Kurz abgehakt: „Death Wish“ (2018)

Als Unfallchirurg ist es Paul Kerseys (Bruce Willis) Aufgabe Leben zu retten, doch als seine Familie Opfer eines brutalen Raubüberfalls wird und die Ermittlungen der Polizei ins Leere laufen, gerät Paul in eine tiefe Krise. Als er durch Zufall an eine Waffe gerät, nimmt Paul in seiner Verzweiflung das Gesetz selbst in Hand und beginnt damit, auf den Straßen von Chicago aufzuräumen …

„Death Wish“ ist wieder einer dieser Filme, bei denen ich die zahlreichen negativen Stimmen nicht so recht nachvollziehen kann. Zugegeben, Regisseur Eli Roth präsentiert uns hier absolut nichts Neues, aber Freunde des gepflegten Selbstjustizthrillers werden durchaus anständig bedient. Die Geschichte nimmt ohne große Längen ihren Lauf, die Darsteller agieren solide (Willis) bis gut (D’Onofrio) und die Actionszenen sind zwar kurz, wurden dafür aber knackig und recht hart inszeniert. Außerdem gibt’s den einen oder anderen zynischen Seitenhieb in Richtung des waffengeilen Amerikas – nett. Bedauerlich finde ich lediglich, dass Paul Kersey hier größtenteils die Peiniger seiner Familie jagt, während er im Original Kriminelle noch recht wahllos hinrichtete. Das Abgründige der Figur bleibt im Remake dementsprechend etwas auf der Strecke.

Meine Wertung: 7/10

„Death Wish“ kann derzeit bei Amazon Prime Video geschaut werden.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=vlaVm5w6A_c]

Kurz abgehakt: „Fifty Shades of Black – Gefährliche Hiebe“ (2016)

Da ihre Mitbewohnerin sich mit einer Sportmannschaft übernommen hat und nun erst mal gewisse Körperregionen kühlen muss, übernimmt die unerfahrene Hannah Steale (Kali Hawk) ein geplantes Interview mit dem erfolgreichen Geschäftsmann Christian Black (Marlon Wayans). Dieser fühlt sich sofort zu der etwas unbeholfenen jungen Frau hingezogen und tut alles, um Hannah von sich zu überzeugen. Doch Christian hat nicht nur Charme und Geld, sondern auch ein dunkles Geheimnis …

Regisseur Michael Tiddes und Drehbuchautor sowie Hauptdarsteller Marlon Wayans haben mit den beiden „Ghost Movie„-Filmen zwei der mit Abstand schlechtesten Parodien verbrochen, die ich bislang gesehen habe. Vielleicht lag es daher einfach an meinen extrem niedrigen Erwartungen, dass mich „Fifty Shades of Black“ tatsächlich positiv überrascht hat. Versteht mich bitte nicht falsch: Der Film ist alles andere als gut. Er ist einfach nur nicht so schlecht wie befürchtet. Auch hier sind wieder viele Szenen extrem niveaulos und einfach zum Fremdschämen, doch irgendwie haben es auch einige gelungene Pointen und sogar die eine oder andere bissige Gesellschaftskritik in den Film geschafft. Und egal, was man von seinem Humor auch halten mag, irgendwie ist Marlon Wayans einfach ein sympathisches Kerlchen. Wer die an sich schon strunzdumme und kaum zu ertragende Vorlage nicht mag, darf also durchaus mal einen Blick riskieren. Besser als diese ist „Fifty Shades of Black“ allemal …

Meine Wertung: 4/10

„Fifty Shades of Black – Gefährliche Hiebe“ kann derzeit bei Netflix geschaut werden.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=QIwi504RoMs]

Kurz abgehakt: „Spenser Confidential“ (2020)

Als Polizist ging Spenser (Mark Wahlberg) auf seinen Vorgesetzten Captain Boylan (Michael Gaston) los und wanderte dafür für fünf Jahre ins Gefängnis. Als Boylan ermordet aufgefunden wird, fällt der Verdacht sofort auf den kurz zuvor entlassenen Spenser. Gemeinsam mit seinem Zimmergenossen Hawk (Winston Duke) und seinem väterlichen Freund Henry (Alan Arkin) versucht Spenser seine Unschuld zu beweisen – und stößt dabei auf eine weitreichende Verschwörung …

