Ein kurzer Rückblick auf die letzten Filme und Serien

In letzter Zeit war es hier mal wieder verdammt ruhig. Und das, obwohl ich durchaus den einen oder anderen Film und die eine oder andere Serie geschaut habe. Um ehrlich zu sein, gehen mir derzeit viele Dinge durch den Kopf. Dinge, die mir zu schaffen machen und an meiner Konzentration nagen. Berufliche Dinge. Private Dinge. In meinem Kopf geht’s aktuell ziemlich chaotisch zu. Der Witz daran: Ich weiß, dass das Schreiben die perfekte Ablenkung wäre und mir guttun würde. Und trotzdem tue ich es nicht und buche lieber eine weitere Fahrt auf dem Gedankenkarussell. Manchmal möchte ich mich dafür selbst schütteln. Oder ohrfeigen. Oder beides. Aber hey, kontraproduktives Verhalten gehört zum Menschsein ja auch irgendwie dazu.

Und damit genug gejammert und ab zu dem, worum es hier heute eigentlich geht: Filme. Serien. Und meine kurze Meinung dazu. Los geht’s!

The Gorge (2025)

Miles Teller und Anya Taylor-Joy als zwei Scharfschützen, die an zwei gegenüberliegenden Türmen postiert sind, keinen Kontakt haben dürfen und sich aber dennoch ineinander verlieben, während in der Schlucht zwischen ihnen ein unvorstellbares Geheimnis lauert. „The Gorge“ ist eine verdammt schräge Mischung aus Romanze, Horror, Science-Fiction, Action und Verschwörungsthriller – und jede Minute wert. Sofern man sich auf solch einen kruden Mix einlassen kann. Ich hatte definitiv meinen Spaß und habe den Film inzwischen sogar schon mehrmals geschaut. Und das nicht nur wegen der Action, sondern insbesondere weil Teller und Taylor-Joy so ein verdammt süßes Paar sind.

Meine Wertung: 8/10

Nosferatu – Der Untote (2024)

Robert Eggers‘ Neuverfilmung des Stummfilmklassikers erfindet das Rad nicht neu, ist optisch aber eine Wucht und beweist eindrucksvoll, wie atmosphärisch Horrorfilme sein können. Wie hier mit Licht und Schatten gespielt wird, ist schon ziemlich grandios. Ein bisschen spannender und flotter erzählt hätte die Chose aber schon sein dürfen, zuweilen tritt der Film dann doch ein wenig auf der Stelle. Macht aber nix, denn das Ergebnis überzeugt dennoch auf ganzer Linie – auch aufgrund der grandiosen Besetzung.

Meine Wertung: 8/10

Smile 2 (2024)

„Smile 2“ schließt direkt an den Vorgänger an und erzählt im Grunde dieselbe Geschichte noch mal – nur besser. Die Figuren sind sympathischer, die Halluzinationen sind kreativer, die Entität ist noch böser und generell ist alles eine Nummer größer – was in diesem Fall tatsächlich gleichbedeutend mit besser ist. Ich behaupte: Wer „Smile“ mochte, wird „Smile 2“ lieben.

Meine Wertung: 8/10

Planet der Affen: New Kingdom (2024)

Der neueste Film der Reihe springt ein paar Jahrzehnte in die Zukunft, weiß im Grunde aber nichts mit dieser Zukunft anzufangen. Ein neuer (friedlicher) Affenclan hier. Ein neuer (aggressiver) Affenclan dort. Vereinzelte Menschen, die plötzlich wieder sprechen können. Und mittendrin ein Schimpanse, der seinen Platz in all dem sucht. Das war’s. Tricktechnisch ist auch „Planet der Affen: New Kingdom“ mal wieder eine Wucht, aber erzählerisch hat der Film erschreckend wenig zu bieten. Was nur halb so schlimm wäre, wenn er nicht fast zweieinhalb Stunden gehen würde. Der gelegentliche Blick auf die Uhr war unvermeidbar. Aber okay, ich wurde schon schlechter unterhalten.

