Hör mal wer da schreit: „Godzilla“-Trailer erschienen

Er zeigt so gut wie nichts. Er verrät so gut wie nichts. Und dennoch, oder vielleicht auch gerade deswegen, gefällt mir der frisch erschienene Trailer zum nächsten „Godzilla“-Film ausgesprochen gut. Wenn die bereits im Trailer ausgezeichnete Atmosphäre in den fertigen Film hinübergerettet werden kann, erwartet uns da im wahrsten Sinne des Wortes etwas ganz Großes!

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Im Heimkino gesehen: Cold Blooded (2012)

Ab dem 10.12. wartet mit dem kanadischen Thriller „Cold Blooded“ die nach dem Horrorklassiker „From Beyond“ zweite Heimkinoveröffentlichung des frisch gestarteten Labels OFDb Filmworks darauf, von euch geschaut zu werden. Ob die OFDb Filmworks auch dieses Mal einen guten Filmgeschmack bewiesen haben und Jason Lapeyres Spielfilm-Debüt mich überzeugen konnte, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen …

Worum geht’s

Nach einem missglückten Überfall auf einen Juwelier wacht der Dieb Cordero (Ryan Robbins) im Krankenhaus auf. Von der jungen Polizistin Frances Jane (Zoie Palmer), die zur Nachtwache eingeteilt wurde, erfährt Cordero nicht nur, dass er eineinhalb Tage im Koma lag, sondern auch, dass er laut Polizeibericht einen seiner Komplizen erschossen haben soll. Während er versucht, Frances von seiner Unschuld zu überzeugen, dringt Corderos skrupelloser Kontaktmann Holland (William MacDonald) mit zwei bewaffneten Männern in den abgeschotteten Krankenhausflügel ein, um Cordero für den Tod seines Partners zur Rechenschaft zu ziehen und die Diamanten zu finden, die seit dem Überfall verschwunden sind …

Meine Meinung

Eingeschränkte Fluchtmöglichkeiten, zwei Verbündete wider Willen und ein skrupelloser Gangster, der bereit ist, alles zu tun, um sein Ziel zu erreichen. Das ist vielleicht keine sonderlich originelle, aber nach wie vor eine solide Grundlage für einen spannenden Film. Und auch wenn, so viel sei schon mal verraten, Regisseur Jason Lapeyre keinen Volltreffer gelandet hat, so hat er mit „Cold Blooded“ dennoch einen kleinen, feinen Thriller abgeliefert, der Genrefans, insbesondere des Independent-Films, größtenteils zufrieden stellen sollte.

Was ihr, um nicht enttäuscht zu werden, auf keinen Fall erwarten solltet, ist ein actionhaltiger Film mit ausufernder Gewalt. Zwar gibt es das eine oder andere Handgemenge und zwei recht blutige Gewaltausbrüche zu bestaunen, doch hält sich der Film im Großen und Ganzen überraschend zurück und lässt vieles im Off und somit im Kopf des Zuschauers geschehen. Stattdessen solltet ihr euch auf einen Film voller Dialoge über Gut und Böse, Verantwortung und Konsequenzen einstellen. Und leider auch darauf, dass viele dieser durchaus interessanten Aspekte zwar angesprochen, jedoch nicht bis zum Ende betrachtet oder konsequent in den Film integriert werden und somit eine Menge Potenzial nicht genutzt bzw. verschenkt wird.

Dafür überzeugen die drei Hauptdarsteller auf ganzer Linie, auch wenn ihre Figuren etwas zu stereotyp und teilweise, insbesondere auf Polizistin Frances und deren Verletzungen bezogen, nur wenig glaubhaft geraten sind. Ryan Robbins überzeugt als charmant-manipulierender Dieb, dessen Waffen seine Worte sind, während Zoie Palmer als taffe, aber auch leicht naive Polizistin den körperlich aktiveren Part des unfreiwilligen Duos übernimmt. Am stärksten bleibt jedoch William MacDonald als gnadenloser Gangster in Erinnerung, dessen diabolische Ruhe und eiskalte Skrupellosigkeit durchaus einen faszinierenden Eindruck hinterlassen.

Dass es sich bei „Cold Blooded“ um eine Low-Budget-Produktion handelt und dem Regisseur dementsprechend auch kein großes Budget für Actionszenen und optische Spielereien zur Verfügung stand, sieht man dem Film zwar jederzeit an, doch wirkt sich dies keinesfalls negativ aus. Ganz im Gegenteil. Die ruhige, unspektakuläre Inszenierung hebt sich wohltuend von anderen pseudo-modernen Werken ab und beschränkt sich erfreulicherweise auf das Wesentliche. Nur die Beleuchtung einzelner Szenen hinterlässt teilweise einen etwas unprofessionellen Eindruck, zum Beispiel in Form dunkler Flecken auf den agierenden Personen. Aber dabei kann es sich natürlich auch um ein bewusstes Stilmittel handeln.

„Cold Blooded“ kommt auf der Blu-ray in gutem Bild und Ton daher. Neben dem 86-minütigen Hauptfilm haben es unter anderem noch ein Audiokommentar mit Regisseur Jason Lapeyre und Hauptdarstellerin Zoie Palmer, geschnittene Szenen, eine Bildergalerie und der Trailer mit auf die Scheibe geschafft.