Ich mag Buddy-Actionkomödien. Und auch wenn „Spenser Confidential“ weder die knallharte Action von „Lethal Weapon“ oder „Last Boy Scout“ zu bieten hat, noch so schwarzhumorig wie „The Nice Guys“ oder so genial konstruiert ist wie der grandiose „Kiss Kiss, Bang Bang“, so hatte ich mit dem Film dennoch meinen Spaß. Der Plot ist gerade noch clever genug, die Action mehr als solide, die Chemie zwischen den Beteiligten absolut stimmig und Mark Wahlberg insbesondere in Actionkomödien eh immer ein Heidenspaß (an dieser Stelle sei auch der völlig durchgedrehte „The Big Hit“ empfohlen). Dass der Film insgesamt etwas zu harmlos daherkommt und ein wenig wirkt, als hätten die Macher vergessen die Handbremse zu lockern, verzeihe ich ihm. In der bereits angedeuteten Fortsetzung darf dann aber gerne Vollgas gegeben werden …

Meine Wertung: 7/10

„Spenser Confidential“ kann derzeit bei Netflix geschaut werden.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=1b6cEDU1zOA]

Kurz abgehakt: „Wahrheit oder Pflicht“ (2018)

Beim Springbreak in Mexiko lernt Olivia (Lucy Hale) den sympathischen Carter (Landon Liboiron) kennen. Dieser überredet Olivia und ihre Freunde, in einer verfallenen Kirche Wahrheit oder Pflicht zu spielen. Ein Spaß mit fatalen Folgen, denn einmal begonnen, müssen die Teilnehmer nach festen Regeln weiterspielen und zwingend die Wahrheit sagen oder die Pflicht erfüllen. Wer sich weigert, überlebt das Spiel nicht …

Wurde bei der Ankündigung noch geunkt, dass dieser Film niemals funktionieren könne (und welches Partyspiel wohl als nächstes an der Reihe sei – „Flaschendrehen – The Movie“?), so kann ich heute Entwarnung geben: Der Film ist sicherlich kein Meisterwerk und für Hardcore-Horrorfans definitiv zu zahm, fällt insgesamt aber dennoch überraschend unterhaltsam aus und ist insbesondere für Horroreinsteiger durchaus einen Blick wert. Die Darsteller sind okay, die Figuren längst nicht so nervig wie befürchtet und das titelgebende Spiel nimmt zuweilen erfreulich bösartige Formen an. Leider wurde die Chance vertan, den Figuren psychologisch stärker zuzusetzen – da hätten die Macher ruhig etwas mutiger sein dürfen. Dasselbe gilt für die Todesszenen, die allesamt leider recht blutarm ausfallen. Aber hey, für einen anspruchslosen Gruselabend reicht’s allemal!

Meine Wertung: 6/10

„Wahrheit oder Pflicht“ kann derzeit bei Amazon Prime Video geschaut werden.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=11n4zyHLpJw]

Kurz abgehakt: „Long Shot – Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich“ (2019)

Als Kind war der Journalist Fred Flarsky (Seth Rogen) in seine Nachbarin und Babysitterin Charlotte verliebt. Durch einen Zufall begegnen sich Fred und Charlotte (Charlize Theron), die inzwischen zur US-Außenministerin aufgestiegen ist, auf einer Party wieder. Da Charlotte als Präsidentin kandidieren möchte, von den Wählern jedoch als zu steif wahrgenommen wird, engagiert sie den kodderschnäuzigen Fred, damit dieser ihr bei ihren Wahlkampfreden hilft …

Ich möchte niemandem etwas vormachen: Wie „Long Shot – Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich“ endet, steht von Anfang an fest. Doch wie so oft heißt es auch hier: Der Weg ist das Ziel. Und dieser Weg ist verdammt witzig! Ganz ehrlich, ich habe lange nicht mehr so gelacht – und kann an dieser Stelle eine Entwarnung aussprechen: Auch wenn der typische Seth-Rogen-Humor immer mal wieder durchschimmert, wird erfreulicherweise weitestgehend auf allzu plumpe Witze verzichtet. Stattdessen lebt der Film von seinen bissigen Dialogen und den beiden fantastischen Hauptdarstellern. Während Seth Rogen einmal mehr das tut, was er am besten kann (nämlich den sympathischen, etwas unbeholfen wirkenden Typen spielen, der das Herz am rechten Fleck trägt), ist Charlize Theron als mal selbstbewusste, mal komplett unsichere Politikerin in jeglicher Hinsicht einfach nur atemberaubend. Und der tollen Chemie zwischen den beiden sei Dank, kommt neben dem Humor auch die Romantik nicht zu kurz. Ein wirklich toller, durch und durch sympathischer Gute-Laune-Film!