Meine Wertung: 6/10

Im Wasser der Seine (2024)

Ein Hai verirrt sich in die Seine und knuspert in Paris fröhlich und völlig unbemerkt Einheimische und Touristen weg. Klingt blöd. Ist blöd. Aber musste es gleich SO blöd sein? Je mehr ich über diesen Film nachdenke, desto blöder wird er. Im Grunde ergibt hier nichts irgendeinen Sinn – was in Kombination mit der bierernsten Inszenierung für jede Menge unfreiwilligen Humor sorgt. Immerhin sieht der Film überraschend hochwertig aus – auch wenn der CGI-Hai einmal mehr zu wünschen übrig lässt.

Meine Wertung: 5/10

Spiders – Ihr Biss ist der Tod (2023)

Ein Hochhaus. Ein paar Bewohner. Und Spinnen. Jede Menge Spinnen. Die erste Hälfte dieses schnuckeligen Spinnenhorrorfilms hat mir richtig RICHTIG gut gefallen. Die Spinnen sind schön eklig. Die Tode sind schön fies. Und die Figuren sind auf ihre unsympathische Art erfreulich sympathisch (nein, das ist kein Widerspruch!). Bedauerlicherweise waren die Macher jedoch der Meinung, immer und immer wieder einen draufsetzen zu müssen. Zum Ende hin übertreibt der Film es dann so dermaßen, dass von der anfänglich realistischen Bedrohung so gut wie nichts mehr zu spüren ist. Irgendwie schade. Und dennoch ist „Spiders – Ihr Biss ist der Tod“ ein extrem gelungener Vertreter dieses Genres.

Meine Wertung: 7/10

Companion – Die perfekte Begleitung (2025)

Je weniger man über diesen Film weiß, desto besser. Daher nur so viel: Ich liebe die Story. Ich liebe den schwarzen Humor. Und ich liebe Sophie Thatcher als Iris. Das muss als Empfehlung reichen.

Meine Wertung: 8/10

Heretic (2024)

Zwei Missionarinnen geraten an einen höflichen älteren Herren, der vorgibt, an ihrer Religion interessiert zu sein. Bald wird den beiden jungen Frauen klar, dass der Mann ein diabolisches Spiel mit ihnen spielt. Wow, ist dieser Film düster. Also inhaltlich. Nicht optisch. „Heretic“ ist klein, fies und dreckig – und Hugh Grant als manipulativer Psychopath eine Klasse für sich. Der Ketzer in mir hatte definitiv seine Freude an dem finsteren Treiben.

Meine Wertung: 8/10

Wolf Man (2025)

Eine junge Familie wird nachts von einem Werwolf angegriffen und kann sich in ein abgelegenes Haus retten, nicht ahnend, dass nun auch der Vater infiziert ist. Leigh Whannell wagt sich an einen Werwolf-Film und versucht der Thematik neues Leben einzuhauchen, indem er die Verwandlung im Stil von David Cronenbergs „Die Fliege“ als langsamen Prozess inszeniert. Das ist zwar nicht gänzlich uninteressant, leider aber auch nicht wirklich spannend. Nicht zuletzt, da der Film streng nach Schema F abläuft und keinerlei Überraschungen bietet – von ein paar optischen Spielereien mal abgesehen, die inhaltlich jedoch nicht viel zum Geschehen beitragen. Schade, von diesem Film hatte ich mir deutlich mehr erhofft.

Meine Wertung: 6/10

Civil War (2024)

Während in den USA ein Bürgerkrieg tobt, machen sich vier Kriegsreporter auf den Weg zum Weißen Haus, um dort den Präsidenten zu interviewen. Ich vermute, „Civil War“ steht und fällt mit der Erwartungshaltung. Wer sich von diesem Film einen aufrüttelnden Kommentar zu der politischen Lage in Amerika erhofft, dürfte nach dem Abspann enttäuscht sein. „Civil War“ ist weder ein politischer Weckruf noch ein Kriegsfilm. Er ist ein Roadmovie (mit ein bisschen Action). Ein Roadmovie, in dem die Kriegsfotografie im Mittelpunkt steht. Und das, was diese Art der Berichterstattung mit den Menschen macht. Kein Wunder also, dass mir der Film gefallen hat. Die Fotografie zieht bei mir als Thema einfach immer.