Mein Fazit

Dialoglastiger Thriller mit guten Darstellern und erfrischend ruhiger, teilweise aber leider auch unprofessionell wirkender Inszenierung, dem ein paar Überraschungen innerhalb der Geschichte und etwas originellere Charaktere nicht geschadet hätten.

Meine Wertung: 6/10

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„The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro“: Der erste Trailer ist da!

Da ist er endlich, der erste Trailer zur Fortsetzung „The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro“, in der Andrew Garfield als Spider-Man unter anderem gegen Jamie Foxx als Electro und Paul Giamatti als Rhino antreten muss.

Leider muss ich sagen, dass mich der Trailer alles andere als überzeugt. Die Bilder hinterlassen einen viel zu künstlichen Eindruck und sehen aus, als wären sie einem Videospiel entsprungen. Die Story scheint mit ihren zahlreichen Gegnern ein wenig überfrachtet zu sein. Und wer zum Teufel hatte bloß die dämliche Idee, das Wort „Power“ nicht mit „Kraft“ oder „Fähigkeit“ zu übersetzen? Sorry, aber diese Kombination aus einem englischen Wort in einem deutschen Satz klingt einfach nur deplatziert, unnatürlich und gestellt.

Aber es ist ja nur ein Trailer. Ich habe durchaus die Hoffnung, dass Regisseur Marc Webb auch dieses Mal einen tollen Film abliefern wird!

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Im Kino gesehen: Carrie (2013)

Mit „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“ schuf Regisseur Brian De Palma 1976 eine der meiner Meinung nach besten Stephen-King-Verfilmungen aller Zeiten. Und einen Film, der aufgrund seiner zeitlosen Geschichte auch heute noch ohne große Abstriche hervorragend funktioniert. Morgen startet die mit Chloë Grace Moretz und Julianne Moore prominent besetzte Neuverfilmung in unseren Kinos. Ob sich der Kinobesuch lohnt oder ihr euer Geld lieber in die frisch erschienene Blu-ray des Originals investieren solltet, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest …

Worum geht’s

Die 16-jährige Carrie White (Chloë Grace Moretz) lebt ohne Vater bei ihrer dominanten Mutter Margaret (Julianne Moore), einer religiösen Fanatikerin. Ihre weltfremde Unbeholfenheit und ihre Verschlossenheit lassen Carrie oft zum Spott ihrer Mitschüler werden. Als Carrie nach dem Schulsport in der Dusche ihre erste Periode bekommt, gerät sie in Panik, worüber sich ihre Mitschülerinnen rücksichtslos lustig machen. Lediglich Sue (Gabriella Wilde) zeigt nach dem Vorfall Mitgefühl und überzeugt ihren Freund Tommy (Ansel Elgort) davon, Carrie zum Schulball einzuladen. Gegen den Willen ihrer Mutter, die in Carries Entwicklung zur Frau die pure Sünde zu erkennen glaubt, sagt Carrie zu. Als sie auf dem Ball Opfer eines geschmacklosen Streiches wird, brechen all die Demütigungen und der Zorn der letzten Jahre über Carrie herein – und entladen sich in Form telekinetischer Fähigkeiten, die seit jeher in Carrie schlummern …

Meine Meinung

Ich kenne nur wenige Geschichten, die das Drama und den Horror so gekonnt vereinen wie Stephen Kings „Carrie“. Davon profitiert auch Kimberly Peirces Neuverfilmung, die zwar wenig neues zu bieten hat, der man sich als Mensch mit schlagendem Herzen aber dennoch nur schwer entziehen kann. Ganz ehrlich, wer mit Carrie White kein Mitleid hat, sollte sich dringend auf seine Menschlichkeit hin untersuchen lassen. Selbst im Finale, in dem sie zum tödlichen Racheengel mutiert, kann man Carrie ihre Taten nicht wirklich übelnehmen, da ihre Reaktion auf die tragischen Ereignisse nur allzu menschlich ausfällt.

Chloë Grace Moretz, die bereits in „Let Me In“ bewiesen hat, dass ihr solche Charaktere liegen, versteht es auch hier eindrucksvoll, der verletzlichen und unsicheren Carrie Leben einzuhauchen. Im Gegensatz zu Sissy Spacek, deren Carrie eher durch Mimik zu beindrucken wusste, betont Chloë Grace Moretz ihre anfänglich verschlossene, später dann schon fast dämonische Körperhaltung, was insbesondere im Finale für eindrucksvolle Bilder sorgt.

Auch Julianne Moore weiß zu begeistern und bekommt als Margaret White glücklicherweise deutlich mehr Leinwandzeit zugesprochen als Piper Laurie in der 76er-Version. Moores Margaret ist nicht nur eine religiöse Fanatikerin, sondern eine durchaus liebende Mutter mit wahren Gefühlen für ihre Tochter, die sich aus ihrem Wahn jedoch nicht befreien kann. Eine hin und her gerissene Psychopathin, die von Julianne Moore gewohnt fantastisch gespielt wird.