Meine Wertung: 8/10

„Long Shot – Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich“ kann derzeit bei Amazon Prime Video geschaut werden.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=l0Ti6dmv3Io]

Kurz abgehakt: „Bad Boys for Life“ (2020)

Detective Mike Lowrey (Will Smith) wird auf offener Straße niedergeschossen, kann dem Tod aber noch mal von der Schippe springen. Wieder genesen, möchte Mike Jagd auf den Attentäter machen, doch sein Partner Marcus (Martin Lawrence) fühlt sich endgültig zu alt für den Scheiß und verabschiedet sich lieber in den Ruhestand. Doch dann schlägt der Attentäter ein weiteres Mal zu …

25 Jahre nach ihrem ersten Kinoauftritt sind die Bad Boys endlich zurück! Nachdem Michael Bay in „Bad Boys II“ meiner Meinung nach in absolut jeglicher Hinsicht deutlich übers Ziel hinausgeschossen ist, dürfen es nun die Regisseure Adil El Arbi und Bilall Fallah richten – und machen ihre Sache verdammt gut. Die Action ist immer noch over the top, aber längst nicht mehr so überzogen wie im direkten Vorgänger. Der Humor ist zuweilen hart an der Grenze zum Nonsens, überschreitet diese jedoch nie. Und die Chemie zwischen Will Smith und Martin Lawrence wirkt immer noch so frisch wie am ersten Tag. Hinzu kommen sympathische Neuzugänge, die sich wunderbar ins Geschehen einfügen, ohne den durchaus sichtbar gealterten Stars die Show zu stehlen oder von ihnen vorgeführt zu werden. Zwar bietet der Film letztlich absolut nichts Neues und wirkt ein wenig wie ein Relikt aus den 90ern, doch ganz ehrlich: Genau das wollte ich auch sehen! Ach ja, das geniale „Bad Boys“-Theme von Mark Mancina ist übrigens auch wieder am Start!

Der im Abspann angedeutete vierte Teil darf also gerne kommen. Bad boys, bad boys, whatcha gonna do. Whatcha gonna do when they come for you …

Meine Wertung: 7/10

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=KNuvdaWA-e0]

Kurz abgehakt: „Underwater – Es ist erwacht“ (2020)

Als ihr Unterwasserlabor durch ein Beben schwer beschädigt wird, versuchen die wenigen Überlebenden die letzten funktionierenden Rettungskapseln zu erreichen. Auf dem Weg dorthin muss die Gruppe rund um Captain Lucien (Vincent Cassel) und Ingenieurin Norah (Kristen Stewart) feststellen, dass sie auf dem Meeresboden nicht allein ist …

Ich verrate euch jetzt was: Ich habe eine Schwäche für Horrorfilme, die auf dem, im oder auch unter Wasser spielen. Dementsprechend groß war meine Vorfreude, als ich von „Underwater – Es ist erwacht“ erfuhr, der nicht nur den Unterwasser-, sondern auch den Creature-Horror-Fan in mir bedient. Leider fällt das Ergebnis jedoch ein wenig ernüchternd aus. Nach einem furiosen Start wird der Film trotz guter Darsteller, bedrohlicher Atmosphäre und gelungener Effekte mit zunehmender Laufzeit leider immer beliebiger, was nicht zuletzt an den schwach ausgearbeiteten Figuren und einem Mangel an eigenen Ideen liegt. Genre-Liebhaber kommen bei dieser Mischung aus „Deep Star Six“, „The Descent“, „Cloverfield“ und „Alien“ dennoch auf ihre Kosten.