Meine Wertung: 8/10

Subservience (2024)

Megan Fox als Haushalts-Android, der einen eigenen Willen entwickelt und sich zur tödlichen Bedrohung entwickelt? Ich weiß, was einige von euch jetzt denken: „Den Film hat er sich doch nur angeschaut, weil Megan Fox darin mitspielt.“. Diesen Menschen möchte ich mit zutiefst ehrlich empfundener Empörung erwidern: stimmt! Und was soll ich sagen: Megan Fox ist auch zweifellos das Highlight dieses Films. Insbesondere da ihr inzwischen sehr künstliches Aussehen perfekt zu dieser Rolle passt. Von Megan Fox einmal abgesehen, hat „Subservience“ leider nicht allzu viel zu bieten. Die Story ist vorhersehbar, Spannung kommt nur selten auf, und die ab und an aufkeimende Gesellschaftskritik verpufft schneller als Fox ihren Bademantel fallen lassen kann. Was bleibt, ist die Hoffnung, solch eine Haushaltshilfe tatsächlich eines Tages kaufen zu können. Ich fange schon mal an zu sparen.

Meine Wertung: 4/10

The Crow (2024)

Was. Für. Ein. Reinfall. Die Kritiken fielen schlecht aus. Sehr schlecht. Und so ziemlich alle Kritiker waren sich einig. Oft ist es so, dass mir ein Film dann dennoch gefällt. Hier nicht. Hier muss ich allen anderen leider zustimmen. Und ich hasse es, anderen Menschen zuzustimmen. Es nützt aber nix: Der 2024er „The Crow“ ist eine Katastrophe, bei der so ziemlich nichts stimmt. Die Figuren sind unsympathisch und nervig, die Story ergibt von vorne bis hinten keinen Sinn und die Action ist zwar blutig, aber komplett beliebig. Ja, es gibt ein oder zwei ganz coole Momente. Und ja, die Optik ist zuweilen auch ganz nett. Das rettet dieses Fiasko aber auch nicht.

Meine Wertung: 2/10

Don’t Move (2024)

Eine junge Frau gerät in die Hände eines Serienkillers. Kurz danach kann sie ihm entkommen, doch die Freude währt nicht lange. Der Fremde hat ihr nämlich bereits ein Mittel injiziert, das ihren Körper in 20 Minuten vollständig lähmen wird. „Don’t Move“ ist das, was ich eine positive Überraschung nenne: wenig erwartet, (relativ) viel bekommen. Nein, der Film erfindet das Rad nicht neu. Aber er ist erfreulich kurz, knackig inszeniert, überraschend abwechslungsreich, und was mich am meisten gefreut hat: Die Figuren handeln allesamt überraschend clever. Außerdem ist die Ausgangssituation wirklich herrlich fies. Kein Film für die Ewigkeit, aber solide Thriller-Unterhaltung.

Meine Wertung: 7/10

Reacher – Staffel 3

Reacher lässt sich in ein Verbrechersyndikat einschleusen, weil er mit den Hintermännern noch eine offene Rechnung zu begleichen hat. Allgemein scheint die dritte Staffel besser anzukommen als die zweite. Meiner Meinung nach ist sie die bislang schwächste Staffel der Serie. Was aber nicht viel bedeutet, denn auch diese Mission hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen. Wenn ich jammere, dann also auf hohem Niveau. So fand ich z. B. Reachers Kontaktperson eher nervig und die Romanze zwischen ihr und Reacher komplett unglaubwürdig. Und bei ein oder zwei Episoden dachte ich tatsächlich, dass man auf diese auch hätte verzichten oder sie zumindest zu einer hätte zusammenfassen können. Sei’s drum, ich hatte meinen Spaß und freue mich auf die nächste Staffel. Reacher ist und bleibt einfach eine coole Sau.

Meine Wertung: 7/10

Daredevil: Born Again – Staffel 1

Die Bedenken waren groß, aber zum Glück unbegründet: Auch wenn die erste Staffel von „Daredevil: Born Again“ nicht ganz die Qualität der Originalserie erreicht, so ist sie doch ziemlich nah dran. Und das ist mehr, als ich von Marvel erwartet hätte. Die Serie ist düster. Sie ist tragisch. Und sie ist (insbesondere in der letzten Folge) verdammt brutal. Das hätte ich Marvel gar nicht zugetraut. Dass Wilson Fisk als skrupelloser Bürgermeister an Donald Trump erinnert, mag Zufall sein, aber es passt einfach perfekt in unsere Zeit. Ein wenig mehr Struktur hätte der Serie allerdings gut getan. Manchmal hatte ich das Gefühl, als wüssten die Macher selbst nicht so genau, wohin sie jetzt eigentlich steuern. So oder so eine starke Rückkehr, die Lust auf die kommende zweite Staffel macht.