Nein, bezogen auf die Darsteller muss sich die Neuverfilmung nicht vor dem Original verstecken. Und auch die Inszenierung, die größeren Wert auf den Mutter-Tochter-Konflikt legt, geht prinzipiell in Ordnung. Leider übertreibt es Regisseurin Kimberly Peirce jedoch etwas bei den Effekten, was nicht zuletzt den heutigen Sehgewohnheiten geschuldet sein dürfte. Carrie setzt ihre telekinetischen Fähigkeiten nicht nur weitaus häufiger ein als noch im Original, auch fallen die Ergebnisse während ihres Rachefeldzugs deutlich expliziter aus. Zu einem Splatterfest verkommt der Film glücklicherweise zwar nie, doch auf die eine oder andere optische Spielerei hätte durchaus verzichtet werden dürfen.

Nichtsdestoweniger ist „Carrie“ eine durchaus gelungene Neuverfilmung des Stephen-King-Klassikers, die dezent andere Schwerpunkte setzt und dadurch auch für Fans des Originals einen Blick wert ist.

Mein Fazit

Düsteres Horrordrama mit zwei fantastischen Hauptdarstellerinnen, einem packenden Finale und gelungenen Effekten, die leider ein wenig zu häufig zum Einsatz kommen.

Meine Wertung: 7/10

Im Kino gesehen: Getaway

Wünscht ihr euch auch manchmal die Zeiten zurück, in denen Actionfilme einfach nur Filme voller Action waren? Mit Helden, so einsilbig wie simpel gestrickt? Und Storys, die für die Handlungen der Figuren wenig bis gar keine Bedeutung hatten? Dann freut euch auf morgen, denn am Donnerstag startet Courtney Solomons Actionfilm „Getaway“ mit Ethan Hawke und Selena Gomez in unseren Kinos. Aber vergesst nicht, eure Ansprüche zu senken und euer Gehirn an der Kinokasse abzugeben. Denn eines ist klar: Wer in diesem Film bremst denkt, verliert!

Worum geht’s

Halsbrecherisch rast der ehemalige Rennfahrer Brent Magna (Ethan Hawke) mit einem gestohlenen Shelby GT500 Super Snake Mustang durch Bulgariens Hauptstadt Sofia und hinterlässt sowohl auf als auch neben der Straße eine Schneise der Verwüstung. Um sich vor der Polizei zu verstecken, sucht Brent in einem Parkhaus Schutz, wo er alsbald von einer jungen Frau (Selena Gomez) überfallen wird. Diese entpuppt sich als Eigentümerin des Autos, welches sie von dem Dieb zurückverlangt. Doch Brent kann ihr das Fahrzeug nicht aushändigen. Ein Unbekannter hat ihn erst vor wenigen Stunden angerufen, zu diesem Fahrzeugt geführt und verlangt seitdem die selbstmörderischen und scheinbar zusammenhanglosen Fahrten von ihm. Und er hat ein Druckmittel, Brents Frau Leanne (Rebecca Budig). Weigert Brent sich, die Aufgaben zu erfüllen, muss Leanne sterben …

Meine Meinung

Ein mysteriöser Schurke, eine scheinbar ausweglose Situation, ein cooles Auto und ein wortkarger Held wider Willen – das sind durchaus Zutaten, aus denen sich richtig feine Actionthriller zaubern lassen. Zutaten, die in diesem Fall leider nur selten sinnvoll eingesetzt werden. Darum mache ich es kurz: „Getaway“ ist eine tolle Auto-Stunt-Demo. Aber auch nicht mehr.

Über die Story des Films sollte man zu keinem, zu wirklich keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise nachdenken. Unrealistische Figuren, konstruierte (freundlich ausgedrückt) und nicht nachvollziehbare Handlungsstränge, nichtssagende Dialoge und zahlreiche Logiklöcher laden dazu ein, den Film nach allen Regeln der Kunst zu zerreißen. Dazu passt hervorragend, dass sowohl Ethan Hawke als auch Selena Gomez mimisch auf Sparflamme laufen und man sich durchaus fragen muss, was genau die beiden wohl dazu bewogen hat, in diesem Film mitzuwirken.

Nein, wenn man ehrlich ist, hat der Film nur eine einzige Existenzberechtigung: seine zahlreichen Stunts. Diese kommen erfreulicherweise komplett ohne CGI aus und beweisen eindrucksvoll, wozu eine gute Stunt-Crew in der Lage ist. Was hier an Verfolgungsjagden und Verkehrsunfällen geboten wird, ist durchaus imposant. Leider ähneln sich die einzelnen Situationen mit zunehmender Laufzeit recht stark, so dass im Verlauf des Film eine Übersättigung und daraus folgend eine Ermüdung stattfindet. Erschwerend kommt noch eine (im Kontext des Film bewusst) billig gehaltene Optik mit unerhört vielen und schnellen Schnitten hinzu, die einerseits Tempo erzeugen, andererseits die gut inszenierte Action zuweilen jedoch nur noch erahnen lassen. Und ich finde fast nichts schlimmer, als im Kino zu sitzen und zu denken „Diese Actionszene wäre bestimmt cool gewesen. Wenn man nur mehr von ihr gesehen hätte.“.