Meine Wertung: 6/10

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=mu1YnVcuNvM]

Kurz abgehakt: „Knives Out – Mord ist Familiensache“ (2019)

Am Abend seines 85. Geburtstags nimmt sich der erfolgreiche Krimi-Autor Harlan Thrombey (Christopher Plummer) überraschend das Leben. Während die Polizei den Familienmitgliedern letzte Fragen zum Abend stellt, stößt Privatdetektiv Benoit Blanc (Daniel Craig) auf Ungereimtheiten und beginnt zu ermitteln …

Ich liebe klassische Krimis, bei denen man als Zuschauer rätseln darf, wer der Täter ist. „Knives Out – Mord ist Familiensache“ ist solch ein Krimi – und noch viel mehr. Er ist Krimi, Thriller, Komödie und Gesellschaftssatire in einem. Dazu noch clever geschrieben, ohne jegliche Längen inszeniert, grandios besetzt (u. a. mit Jamie Lee Curtis, Michael Shannon, Toni Collette, Don Johnson, Ana de Armas und Chris Evans) und mit sichtlicher Freude gespielt.

Das muss auch schon reichen, um euch von einem Kinobesuch zu überzeugen, denn ganz ehrlich: Je weniger man im Vorfeld weiß, desto besser. Vertraut mir einfach, dass es sich lohnt!

Meine Wertung: 9/10

Und falls ihr euch nun fragt, wieso ich „nur“ 9 Punkte vergebe: Auch wenn ich oft schmunzeln musste, hätte ich mir den Humor in „Knives Out“ insgesamt dann doch etwas abgedrehter gewünscht. So bleibt „Eine Leiche zum Dessert“ weiterhin mein Favorit – auch wenn dieser in eine etwas andere Richtung geht.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=GCuaZpSAw9g]

Kurz abgehakt: „Angel Has Fallen“ (2019)

Während eines Angelausflugs kommt es zu einem Drohnenanschlag, den nur Präsident Trumbull (Morgan Freeman) und Mike Banning (Gerard Butler) überleben. Da belastende Beweise gegen ihn auftauchen, hält das FBI Banning für den Täter. Doch dieser kann fliehen und setzt nun alles daran, die wahren Hintermänner ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen …

Nach „Olympus Has Fallen“ (der mir mit jedem Anschauen besser gefällt) und „London Has Fallen“ ist dies nun bereits der dritte Einsatz des unkaputtbaren Secret-Service-Agenten Mike Banning, wobei er sich dieses Mal in einer actionreichen „Auf der Flucht“-Variante austoben darf. Wobei „unkaputtbar“ nicht so ganz stimmt, denn wie wir zu Beginn des Films erfahren, hat Banning durchaus mit den Auswirkungen seiner bisherigen Einsätze zu kämpfen. Leider spielt dies für den Rest des Films keine Rolle mehr, so dass Gerard Butler sich einmal mehr als Ein-Mann-Armee (mit ein wenig Unterstützung) durch den Film schnetzeln darf. Die Chose wird dabei routiniert, aber komplett überraschungsfrei abgespult. Dasselbe gilt für die Action, die insgesamt zwar solide ausfällt, zuweilen jedoch etwas hektisch geschnitten ist und bei den CGI-Effekten einmal mehr enttäuscht. Aber das kennt man ja bereits aus den Vorgängern. Außerdem vergeht etwas zu viel Zeit, bis der Film so richtig in Schwung kommt – was durch einen gelungenen Showdown aber durchaus wieder ausgeglichen wird. Einen vierten Teil brauche ich nun aber wirklich nicht mehr.

Meine Wertung: 6/10

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=60tv7I3-y3E]

Im Kino geschaut: „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“

Ursprünglich sollte dieser Beitrag unmittelbar nach dem Kinostart erscheinen, doch dann dachte ich mir, dass der Film definitiv auch noch 2020 im Kino laufen wird. Und womit könnte ich besser ins neue Blog-Jahr einsteigen, als mit meiner Review zum Finale der Skywalker-Saga?

Worum geht’s

In der Galaxie mehren sich die Gerüchte, dass Imperator Palpatine (Ian McDiarmid) die Zerstörung des zweiten Todessterns überlebt hat und im Geheimen nach neuer Macht strebt. Da Kylo Ren (Adam Driver) seine Rolle als Oberster Anführer der Ersten Ordnung gefährdet sieht, begibt er sich auf die Suche nach Palpatine. Doch auch die Rebellen haben von diesem Gerücht gehört – und so machen sich Rey (Daisy Ridley), Poe (Oscar Isaac) und Finn (John Boyega) auf den Weg, um eine mögliche Rückkehr Palpatines zu verhindern …

Meine Meinung

Von „Das Erwachen der Macht“ war ich damals recht angetan, von „Die letzten Jedi“ eher weniger. Das große Finale der Skywalker-Saga sortiert sich nun genau zwischen diesen beiden Filmen ein – oder anders formuliert: Die Geschichte der Skywalker-Familie hätte schlimmer enden können. Aber auch deutlich besser.