Meine Wertung: 7/10

Chucky – Staffel 3

Ach ja, der Chucky. Er ist einfach nicht totzukriegen. Und das ist auch gut so, denn der zynische Serienkiller in Puppengestalt gehört zweifellos zu meinen Lieblingen. In Staffel 3 der Serie tobt er sich nun im Weißen Haus aus. Und das gewohnt derbe, blutig und humorvoll. Oder anders formuliert: Chucky macht Chucky-Dinge. Ergibt das immer einen Sinn? Herrgott, nein! Aber genau das macht den Charme dieser Reihe aus, die sich seit den 80ern immer wieder neu erfindet, ohne dabei ihre Wurzeln zu vergessen. Nun kommen auch noch Geister hinzu – was die Macher selbstredend für zahlreiche Anspielungen und Zitate nutzen. Leider endet die dritte Staffel mit dem fiesesten Cliffhanger seit „Cult of Chucky“ – und eine vierte Staffel ist nach der Absetzung der Serie leider in weite Ferne gerückt. Aber wie bereits geschrieben: Chucky ist einfach nicht totzukriegen. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis wir ihn wiedersehen. Da bin ich mir sicher.

Meine Wertung: 7/10

So, das war’s für heute. Puh, ganz schön viel Text. Noch mal lasse ich es nicht so weit kommen – versprochen!

Warum „Cobra Kai“ genau die Serie ist, die wir derzeit brauchen

Ursprünglich wollte ich an dieser Stelle nur ein paar Worte darüber verlieren, wie gut mir die finale Staffel von „Cobra Kai“ gefallen hat, und wie unfassbar dankbar ich bin, dass diese Serie ein durch und durch tolles Ende spendiert bekommen hat. Doch dann dachte ich mir, wieso nicht ein bisschen weiter ausholen – immerhin geht hier eine der besten Serien der letzten Jahre zu Ende. Doch keine Sorge: Wer mich kennt, der weiß, dass „ein bisschen weiter ausholen“ bei mir immer noch auf einen relativ kompakten Text hinausläuft. Ich bin einfach nicht der Typ für lange Romane.

Für diejenigen unter euch, denen beim Titel „Cobra Kai“ nicht direkt ein wohliger 80er-Jahre-Nostalgie-Schauer über den Rücken läuft, hier ein kurzer Überblick: Die Serie ist die offizielle Fortsetzung der „Karate Kid“-Trilogie. Im ersten Teil dieser Trilogie wird der Außenseiter Daniel LaRusso (Ralph Macchio) von dem Schulbully Johnny Lawrence (William Zabka) schikaniert, woraufhin Daniel Karate lernt und seinen Widersacher in einem Wettkampf besiegt. Die Serie spielt Jahrzehnte später im Hier und Jetzt und erzählt die Geschichte aus der Sicht von Johnny weiter. Von seiner damaligen Niederlage hat Johnny sich nie erholt, was sein Leben bis heute negativ beeinflusst. Als Johnny zufällig Zeuge wird, wie der Außenseiter Miguel (Xolo Maridueña) von mehreren Mitschülern verprügelt wird, greift er ein und hilft dem Jungen. Von diesem Vorfall inspiriert, erweckt Johnny das legendäre Karate-Dojo Cobra Kai wieder zum Leben – und damit auch den alten Streit mit Daniel …

Ich sag’s, wie es ist: „Cobra Kai“ ist die wohl größte Überraschung der letzten Jahre. Die Serie ist so viel besser, als sie sein dürfte. Und das, obwohl sie unfassbar cheesy ist. Die Figuren sind überzogen, die Teenie-Romanzen sind kitschig und die Kämpfe sind vieles, aber nicht realistisch. Das spielt aber alles keine Rolle, weil die Serie etwas hat, was modernen Produktionen viel zu oft fehlt: Herz. Und davon jede Menge.

Nicht nur, dass die Macher im Laufe der Serie so ziemlich jede bedeutende (und unbedeutende) Figur aus der ursprünglichen Trilogie extrem respektvoll zurückbringen, sie haben auch die perfekte Mischung aus 80er-Jahre-Nostalgie und aktuellem Zeitgeist gefunden – und schrecken nicht davor zurück, diesen Zeitgeist kritisch zu hinterfragen und auch mal durch den Kakao zu ziehen.