Mein Fazit

Ein Film ohne Sinn und Verstand voller imposanter, handgemachter Stunts. Wer schnelle Autos und noch schnellere Action mag, wird daran Gefallen finden. Allen anderen dürfte „Getaway“ auf Dauer zu eintönig oder schlicht zu dumm sein.

Meine Wertung: 4/10

Im Kino gesehen: Escape Plan

© 2013 Concorde Filmverleih GmbHDie deutschen Fans von Arnold Schwarzenegger haben es seit dessen Rückkehr ins Filmgeschäft wahrlich nicht leicht. An den Kurzauftritten in den beiden „The Expendables“-Filmen gibt es zwar nichts zu bemängeln, doch sein erster großer Leinwandauftritt in „The Last Stand“ wurde uns nur in einer gekürzten Filmversion gegönnt. Also als Schwarzenegger-Film mit einem Action interruptus. Der Gefängnisthriller „Escape Plan“, in dem Schwarzenegger an der Seite seines langjährigen Kumpels Stallone spielt, läuft zwar erfreulicherweise ungekürzt in den deutschen Kinos, bringt dafür jedoch einen neuen Synchronsprecher für Schwarzenegger mit sich. Wie sich dieser schlägt und ob der Film einen Kinobesuch wert ist, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest …

Worum geht’s

Ray Breslin (Sylvester Stallone) sitzt im Gefängnis und plant seinen Ausbruch. Mal wieder, denn genau dies ist sein Job. Ray ist ein Profiausbrecher, der sich unter falschem Namen inhaftieren lässt und dann unter realen Bedingungen prüft, ob das Gefängnis ausbruchsicher ist oder Schwachstellen aufweist. Da Ray als der Beste seines Fachs gilt, beauftragt ihn die CIA-Agentin Jessica Miller (Caitriona Balfe), eine streng geheime Strafvollzugsanstalt zu testen, von der die Öffentlichkeit nicht mal weiß, dass diese überhaupt existiert. Ray willigt ein, doch der Auftrag entpuppt sich als Falle. Ray wird von seinem Team getrennt, die vermeintliche Kontaktperson entpuppt sich als nicht existent und der vereinbarte Abbruchcode wird von Gefängnisdirektor Hobbes (Jim Caviezel) mit einem Lächeln ignoriert. Verzweifelt versucht Ray, einen Weg zu finden, aus dem Gefängnis zu entkommen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Unterstützung erhält er dabei von dem Inhaftierten Emil Rottmayer (Arnold Schwarzenegger), auf den Direktor Hobbes ein ganz besonderes Auge geworfen hat …

© 2013 Concorde Filmverleih GmbHMeine Meinung

Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger gemeinsam und gleichberechtigt in einem Actionfilm – da wird jeder 80er-Jahre-Action-Fan schlagartig hellhörig. Sofern ihr einen Kinobesuch plant, solltet ihr eure Ansprüche jedoch am besten gleich zu Beginn ein wenig senken. Zum einen, weil Schwarzenegger zwar eine große und wichtige Rolle spielt, Stallones Breslin aber definitiv die Hauptfigur und dementsprechend häufiger im Bild ist. Und zum anderen, weil der Film erstaunlich wenig Action bietet und erst im Finale, in dem Schwarzenegger selbstverständlich auch wieder zum übergroßen Maschinengewehr greifen darf, ein wenig aufdreht.

© 2013 Concorde Filmverleih GmbHBis die solide, aber auch nicht überragend inszenierte Action beginnt, muss man sich als Fan damit begnügen, Sly und Arnie beim Auskundschaften des Gefängnisses und Planen ihres Ausbruchs zuzusehen. Unterhaltsam ist dies zweifellos, denn das, aus den Augen eines Actionfans betrachtet, Vorgeplänkel wird erfreulicherweise recht kurzweilig durchgezogen und bietet die eine oder andere nette Frotzelei zwischen den beiden Hauptdarstellern. Allerdings bleibt das Geschehen leider aber auch komplett vorhersehbar und hat zusätzlich mit logischen Ungereimtheiten und teilweise recht dämlichen Drehbucheinfällen zu kämpfen.

Dass sowohl Breslin als auch Rottmayer im Film als zwei hochintelligente Personen vorgestellt werden, ist für den finalen Ausbruch dann leider auch gar nicht mehr von Bedeutung, da dieser letztlich alles andere als besonders durchdacht wirkt oder gar clever durchgezogen wird, sondern offensichtlich lediglich dazu dient, endlich die Fäuste und Waffen sprechen zu lassen. Das ist zwar letzten Endes genau das, was sich die Fans von Sly und Arnie wünschen, doch wirkt der Film dadurch ein wenig unschlüssig, so als ob die Macher nicht recht wussten, ob sie einen intelligenten Ausbruchsfilm oder einen simplen Actionfilm im Gefängnis drehen wollten.

