. Und wie es der Zufall will, habe ich derzeit sogar die Zeit, beiden Filmen eine Review zu widmen. Die gestrige Review zum 2011er “Fright Night” war der erste Streich. Und der zweite folgt sogleich …
Worum geht’s
Geschäftsfrau Beth Emhoff (Gwyneth Paltrow) kehrt mit einer erkältungsähnlichen Erkrankung von einer Dienstreise zurück. Während Beths Ehemann Mitch (Matt Damon) verschont bleibt, steckt sich ihr Sohn an. Wenige Tage später sind Mutter und Sohn tot. Rasend schnell greift die Krankheit auf verschiedenen Teilen der Welt um sich. Während der Blogger und selbsternannte Enthüllungsjournalist Alan Krumwiede (Jude Law) vermeintliche Fakten sammelt, arbeitet die CDC unter der Leitung von Dr. Ellis Cheever (Laurence Fishburne) daran, die Quelle der Krankheit und ein Heilmittel zu finden …
Meine Meinung
Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Laurence Fishburne, Jude Law, Kate Winslet – nein, an prominenten Darstellern mangelt es Regisseur Steven Soderbergh wahrlich nicht. Und wenn es eines gibt, was man über “Contagion” sagen kann, dann, dass der Film bis in die kleinste Nebenrolle außerordentlich gut besetzt ist und die Darsteller ihre Figuren authentisch mit Leben füllen.
Authentisch sind auch die Geschichte und die Inszenierung des Films. Jedenfalls so weit man dies als Außenstehender beurteilen kann. Ruhig und ohne sich der Effekthascherei hinzugeben, vereint Soderbergh diverse Handlungsstränge und Schicksale zu einem großen Ganzen. Und genau in dieser Inszenierung liegt der Knackpunkt des Films, der über Gefallen und Nichtgefallen entscheidet. “Contagion” wirkt aufgrund seiner ruhigen und distanzierten Art zuweilen eher wie eine Dokumentation im Spielfilmgewand. Für einen Thriller fehlt der Geschichte die nötige Spannung, für ein Drama gehen einem die Figuren nicht nahe genug. Was freilich nicht bedeutet, dass der Film langweilig ist. Die Geschichte und die Figuren bleiben durchaus stets interessant. Sie haben es jedoch nicht geschafft, mich richtig zu packen und mitfiebern zu lassen.
Mein Fazit
Gut gespielter, äußerst ruhig inszenierter Seuchenfilm, dessen Genre sich nicht eindeutig bestimmen lässt. Wer einen zweiten “Outbreak” erwartet, könnte eventuell enttäuscht werden.
Meine Wertung: 6/10
Junger ehrgeiziger Koch (Unax Ugalde) verliebt sich in seine Kollegin (Nora Tschirner), die jedoch ein Verhältnis mit dem gemeinsamen Chef (Herbert Knaup) hat. Leider schafft Regisseur David Pinillos es nicht, die Hitze der Küche, geschweige denn die Gefühle der Protagonisten auf das Publikum zu übertragen. Und so köchelt die Geschichte auf Sparflamme vor sich hin, ohne jemals eigene Akzente zu setzen und Interesse für das Schicksal der Figuren zu erzeugen. Diese bleiben trotz diverser Handlungsstränge und zweifellos guter Darsteller erschreckend flach und eindimensional. Das Einzige, was von dieser faden Dreiecksbeziehung länger in Erinnerung bleibt, ist die wie immer bezaubernde Nora Tschirner. Für ein 90-Minuten-Menü ist das jedoch viel zu wenig …
Charlie (Zac Efron) verliert seinen jüngeren Bruder bei einem Autounfall, kann seine Trauer nicht verarbeiten und verliert sich in seiner eigenen Welt, in der sein Bruder immer noch existent ist. Dass der Film dann doch eine ganz andere Richtung einschlägt als der Trailer vermuten lässt, gehört für mich zu den positiven Überraschungen der letzten Kinowoche. Was bin ich froh, vor dem Kinobesuch nichts über den Film gelesen zu haben. Und auch wenn die Inszenierung des Öfteren ins Kitschige abrutscht, der Story-Twist relativ früh erkennbar ist, Zac Efron zuweilen etwas hölzern spielt und ich “Wie durch ein Wunder” nach einer Zweitsichtung vermutlich deutlich abwerten würde, kann ich nicht leugnen, das Kino ziemlich begeistert verlassen zu haben.
Bei hoch gelobten und angeblich schwer zu verstehenden Filmen wie “Inception” oder davor “Shutter Island” frage ich mich immer, was eigentlich zuerst da war: Die seichte Kinounterhaltung oder der überforderte Kinozuschauer. Werden die Filme immer anspruchsloser, weil den Zuschauern nicht mehr zuzutrauen ist oder werden die Zuschauer immer unaufmerksamer, weil sie jahrelang darauf konditioniert wurden, ihr Gehirn beim Kauf der Kinokarten gleich mit abzugeben? Wir werden es vermutlich nie erfahren. Fakt ist, dass wir inzwischen einen Punkt erreicht haben, an dem Filme wie “Inception” als intelligente Meisterwerke bezeichnet werden. Und das nur, weil man ihnen aufmerksam folgen muss, um das Geschehen auf der Leinwand nachvollziehen zu können …
Meine Meinung
In der zweiten Hälfte dominiert dann die Action. Während ein hervorragend gefilmter Kampf in Schwerelosigkeit durchaus Begeisterung weckt, wirken die übrigen Actionszenen, die fast ausschließlich aus sich wiederholenden Schusswechseln mit bewaffneten Bodyguards bestehen, erschreckend uninspiriert.
Wer Angst hat, dem Film aufgrund seiner scheinbaren Komplexität nicht folgen zu können, sollte seine Furcht überwinden und dennoch beruhigt ins Kino gehen. Die unterschiedlichen Traumebenen sind deutlich voneinander abgegrenzt, so dass es kaum möglich ist, sich hier zu verirren. Alle weiteren Informationen zur Geschichte sollen an dieser Stelle ein Geheimnis bleiben, um den Kinospaß nicht zu trüben oder gar zu verderben …