Das Beste an der Serie aber ist, und damit komme ich zum Titel dieses Beitrags, dass sie etwas vermittelt, was in unserer inzwischen doch recht zynischen Welt viel zu oft in Vergessenheit gerät: Hoffnung.

Es mag pathetisch klingen, aber letztlich geht es in „Cobra Kai“ darum, eine bessere Welt zu schaffen. Indem wir auf unsere Gemeinsamkeiten schauen statt auf unsere Unterschiede. Indem wir miteinander statt übereinander reden, Indem wir nicht vorverurteilen. Indem wir Menschen nicht vorschnell abschreiben und ihnen ihre Fehler verzeihen. Indem wir uns selbstkritisch hinterfragen und uns unsere Fehler verzeihen. Indem wir voneinander lernen. Und indem wir niemals den Glauben an ein Happy End verlieren.

Ohne spoilern zu wollen: Wenn „Cobra Kai“ nach sechs Staffeln endet, zeigt die Serie eine Welt, wie sie sein sollte: nicht perfekt, aber voller Optimismus. Und Optimismus ist genau das, was wir in der heutigen Zeit brauchen.

Geschaut: „Wolf Like Me“ – Staffel 2

Fast drei Jahre ist es nun schon her, dass ich die erste Staffel von „Wolf Like Me“ geschaut habe. Und obwohl ich damals absolut begeistert davon war, und es auch heute immer noch bin, habe ich mir erst jetzt die zweite Staffel angeschaut. Keine Ahnung, wieso ich damit so lange gewartet habe. Vermutlich hatte ich Angst, die zweite Staffel würde nicht mit der ersten mithalten können. Und was soll ich sagen: Diese Angst war leider nicht unbegründet. Ja, die Figuren sind immer noch sympathisch. Und ja, die Dialoge sind immer noch bissig. Aber irgendwie haben die Macher dieses Mal keine gelungene Mischung aus Horror, Drama und Comedy gefunden. Mal ganz abgesehen davon, dass der Werwolf bei Licht und in voller Pracht einfach nur miserabel aussieht, gibt’s in der zweiten Staffel von allem zu viel. Zu viele Probleme. Zu viele dumme Entscheidungen. Zu viele Nebenfiguren, die eingeführt und direkt wieder fallengelassen werden. Und zu viele Handlungsstränge, die etwas anreißen, aber nicht aufgelöst werden.

Um fair zu bleiben: Alles in allem ist die zweite Staffel von „Wolf Like Me“ beileibe kein Totalausfall und immer noch solide Unterhaltung. Mit Blick auf die tolle erste Staffel ist sie dann aber leider doch eine ziemliche Enttäuschung. Dennoch hoffe ich auf eine dritte (dann gerne auch finale) Staffel. Das jetzige Ende ist nämlich einfach … unbefriedigend. Wie die gesamte zweite Staffel. Und wenn „Wolf Like Me“ für eines steht, dann dafür, niemals die Hoffnung auf ein echtes Happy End zu verlieren. Und das gilt auch für diese Serie. Sie hätte es verdient.

Meine Wertung: 6/10

Nach den ersten zwei Folgen „Dexter: Original Sin“ muss ich sagen:

Ich bin positiv überrascht. Mehr als das, ich bin regelrecht begeistert. Das Prequel-Spin-off ist lockerer und unbeschwerter als das Original, versprüht dessen Charme aber dennoch in jeder Minute, ist gewohnt schwarzhumorig und hervorragend besetzt. Ganz ehrlich: Ich hätte nicht gedacht, dass die Neubesetzung so gut funktioniert. Insbesondere James Martinez als Angel Batista und Alex Shimizu als Vince Masuka sind einfach nur on point, aber auch die restlichen Darsteller machen einen großartigen Job als junge Versionen der bekannten Figuren. Und dann wäre da noch Neuzugang Sarah „Buffy“ Michelle „Summers“ Gellar, die in den letzten 20 Jahren nicht gealtert zu sein scheint. Hach, wie ist das schön, die Frau mal wieder in einer etwas größeren Rolle zu sehen.