© 2013 Concorde Filmverleih GmbHDie Synchronisation

Wie ich oben bereits schrieb, wird Schwarzenegger in „Escape Plan“ nicht von seinem Stammsprecher Thomas Danneberg, sondern von Ralph Schicha gesprochen. Wer es noch nicht wusste: Thomas Danneberg spricht üblicherweise nicht nur Schwarzenegger, sondern auch Stallone. Von Concorde wurde daher, „um niemandem im Kinosaal aufgrund der an manchen Stellen sehr ähnlichen Stimmlaute zu verwirren“, die Entscheidung getroffen, auf eine Doppelbesetzung Dannebergs zu verzichten. Nachdem ich nun den kompletten Film gesehen habe, muss ich leider sagen, dass Schicha eine glatte Fehlbesetzung ist. Ganz abgesehen davon, dass seine Stimme recht sanft (und dadurch nicht nur ungewohnt, sondern auch unpassend) klingt, fehlt dem Mann anscheinend jegliches Gespür für eine stimmige Betonung, was sich gerade bei den Onelinern bemerkbar macht und wodurch Arnies Rolle des Öfteren unfreiwillig komisch wirkt. Eine professionelle Synchronisation klingt meiner Meinung nach anders. Ich hoffe sehr, dass für die Heimkinoveröffentlichung eine alternative Synchronfassung (optimal wäre selbstverständlich mit Danneberg als Schwarzenegger) erstellt wird. Wie man als Verantwortlicher mit dem jetzigen Ergebnis zufrieden sein und diese Fassung überhaupt veröffentlichen konnte, ist mir ein Rätsel …

Mein Fazit

Solider Gefängnisthriller mit zwei gut aufgelegten Alt-Actionstars, dem weniger Logikschwächen und, je nach persönlichem Empfinden, mehr Action oder mehr Cleverness gut zu Gesicht gestanden hätte.

Meine Wertung: 7/10 (inkl. Stallone/Schwarzenegger-Bonus)

Im Heimkino gesehen: From Beyond – Aliens des Grauens

Bin ich auf der Suche nach deutschsprachigen Reviews oder Informationen, ob eine DVD bzw. Blu-ray eine ungekürzte Filmfassung enthält, ist die OFDb seit jeher meine erste Anlaufstelle. Doch die OFDb ist weitaus mehr als eine reine Filmdatenbank, bietet bereits seit Jahren einen eigenen Online-Shop und veröffentlicht inzwischen sogar Filme unter dem eigenen Label OFDb Filmworks. Für die erste Veröffentlichung haben sich die Jungs und Mädels der OFDb Stuart Gordons Horrorklassiker „From Beyond – Aliens des Grauens“ auserkoren. Und mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zukommen lassen, welches ich im Rahmen des #Horrorctobers endlich zu schauen geschafft habe …

Worum geht’s

Gemeinsam mit seinem Studenten Crawford Tillinghast (Jeffrey Combs) hat der Wissenschaftler Dr. Edward Pretorius (Ted Sorel) eine Maschine entwickelt, mit der sich die Zirbeldrüse im Gehirn manipulieren lässt. Dr. Pretorius glaubt, dass dies der Schlüssel zu verloren gegangenen Kräften sei und hofft darauf, diese Kräfte reaktivieren zu können. Das Experiment scheint zu gelingen, doch dann wird Dr. Pretorius von einem plötzlich erscheinenden Wesen getötet und Tillinghast als Hauptverdächtiger festgenommen. Um seine Unschuld zu beweisen, wiederholt Tillinghast das Experiment unter Aufsicht der Ärztin Dr. Katherine McMichaels (Barbara Crampton) und des Polizisten Bubba Brownlee (Ken Foree). Ein folgenschwerer Fehler …

Meine Meinung

1985 schuf Regisseur Stuart Gordon das auf H.P. Lovecraft basierende Genre-Meisterwerk „Re-Animator“. Bereits ein Jahr später legte er mit „From Beyond“ nach. Ebenfalls auf einer Geschichte von H.P. Lovecraft basierend und erneut mit Jeffrey Combs und Barbara Crampton in den Hauptrollen. Und auch wenn „From Beyond“ nicht die Klasse eines „Re-Animator“ erreicht, so stellt er dennoch eine äußerst unterhaltsame Reise zurück in eine Zeit dar, in der Horrorfilme noch voller Phantasie, handgemachter Effekte und abgedrehter Ideen steckten.

Freunde des 80er-Jahre-Horrorkinos kommen bei „From Beyond“ voll auf ihre Kosten. Die Wissenschaftlicher sind so ehrgeizig wie naiv, die Monster schleimig-abstoßend, die Effekte relativ hart und die Laufzeit von gerade mal 85 Minuten ist so knapp bemessen, dass das teils äußerst bizarre Geschehen straff durchgezogen wird und Langeweile gar nicht erst aufkeimen kann. Zugegeben, der Zahn der Zeit mag an den Effekten inzwischen etwas genagt haben, dem Spaß tut dies aber keinen Abbruch. Zumal die kurzweilige Inszenierung den Zuschauer direkt mitten ins Geschehen wirft und erst mit dem Abspann, zahlreiche skurrile Ideen später, wieder entlässt.

Jeffrey Combs ist als dem Wahnsinn verfallender Wissenschaftler erneut eine Wucht, zumal er hier ausnahmsweise mal nicht als Täter, sondern vielmehr als Opfer der Geschehnisse auftritt. Und während der sympathische Ken Foree seine lustige Seite präsentieren darf, sorgt Barbara Crampton als graue Maus, die sexuell stimuliert zur SM-Leder-Blondine mutiert, für feuchte Hosen bei den Horrorfans.