Es beginnt schon damit, dass die Rückkehr des Imperators erschreckend unspektakulär vonstattengeht. Dass Palpatine noch lebt, war seit dem Poster und dem Trailer zwar keine Überraschung mehr, doch wie diese Figur wieder ins Geschehen integriert wird, ist schon fast eine Schande und wirkt ein wenig so, als hätten die Macher nach Snokes Tod in „Die letzten Jedi“ nicht gewusst, wie sie diese Lücke nun schließen sollen. Die gewählte Hauruck-Einführung wirkt leider absolut nicht stimmig. Dabei hätte die Rückkehr des Imperators durchaus das Potential für einen Wow-Moment gehabt – wären z. B. die ersten Minuten aus „Der Aufstieg Skywalkers“ das Ende von „Die letzten Jedi“ gewesen, ich hätte dieses Ende und die Rückkehr Palpatines gefeiert. Aber hierzu hätte für diese Trilogie ein Gesamtkonzept existieren müssen – was bedauerlicherweise wohl nicht der Fall war.

Leider merkt man dies dem fertigen Film auch an. Insgesamt wird in „Der Aufstieg Skywalkers“ relativ viel Zeit dafür verwendet, Entscheidungen und Entwicklungen aus „Die letzten Jedi“ auf die eine oder andere Art zu korrigieren – was für mich, von der übereilten Einführung Palpatines mal abgesehen, auch erstaunlich gut funktioniert hat. Zugegeben, wirklich innovativ ist der Abschluss inhaltlich nicht geraten, doch aus dem Erbe, das „Die letzten Jedi“ hinterlassen hat, haben die Macher meiner Meinung nach noch das Beste herausgeholt.

Hierzu gehört für mich auch, dass der Film sich vornehmlich auf Rey und Ben aka Kylo Ren konzentriert. Zwar bekommen auch Poe und Finn genug Leinwandzeit spendiert (und dürfen endlich auch mal gemeinsam mit Rey als Team agieren), doch machen wir uns nichts vor: Viel mehr als bessere Sidekicks waren die beiden zu keiner Zeit. Die neue Trilogie ist ohne Zweifel die Geschichte von Rey und Ben, die sich nun zum letzten Mal ihrer Herkunft und ihrem Schicksal stellen müssen. Insbesondere Adam Driver läuft als innerlich zerrissener Ben hierbei einmal mehr zur Höchstform auf, während Daisy Ridleys Rey in vielerlei Hinsicht das Erbe Luke Skywalkers antritt und damit über den Tod des beliebten Jedi-Meisters hinwegtröstet.

Dass die Effekte auf dem aktuellen Stand der Technik sind, ist ebenso selbstverständlich wie die Tatsache, dass auch in „Der Aufstieg Skywalkers“ erneut viel Abwechslung gepaart mit Fan-Service geboten wird. Das Highlight ist hierbei sicherlich der Lichtschertkampf zwischen Rey und Ben auf den Trümmern des zerstörten Todessterns. Dennoch muss ich zugeben, dass mich keine der Szenen so richtig mitgerissen hat – irgendwie fehlte mir einfach dieses kleine, erinnerungswürdige Etwas in der Inszenierung. Schwer zu beschreiben, aber vielleicht wisst ihr ja, was ich meine.

Nichtsdestotrotz hatte ich mit „Der Aufstieg Skywalkers“ definitiv meinen Spaß und verließ das Kino mit einem Gefühl tiefer Zufriedenheit. Eine Ära geht zu Ende – und ich bin wahrlich froh, dieses Ende im Kino erlebt zu haben.

Mein Fazit

Etwas mutloser Abschluss der Skywalker-Saga, der mich zwar nicht enttäuscht, aber leider auch nicht begeistert hat. Dennoch ein gelungenes Finale, das die Geschichte zu einem insgesamt dann doch überraschend versöhnlichen Ende führt.

Meine Wertung: 7/10

Sven Kietzke
Sven Kietzke
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