Entgegen meiner sonst eher skeptischen Art bin ich optimistisch, dass die Serie das Niveau der ersten Folgen halten kann. Und freue mich jetzt umso mehr auf „Dexter: Resurrection“. Schön zu sehen, dass in Dexters Blut noch Leben steckt.

Nobody Wants This – Staffel 1 (2024)

In den letzten zwei Tagen habe ich meinen angekündigten „Paranormal Activity“-Marathon durchgezogen (Review zum letzten Teil folgt). Als ich gestern um 22 Uhr damit durch war, stöberte ich noch ein wenig durch meine RSS-Feeds und stolperte dabei über einen Artikel zur neuen Netflix-Serie „Nobody Wants This“. Neugierig startete ich die erste Folge – und beendete die Staffel um 2:30 Uhr morgens. Ganz offensichtlich hat sie mir also gefallen. Warum? Wieso? Weshalb? Das verrate ich euch … jetzt.

Worum geht’s

Noah (Adam Brody) ist Rabbi und hat sich eben erst von seiner übergriffigen Freundin getrennt. Joanne (Kristen Bell) betreibt einen Sex-Podcast, in dem sie mit ihrer Schwester über ihre enttäuschenden Dating-Erfahrungen spricht. Als die beiden sich auf der Party einer gemeinsamen Freundin kennenlernen, sprühen sofort die Funken. Schnell werden Joanne und Noah ein Paar, doch nicht nur haben beide ihre ganz speziellen Eigenheiten und Unsicherheiten, auch ihr Umfeld macht es dem ungleichen Paar nicht unbedingt leicht …

Meine Meinung

Im Grunde ist „Nobody Wants This“ eine klassische Romcom – nur halt in (kompakter) Serienform. Da sind die sympathischen Hauptfiguren, von denen man als Zuschauer vom ersten Moment an weiß, dass sie zusammengehören. Dann gibt’s die leicht schrulligen Nebenfiguren, die wahlweise für den Humor da sind, oder dafür, dem Paar Steine in den Weg zu legen. Und zu guter Letzt wären da noch die zahlreichen schrägen Situationen, in die das Paar immer wieder schlittert.

Was die Serie von anderen Romcoms unterscheidet: Die Probleme entstehen hier nur selten aus völlig unnötigen Missverständnissen bzw. weil die Menschen nicht über ihre Gefühle reden. Ganz im Gegenteil: So ziemlich alle Figuren sind sich ihrer Gefühle (und ihrer Schwächen) bewusst und sprechen diese auch offen an. Was sie wollen. Wovor sie Angst haben. Welche Konsequenzen ihre Entscheidungen nach sich ziehen. Das Leben ist schon kompliziert genug – und „Nobody Wants This“ verzichtet zum Glück darauf, dies noch künstlich toppen zu wollen. Worauf die Serie außerdem verzichtet: Uns weismachen zu wollen, dass die Liebe ein Selbstläufer ist, hat man erst mal den Richtigen gefunden. Machen wir uns nichts vor: Wir alle haben unsere Ecken und Kanten, Selbstzweifel, nervige Eigenschaften und Momente, in denen wir nicht so reagieren, wie wir reagieren sollten (und gerne würden). Die Kunst besteht darin, diese vermeintlichen Macken zu akzeptieren und damit umzugehen. Und „Nobody Wants This“ zeigt eindrucksvoll, wie dies auf eine erwachsene und konstruktive Art aussehen kann.

Wer jetzt glaubt, dass unter diesem erwachsenen Umgang der Humor leiden würde, irrt gewaltig. Alleine die zahlreichen Dialoge sind so schnippisch und stellenweise zutiefst sarkastisch, dass ich mehrmals laut loslachen musste. Insbesondere Joannes Schwester Morgan (Justine Lupe) hat eine so trockene Art, dass ich mir schon fast ein Spin-off mit ihr als Hauptfigur wünsche. Herrlich!

Was ebenfalls herrlich ist, ist die Chemie zwischen Kristen Bell und Adam Brody. Die beiden sind als Paar einfach eine Traumbesetzung, sodass man ihnen ihr Happy End von Anfang an wünscht. Wobei ich zugeben muss, dass mir ausnahmslos alle Figuren auf ihre spezielle Art sympathisch waren. Selbst die, die im Grunde unausstehlich sind. Ein weiterer Beweis dafür, wie gut die Serie darin ist, Figuren differenziert darzustellen. Und wie fantastisch der gesamte Cast ist.