Zuschauer mit einem Faible für leichtbekleidete Blondinen im heißen Leder-Outfit dürfen sich an dieser Stelle über die gute Bildqualität der Blu-ray freuen, die nicht nur während dieser Szene, sondern über die gesamte Laufzeit gegeben ist. Auch der solide Ton kann überzeugen, stellt jedoch keine Referenz dar, was nicht zuletzt an dem ohnhin nicht sonderlich teuer produzierten Film selbst liegen dürfte. Als Gesamtwerk betrachtet, lässt sich sagen, dass OFDb Filmworks mit der Veröffentlichung von „From Beyond“ ein rundum gelungenes Debüt hingelegt hat, das dem Film vollends gerecht wird.

Mein Fazit

Kurzweilig inszenierter 80er-Jahre-Monsterhorror voller abgedrehter Ideen und mit einem bestens aufgelegten Darsteller-Trio in einer gelungenen Blu-ray-Veröffentlichung. Gerne mehr davon!

Meine Wertung: 8/10

Im Kino gesehen: You’re Next

Eigentlich hatte ich mir für die Sneak letzten Dienstag den Actioner „Escape Plan“ mit Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger gewünscht, doch erwartungsgemäß ließ sich das Team vom CinemaxX von meinem Wunsch nicht beeindrucken und zeigte ohne Rücksicht auf meine Gefühle einen anderen Film. In diesem Fall bin ich allerdings regelrecht froh, denn der stattdessen gezeigte Home-Invasion-Thriller „You’re Next“, von dem ich bis zu jenem Zeitpunkt lediglich den Trailer kannte, gehört für mich zu den bislang positivsten Überraschungen des Kinojahres 2013. Wieso, erfahrt ihr in der folgenden Review …

Worum geht’s

Anlässlich ihres Hochzeitstages laden Paul (Rob Moran) und Aubrey (Barbara Crampton) ihre vier erwachsenen Kinder samt Partner in das einsam gelegene Landhaus der Familie ein. Was als mehr oder weniger beschauliches Familienwochenende beginnt, schlägt schlagartig in blanken Terror um, als drei maskierte Angreifer die Familie während des Abendessens mit Armbrüsten unter Beschuss nehmen und scheinbar grundlos beginnen, die Anwesenden nach und nach brutal abzuschlachten. Während die meisten Überlebenden im Haus in Angst und Panik verfallen, möchte sich Crispians (AJ Bowen) neue Freundin Erin (Sharni Vinson) nicht mit der Opferrolle abfinden – und schlägt so effektiv wie gnadenlos zurück …

Meine Meinung

Ihr schaut gerne Thriller, in denen Psychopathen ihre wehrlosen Opfer in deren eigenen vier Wänden terrorisieren? Und ärgert euch jedes Mal darüber, dass die Opfer sich so selten dämlich (IHR würdet an deren Stelle ganz anders reagieren, schon klar) verhalten? Dann ist „You’re Next“ euer Film! Die von der stets knackigen Sharni Vinson („Step Up 3D“, „Bait“) gespielte Erin ist genau die Frau, die ihr euch in solch einem Film schon immer gewünscht habt. Sie denkt daran die Eingänge zu verbarrikadieren, weist auf unsinnige Fluchtversuche hin, stellt sogar Fallen für die Eindringlinge auf – und wenn sie erst mal einen erwischt hat, sorgt sie dafür, dass dieser garantiert nie wieder aufsteht, statt ihn bewusstlos auf dem Boden liegen zu lassen. Selbst den einen oder anderen Oneliner kann sie sich nicht verkneifen, etwa wenn ihr Freund anmerkt, dass er seine ansonsten so friedliche Erin kaum wiedererkennt, woraufhin diese ihm trocken antwortet, dass dies halt eine Ausnahmesituation sei.

Ja, Regisseur Adam Wingard macht vieles richtig. Und das nicht nur bei der Hauptfigur. „You’re Next“ ist nämlich nicht nur ein düsterer, spannender und überraschend harter Home-Invasion-Thriller, sondern bietet zwischen den Zeilen auch tiefschwarzen Humor, ohne sich, wie so viele andere Genrevertreter, dabei in Albernheiten zu verlieren. Geschickt bedient der Film die Klischees des Genres, nur um sich ihnen kurze Zeit später wieder komplett zu verweigern und das Publikum an der Nase herumzuführen. Dabei schraubt Wingard den Härtegrad kontinuierlich nach oben, bis im Finale selbst Splatterfans bedient werden. Zumindest im kleinen Stil.

Schwächen leistet sich „You’re Next“ lediglich bei der Story, die als Ganzes betrachtet leider ein wenig zu konstruiert wirkt, dafür aber mit ein zwei netten Überraschungen aufwarten kann. Außerdem hätten die (zumindest mir eher unbekannten) Darsteller sich in vereinzelten, wirklich nur sehr seltenen Szenen gerne etwas mehr bemühen dürfen, um dem Geschehen mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Als Ausgleich dürfen sich Kenner des Horrorgenres immerhin daran erfreuen, „Re-Animator“- und „From Beyond“-Darstellerin Barbara Crampton mal wieder auf der großen Leinwand zu sehen. Wenn das mal nichts ist …

Mein Fazit

„You’re Next“ entpuppt sich als kurzweilig inszenierter Home-Invasion-Thriller mit erfrischend angriffslustiger Protagonistin, der das Genre zwar nicht neu erfindet, dank des Spiels mit den Klischees und seines pechschwarzen Humors aber hervorragend zu unterhalten weiß.