So, genug geschwärmt. Ihr merkt: Ich bin begeistert. So begeistert, dass ich die Serie gerade ein zweites Mal schaue, während ich diese Zeilen tippe. Noch ist eine zweite Staffel nicht bestätigt, aber ich tippe darauf, dass dies nur eine Frage der Zeit ist. Ich würde mich definitiv über eine Fortsetzung der Geschichte freuen!

Generation V – Staffel 1 (2023)

Oft ist Timing alles im Leben. Hier ein aktuelles Beispiel:

Gestern habe ich als Vorbereitung auf die vierte Staffel von „The Boys“ endlich die erste Staffel des Spin-offs „Generation V“ nachgeholt. Mein ursprünglicher Plan sah vor, direkt nach dem Schauen ein paar Sätze darüber zu schreiben. Als ich um 18 Uhr mit der Staffel durch war, war ich allerdings so im Universum drin, dass ich auch direkt die fünf bislang veröffentlichten Folgen der aktuellen „The Boys“-Staffel gucken „musste“. Schwupps war es 22 Uhr – und ich zu müde, um noch etwas zu Papier bzw. auf den Bildschirm zu bringen.

Heute bin ich dann in „Diablo IV“ versumpft. Und würde vermutlich immer noch spielen, wären nicht die Xbox-Server vor rund einer Stunde ausgefallen. Wenn das mal kein Zeichen war. Da ich eh nicht mehr spielen konnte, öffnete ich mein Notebook, warf einen Blick in meinen RSS-Reader – und musste laut lachen, denn der gute Bullion hat das getan, was ich mir eigentlich für gestern vorgenommen hatte: eine Review zur ersten Staffel von „Generation V“ geschrieben. Und das Beste daran: Sein Eindruck entspricht fast exakt meiner Meinung. Ich kann mir meinen Text also sparen und faul auf ihn verweisen. Wie oben geschrieben: Timing ist alles.

Für euch kurz zusammengefasst: Die Figuren sind erfreulich menschlich und sympathisch, die Story ist überraschend spannend, und generell ist die Serie deutlich besser (und brutaler), als ich erwartet hatte. Sie ist sogar so gut, dass sie mir besser gefallen hat als die aktuelle Staffel der Hauptserie (die sich zumindest in den bislang veröffentlichten Folgen doch ziemlich zieht). Für mehr hüpft einfach rüber zu moviescape.blog.

Nur einen Punkt sehe ich kritischer als Bullion: Man merkt der Serie recht stark an, dass Amazon mal wieder krampfhaft dem aktuellen Zeitgeist entsprechen möchte. Das klappt bei manchen Themen erstaunlich gut, wirkt bei anderen aber einfach nur aufgesetzt. Speziell die Fähigkeiten der nichtbinären Figur wirken auf mich, als wären sie nur da, um dieses Thema irgendwie in die Serie einfließen lassen zu können. Dass so etwas auch besser geht, zeigt aktuell die Serie „Chucky“. Aber hey, vielleicht fällt den Machern ja in der zweiten Staffel etwas Sinnvolles dazu ein.

So oder so ist „Generation V“ eine fantastische Serie – und für Fans von „The Boys“ ohnehin Pflicht, da die Handlung sich direkt auf die Hauptserie auswirkt. Hach, ich freue mich schon auf Staffel 2!

Servant – Staffel 3

Leanne (Nell Tiger Free) hat sich von ihrer Sekte losgesagt und lebt wieder als Kindermädchen bei den Turners. Allerdings ist sie der festen Überzeugung, dass die Sekte es jetzt erst recht auf sie abgesehen hat, und betrachtet daher jeden Fremden als mögliche Bedrohung. Insbesondere die obdachlosen Jugendlichen, die sich im Park vor dem Haus niedergelassen haben …

Die von M. Night Shyamalan produzierte Serie „Servant“ geht in die dritte Runde – und hat mir überraschend gut gefallen. Während die zweite Staffel zwar interessant begann, dann aber auf der Stelle trat und sich letztlich eher im Kreis drehte, nimmt die Geschichte nun deutlich mehr Fahrt auf. Versteht mich aber bitte nicht falsch: „Servant“ ist weiterhin eine extrem ruhig erzählte Mischung aus Familiendrama und Sektenhorror, die ihre Spannung weniger aus ihren Thrillerelementen, sondern eher aus der bedrückenden Atmosphäre und den undurchsichtigen Figuren bezieht. Speziell Leanne macht in der dritten Staffel eine Entwicklung durch, die ich so nicht habe kommen sehen, und von der ich sehr gespannt bin, wie es weitergeht. Mein persönliches Highlight bleibt aber weiterhin die von Lauren Ambrose hervorragend gespielte Dorothy, bei der ich bis heute nicht weiß, ob ich sie hassen oder Mitleid mit ihr haben soll. SO schreibt man interessante Figuren!

Mal schauen, was die vierte Staffel bringt …

Meine Wertung: 7/10

Wolf Like Me – Staffel 1

Durch einen Autounfall lernt der alleinerziehende Gary (Josh Gad) die sympathische Mary (Isla Fisher) kennen, doch obwohl beide direkt einen Draht zueinander haben, lässt Mary ihn bereits nach dem ersten Date sitzen. Aus gutem Grund, wie Gary schon bald unfreiwillig herausfindet …

Der Titel dieser gerade mal 2 1/2 Stunden kurzen Serie lässt bereits erahnen, aus welchem Grund Mary Gary auf Distanz hält: Sie ist ein Werwolf. Dennoch handelt es sich bei „Wolf Like Me“ keineswegs um eine Horrorserie, sondern vielmehr um eine romantische Komödie, in der zwei einsame, vermeintlich kaputte Menschen trotz aller Widrigkeiten zueinander finden. Die Werwolfthematik dient lediglich als Metapher für all die Makel und Päckchen, die wir mit uns tragen, und die uns nur allzu oft glauben lassen, nicht gut genug zu sein. Dementsprechend lebt „Wolf Like Me“ auch nicht von blutigem Horror, der Wolf wird nur ein einziges Mal von der Leine gelassen, sondern von den sympathischen Figuren, der tollen Chemie zwischen Isla Fisher und Josh Gad, und nicht zuletzt von den zuweilen herrlich bissigen (entschuldigt das Wortspiel) Dialogen. Zugegeben, das alles ergibt keinen Meilenstein, aber verdammt sympathische Unterhaltung mit einer tollen Botschaft – und mehr braucht es manchmal nicht, um mich glücklich zu machen.

Meine Wertung: 8/10

Kurz abgehakt: „Servant – Staffel 1“

Seit sie ihren 13 Wochen alten Sohn Jericho verloren hat, leidet Dorothy (Lauren Ambrose) an einer schweren Psychose und hat den Bezug zur Realität teilweise verloren. In der Hoffnung, damit Dorothys Trauma zu bewältigen, kauft ihr Mann Sean (Toby Kebbell) auf Anraten einer gemeinsamen Freundin eine lebensechte Babypuppe. Als Dorothy wieder arbeiten möchte, engagiert das Paar die junge Leanne (Nell Tiger Free) als Kindermädchen. Diese spielt perfekt mit und behandelt Jericho wie ein echtes Kind – zur großen Verwunderung Seans selbst dann, wenn Dorothy gar nicht im Haus ist …

Wer ein Apple-Gerät sein Eigen nennt, hat derzeit die Möglichkeit, sich die Mystery-Serie „Servant“ auch ohne Abo anzuschauen – und wer M. Night Shyamalan mag, sollte diese Chance definitiv nutzen. Gerade mal 10 Folgen à 30 Minuten lang, eignet sich die erste Staffel von „Servant“ perfekt für einen langen Mystery-Abend. Genre-Kenner erahnen zwar recht schnell, worauf die Chose hinausläuft, aber dennoch ist diese Mischung aus Drama, Thriller und Horror von Anfang bis Ende spannend, gut gespielt und zudem höchst atmosphärisch inszeniert. Insbesondere Folge 1 und 9, bei denen M. Night Shyamalan nicht nur produziert, sondern auch Regie geführt hat, stechen positiv hervor, wobei speziell Folge 9 nichts für schwache Nerven ist und einen menschlichen Horror zeigt, der selbst mich schlucken ließ. Wirklich schade ist eigentlich nur, dass die Staffel recht abrupt endet und viele Fragen offen lässt – bleibt zu hoffen, dass die bereits bestellte zweite Staffel diese auflöst …

Meine Wertung: 8/10

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