Meine Wertung: 8/10

Im Heimkino gesehen: Ein MordsTeam

Hände hoch, wer Omar Sy kennt! Ja, das sind erwartungsgemäß recht viele. Und nun Hände hoch, wer Omar Sy nur kennt, weil der Film „Ziemlich beste Freunde“ 2012 in aller Munde war! Fast genau so viele. Dachte ich es mir doch. Kein Wunder, dass auf Poster und Cover von „Ein MordsTeam“ der Schriftzug „Nach ZIEMLICH BESTE FREUNDE die neue Komödie mit Omar Sy“ prangt. Anders hätte es diese durchschnittliche Buddy-Komödie wohl auch nie zu größerer Bekanntheit geschafft …

Worum geht’s

Ousmane Diakhité (Omar Sy) arbeitet als Polizist im Betrugsdezernat des heruntergekommenen Pariser Vororts Bobigny. Während seiner Ermittlungen gegen einen illegalen Glücksspielring stößt er zufällig auf eine Frauenleiche, die sich als Ehefrau eines schwerreichen Industriellen entpuppt. Der Fall wird dem versnobten und karrierefixierten Pariser Kriminalkommissar François Monge (Laurent Lafitte) übergeben, der keinen Hehl daraus macht, dass er auf die Hilfe der örtlichen Polizei nicht angewiesen ist. Doch Ousmane sieht zwischen den beiden Fällen einen Zusammenhang und sorgt mit seinem losen Mundwerk dafür, dass er François als Partner zugeteilt wird. Mehr schlecht als recht nehmen die beiden ungleichen Männer die Ermittlungen auf …

Meine Meinung

Viel Neues ist den Machern von „Ein MordsTeam“ nicht gerade eingefallen. Gar nichts Neues, um genau zu sein. Der Film ist eine von Anfang bis Ende überraschungsarme Buddy-Komödie, die zwar niemandem weh tut, ja sogar recht kurzweilig ist und auf mittlerem Niveau zu unterhalten weiß, aber auch nicht länger als eine halbe Stunde in Erinnerung bleibt. Das Zusammenspiel der Figuren ist okay, die Story zweckmäßig und die wenigen Actionszenen sind durchaus solide inszeniert. Wirklich enttäuschend ist eigentlich nur, dass die Macher komplett nach amerikanischem Vorbild vorgegangen sind und weder einen eigenen Humor noch einen landesspezifischen Stil gefunden haben. Mal ehrlich, wenn ich eine amerikanische Buddy-Komödie sehen möchte, schaue ich mir eine der unzähligen amerikanischen Buddy-Komödien an. Und keine französische Buddy-Komödie, die so tut, als wäre sie eine amerikanische Buddy-Komödie.

Der Hauptgrund, sich „Ein MordsTeam“ anzuschauen, ist aber ohnehin Sympathieträger Omar Sy. Dieser wärmt seine beliebte Rolle aus „Ziemlich beste Freunde“ wieder auf und ergänzt sie um eine gehörige Portion Axel Foley. Originalität darf man also auch bei der Hauptfigur nicht erwarten, wobei Omar Sy seine Sache als Axel-Foley-Kopie durchaus gut macht – auch wenn Eddie Murphy als dauerquasselnder Cop selbstverständlich unerreicht bleibt. Laurent Lafitte hingegen bleibt als unfreiwilliger Partner überraschend blass, was ebenso für alle anderen Beteiligten gilt, so dass man bei „Ein MordsTeam“ durchaus von einer Omar-Sy-One-Man-Show sprechen kann.

Abschließend sei noch erwähnt, dass nicht nur Ousmanes so loses wie schnelles Mundwerk, sondern gleich mehrere Szenen eine starke Ähnlichkeit zu „Beverly Hills Cop“ erkennen lassen. Wenn Ousmane zum Beispiel eine Besprechung des französischen Arbeitgeberverbandes sprengt, sieht man förmlich Eddie Murphy vor sich. Und dank des Axel-F-Klingeltons und einer Diskussion um den besten Film-Polizisten, bei der Axel Foley natürlich Ousmanes Favorit ist, wird auch dem letzten Zuschauer mit dem Holzhammer eingehämmert, dass der 80er-Jahre-Klassiker hier als (über)großes Vorbild diente und Eigenständigkeit bei der Produktion wohl nur eine untergeordnete Rolle spielte.

Mein Fazit

Nicht unsympathische, aber leider unspektakuläre Buddy-Komödie ohne eigene Ideen, die auch ein gut aufgelegter Omar Sy nicht über das Mittelmaß hinaus retten kann.

Meine Wertung: 5/10

#Horrorctober 2013 – ein erster Rückblick

So langsam nähert sich der #Horrorctober seinem Ende entgegen – und sah es anfangs noch so aus, als würde ich die 13 Filme nicht schaffen, so bin ich inzwischen voller Hoffnung, dieses kleine Projekt erfolgreich beenden zu können. Zugegeben, ich habe hierzu noch ein zwei Änderungen an meiner Liste vorgenommen, aber wer wird denn da so kleinlich sein …

Jetzt, da ich nur noch zwei Filme offen habe, ist es an der Zeit, einen ersten Blick zurück auf die geschauten Filme zu werfen. Los geht’s!

Mother’s Day

Das (sehr lose) Remake des Klassikers ist mehr Terrorthriller als Horrorfilm, als solcher aber zutiefst effektiv. Drei Söhne fliehen nach einem missglückten Überfall in ihr schützendes Elternhaus, nicht wissend, dass dieses inzwischen zwangsversteigert wurde. Kurzerhand nehmen sie die neuen Eigentümer und deren Freunde als Geisel. Die Skrupellosigkeit und Gewaltbereitschaft der Männer wird nur noch von der ihrer Mutter (genial böse: Rebecca De Mornay) übertroffen, die ihren Söhnen dabei helfen möchte, aus der Stadt zu verschwinden. Es beginnt ein zynisches Katz-und-Maus-Spiel mit teils extremen Gewaltspitzen, bei dem Fans des modernen Home-Invasion-Terrorkinos voll auf ihre Kosten kommen. Abzüge in der B-Note gibt es für das teils extrem dämliche Verhalten einiger Beteiligter und das eher unspektakuläre Finale. Als Gesamtpaket betrachtet, vergebe ich dennoch eine solide 7/10.

A Serbian Film

Auch die Geschichte des ehemaligen Pornodarstellers Milos (Srdjan Todorovic), der von einem zwielichtigen Regisseur für ein dubioses Filmprojekt angeworben wird und dann unter Drogeneinfluss das nackte (welch ein Wortspiel) Grauen erlebt, gehört für mich eher zum Terrorkino als zum Horrorgenre. Dass der Film diesem dennoch zugeordnet wird, dürfte an der dargestellten Gewalt liegen, die in der Tat nicht nur an der Grenze des guten Geschmacks kratzt, sondern diese gleich mehrfach überschreitet. Dabei hätte der erstaunlich gut gespielte und atmosphärisch toll gefilmte „A Serbian Film“ die diskussionswürdigen Szenen, bei denen die Vergewaltigung eines sechsjährigen Jungen nur die Spitze des Eisbergs darstellt, gar nicht nötig gehabt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die trostlose Geschichte mit all ihren politischen Anspielungen auch ohne die Tabubrecher funktioniert hätte. So bleibt „A Serbian Film“ ein Werk, welches bei den meisten Menschen nur Kopfschütteln verursachen und lediglich für Zuschauer interessant sein dürfte, die ihre eigenen Grenzen ausloten möchten. Auf die Moralkeule verzichtend, gibt’s von mir auch hier eine 7/10.

Sharknado

Ein Schwarm gefräßiger Haie wird von mehreren Tornados erfasst und unaufhaltsam in Richtung Los Angeles geweht. Selbstverständlich haben die Tiere nichts besseres zu tun, als alles zu fressen, was sich ihnen in den Weg stellt – egal ob im Wasser, in der Luft oder an Land. Und ja, die ganze Chose ist dann auch genau so albern und dämlich wie sie klingt. Zu der absolut schwachsinnigen Geschichte gesellen sich billigste Computereffekte, hochnotpeinliche Dialoge und mehr inszenatorische Fehler als man zählen kann. So wechseln Wetter und Uhrzeit in ein und derselben Szene gleich mehrfach und Häuser laufen voll Wasser, obwohl außerhalb des Hauses alles trocken ist. Spaß bereitet „Sharknado“ jedoch in dem Moment, in dem man ihn mit Gleichgesinnten sieht. Am besten so wie ich in einem voll besetzten Kinosaal. Ganz ehrlich, eine so tolle Stimmung habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Auch wenn der Film ein wenig braucht, um diese Stimmung aufzubauen und erst im Finale zur absurden Höchstform aufläuft. Nüchtern betrachtet müsste ich dem Film eigentlich eine 1/10 geben, doch als Partyfilm ist der Film durchaus brauchbar, weswegen ich mich zu einer 4/10 hinreißen lasse.

One Way Trip

Ein österreichisch-schweizerischer 3D-Slasher – kann so etwas funktionieren? Bestimmt. Tut es in diesem Fall aber nicht. Die Geschichte von acht Jugendlichen, die in die Wildnis fahren um dort ein paar Pilze einzuwerfen und dann scheinbar von einem Jäger und dessen Tochter der Reihe nach ermordet werden, scheitert an den überforderten Darstellern, den aufgesetzt wirkenden 3D-Effekten und nicht zuletzt der unfreiwillig komischen Synchronisation. Freunde des schlechten Geschmacks erfreuen sich an der flotten und immerhin recht blutigen Inszenierung, sollten sich aber spätestens beim absolut vorhersehbaren Schlusstwist eingestehen, dass die Geschichte ganz großer Murks ist. Als Genre-Fan, der sogar den deutschen Vertreter „Slasher“ überstanden hat, vergebe ich wohlwollende 3/10.

So, das soll als Rückblick fürs Erste reichen. Weiter geht’s in den nächsten Tagen …

Fediverse

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